Hallo liebe Hundefreunde!
Unser Balu ist nun vor etwas über zwei Monaten bei uns eingezogen. Er ist ein zwei Jahre alter Mischling und wurde ca. einen Monat vor der Vermittlung kastriert.
Wir konnten ihn (wenn man das so sagen kann) ziemlich gut kennenlernen, da der Tierschutzverein sehr viel Wert auf die Harmonie zwischen Hund und zukünftigem Halter legt. Wir haben ihn in einem Zeitraum von ca. drei Wochen oft besucht. Wir haben sein Verhalten gegenüber Artgenossen, Menschen und anderen Tieren gesehen, seine Macken kennengelernt, waren mit ihm und der Pflegemama beim Tierarzt und sind auch ein paar mal alleine mit ihm Gassi gegangen.
Er wird sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet. Er hat täglich etwa drei Stunden Auslauf und lernt im Moment noch Grundkommandos, ein paar Tricks haben wir ihm auch schon beigebracht. Wenn die Zeit dann kommt, möchten wir mit ihm eine Rettungshund-Ausbildung machen. Freigang bekommt er mindestens einmal die Woche, meistens zweimal. So alle zwei Wochen gehen wir auch auf eine größere Wanderung. Außerdem spielen wir viel mit ihm und natürlich bekommt er eine Menge Knuddeleinheiten.
Nun bereitet mir das Thema Hundebegegnungen etwas Sorgen. Als wir ihn kennenlernten hatte er überhaupt kein Problem mit Artgenossen. Er hat im Freigang nie als erster angegriffen und war allgemein eher der Typ, der andere Hunde igoriert. An der Leine hat er allerdings von Anfang an gepöbelt, weil er unbedingt schnüffeln wollte. Das haben wir aber mit Alternativverhalten bereits gut im Griff, ich bin da auch sehr zuversichtlich dass sich dieses Thema bald gänzlich erledigen wird. Trotzdem ist er meistens ein bisschen frustriert und winselt mich eine Zeit lang an, er möchte halt schnüffeln und darf nicht. Ich gestatte ihm an der Leine grundsätzlich keinen Hundekontakt mehr, es würde uns im Lernprozess nur zurückwerfen. Denke ich zumindest, bitte korrigiert mich ruhig, falls ich da falsch liege. Ich möchte es ja richtig machen. Zurzeit macht er sitz wenn wir einem Hund begegnen und er wird dafür mit Lob und Leckerlis belohnt. Wenn das irgendwann komplett reibungslos klappt möchte ich das Sitz aber in ein Weiter umwandeln.
Nun ist es aber so, dass er seit etwa drei Wochen im Freigang auf andere Hunde losgeht und auch gerne mal zubeißt. Ich denke schon, dass sich dieser Drang nach Kontakt anstaut und er - wie gesagt - frustriert ist, dass er an der Leine eben nicht schnüffeln darf. Gerade heute hatten wir wieder die Situation. Wir sind auf einem Feld, Hundefreundin und er schnüffeln im Gras. Ein Halterin mit Goldie, die wir bisher noch nie getroffen hatten, gesellen sich dazu. Balu beschnüffelt ihn zuerst, dreht sich um und widmet sich wieder den Gerüchen im Gras. Der Goldie kommt nach ein paar Minuten ganz ruhig auf ihn zu, Balu stürzt sich ohne Vorwarnungen auf ihn und beißt. Ich bin natürlich sofort dazwischen gegangen und wir sind dann erstmal weg, weil er sich danach noch total aufgeregt hat.
Was sagt ihr dazu? Denkt ihr, dass dieses Verhalten vorübergehend sein kann? Liegt es wohlmöglich an der Hormonumstellung wegen der Kastration? Oder gar an der Schilddrüse? Er hatte kurz vor der Abgabe eine Blutuntersuchung und die Schilddrüsenwerte waren da noch in Ordnung.
Ich meine schon klar, er ist erst seit kurzem bei uns, testet gerade Grenzen aus, gewöhnt sich ein usw. Natürlich möchte ihm weiterhin den Kontakt zu Artgenossen ermöglichen, den hat er ja auch regelmäßig. Ich will aber nicht, dass er ein ernsthaftes Problem mit anderen Hunden entwickelt oder gar gänzlich unverträglich wird.
Was kann ich anders oder besser machen? Was würdet ihr mir raten?
Liebe Grüße und einen schönen Sonntagnachmittag!