Beiträge von Jadra

    @ Lysaya: Marley ist gerade am Anfang auch oft heftig in die Leine gesprungen, besonders, wenn wir auf dem Rückweg nach Hause waren (macht er jetzt natürlich teilweise auch noch). Das hat mir oft beim Zuschauen schon weh getan. Ich persönlich fühle mich besser, seit wir ein Geschirr benutzen, weil das nicht so gegen den Hals geht. Außerdem bleibe ich immer stehen, wenn er wieder total zieht, bis er sich mindestens nach mir umschaut. Mittlerweile klappt das sehr gut, meist kommt er dann sogar direkt zurückgelaufen, weil er weiß, dass es erst weitergeht, wenn er nicht mehr zieht. Vielleicht wäre das Geschirr ja auch eine Möglichkeit für euch? Ich weiß, über Vor- und Nachteile von Halsband und Geschirr kann man lange diskutieren. Ich habe, wie gesagt, für mich ein besseres Gefühl mit dem Geschirr.


    Ich habe allerdings auch nochmal ein Anliegen in eigener Sache: Mein unsicherer, schüchterner Bub reagiert mitunter sehr allergisch auf andere Hunde. Konkret sieht das so aus, dass er oft erstmal knurrt, wenn ein anderer Hund kommt. Soweit find ich das erstmal nicht schlimm, er darf ja ruhig sagen, wenn ihm das zu nah wird. Aber heute hatten wir wieder so eine Situation, dass wir einen Junghund in seiner Größe im Park getroffen haben. Erstmal war er zurückhaltend, wie eigentlich immer, aber hat geschnuppert und ließ sich auch beschnuppern, wenn auch nicht völlig entspannt. Wir haben uns dann eine Weile mit den Besitzern unterhalten,und plötzlich hat Marley, ohne große Vorwarnung, die Hündin ins Ohr gezwickt und ging ihr dann knurrend hinterher, um nochmal draufzuspringen. Da sind wir dann dazwischen, weil das wirklich nicht nach Spiel aussah. Ähnlich hat er sich auch schon in der Welpenstunde verhalten, wo es mittlerweile aber deutlich besser ist. Er versucht scheinbar regelrecht, andere Hunde von uns wegzutreiben oder uns zu "beschützen". Ich weiß allerdings nicht, ob man das von einem Welpen in dem Alter (13 Wochen) behaupten kann. Er knurrt aber vor allem dann, wenn er sehr dicht bei uns ist.
    Bei unserem ersten Spaziergang mit einem anderen Welpen (dem meines Schwager, dem werden wir also öfter begegnen) war es sehr massiv: sobald der andere sich näherte, schoss Marley auf ihn zu und attackierte ihn, und zwar nicht im Spiel. Erst nach einer deutlichen Zurechtweisung ließ er den anderen Welpen dann in Ruhe und ging schließlich sogar zumindest teilweise auf dessen Spielaufforderungen ein. Trotzdem wurden uns dann erstmal Dinge gesagt wie "der ist aber dominant" und "der spielt Chef und akzeptiert euch nicht als Rudelführer". Ich finde solche Begriffe ziemlich schwierig, aber bin auch ein bisschen ratlos, wie ich damit umgehen soll. Auf der einen Seite möchte ich nicht, dass er meint, andere Hunde von uns wegjagen zu müssen/dürfen (sofern es denn das ist, was er tut, aber der Trainer in der Hundeschule hält es auch für möglich/wahrscheinlich), und auf der anderen Seite ist Knurren ja in erster Linie Kommunikation, die ich ihm nicht einfach verbieten möchte. Vielleicht ist es auch nur auf seine Unsicherheit zurückzuführen, dass er der Meinung ist, Angriff sei die beste Vereteidigung. Ich fühle mich jedenfalls ziemlich hilflos, wenn so eine Situation kommt und wäre dankbar für Tipps und/oder ähnliche Erfahrungen :hilfe: Möchte ja zumindest nichts Grundlegendes falsch machen :( :

    Ich muss doch auch nochmal was fragen. Wie ich weiter oben ja schonmal geschrieben habe, findet Marley draußen sein im Moment nicht so klasse. Ich habe richtig Probleme, ihn aus der Wohnung zu bekommen. Wenn ich mit ihm raus will, läuft das meist so ab: Ich hole sein Geschirr, er sieht es und läuft weg. Meist bekomme ich ihn dann ganz gut wieder rangelockt und kann ihm, mal mit, mal ohne "Bestechung", das Geschirr überziehen. Wenn dann aber die Leine in Sicht kommt, verkrümmelt er sich sofort in seine Box und lässt sich weder durch Locken noch durch Rufen dazu bewegen, wieder rauszukommen. Meist versuche ich es erst ein bisschen auf die sanfte Tour, aber im Moment läuft es meist darauf hinaus, dass ich ihn aus seiner Box quasi rausschieben muss bzw. ihn hochhebe, wenn ich ihn vernünftig zu fassen bekomme. Das lässt er sich leider nicht so ganz kommentarlos gefallen und beißt mir dann auch schonmal in den Arm oder in die Hand. Nicht fest, aber doch fester als beim Spielknabbern. Ich ignoriere das eigentlich immer oder ermahne ihn mal. Er ist dabei auch wirklich nicht vehement, es ist eher so eine Art "Lass das, ich will das nicht". Wenn ich ihn dann auf dem Arm habe, kommt auch keine Gegenwehr mehr. Insgesamt ist die Situation also zu händeln, aber ich mache mir eben schon Gedanken, ob das mal schlimmer wird. Habt ihr Tipps, wie ich ihn besser zu mir locken kann? "Komm" klappt bisher sehr stimmungsabhängig, und wenn die Leine da ist, ist die Stimmung eben bei "Nein". Und sollte ich sein Zwicken beim Hochnehmen ignorieren oder ihm lieber verbieten?


    Damit das jetzt alles nicht nur nach Probleme klingt: Mein schüchterner Bub hat neulich in der Welpenstunde das erste Mal richtig mit den anderen Welpen gespielt und sogar mit mehreren von ihnen aus einem Napf getrunken! Noch vor einer Woche war das nahezu undenkbar! :herzen1: Gibt also auch sichtbare Fortschritte :smile:

    Ach, danke, danke, danke! :bussi: Das tut so gut, hier so nette Tipps zu lesen und von anderen zu hören, dass es ihnen genauso geht/ging! Das mit dem schön füttern versuche ich auch immer wieder, aber wir sind auch noch an dem Punkt, an dem Futter nur höchst selten mehr als kurz beschnuppert wird. Ich werde trotzdem mal ausprobieren, ob es was gibt, worauf Marley auch draußen total abfährt. Und ansonsten bleib ich einfach geduldig und freu mich über jeden noch so kleinen Erfolg! :smile:

    Danke, das probieren wir mal aus. Also, haben ihn jetzt schon öfter mal wenigstens ein paar Schritte rausgetragen, aber vielleicht teste ich das auch mal mit weiteren Entfernungen.
    Heute morgen war es jedenfalls schon wieder ein ziemlicher Aufwand, ihn überhaupt ins Geschirr und an die Leine zu bekommen. Hab gelockt, Leckerlie angeboten etc. Am Ende lief es dann aber doch darauf hinaus, dass ich ihn aus seiner Box rausholen musste, weil er partout nicht freiwillig kam. Draußen war dann auch wieder gleich alles böse, er hat gejammert und gefiept. Hab mich dann auf eine Bank gesetzt und abgewartet; da hat er sich dann auch sofort drunter verkrochen und alles zitternd beobachtet. Ich komme mir manchmal schon echt gemein vor, wenn er dann auch zig Mal in die Leine springt und zum Haus zurück zerrt. In der Hundeschule (gehen mit ihm zur Welpenstunde) hat man uns geraten, das einfach auszusitzen und zu warten, dass er sich beruhigt. Das klappt manchmal gut und relativ schnell, manchmal tobt er aber auch vorher minutenlang rum und wirkt geradezu panisch. Das tut mir dann immer echt Leid :( : Aber es ist nunmal so, dass wir eben in der Stadt wohnen, recht aktiv sind, gern Ausflüge machen, uns mit Freunden treffen etc. Da möchten wir ihn eben auch so oft wie möglich dabei haben. Ich hoffe wirklich, dass sich das legt und er auch nicht mehr sofort total angespannt ist, wenn er auch nur von weitem andere Menschen sieht... :verzweifelt:


    Entschuldigt bitte, falls ich hier über Dinge schreibe oder Fragen stelle, die so oder ähnlich schon x-Mal behandelt wurden. Ich hab über die Suchfunktion keinen Thread gefunden, der wirklich passt. Bin aber auch dankbar für Hinweise zu ähnlichen Themen bzw. zu Teilen des Welpen-Austauschs, in denen sowas schonmal aufgegriffen wurde.

    Lysaya und Sus.scrofa, was ihr hier über eure Sensibelchen schreibt, erleichtert mich gerade sehr. Hab nämlich auch so ein verzagtes Welpi hier sitzen, das "draußen" im Allgemeinen gerade nicht so toll findet. Da es dazu noch mein erster Hund ist, zehrt seine Ängstlichkeit teilweise ganz schön an den Nerven, weil ich manchmal einfach nicht weiß, was ich machen soll, um ihm zu helfen. Als wir ihn ausgesucht haben, war er immer vorneweg dabei bei seinen Geschwistern, ist auf jeden Besucher, auch auf uns, freudig zugelaufen. Auch am ersten Tag, als wir ihn zu uns geholt haben, war noch alles toll: fremde Leute hinterm Haus, unbekannte Kinder, alles kein Problem. Nur ins Haus zurück wollte er nicht so richtig. Das hat sich aber schnell geändert: ins Haus gehen ist jetzt kein Problem mehr, aber dafür ist es echt nicht leicht, ihn nach draußen zu bekommen. Manchmal sitzt er dann auch fiepend an einem Baum oder am Zaun und zittert sogar, obwohl zumindest optisch nichts los ist. Ich stelle mich dann daneben und achte gar nicht groß auf sein Jammern. Versuche halt, ihm durch meine Körperhaltung und Nähe Sicherheit zu geben, aber kein großes Tamtam zu machen. Ich vermute, dass seine Scheu nicht zuletzt damit zu tun hat, dass er eine ziemliche Umstellung über sich ergehen lassen musste; geboren ist er nämlich auf dem Dorf (kommt aus dem Tierschutz) und wohnt jetzt mit uns in der Großstadt.
    Ich versuche immer, dem Kleinen Zeit zu geben und ihn ankommen zu lassen, aber es bedrückt mich halt doch etwas, dass seine anfängliche Offenheit auch anderen Leuten gegenüber gerade so in Scheu umgeschlagen ist. Auch wenn wir Besuch haben, verkrümmelt er sich in eine Ecke, lässt auch schonmal ein Angstpfützchen los (obwohl er sonst so gut wie nie rein macht) und kommt auch nach längerer Anwesenheit der Besucher nur mit viel Geduld und besonderen Leckerchen mal näher. Da war ich gestern schon total stolz auf ihn, als er den Besuchern vorsichtig ein Leckerchen abgenommen hat!
    Trotzdem würde ich mich freuen, mal von anderen Erfahrungen zu hören. Kennt ihr das auch mit so einer plötzlichen Scheu? Und haben eure scheuen Welpen ihre Angst irgendwann überwunden? Oder habt ihr Tipps, wie man den Fellzwerg unterstützen könnte, damit nicht immer alles nur Stress für ihn ist?


    Liebe Grüße!


    PS: Fast vergessen, noch ein paar Eckdaten: Der Welpe ist jetzt gut 12 Wochen alt und lebt seit 2 Wochen bei uns.