Hallo an alle
Ich überlege nun schon seit langem mein zukünftiges Leben mit einem Hund zu teilen. Ganz unerfahren in Bezug auf Hunde bin ich nicht, da wir immer Hunde hatten (Schäferhunde, Neufundländer, Dackel, Terrier etc) und ich die Hovi Dame meiner Eltern mit erziehen und anleiten durfte. Dazu sei allerdings gesagt, dass wir sie damals (zum besseren Verständnis - ich war 14 Jahre, als unsere Hovi Dame bei uns einzog) 1 jährig übernommen hatten. Sie war demnach aus dem gröbsten heraus, konnte schon alleine bleiben, war stubenrein und kannte die gängigsten Grundkommandos. Dementsprechend kenne ich 'das verflixte erste Jahr' im Leben eines Hundes nicht. Alle unsere Hunde kamen aus dem Tierschutz oder aus Privathand und waren meistens schon irgendwie erzogen (oder unerzogen).
Allerdings, obwohl ich den Hovawart als Rasse unheimlich toll finde und sicherlich irgendwann noch einmal solch einen Hund haben möchte, empfinde ich ihn derzeit nicht als passend für meine Lebenssituation und Umstände. Nach reiflichem Überlegen und Stöbern nach Hunderassen stieß ich über den Border Collie auf seinen Vetter den Langhaar Collie und bin begeistert. Er scheint mit der ideale Begleiter für mich zu sein. Selbstverständlich war ich zunächst auch, wie viele, eher vom Border Collie überzeugt, doch nach einigen Artikeln und auch durch Hunde aus dem Bekanntenkreis, kam ich nun doch eher zu dem Entschluss, dass mich die Arbeitswut des Borders überfordert. Nun ließt man natürlich im Netz viel, sowohl wahres, als auch geschöntes über jede Rasse und daher würde ich gerne eure Meinung bezüglich des Langhaar Collies wissen. Vielleicht gibt es hier auch den ein oder anderen Besitzer eines solchen Exemplars, der mir ein bisschen was über diese Rasse berichten möchte? :)
Kurz einmal etwas zu meiner Lebens- und Wohnsituation:
Ich bin Mitte Zwanzig und arbeite halbtags im Schichtdienst (rollierend von Woche zu Woche, jedoch nie länger als 4-5 Stunden täglich). Zu meinem Haushalt gehört ein Hunde erfahrener, ruhiger Kater, manchmal ein bisschen schüchtern, aber einmal aufgetaut ein sehr in sich ruhender Zeitgenosse, der absolut keine Probleme macht.
Ich wohne in einer 2 Zimmer Mietswohnung am Stadtrand mit Grünanlage; aber auch Feld, Wald, Flur und sogar ein kleiner Baggersee sind gerade einmal 10 Minuten Fußweg entfernt. In meiner Gegend gibt es recht viele Hunde, manche davon gut erzogen andere überhaupt nicht erzogen, sodass man doch regelmäßig auch auf den einen oder anderen Artgenossen trifft.
Da ich allein stehend bin und dementsprechend nicht immer jemand im Haus ist um auf den Hund aufzupassen, gerade am Anfang, sollte er nach der ersten Eingewöhnungszeit in die Huta gehen für die Zeit in der ich arbeite. Später, wenn er gelernt hat allein zu bleiben, soll er natürlich die 4-5 Stunden auch mal alleine bleiben können.
Ansonsten soll mich mein Hund zu allen Aktivitäten begleiten, dazu gehören Erledigungen in der Stadt genauso dazu wie gemeinsames Ausreiten und die Begleitung mit zum Stall, denn auf den Reitsport will ich selbstverständlich nicht verzichten Natürlich möchte ich auch Hundesport mit ihm betreiben, am liebsten Obdience oder Fährtenarbeit; bei Agility drehen mir die meisten Hunde doch deutlich zu hoch und es ist auch eher nicht 'mein' Sport. Privat habe ich große Freude am Lernen von Tricks, aber auch 'Discdogging' (Frisbee spielen) und die Arbeit mit dem Futterbeutel. Hundeschule soll schon aus ganz profanen und egoistischen Gründen besucht werden, denn ich möchte natürlich auch auf Gleichgesinnte treffen, mich austauschen können und einfach einem gemeinsamen Hobby nachgehen .
Alles in allem würde mein Tag in etwa so aussehen:
- Morgens, bevor ich zur Arbeit gehe, in die Huta bringen (da ich kein Auto habe, würden wir den Weg laufen, das sind ungefähr 30 Minuten durch ruhige Wohngegend, teilweise ein bisschen Feld)
- Dort wäre er dann zwischen 4-5 Stunden untergebracht und versorgt, an manchen Tagen länger wenn ich noch einkaufen möchte oder Wohnung in Ordnung bringen oder Erledigungen zu machen habe
- Nachmittags gäbe es dann die ausführliche Runde in Feld, Wald und Flur mit Kopfarbeit aber auch einfaches, schnödes Spiel
- Abends dann noch einmal eine 15-20 Minuten Runde um das 'Revier zu überprüfen'
- Und zum Abschluss noch einmal eine Pinkelrunde bevor
Natürlich sind 10-15 Jahre eine lange Zeitspanne. Daher auch gleich mal vorneweg - Es wird Tage geben an denen ich keine Lust habe 1-2 Stunden auf einem Feld zu stehen, mir den eiskalten Wind um die Ohren segeln zu lassen oder klamme, vom Regen nasse Futterbeutel mit steifgefrorenen Fingern aufzumachen. Ich werde mal einen Schnupfen haben, mal im Stress sein, mal wenig Zeit haben. Dies sollte der Hund mitmachen, heißt also nicht sofort manisch-depressiv werden, nur weil wir mal ein paar Tage nicht 8 Stunden Halligalli gemacht haben.
Mich würde einfach mal interessieren, ob sich der Langhaar Collie in diesen Alltag integrieren lassen würde? Von seinen Eigenschaften kommt er mir wie der ideale 'Begleithund-Border Collie' vor. Das mag natürlich auch täuschen; ich kenne privat leider keinen Collie und würde mich daher freuen, wenn sich vielleicht auch der ein oder andere Collie Besitzer hier zu Wort melden könnte und mir eure Erfahrungen mitteilen könntet? Das wäre große Klasse.
Vielen herzlichen Dank!