Beiträge von TipsyKit

    Frohes Neues (und Gott sei Dank ist es vorbei, ich mag Silvester selbst auch eher nicht...)


    Bei uns lief es dieses Jahr auch verhältnismäßig ruhig ab. Die Madame ist sogar ganz mutig um halb zehn mit mir die letzte Runde gegangen und ich hatte kurz das Gefühl, dass sie dieses Jahr vor allem reges Interesse an den bunten Lichtern zeigte und zwischen Vorsicht und Neugierde schwankte. Bis dann diese neuartigen Polen-Böller in unmittelbarer Nähe explodieren mussten und dann war es natürlich aus :verzweifelt: Frau Fuchs wollte dann nur noch nach Hause und in ihre Höhle; aber sie hatte beste Gesellschaft, denn der Kater findet Silvester einsame Spitze und hat sie zugleich getröstet :bindafür:
    Aber dennoch bin ich echt froh, dass es jetzt wieder für 1 Jahr vorbei ist. Leider klappt das mit ihr und Gewöhnung an Silvester bei uns nicht so gut über das Jahr :fear: Einzelne Knaller machen ihr gar nichts aus, aber sobald es unablässlich knallt, ist es mit ihrer Geduld zu Ende :muede:

    Wir gehen mit Frau Fuchs ca. 3-4 Runden pro Tag. Im Winter bzw an kühlen Tagen 4x und jetzt bei der Hitze nur 3x, da wir da einfach die kurze Löserunde morgens gleich zur langen Runde ausdehnen (ca. 2 Stunden). Aber an normalen Tagen sieht unser Gassi-Plan wie folgt aus:


    Morgens, nach dem Aufstehen eine kurze Löserunde (ca. 10-15 Minuten)
    Dann mittags die große Runde von 1,5 - 2 Stunden.
    Frühen Abend normal ca. 45min - 1 Stunde.
    Vor dem Schlafen gehen nur noch mal schnell lösen (ca. 10-15 Minuten)


    ~ 3,5 Stunden am Tag also.


    Und damit kommt Frau Fuchs wunderbar zurecht. Sind wir häufiger/länger unterwegs, reagiert Frau Fuchs schnell mit Stressdurchfall, was ein guter Indikator ist, dass es ihr zu viel wurde/ist. Wenn wir mal ein paar Tage weniger Zeit für die Runden haben und sie dementsprechend nicht so lange raus kann, macht ihr das aber nichts aus. Bei ihr gilt ganz klar - Weniger ist mehr. Aber so mit unserem normalen Gassi-Plan ist sie zufrieden und ausgeglichen und verdöst/verschläft die Zeiten bis zum nächsten Rausgehen ganz einfach.

    Ich kenne ja nun auch beide Seiten und muss sagen, dass mir der "unkooperative" Hund deutlich besser "liegt". Frau Fuchs ist ein Hund, der wirklich immer und überall gefallen möchte, alles richtig machen und die Ansprache einfach braucht. Und das wiederum empfinde ich an manchen Tagen extrem anstrengend, gerade wenn ich selbst mal nicht 100% konzentriert bin und einfach nur entspannen möchte. Das geht eben (fast) nie, da sie diese Art von Führung und Ansprache immer braucht. Auch nach dem tausendsten Mal "wir springen keine Passanten an!", braucht sie beim 1001 Mal immer noch die strikte Anweisung, dass wir wirklich keine Passanten anspringen und hier auch keine Ausnahme machen, nur weil dieser einen Hut trägt. Dann ist sie glücklich und kommt freudig auf mich zu und holt sich ihr Lob ab, um dann auch beim nächsten Passanten wieder erneut nachzufragen, was sie jetzt tun soll. Das empfinde ich als sehr, sehr anstrengend und daher kommt sie an Tagen, wo ich schlicht nicht diese Lust auf Helikopter-Arbeit habe, an die Leine.
    Da war unsere sture Hovi-Dame deutlich einfacher in der "Handhabung". Einmal ein Kommando für sie sinnvoll aufgebaut, hat sie einfach verstanden, was gewollt war und musste sich nicht immer neu vergewissern und brauchte auch nicht die ständige Ansprache und "Kommandozentrale". Allerdings hat sie eben auch nicht jedes Kommando für sinnvoll erachtet, also waren unsere Kommandos auf das Nötigste beschränkt und wurden nur dann eingesetzt, wenn sie wirklich erforderlich waren. Bei allem anderen hat sie sprichwörtlich die "Mittelkralle" gezeigt, vor allem wenn etwas sich stur wiederholt hat. Da hat ihr der Sinn dahinter gefehlt und damit auch die Lust. Sportlich hätte man mit ihr überhaupt keinen Blumentopf gewinnen können (was wiederum mit Frau Fuchs kein Problem da stellt, denn wie gesagt, sie lebt und atmet für alle Arten von Befehlen, das gibt ihr einfach die nötige Sicherheit, weil sie dann weiß, was sie machen soll), aber im Alltag empfand ich sie als den angenehmeren Hund.


    Also kurzum - Ich empfinde den sturen, eigensinnigen Typ Hund als für mich angenehmer und passender.

    Ich war ebenfalls priviligiert solch ein "perfektes" Unikat in meinem Leben kennenlernen zu dürfen und sie wird vermutlich auf ewig mein Seelenhund bleiben. Es ist ganz schwer (für mich zumindest) jemanden zu erklären, wie sich dieses "perfekt" anfühlt, wie selbstverständlich man manche Dinge nimmt und wie tief und innig solch eine Beziehung ist, wenn dieser jemand dieses "rundherum Sorglospaket" noch nicht kennenlernen durfte.


    Für mich wird Yara, unsere Hovi-Dame immer dieser perfekte Hund bleiben. Rückblickend würde ich fast soweit gehen und sagen, dass sie vermutlich einfach mit dieser Grunderziehung, die ich jetzt zB täglich mit Frau Fuchs üben und festigen muss, was mich manchmal echt an meine nervlichen Grenzen bringt, gerade wenn ich einen anstrengenden Tag hatte und einfach keine Lust auf Erziehung habe, geboren wurde. Sie war als Welpe und Junghund bereits "perfekt" (gut, sie hat im Zahnwechsel mal die Tapete angefressen, aber das war wirklich die einzige Schande, die sie jemals über sich gebracht hat), sie konnte vom ersten Tag an problemlos alleine bleiben; Leinenführigkeit mussten wir mit ihr nie groß üben und anderen Hunden gegenüber war sie neutral bis desinteressiert. Menschen gegenüber war sie freundlich, aber reserviert, hat niemals irgendjemanden angesprungen, hatte absolut keinen Jagdtrieb (bei ihr konnten nicht nur sprichwörtlich die Eichhörnchen um sie herum tanzen, das war ihr völlig egal), hat in ihrem gesamten Leben vielleicht 4 Mal wirklich gebellt und war ansonsten ein absoluter Verlass-Hund, den man überall mit hinnehmen konnte; unerschrocken, wesenfest und selbst an Silvester hätte man mit ihr ohne Leine um 0 Uhr durch die wildeste Knallerei laufen können, man hätte höchstens Angst haben müssen, dass sie einen Knaller apportieren möchte. Autofahren fand sie klasse, Wasser ohnehin und fremden Hunden ging sie aus dem Weg und hat sich von ihnen niemals provozieren lassen. Sie hatte immer eine gewisse arrogante Sicht auf die Welt. Ihr Sozialverhalten war so klar und deutlich; nie über das Maß der Dinge hinaus wenn sie etwas mit anderen Hunden zu klären hatte und für jeden absolut unmissverständlich lesbar. Sie war berechenbar und man konnte ihr blind vertrauen.
    Man musste mit ihr nie alltägliche Dinge üben, denn diese, wie gesagt, konnte sie einfach. Das hieß auch, alle Energie und Motivation konnte man in die reine, sportliche Ausbildung legen, denn es gab keine "störenden Einflüsse", die einem an manchen Tagen die Lust geraubt haben, wie diese bei Frau Fuchs immer wieder auftauchen. Wenn man sie brauchte, war sie zu 100% anwesend und da und wenn man sie nicht "gebraucht" hat, war sie praktisch unsichtbar und verschwand den lieben langen Tag im Garten und kam nur abends zum Essen rein, bevor sie sich in ihr Bett verzog. Und sie ging wahnsinnig gerne zum Tierarzt, den sie aber in ihrem gesamten Leben eigentlich nur zum Impfen gesehen hat, denn ansonsten war sie bis auf eine Schnittverletzung, eine Ohrenentzündung und bis vor einem halben Jahr vor ihrem Tod wegen der Athrose nie gesehen hat.


    Aber ... für andere wäre sie halt nicht perfekt gewesen. Für jemanden, der wert darauf legt, dass sein Hund ihm zu jeder Zeit gehorcht und auch noch nach dem x-ten Mal einen Befehl ausführt, wäre sie nicht perfekt gewesen. Für jemanden, der absoluten Arbeitseifer erwartet hätte und den nötigen "Drive", wäre sie nicht perfekt gewesen. Für jemanden, der einen "Everybody's Darling" wünscht und sich daran erfreut, dass der eigene Hund so schön mit anderen Hunden spielt und gerne auf eine Hundewiese geht, wäre sie nicht perfekt gewesen. Für jemanden, der eher inkonsequent ist und auch mal Fünfe gerade lassen möchte, wäre sie nicht perfekt gewesen, denn aufgrund ihres Dickschädels musste man sie manchmal schon 2,3,10x bitten etwas zu tun und sie nachdrücklich daran erinnern, dass der Liegeplatz blöd ist, den sie sich da gerade ausgesucht hat. Für jemanden, dem es auf den Nerv geht, dass sein Hund mitdenkt und eigene Entscheidungen trifft und ihn auch mal sprichwörtlich im Regen stehen lässt, wäre sie nicht perfekt gewesen.


    Kurzum - Für mich war sie perfekt, weil sie all das mitbrachte, was ich (leider erst im Nachhinein) wirklich zu schätzen gelernt habe. Das soll nicht heißen, dass ich Frau Fuchs nicht liebe mit all ihren Macken und Erziehungs-Defiziten; aber manchmal, nur manchmal denke ich mir: "Ein kleines bisschen was von Yara, das wär's". Für andere wäre sie eben nicht dieser perfekte Hund gewesen, weil vielleicht etwas gänzlich anderes gesucht wird in einem Hund.

    Wir haben mal wieder den Futterschrank aufgefüllt:


    • Bosch Adult Life & Care
    • Bosch Goodies Grain Free
    • Lukullus Barbie Ente/Charolais-Rind
    • Lukullus Nassfutter
    • Rinderohren mit Fell, Kaninchenohren, Pferdehälse, Ochsenziemer, Schweinenasen


    Und aus dem Programm fällt:


    • eine Zeckenzange :D

    Bestenfalls sicherlich, aber leider leben nur die wenigstens Menschen in einer rosaroten Plüschwelt in der alles möglich ist. Das ist mit der Realität so leider nicht vereinbar. Unsere Hovi-Dame hat im Übrigen ihr lebenlang "nur" Aldi, Lidl, Rewe etc zu fressen bekommen, ja manchmal sogar das ganz furchtbare Pedigree (war halt damals so, man hat halt nicht diesen Hype ums Futter gemacht, zumindest meine Eltern nicht) auch bereits als Welpe. Dazu hin und wieder Tischabfälle, mal eine Kleinigkeit zu kauen, ja sogar mal ein rohes Ei mit Schale, wo ja viele schon das nackte Grauen packt. Geschadet hat es ihr nie. Sie musste immer nur (bis auf 2x, eine aufgeschnitte Pfote und einmal eine Ohrenentzündung) in ihrem gesamten Leben nur zum Impfen zum TA. Sie hatte keine Unverträglichkeiten, keine Allergien, hat alles vertragen und war immer kerngesund bis ins hohe Alter. Erst später hat sie was für ihre Knochen bekommen, weil sie altersbedingt Athrose hatte. Ob es an den Genen lag? Oder war es Glück? Keine Ahnung, mir auch völlig egal; sie war gesund und mehr zählte für uns nicht.


    Frau Fuchs bekommt höherwertiges Futter und ich mache (eigentlich echt untypisch für mich) ein Geschiss um ihre Ernäherung, wo ich mich sehr häufig schon dabei ertappt habe, dass es im Grunde meiner persönlichen Gewissensberuhigung dient. Auch, weil die kurze Leidensgeschichte (unsere Hovi-Dame hatte am Ende Athrose) mich sehr geprägt hat und ich jetzt natürlich versuche so lange wie möglich einen gesunden Hund zu haben, um nicht wieder so leiden zu müssen und diesen rapiden Abbau zu erleben (ich weiß, ich kann es nicht aufhalten, jeder Hund wird alt, aber es dient meinem Gewissen, wenn ich mir sagen kann - Am Futter liegt es nicht unbedingt, da habe ich ihr immer alles angedeihen lassen, ich habe keine Fehler gemacht).


    Ich kann mir auch keine absolut überzogenen Behandlungen leisten. Ich würde gerne, ich kann es nicht. Dafür hat Frau Fuchs (auch wieder Beruhigung meines Gewissens, denn wie gesagt, die letzten 4 Monate im Leben unserer alten Dame haben mich stark geprägt) eine Op-Versicherung, die ich hoffentlich nie in Anspruch nehmen muss. Aber sicher ist sicher; es dient mir zur Beruhigung wirklich alles gemacht zu haben, was mir möglich war.


    Natürlich ist das nichts anderes bei einem Obdachlosen, aber wie gesagt, der Hund geht dir nicht ein, wenn er Discounter Futter zu fressen bekommt. Das ist kein Gift. Und jemandem einen Hund abzusprechen, nur weil er nicht barfen möchte oder keine 70€ ausgeben möchte und/oder kann, finde ich unfair. Natürlich kann ein Hund nicht nur durch und mit Liebe leben; aber jeder, der seinen Hund liebt, wird sein Möglichstes für ihn tun, damit er gesund und fit bleibt. Und das spreche ich auch keinem Obdachlosen ab, selbst wenn es im normalen Alltag nur für Discounter-Futter und ein Würstchen reicht.

    Das kann man meiner Meinung nach nicht vergleichen, da dies für die Hunde mehr ein Job als ihr ganzes Leben ist. Einen Hund zu halten, weil man sonst mit seinem Leben nicht klar kommt ist für mich was ganz anderes. Nehmen wir mal an, jemand würde hier einen Thread eröffnen "Habe psychische Probleme und möchte deshalb einen Hund, der mich aufheitert". Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute hier schreiben würden, dass derjenige sich bloß keinen Hund anschaffen soll.Ich finde, dass wenn man einen Hund hat, man auch das Geld dafür haben sollte, den Hund bestmöglich zu versorgen. Hierzu zählen für mich vor allem gutes Futter und medizinische Betreuung. Wenn man sich das nicht leisten kann (und auch niemanden hat, der einem in der Not aushelfen könnte), sollte man keinen Hund halten. Egal, ob man obdachlos ist oder nicht. Ich denke mir als Studentin auch oft genug, dass ich nicht jeden Cent drei Mal umdrehen müsste, wenn ich den Hund nicht z.B. barfen würde. Mit Futter vom Aldi würde ich wesentlich billiger fahren. Der Hund kann aber nichts für meine "Armut" und er hat sich auch nicht ausgesucht bei mir zu leben. Ich habe ihn, ganz krass gesagt, in dieses Leben hineingezwungen. Dann ist es auch meine Aufgabe, ihm das Leben so angenehm wie möglich zu machen.



    Das hat ja keiner behauptet. Ich glaube, dass gerade Menschen ohne Zuhause ihre Hunde sehr sehr wichtig sind und sie lieber selber ein paar Tage hungern, als den Hund hungern zu lassen. Ich finde nur nicht, dass der Hund unter den Lebensbedingungen des Menschen leiden sollte, auf welche Art auch immer. Das gilt für alle Menschen, nicht nur für Obdachlose.

    Also ich gebe es mal offen und frei zu: Ich halte meinen Hund, der keinem Job nachgeht, aus ganz egoistischen Beweggründen und zu meinem ganz persönlichen Vergnügen und sehe jetzt erstmal nicht, wo hierbei das Problem liegen könnte :ka:
    An manchen Tagen ist sie meine Medizin, an anderen Tagen meine seelische Stütze, an wieder anderen Tagen nervt sie mich so massiv, dass ich ihr damit drohe sie im Wald anzubinden und im Winter ist sie meine Heizdecke, mein Personaltrainer, mein Kontaktmann zu anderen Personen und manchmal der beste Psychologe der Welt, der mir stundenlang zuhört ohne eine Wertung abzugeben. Und mir würde massiv etwas in meinem Leben fehlen, dürfte ich jetzt nun keinen Hund halten und mir würde es seelisch echt mies gehen. Ist das jetzt, neben Geld, auch ein Ausschlusskriterium keinen Hund halten zu dürfen, weil ich ihn dazu nötige mein Leben zu bereichern? Und Tiere helfen nachweislich bei psychischen Problemen, das ist hinlänglich wissenschaftlich untersucht worden. Und ein Hund fällt auch nicht auf der Stelle tot um, weil er kein 5€/Kg Futter in den Rachen gestopft bekommt.
    Das bestmöglichste für den Hund ja, aber bitte im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. Und ich denke, wenn man einen Hund fragen könnte, was ihm wichtiger ist - Immer zusammen mit seinen Menschen sein, Aldi-Futter essen und ansonsten den ganzen Tag unterwegs zu sein, "sein" Revier abzulaufen (viele Obdachlose haben ja nun feste Orte, an denen sie sich bewegen) oder das beste 70€ Futter, 2-3x am Tag raus, 8 Stunden alleine und Agility am Wochenende ... ich denke (zumindest Frau Fuchs) würde sich für die erste Variante entscheiden.

    Also wenn es rein nur um den finanziellen Aspekt ginge, nach welchem entschieden würde, dass jemand einen Hund bekommt oder jemand keinen Hund bekommt, dann wäre sicherlich ein Großteil der jetzigen Hundehalter disqualifiziert. Denn mal ehrlich, wer hat denn wirklich mal eben 2000-3000 Euro auf der hohen Kante für eine OP oder ähnliches? Ich habe 2 Bekannte, die kurzfristig einen Kredit aufnehmen mussten um die lebensnotwendige OP ihrer Hunde überhaupt bezahlen zu können, denn die hatten das Geld nicht mal eben einfach so und beide gehen Vollzeit arbeiten; sind also nicht obdachlos oder gänzlich mittellos und dennoch hatten sie das Geld nicht zur Verfügung.


    In einem Land, in dem viele Menschen an der Armutsgrenze herum hantieren und trotz Vollzeitjob keine großen Sprünge machen können, muss man sich von der romantischen Vorstellung wirklich alles, ausnahmslos alles an medizinischer Versorgung seinem Hund angedeihen zu lassen, trennen können (persönliche Meinung), aber wenn das mit ein Hauptargument für eine Vermittlung eines Hundes ist, dann disqualifizieren sich eine Menge Hundehalter (auch hier im DF, da bin ich mir absolut sicher). Nicht jeder kann sich sauteure Behandlungen für seinen Hund leisten und nicht jede Untersuchung machen lassen, weil irgendwann im Geldbeutel es eben auch dann mal heißt: Und jetzt ist (leider) Schluss, denn ansonsten habe ich mich überschuldet und sitze auf der Straße. Ich persönlich würde alles erdenkliche tun, damit mein Hund nicht leiden muss, aber auch ich bin nicht mit dem goldenen Löffel geboren worden und müsste ab irgendwann eben auch sagen: Und jetzt geht nichts mehr.


    Wir haben hier zB eine Tiertafel, wo bedürftige Menschen hingehen können um Futter für ihre Tiere zu holen. Unsere TÄ impft und kastriert kostenlos die Hunde von Obdachlosen; auch kleinere OPs führt sie kostenlos durch oder verteilt Medikamente für wenig Geld. Und ich denke, wenn ich wüsste, dass derjenige im Ernstfall solche Hilfe annehmen würde, dann würde ich ihm einen Hund vermitteln. Natürlich würde ich mit der betreffenden Person in Kontakt bleiben und hin und wieder Kontrollen durchführen (aber diese gibt es auch bei Menschen, die nicht obdachlos sind; siehe Vor- und Nachkontrollen) und wenn ich einer Person nicht 2 Zentimeter weit trauen kann, dann spielt es für mich keine Rolle ob sie obdachlos ist oder in einer 5000m² Villa wohnt und jeden Monat einen neuen Porsche fährt.

    Na, zumindest dieser Punkt wurde erfüllt :D :headbash:

    So sehr ich es auch gut heiße, dass du dich echt so sehr mit dem Thema Dogo vor der Anschaffung befasst, muss ich doch jetzt mal los werden, dass du scheinbar doch vieles nicht so lesen willst, wie es tatsächlich da steht, oder täuscht der Eindruck?


    Hier hat niemand geschrieben, dass du mit deinem Dogo nicht auf dem Land leben kannst, sondern der Kontext war folgender:


    - Es kann möglich sein, dass du ihn nie ableinen kannst aufgrund des starken Jagdtriebs - Also Feld, Wald, Flur Spaziergänge werden u.U immer an der Leine stattfinden müssen
    - Solltest du deinen Hund aufgrund seines Jagdtriebs nicht ableinen können, hast du/habt ihr die Möglichkeit eine bezäunte Fläche zu nutzen (Haus, umzäuntes Grundstück etc?)


    Dass du nicht auf dem Land leben sollst um einen Dogo zu halten, das habe ich irgendwie nicht gelesen. Tut mir Leid.


    Zum zweiten Punkt:


    Wir wissen halt nicht, was du unter "stark, imposant, eigenwillig, stur etc" bei dir selbst verstehst und wie sich das im Umgang mit deinem Hund zeigt. Wir können hier nur Mutmaßen, aber es bringt bei einem sturen, mental starken Hund nichts aufgrund eigener Sturheit nicht nachgeben zu können. Dann schaukelt es sich hoch und es wird ein einziger Machtkampf, der nach hinten los gehen kann. Und darum ging es den Leuten hier. Wenn zwei Stiere aufeinander treffen und keiner will nachgeben, wo endet das? In schweren Verletzungen, mitunter im Tod eines oder der beiden Beteiligten. Darum ging es den Leuten hier, dir das aufzuzeigen. (Und nein, das soll nicht heißen, dass dich dein Dogo zerfleischt oder du ihn zu Tode prügelst. Das war nur ein Vergleich, wenn zwei Dickschädel aufeinander treffen).