Hi,
Ich bin da ehrlich gesagt zwiegespalten, denn es gibt nichts Besseres wie die manuelle Therapie von einem Fachmann, gerade bei Hunden. Irgendwo das Gerät ansetzen, dem Hund gefällt es, super, doch leider nicht zielführend. Fachleute erspüren genau wo Verhärtungen sitzen, die Muskulatur verspannt ist und massieren in anderer Weise wie es ein Gerät kann. Stichpunkt - rollen, kneten, dehnen, ausstreichen. Bei Hunden ist es auch wichtig gleichzeitig die Gliedmaßen zu dehnen, da braucht es spezielle Handgriffe.
ich würde da gerne unterscheiden. Ein therapiebedürftiger Hund aufgrund einer sicheren Diagnose kann natürlich nichts besseres bekommen, als eine manuelle Therapie. Dann ist es aber leider auch schon sehr weit gekommen, bis dahin ist es manchmal ein längerer Weg. Dies mag vielleicht 5-15 % aller Hunde betreffen, aber nicht mehr.
Und wenn es dem Hund gefällt, dann weiß ich schon mal, dass an dieser Stelle kein Schmerzzentrum sitzt. Verhärtungen kann ich ohne Probleme auch mit dem Gerät herausfinden, nicht nur an dem Gerät selber sondern auch an der Reaktion des Hundes. Und wenn man dort etwas feststellt, dass strukturell schwerwiegend sein könnte, klar dass man dann nicht weitermacht, sondern das tierärztlich abklärt.
Natürlich gilt das bei Unfällen, beispielsweise, wenn sich der Hund beim Rennen vertritt, dann geh ich da natürlich nicht mit Massagepistole ran. Aber bei leichteren Symptomen, gerade wenn sie sich einschleichen ohne aktutes Ereignis, dann kann es nicht nur Linderung bringen, wenn es gut läuft, oder man wird eher drauf gebracht , ja ich schalte doch besser einen TA ein. Es kann also einem selbst bei der unfachmännischen Diagnostik helfen.
Und dehnen? Ich denke, diese Handgriffe könnte man in Absprache lernen. Im Fall von Sino: Er dehnt sich regelmäßig völlig selbständig. Rücken und Beine.
Ich habe übrigens noch einmal mit meiner Physiotherapeutin ( tätig für mich persönlich) gesprochen, sie ist logischerweise etwas weiter weg von der manuellen Hundetherapie, sie hat mir Linien gezeigt wo man problemlos mit dem Gerät dran kann, sie hält es für eine gute Idee.
Geräte Therapie sollte vor der Anwendung mit einem Physiotherapeuten abgesprochen werden ob es ok ist für den Hund.
Einfach weil Laien meistens nicht wissen, welche sehr starke Tiefenwirkung Geräte haben können.
Und weil Laien auch oft nicht abschätzen können, ob der Hund davon profitieren kann. Das ist nicht negativ gemeint. Nur ein Hinweis, dass Behandlungen immer etwas auslösen können.
Hatte der Hund zB eine Muskelzerrung, darf auf keinen Fall mit mechanischen Hilfsmitteln massiert werden. Thema Muskelfaser Verletzung.
Eine Massagepistole mit einer gewissen Frequenz kann zB sehr wohl bei Herzproblemen kritisch in der Anwendung sein. Weil auch mechanische Schwingungen grosse Auswirkungen haben auf Rezeptoren/ Nerven.
Alte Hunde dürfen meistens nicht mit Geräten zu stark in die Tiefe behandelt werden. Das kann zu stark lockern und Instabilität hervorrufen, welche Probleme im Bewegungsapparat erzeugen kann.
Novaphon, Hofmag, Ampliphon, Magnetfeld, Vibrationsmassage, Schallmassage etc sind ganz wunderbare Geräte - wenn sie korrekt angewendet werden und keine negativen Folgen auslösen.
Alles anzeigen
Für mich ist dabei der letzte Satz entscheidend, natürlich muss man immer mit gesundem Menschenverstand an die Sache herangehen, davon gehe ich aber aus, da wohl die allermeisten Leute hier im Forum ein großes Interesse am Wohlergehen ihrer Tiere haben.
Bei den Tieren, die bekannte Einschränkungen haben ( z.B. Herzprobleme) dürfte es selbstverständlich sein, nicht den Schulterbereich oder Brustbereich zu massieren.
Mich persönlich würden Berichte darüber sehr interessieren welche Massagen mal durchgeführt worden sind, und ob damit Verbesserungen bei vorhandenen Symptomen erreicht werden konnten.
Meine Physio hat mir bei Sino beispielsweise Massagelinien neben der Wirbelsäule gezeigt, die regelmäßig zur Entspannung führen kurz danach schläft er meistens zufrieden ein.
LG