Beiträge von Quietschie

    Sagt mal, reagieren eure Terrier auch so anders auf "Rassegenossen" als auf andere Hunde?
    Bei meiner fällt mir das schon länger auf. Wenn sie einen kleinen, weißen Hund sieht, macht es für ihr Verhalten einen Unterschied, obs z.B. ein Wuschel oder ein Westi ist.


    Heute waren wir in einer Gasse, die wir selten lang gehen. Erstes Haus (lustigerweise modern, schwarz-weiß) mit recht agilem schwarzem Mops, der war uninteressant. Zweites Haus (gelb), blonder Mops mit gruseligem Geröchel, da hat sie die Straßenseite gewechselt. Drittes Haus, kläffend randalierender JRT-Mix, tricolor, ein bisschen dick mit lustig puscheligen Stehohren - sie sieht sich das Drama kurz an, beginnt zaghaft zu wedeln und geht, KOMPLETT entgegen ihrer Gewohnheit, weil Gartenzaunkläffer sind ihr üblicherweise suspekt, auf den Zaun zu. Der kleine Rüde hat sich gefreut, die Klappe gehalten und die beiden haben sich in Ruhe beschnüffelt. xD

    mini-aussie: Ein Bekannter hat eine ältere Mini-Aussie-Hündin, die ich ehrlich gesagt für einen Mix aus irgendwas Wuscheligem und ev. einem Sheltie gehalten habe. Keine Ahnung, wie sie zustande kam, aber angeblich ist sie sogar von einem Züchter. :???:

    Da fällt mir noch ein, als wir vor nen paar Wochen in travemünde waren, sind da überproportional viele Dackel rum gelaufen. Bei uns haben wir keinen einzigen.

    Letzte Woche war ich für ein paar Tage in Wien und war ganz erstaunt, wie viele Rauhaardackel da rum liefen. :shocked:
    Mitten in der Stadt, alleine an dem einen Vormittag hab ich 6 RH und einen LH-Dackel gezählt. Hier, quasi am Land gibts nur einen dicken, älteren RH und einen LH, der nie spazieren geht, weil er eh einen großen Garten hat.

    Da meine Hündin sich schwer tat mit der Unterscheidung von Sitz und Sitz-und-bleib sowie Platz und Platz-und-bleib, verwende ich nun dieselben Wörter, aber mit anderer Betonung.


    "Sitz" normal ausgesprochen für normales Sitz, "SSSSSiiiitz" mit schärferer Betonung für Sitz-und-bleib. Das funktioniert sehr gut, von da her kann ich mir vorstellen, dass die Kommandos, die du unterscheiden möchtest, ebenso gut funktionieren.

    Das ist ganz sicher so. :D


    An Geschirren haben wir schon mehrere durch, sie hat sich vom ersten weg (mit 8 Wochen) gegen das Anziehen gewehrt und das hat sich nicht mehr gegeben. Da ich mich grundsätzlich nicht ziehen lassen möchte, sehe ich auch keinen Grund, ihr das Geschirr wieder "anzutun".


    Das mit der Hundeschule war vielleicht missverständlich: Sie geht auch draußen sehr gut bei Fuß, ob mit oder ohne Leine. Aber wenn ich sie locker gehen lasse, ruckt sie ständig nach vorne. Auch wenn ich sie zum Laufen mitnehme, da hab ich die Leine an einem Hüftgurt.


    Mit Leckerli hab ich kein Problem, ich belohne auch im Freilauf recht großzügig, weil ich sie so leichter auf mich konzentrieren kann. Die Gefahr Katze ist hier ständig gegeben. Und dann ist sie futsch. :ugly:

    Ziehen führt nie zum Ziel, deshalb verstehe ich nicht, warum sie es nicht einfach bleiben läßt, das sture Vieh. :roll:


    Das Dualsystem habe ich zu Beginn probiert, aber sie hat so eine Abneigung gegen das Geschirr (flüchtet ins Wohnzimmer, wenn ichs raus hol), dass ichs bleiben gelassen habe.


    Lustigerweise geht sie total brav bei Fuß, ist z.Z. überhaupt die totale Streberin in der HuSchu, reagiert ohne Leine so viel besser auf Ansprache als an mit, dass ich mich echt frage, was da verkehrt läuft. :ka:

    ...fällt meiner Kröte so richtig schwer. :roll:


    Wenn ich sie ließe, würde sie gegen das Halsband gestemmt unter gelegentlichem Röcheln dahin robben. Dagegen gearbeitet habe ich von Anfang an, indem ich stehen geblieben bin, wenn Zug an der Leine war. Reinste Stehpartys haben wir da bisweilen abgehalten, echt furchtbar - drei Schritte gehen, Hund springt los, geht auf Zug, wieder anhalten, erst weiter gehen, wenn sie ein paar Schritte auf mich zugegangen war. *ächz*


    Nach zwischenzeitlicher Besserung (im Winter konnten wir ziemlich normal spazieren gehen), probiert sie nun wieder permanent auf Zug zu gehen.


    Habt ihr Tipps?


    Ach ja, Flexi haben wir zwar, aber nicht in Verwendung, weil sie die hasst (fast so sehr wie das ebenfalls umsonst gekaufte Geschirr).

    Theoretisch kann sich das beim Aussie auf alles ausdehnen... Und leider gibt's immer wieder Aussie-Besitzer – ich mein' damit nicht die TE, nur als allgemeine Beobachtung –, die das Verhalten ihres Hundes verharmlosen, nicht wahrhaben wollen ("der spielt nur" – ne, der lässt gerade den Wiesensheriff raushängen und erfreut sich daran, andere Hunde durch die Gegend zu mobben) oder schlicht erst dann erkennen, wenn er wirklich zugeschnappt hat.
    Der Großteil der Hunde, die für selbstständiges Bewachen und Treiben von Großvieh gezüchtet wurde, bringt eine gewisse Beharrlichkeit, einen ordentlichen Schuss 'Kontrolltick' und gelegentlich maßlose Selbstüberschätzung mit. ;) Der Aussie passt da genau ins Bild, die meisten kennen erstmal keinen Rückwärtsgang und müssen deeskalierendes Verhalten lernen. Rasseliebhaber schätzen natürlich gerade diese Ausdauer und den Fokus ihrer Hunde, wissen aber auch, dass man das in passende Bahnen lenken muss – und u.U. sehr viel mehr Arbeit damit hat, den Hund problemlos im (Familien-)Alltag zu führen als das bei einer 'weicheren' Rasse mit stärkerer Selektion auf Begleithundetauglichkeit der Fall wäre.

    Problematisch wird's, wenn dazu eine Unsicherheit/Ängstlichkeit kommt, wie das hier beim Hund der TE vielleicht der Fall ist – für mich liest sich das so, als ob der Hündin die Kinder absolut nicht geheuer sind und sie die am liebsten weit, weit weg von sich hätte. Und rassetypisch wählt sie dazu den "Angriff ist die beste Verteidigung"-Weg, weil der ihr zumindest kurzfristig Erfolgt bringt und die von ihr wahrgenommene 'Bedrohung' auf Abstand hält.

    Danke für deine ausführliche Antwort!


    Dass sich so abwehrende Verhaltensweisen auch bei Hunden, die in Familien aufgewachsen sind, so deutlich zeigen, finde ich spannend. Im Grunde kennt der Hund doch keine andere Umgebung.

    Ja – mit dem vorsichtigen Hinweis, dass ich als jemand, der keine Kinder hat, hatte oder haben wird, zu der Belastung für die Kinder nur Vermutungen äußern kann. Aber dazu haben hier ja schon mehrere Leute was gesagt, die da besser im Thema drinstecken. :smile:
    Das Problem ist halt: wenn man die Vermittlungstexte von "Aussie in Not" über einen längeren Zeitraum verfolgt, stellt man ziemlich schnell fest, dass "hat das eigene/ein Besuchskind gebissen" einer der häufigsten Abgabegründe ist. Die Ansätze dafür sind teilweise rassetypisch und hier anscheinend schon eine ganze Weile, trotz Hinzuziehen von Trainern, gegeben – und zu so einer Eskalation sollte man es halt auf gar keinen Fall kommen lassen, im Interesse aller Beteiligten.

    Zwei Aussies, die ich näher kenne, zeigen Tendenzen in diese Richtung, bei einem davon leben Kinder im selben Haushalt. Beide verhalten sich auf der Hundewiesen deutlich kontrollierend und werden von ihren Haltern in keinster Weise davon abgehalten ("Der spielt ja nur").
    Kann sich bei Aussies dieses kontrollierende Verhalten auf jüngere Familienmitglieder ausdehnen?

    Der Hund meiner Mutter reagiert ganz ähnlich auf (meine) Kinder. sie haben ihm nie etwas getan (waren auch noch nie unbeobachtet), reagiert jedoch genau wie deine Hündin mit Knurren, hinschnappen und verbellen, sobald die Kinder sich wie Kinder verhalten oder auch nur halbwegs geräuschvoll spielen.


    Ok, bei uns ist die Lösung vergleichsweise einfach, wenn die Kinder bei der Oma sind, muss der Hund in einen anderen Raum oder ist mit ihrem LG unterwegs. Anders geht es definitiv nicht (warum sie ihn behalten hat, ist ein ganz besonderer Streitpunkt zwischen uns).
    Der Große ist 11, er wird mittlerweile halbwegs als menschliches Wesen akzeptiert, den Kleinen hätte er letzte Woche durch eine Unachtsamkeit unsererseits fast gebissen - auch wenn das Kind sich an die Anweisung Hund nicht ansehen, langsam gehen usw. absolut hält.


    An deiner Stelle hätte ich vermutlich aus Angst um die Kinder längst die Rettungsleine gezogen und den Hund abgegeben. Ständig in diesem Stress und mit diesem Management leben zu müssen, muss furchtbar sein. :omg: