Beiträge von Jadra

    So ein souveräner Ersthund ist wirklich Gold wert :bindafür:


    Sozialisierung umfasst allerdings nicht nur den Umgang mit Artgenossen, sondern allgemein den Umgang mit seiner Umwelt. Und da hat er ja offenbar ein paar Defizite, sonst wäre er ja nicht so unsicher in vielen Situationen.


    Unabhängig davon, ob du ihm jetzt akut die Augentropfen im Schlaf gibst oder nicht, würde ich dringend daran arbeiten, dass er nicht wegläuft vor der Flasche und sich im Gesicht gut anfassen lässt. Wenn du Pech hast, ist er nämlich sonst irgendwann auch im Schlaf dauernd auf Hab-Acht-Stellung, damit du ihm nicht immer "heimlich" ins Auge tropfst. Ich würde mir wirklich die nächsten zwei, drei Tage vornehmen, jeden Tag 10-15 mal für jeweils ca. 2 Minuten zu üben, dass du ihn im Gesicht berühren kannst. Immer hochwertig belohnen und, wenn er sich ruhig anfassen lässt, einfach mal die Flasche in die Hand, aber ohne zu tropfen, dann so vorgehen, wie es in dem anderen Thread beschrieben wurde. In der Zeit kannst du ja noch versuchen, die Tropfen im Schlaf reinzukriegen, aber mir wäre es wirklich zu riskant, wenn es durch dieses "Austricksen" hinterher so gut wie gar nicht mehr geht. Dann hast du nämlich im schlimmsten Fall auch noch ein Vetrauensproblem und hast, sollten sich solche Augengeschichten u.ä. wiederholen, am Ende mehr Mühe, das wieder geradezubiegen als wenn du jetzt mit dem Training anfängst.

    Da würde ich im Moment die Priorität ganz klar auf die Augengeschichte legen. Wir hatten auch mit Bindehautentzündung mal zu tun und haben dann besonders hochwertig belohnt und teils Zielübungen aus größerer Entfernung gemacht, weil Marley sich damals auch nicht so gern die Tropfen geben lassen wollte. Es war Management, Improvisation und hochwertige Belohnung in Kombination; so hat's dann auch funktioniert.
    Heute würde ich da anders rangehen und wirklich gezielt die Situation üben, immer wieder über den Tag verteilt. Halte ich im Moment für wichtiger als Fuß, Sitz und Platz. Das könnt ihr auch noch gezielter üben, wenn die Augen wieder in Ordnung sind.


    Was den Jagdtrieb angeht: wieg dich nicht zu sehr in Sicherheit. Mag sein, er bringt tatsächlich wenig bis keinen mit. Er ist aber auch noch jung. Marley stand das erste Mal mit ca. 20/21 Monaten kreischend in der Leine, als er ein Reh gesehen hat. Vorher war ihm sowas auch weitgehend egal. Und er brauchte keinen anderen Hund, bei dem er sich das abgeguckt hat. Vögel interessieren ihn bis heute kaum bis gar nicht; die fliegen ja weg, wenn man zu nahe kommt. Muss nicht sein, dass dein Jungspund da noch was auspackt, aber kann eben doch noch kommen.


    Was mir übrigens immer geholfen hat, wenn es um die Einschätzung ging, was zu viel ist: immer dran denken, dass Stresshormone irrsinnig schnell ausgeschüttet werden, aber lange brauchen, bis sie wieder abgebaut sind. Wenn dann immer neue draufkommen, bleibt der Stresslevel relativ weit oben bzw. erhöht sich, auch wenn die Stresssituationen selbst recht kurz sind.

    Willkommen im Forum :winken:


    Ich finde es auch toll, dass du diesem Hund eine zweite Chance ermöglichst. Du wirst allerdings wahrscheinlich noch viel Geduld brauchen; Unsicherheit/Angst ist eine langwierige Sache. Du machst das insgesamt schon genau richtig, indem du ihm gruselige Gegenstände in Ruhe zeigst. An manches wird er sich mit der Zeit von selbst gewöhnen (mein Dicker hatte anfangs Angst vor im Wind rauschenden Blättern), anderes wird länger problematisch sein.


    Wichtig ist vor allem, dass du ruhig und geduldig bist. Sei ruhig für ihn da, ohne ihn zu bemitleiden. Oft wird ja vom "Trösten" abgeraten, aber ich hab bei meinem Hund die Erfahrung gemacht, dass Körperkontakt in Stresssituationen für ihn durchaus hilfreich sein kann. Wenn er sich z.B. erschreckt und kopflos weg will, halte ich stattdessen inne und lege eine Hand an seinen Körper, meist im Bereich Schultern/Rippen. Dabei atme ich ruhig weiter und versuche, selbst so entspannt wie möglich zu sein. Nach kurzer Zeit beruhigt er sich dann auch wieder etwas. Und natürlich bleibe ich nicht in einer Situation, die er als gefährlich einstuft. In so einem Fall also erstmal Abstand rein und dann gemeinsam durchschnaufen.


    Korrekturen erfolgen hier ohne erhobene Stimme. Er kennt "äh-äh" und "nein" als Abbruch bzw. hört er einfach an meiner Stimmlage, wenn ich gerade mit etwas nicht einverstanden bin. Manchmal schiebe ich mich auch körperlich dazwischen, wenn er etwas nicht soll, z.B. der Hündin meiner Schwiegereltern zu sehr auf den Zeiger geht. Die alte Dame kann sich zwar auch selber wehren, aber es ist ja nicht nötig, dass er sie so nervt, dass sie das für nötig hält. Mit offensiveren Korrekturen kann Marley nicht gut umgehen; da fängt er an zu fiddeln wie bekloppt und braucht dann z.B. ein klares Kommando, damit er weiß, was er tun soll. Bei ihm reicht oft auch schon ein Einatmen und/oder eine Straffung der Körperhaltung, damit er eine Grenze erkennt - und selbst das kann, je nach Aufregung, zum Fiddeln führen.


    Für Situationen draußen, z.B. mit anderen Hunden, an denen er nicht direkt vorbei will, hab ich zu Hause den Griff ins Halsband positiv trainiert. Es klappt noch nicht in jeder Situation, dass er sich dann zu mir umorientiert, aber er lässt sich daran problemlos wegführen. Wenn er also angestänkert wird und dann stehen bleibt und starrt, nehme ich ihn einfach am Halsband, sage "weiter" und nehme ihn mit. Geht also auch ohne laut werden und schimpfen.


    Du wirst mit der Zeit ein Gespür dafür bekommen, was dieser Hund an Korrekturen verkraftet bzw. was er an Beistand braucht. Du hast ja schon viel Hundeerfahrung und offenbar auch ein gutes Bauchgefühl. Vertrau dir da einfach selbst und probier ruhig auch mal aus, was sich für dich richtig anfühlt und ihm zu helfen scheint. Und richte dich drauf ein, dass die Korrekturen bei ihm tatsächlich sehr viel subtiler ablaufen können und sollten als bei anderen Hunden ;)

    Ich hab grad mal Freund Google bemüht und eine Gewichtstabelle für (alt)deutsche Schäferhunde gefunden. Der WSS ist ja in einer ähnlichen Gewichts- und Größenkategorie anzusiedeln. Dort steht für den 3. Monat (entspricht ja 9.-12. Woche) ein Gewicht für Hündinnen zwischen 8 und 13 kg. Damit wäre eure Hündin voll im Soll. Mir kommt sie auch nicht zu schwer vor, wobei ich keine Schäferhund-Expertin bin. Mein Schäfermix (ok, größer als ein "normaler" Schäferhund) hatte als Welpe immer ungefähr so viel Kilo wie er Wochen alt war. Ich glaube nicht, dass ihr euch da große Sorgen machen müsst. Der Vergleich mit den Geschwistern ist da auch immer ein guter Richtwert, aber wer am Ende von den Wurfgeschwistern der/die größte ist, lässt sich in dem Alter sowieso noch nicht sagen.


    Wir haben hier im Forum übrigens mehrere Futterthreads, wenn ihr euch da mal umschauen wollt (Rubrik "Fertigfutter"). Wir haben anfangs Bosch Junior gegeben (gab's im Tierschutzverein schon), sind dann aber bald auf Josera umgestiegen, weil Marley das besser verwertet hat.

    Was spricht denn dagegen, wieder zu der Trainerin zu gehen, die euch schon mal geholfen hat?


    Ich find den anderen Trainer auch ziemlich teuer und würde mich auch nicht zu x Einzelstunden verpflichten lassen. Man nimmt ja Einzeltraining, weil man es individuell möchte. So ein Paket klingt dann nicht so individuell abgestimmt.

    Guck mal, hier gibt's einen Thread, der sich näher mit dem Thema Giardien beschäftigt: Giardien&Darmgesundheit
    Du bekommst sicher hier auch nochmal Ratschläge, aber vielleicht findest du dort auch noch einige gute Hinweise. Gerade das mit dem Durchfall in eurem Garten ist natürlich nicht so günstig. Wie habt ihr den denn entfernt? Evtl. gibt's da Mittel und Wege, noch gründlicher zu sein, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Dass ihr euch bis auf Weiteres nicht mehr trefft, ist auf jeden Fall schonmal eine gute und wichtige Maßnahme.


    Ich hab bisher zum Glück keine Erfahrung mit den Biestern machen müssen, deshalb hab ich keine Detailinformationen, wollte dir aber zumindest diesen Thread verlinken.

    Bei uns kommt die Leinenlänge oft auf die Situation an. Wenn wir an einem "stehenden Hindernis" vorbeikommen, also z.B. zwei Passanten, die sich unterhalten und uns nicht beachten, gebe ich schon gern etwas mehr Leine, damit Marley einen größeren Bogen gehen kann. Auch auf dem Feld bekommt er gern etwas mehr Schleppleine, wenn Leute entgegenkommen, damit er sich mehr Platz verschaffen kann und ich nicht auch noch in die Wiese latschen muss (in bewachsene Felder lasse ich ihn nicht rein, da gehe ich so vor, als wäre halt wenig Platz).


    Ist insgesamt nicht so viel Platz oder die gruseligen Menschen sind in Bewegung (von vorne oder hinten auf uns zu), nehme ich ihn dagegen gern kurz, führe ihn so weit wie möglich an den Rand und halte an. Wenn er zu viel Leine bekommt und/oder ich in einer bewegten Situation nicht unsere Bewegung rausnehme, stresst er sich mehr. Da bekommt er die Tendenz, kopflos und hektisch zu werden.
    Anhalten und gucken lassen ermöglichen ihm dagegen, wieder mehr zu denken. Auch wenn hinter uns irgendein Lärm war, dessen Ursache aber nicht in unsere Richtung kommt, halte ich an und lasse ihn nochmal gucken. Sonst geht er auf maximale Leinenlänge und zieht hastig weg. Wenn er nochmal gesehen hat, dass uns die "Gefahr" nicht folgt, kann er danach an lockerer Leine weiterlaufen. Und sollte die "Gefahr" doch einmal in unsere Richtung kommen, nehme ich ihn zur Seite, stelle mich dazwischen und wir warten ab, bis das gruselige Ding - was auch immer es sein mag - an uns vorbei ist.

    Hier auch definitiv Pudel und KHC, aber auch Collie allgemein :D
    Beim Collie wusste ich vorher gar nicht, dass es den auch in kurzhaarig gibt, wobei auch gemäßigte Langhaarvertreter für mich interessanter geworden sind. Früher fand ich die sehr langen Nasen irgendwie störend, mittlerweile ist mir das total egal, weil ich glaube, die Rasse könnte sehr gut zu mir passen. Allgemein habe ich den Eindruck gewonnen, Hütis liegen mir mehr als z.B. Labradore, die ich früher immer toll fand. Wobei ich einen Labrador aus Arbeitslinie auch immer noch spannend fände. Und Shelties könnten mir auch gefallen; würde ich mir zumindest definitiv mal in echt angucken wollen.


    Hunde vom Urtyp sind, wie ich so festgestellt hab, eher weniger meins, so hübsch ich sie auch oft finde. Ebenso die Gebrauchshundsparte um DSH, Mali, Dobermann&Co. Das sind einfach Kaliber, mit denen ich nicht gut klar käme, auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass die Arbeit mit ihnen richtig Spaß machen kann.


    Insgesamt hat das Forum mich auf jeden Fall sensibilisiert für die Frage nach einer passenden Rasse. Ich war zwar schon vorher niemand, der rein nach Optik gegangen wäre, aber wenn man dann ein paar Mal gelesen hat, was mit einem Hund in unpassenden Händen passieren kann, ist das doch irgendwie was anderes.

    Hallo und willkommen im Forum :winken:


    Was macht ihr denn so mit dem Hund? Wie sieht euer Tagesablauf in etwa aus? Dieses Rumspinnen beim Spazierengehen könnten einfach die "dollen fünf Minuten" sein, die bekommen viele (junge) Hunde dann und wann, zeigen aber je nach Intensität auch mal, dass der Hund gestresst ist. Dass er ab und an nicht mehr hört, wird euch in den nächsten Monaten sicher öfter begegnen, euer Wauzi kommt jetzt langsam in die Pubertät und da haben die manchmal so viel bunte Knete im Kopf, dass "Kommandos befolgen" auf der Prioritätenliste ganz weit nach unten rutscht ;)


    Sein Bellen, wenn er was im Treppenhaus hört oder ihr Menschen begegnet, könnte z.B. aus einer Unsicherheitsphase resultieren. Davon haben Hunde im Laufe des Erwachsenwerdens mehrere. 6 Monate ist zwar eine eher untypische Zeit, aber Hunde sind ja Lebewesen, keine Roboter, da kann's auch mal Abweichungen geben. Wenn es eine von diesen Phasen ist, sollte sie sich bald von selbst wieder geben. Zwing ihn nicht dazu, sich von anderen Menschen anfassen zu lassen, wenn er bellt; offenbar ist ihm das gerade unangenehm. Ich würde ihn bei Menschenbegegnungen immer auf die abgewandte Seite nehmen, mich also selbst als "Schutzschild" dazwischen bringen, und dafür sorgen, dass er mit den Leuten nicht interagieren muss. Die wollen ja auch mit dir reden, nicht mit dem Hund ;) Wichtig ist, dass du selbst ruhig bleibst.


    Ein anderer Grund für sein Gebelle bei Gesprächssituationen könnte übrigens auch Ungeduld/Frust sein. Der Labrador eines Bekannten hatte das als Junghund ganz stark. Kaum hat man sich mehr als zwei Minuten unterhalten, bellte er die ganze Straße zusammen. Den wirklichen Grund werden wir übers Forum aber alle nur erraten können, wir sehen deinen Hund ja nicht. Du bekommst hier sicher noch mehr gute Tipps und Meinungen, aber solltest du dich unsicher fühlen, kannst du dich natürlich auch an eine Hundeschule/einen Trainer wenden.

    Dass deine Texte teils schwer verständlich sind, weil deutsch offenbar nicht deine Muttersprache ist, finde ich nicht schlimm; wenn du dich konzentrierst, sind die Texte für sich betrachtet ja durchaus verständlich. Deine zweite Schilderung hier im Thread war für mich wesentlich besser zu verstehen als die erste. Man muss auch nicht alles können, also kein Thema.


    Schwierig wird's für mich an der Stelle, an der Widersprüche auftauchen, wie eben die Frage, wer denn nun die Abgabe des Hundes fordert, die Hausverwaltung oder das Vetamt. Dazu haben ja schon einige andere was geschrieben.


    Was ich aber wirklich besorgniserregend finde ist, dass du einen Hund in den Himmel lobst, der dir mit einem Biss die Hand gebrochen hat. Im letzten Thread hieß es schon mal, dass er dir einen Finger gebrochen hat durch einen Biss. Es ist also definitiv nicht das erste Mal, dass er beschädigend gebissen hat. Und ein Knochenbruch entsteht auch nicht durch "Schnappen und dabei dumm mit dem Zahn hängen bleiben"; solche oberflächlichen Kratzer fände ich auch nicht wünschenswert und da sollte dringend dran gearbeitet werden, könnte es mir aber im Eifer des Gefechts bei einem jungen Hund mit "dumm gelaufen" erklären. Wenn es nur ein einziger Vorfall wäre.
    Es sind aber mehrere Vorfälle, und eine gebrochene Hand durch einen Hundebiss ist schon eine Hausnummer. Niemandem nützt es was, weder dir noch dem Hund, wenn du das schönredest! Der Hund hat offensichtlich ernsthaftes Beschädigungspotenzial, und dass ein kundiger Trainer da nicht weiterkommt, kann ich mir einfach nicht vorstellen. Dass der Hund mal vom Tierarzt durchgecheckt wird (wegen Schmerzen o.ä.) wäre da das Mindeste! Außerdem ist der Hund noch lange nicht erwachsen. Was der vielleicht noch alles auspackt, wenn er älter wird, ist noch gar nicht abzusehen.


    Ich denke, du solltest den Hund in jedem Fall abgeben, denn es ist definitiv nicht normal, dass ein Hund seine Halterin derart beißt. Da du offenbar auch nie einen Auslöser erkennen kannst, weiß ich nicht, wie du solche Situationen in Zukunft vermeiden willst. Mit dem Erwachsenwerden könnte er durchaus auch eine unangenehme Ernsthaftigkeit anderen Leuten gegenüber entwickeln, und dann liegt er nach so einem Vorfall mit Knochenbrüchen und genähter Wunde schneller ein letztes Mal auf dem Tierarzttisch als du "aber er ist doch so lieb" sagen kannst.
    Ich denke, man kann da mit Training noch viel machen, aber du scheinst da an einer Grenze angelangt zu sein. Das ist nicht böse gemeint; ich denke, ich würde mich einer solchen Aufgabe auch nicht stellen wollen, wenn mein Hund mich derart beißen würde. Dein Rüde gehört in sachkundige Hände - und ganz sicher nicht in ein Altenheim!