Ich dachte immer man baut die Schleppleine auf? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber so kenne ich das, dass man nicht sofort seinen Hund an die 20 Meter Leine hängt und dann sagt - So, und jetzt sei schön artig und bretter mir bitte nicht in die Leine, du weißt ja, ich hänge da noch dran. Beginnt man nicht erst mit der kleinsten Länge und arbeitet sich dann der Länge nach vor in Abhängigkeit wie gut der Grundgehorsam bereits sitzt? So jedenfalls habe ich das bisher immer gehandhabt
Beiträge von TipsyKit
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Jagdtrieb muss ich genauso managen lernen wie Schutztrieb auch. Es erfordert genauso Geduld, Feingefühl und eben auch zu sagen - Das und das geht halt nicht mit diesem Hund. Ein Ausschlusskriterium für eine bestimmte Rasse ist das für mich aber beides nicht.
Frau Fuchs hat auch eine ordentliche Portion davon mitbekommen. Sie geht sowohl auf Sicht, als auch auf Spur und ich musste den richtigen Umgang damit auch erst lernen und ganz wichtig eben - Sie verstehen, welche Anzeichen sie vorher macht, bevor sie über alle Berge hüpft. In sehr wildreichen Gebieten bleibt sie an der Flexi beziehungsweise eben an der Schleppleine. In unserem bevorzugten Gassi-Gebiet gibt es eine Menge Wildkaninchen an einzelnen Stellen, dank Frau Fuchs, die hier immer besonders aufgeregt ist und dicht macht und auch 2x einem aufgestöberten Kaninchen hinterher machte, kenne ich diese besonderen Stellen nun auch und leine sie vorsorglich, wenn wir daran vorbei gehen, an. Ansonsten habe ich halt immer ein besonderes Auge auf sie und wenn ich merke, sie wird aufgeregt, schnuppert viel und hat verstopfte Ohren, dann leine ich sie auch vorsorglich an, beziehungsweise rufe sie ran.
Ansonsten sind wir hier und da auch mal auf einer Hundewiese und zwar, wenn sonst niemand da ist. Die Zeiten kriegt man doch irgendwann raus, wann es wahrscheinlich ist, dass niemand da ist und dann nutzen wir die auch. Das schränkt mich in meinem Leben nun wahrlich nicht sonderlich ein. Ist halt genauso eine Form des Managements, wie Schutztrieb, oder wenn der Hund nicht angefasst werden möchte etc. Da macht doch auch keiner ein Fass auf und macht irgendwem irgendwelche Vorwürfe seine Form der Haltung wäre nicht artgerecht. Sicherlich ist es enorm wichtig, dass der Hund sich auch mal austoben kann. Bei Frau Fuchs ist diese Form des Austobens genau 5 Minuten, danach schlendert sie langsam neben mir her und ob ich sie da jetzt anleine oder nicht, ist ihr völlig egal. Andere Hunde findet sie, bis auf ihre paar Freunde, total überflüssig und geht ihnen lieber aus dem Weg beziehungsweise, wenn wir mal jemanden auf dem Feld treffen, den sie sympatisch findet, dann läuft man halt ein Stück weiter und leint erst dann ab. Man muss ja nicht direkt neben einem Kaninchenbau stehen und den Hunden Freilauf gewehren. Und wenn der Hund unkonzentriert beziehungsweise halt stark fokusiert auf eine Spur ist oder irgendwas beginnt zu fixieren, leint man wieder an. Dazu muss man seinen Hund natürlich im Blick haben und ihn kennen. Das setze ich jetzt einfach mal voraus.
Klar ist es eine Einschränkung irgendwo, aber wenn ich mit Jagdtrieb nicht umgehen kann, dann kann ich mir ja fast die komplette Hundehaltung abschminken. In irgendeiner Form wird Jagdtrieb immer vorhanden sein, bei dem einen mehr, beim anderen weniger. Genauso wie Beutetrieb, Schutztrieb, Sexualtrieb etc. Wenn das alles für mich nicht geht und alles ausgeschlossen werden muss, dann kaufe ich mir einen netten Plüsch-Wauzi.
Ich persönlich würde mir nun nicht direkt einen Vollblutjäger an Land ziehen, aber wenn man damit gut leben kann (und der Hund auch, indem man sich eben auf ihn einstellt und ein bisschen kreativ ist) wieso nicht? Ist ja nicht jeder gleich.
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Habt ihr einen Hinterhof zum Haus? Wo sie sich vielleicht tagsüber lösen kann, aber nicht allzu viele Eindrücke gleichzeitig auf sie einstürmen? Das würde dann vielleicht schon ein bisschen Stress und Druck aus der Situation nehmen. Und vielleicht könnt ihr da auch ein paar, ganz kurze Bindungsübungen einbauen, die auch ihr Selbstbewusstsein und das Vertrauen in dich stärken?
Ansonsten stimme ich den anderen zu; du musst in einem überschaubaren Rahmen deinem Hund diesen Eindrücken aussetzen. Es ist eine sehr schmale Gradwanderung zwischen Überforderung und Lernerfolg. Für den Anfang würde es vielleicht schon ausreichen, wenn ihr euch, wenn gerade noch nicht so viel los ist, einfach mal mit ihr vor's Haus setzen für ein paar Minuten. Und wenn das gut klappt, dann ein paar Minuten länger und wenn das gut klappt, dann vielleicht mal, wenn gerade mehr los ist und das immer mehr steigern. Mal zum Ende der Straße gehen und auch dort einfach nur hinsetzen und so weiter und sofort, damit sie lernt, dass nicht alles und jeder sie bedrängen oder angreifen möchte und das keine Gefahr für Leib und Leben besteht.
Wichtig bei einem Angsthund ist Geduld. Unheimlich viel Geduld und eben auch akzeptieren, dass sie wahrscheinlich nie ein völlig angstfreier, souveräner Hund sein wird, aber dass es besser wird. Von Mal zu Mal, je mehr Vertrauen sie in dich als auch in sich selbst hat.
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Ich kenne das Gefühl, dass es "Boom" macht. Mir geht jedes Mal das Herz auf und ich mache innerlich ganz lustige Quietschlaute, wenn ich einen Hovawart sehe. Für mich die Hunderasse überhaupt. Einfach mein Hund; mich faszinieren sie, ich liebe sie einfach und ich kenne kein Exemplar was ich nicht sofort dem Besitzer aus der Hand reisen würde und sagen: "So, meiner!"
Dennoch würde ich mir jetzt unter den momentanen Umständen keinen Hovawart anschaffen. So ein Hund passt derzeit einfach nicht in mein Leben (und das heißt nicht, dass hier nie wieder ein Hovawart einziehen wird, eines Tages werde ich meine kleine schwarzmarkene Fell-Flausch-Kugel vom Züchter abholen und weinen, weil ich mir meinen Traum endlich erfüllen konnte); aber das hieß für mich nie, dass ich solange keinen Hund halten würde. Ich bin vernarrt in Hunde, seit Kindertagen an. Wenn irgendwo ein Hund vorbei läuft, dann ist für mich die Welt in Ordnung. Ich kann einfach nicht ohne Hunde leben; die längste Zeit in der ich ohne Hund leben musste waren 3 Jahre. Und es hat immer etwas gefehlt.
Aber nur, weil Frau Fuchs kein Hovawart ist sondern "nur" ein undefinierbarer Mix aus dem TS, heißt das nicht, dass ich sie weniger liebe. Im Gegenteil, trotz dessen, dass ich sie manchmal an die Wand schlagen könnte, liebe ich sie heiß und innig.Ich, an deiner Stelle, würde mir sämtliche Optionen offen halten, wenn du dich in Hunde allgemein und in den Dogo im Besonderen verliebt hast. Ich würde auch ins Tierheim gehen um dort so viele Hunde im Molosser Typ (hier vor allem SoKas) auszuführen und dir auch ein Bild zu machen, ob der Molosser Typ im Allgemeinen zusagt. Und vielleicht hat es dir dann irgendwann aus heiterem Himmel irgendeiner davon so angetan, dass du einfach weißt - Dieser Hund oder keiner. Und das ganz unabhängig davon ob es ein Dogo ist, oder nicht. Sich allzu schnell auf etwas einzuschießen und davon nicht loszulassen, kann dir unheimlich viele schöne Erfahrungen rauben und hat immer so etwas vom Tunnelblick, denn man will ja dann unbedingt dass es passt. Also werden viele Dinge nicht gesehen, schön geredet, etc, denn man hat ja nur diese Wahl und wenn die negativ ausfällt, dann hat man sich ja nicht nur nicht seinen Traum erfüllt sondern sich (meiner Meinung nach) auch gleichzeitig noch bestraft, dass der Traum eben aus Grund xyz nicht erfüllbar war (oder im Moment nicht erfüllbar war). Das fände ich sehr, sehr schade und du würdest dich mit Sicherheit um viele schöne Erfahrungen und Momente bringen.
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Für mich widerspricht sich das. Er soll seinen Willen durchsetzen. Es soll klar sein, dass ich das letzte Wort habe. Das beides kann nebeneinander doch gar nicht existieren?
Das geht, wenn man der Typ Mensch ist mit dem richtigen Typ Hund dazu
Sicherlich, es ist eine Gradwanderungen, es ist der Tanz auf sehr dünnem Eis, aber es funktioniert. Unsere Hovi-Dame war so ein Fall und hätte ich von ihr erwartet, dass sie mir zu liebe im Fünfeck springt, durch die Luft fliegt, auf einen Baum klettert und hätte sie es gerade mal nicht gewollt, es für unnötig empfunden, etc - Sie hätte es nicht gemacht. Nie, niemals, sie hätte nicht mal drüber nachgedacht. Sie hat es einfach nicht. Auch nicht mit/für Leckerli, für einen Ball, für sonst was auf dieser Welt. Was willst du dann tun? Gut, du kannst dich auf den Boden werfen und anfangen zu weinen. Das ist sicherlich eine Möglichkeit deinen Frust los zu werden; hätte sie das aber interessiert? Nein, sie hätte genüsslich sich im Gras gewältzt und abgewartet, bis du dich beruhigt hast. Danach wäre sie aufgestanden, hätte dich angeschaut nach dem Motto: "So, hast du dich ausgesponnen? Können wir jetzt endlich weitergehen?" und dann hättest du entscheiden können, ob du jetzt weiter gehst oder eben nicht. UND das wäre die wichtige Entscheidung gewesen, hier hat sie nachgefragt was du willst - Weitergehen ja/nein? Nein - Okay, bleiben wir hier, akzeptiere ich so. Ja - Auch gut, dann kommt die wenigstens nicht mehr auf den blöden Gedanken mich über einen Baumstamm springen lassen zu wollen und ich muss ihr nicht wieder zeigen, wie doof ich sowas finde.Ein besseres Beispiel: Ranrufen. Viele erwarten ja (ich anfangs auch), dass der Hund sofort beim leisesten und nettesten "Komm her!" sofort auf sie zugeschossen kommt und es nichts besseres gibt, als jetzt zum Besitzer zu kommen. Pustekuchen. Sie hat das gehört, kurz aufgeschaut und überlegt - Hm, ist die Stelle interessant? Schnüffel ich noch eine Runde? Oder komme ich gerannt, weil es gerade eh nichts besseres zu tun gibt? Das war kein Ungehorsam und sicherlich war das Herankommen auch nicht fahrlässig aufgebaut, denn in 100% der Fälle kam sie. In ihrem Tempo. Mal gemütlich, mal flot, mal noch kurz schnell markieren, mal noch schnüffeln, aber sie kam. War nichts, was ein schnelles Herankommen erforderlich machte - Dann gut, du hast es vernommen, ich geh dann schon mal vor, komm nach. Ich konnte mich tausendprozentig darauf verlassen, dass sie kommt und der Radius niemals größer wurde als vielleicht 10 Meter. War es aber wichtig, war meine Stimme schon ganz anders (nicht hysterisch, aufgeregt oder weiß der Geier, denn wie gesagt, ich konnte ihr absolut und uneingeschränkt vertrauen; etwas was ich bei Frau Fuchs nicht kann, obwohl sie immer angerast kommt, wenn man sie ruft), dann stand sie Gewehr bei Fuß, denn jetzt zählte es, jetzt war keine Diskussion erwünscht.
Für andere mochte es als ungehorsam anmuten, wenn ich rief und sie sich Zeit ließ noch mal schnell zu markieren. War es aber nicht, sie wusste einfach dass es jetzt halt nicht drauf ankam und sie nicht in Windeseile heranstürmen musste.
Und das ist eine ganz enge Gradwanderung und man muss damit zurecht kommen, dass solch ein Typ Hund eben auch und nahezu immer seine eigene Entscheidungen und die Umsetzung eines Kommandos treffen wird, es sei denn es ist ultra wichtig. -
Erstmal ist es total toll, dass du dir wirklich so viel Mühe gibst und jetzt schon so viel Zeit investierst, um sicher zu gehen, dass der Dogo auch ein Hund für dich ist mit dem du klar kommst. Was mich aber noch interessieren würde, habt ihr euch auch darüber unterhalten, wie der Halter seinen Dogo erzogen hat? Welche kritischen Momente es warum und wie genau gab und wie er sich verhalten hat (Hund und Halter)? Das wäre für mich persönlich, wenn ich mich für einen Hund entscheide, noch sehr wichtig zu wissen (ggf zu sehen, aber je nachdem wie gut der Hund bereits erzogen ist und man miteinander harmoniert, müssen diese Situationen ja nicht mehr unbedingt auftreten).
Ich kann dir aber absolut nachfühlen bei den "Eigenschaften", die dich so faszinieren. Mein erster Hund, den ich alleine erziehen durfte, war unsere Hovi-Dame und ich war damals 14 Jahre, als sie zu uns kam. Sie war also irgendwo auch (obwohl bereits Erfahrung mit Hunden vorlag, da meine Eltern immer Hunde hatten, ist es ja noch mal was ganz anderes, wenn man nun wirklich von Beginn an die Erziehung mehr oder minder selbst übernimmt) mein Ersthund und ja, würde ich heute fragen, ob ein Hovi für ein junges Mädchen als Ersthund vorstellbar wäre, ich würde bestimmt auch mächtig Gegenwind bekommen. Damals war ich aber noch nicht in diesem oder in irgendeinem anderen Forum angemeldet, wollte einen Hund, meine Eltern wollten aber keinen kleinen Teppichflitzer, also wurde es ein Hovawart (von der Rasse hatten wir vorher noch nie auch nur irgendwas gehört, was aber im Nachhinein eine große Hilfe für uns/mich war, war die Tatsache, dass wir vorher immer Schäferhunde hatten) und damals ziemlich blauäugig angeschafft. Nicht die allerbesten Voraussetzungen und ich war äußerst naiv, wie das Leben mit einem Hund für mich zu sein hat. Ich wollte einen Hund mit sportlichen Ambitionen, stundenlange Feldwanderungen, der Hund sollte überall mit hin etc. Und da ausgerechnet ein Hovawart? Nun, wie gesagt, wir kannten die Rasse nicht - Ich hatte mich in den Welpen verliebt, mein Vater war - Wird groß, sieht ein bisschen wie ein Schäferhund aus (schwarzmarken) und meine Mutter - Wird schon schief gehen. So gingen wir damals an die Sache heran. Ganz ehrlich? Wenn heute jemand so in das Forum kommen würde, von Tuten und Blasen keine Ahnung, aber es muss unbedingt ein Hund dieses Kalibers sein, ich würde hier im Viereck springen und mit mir viele andere mit Sicherheit auch. Obwohl ich selbst keinen Deut besser war.
Wie dem auch, worauf ich hinaus will - Dieser Hund wurde und wird vermutlich immer mein Seelenhund bleiben. Sie war groß, unabhängig, traf eigene Entscheidungen, hatte einen nicht zu unterschätzenden Dickschädel, war stur, eigensinnig, hatte gehörigen Schutztrieb (allerdings keinen Jagdtrieb) und war sicherlich für Außenstehende ein durch und durch komplizierter Hund, mit dem nicht viele zurecht gekommen wären. Ich kam mit all diesen Eigenschaften aber wunderbar zurecht. Sie strafte Fremde mit Ignoranz, ja, ich würde sogar behaupten, sie war hier und da unheimlich arrogant gegenüber fremden Hunden, fremden Menschen und allem anderen auch. Sie hatte eine unheimliche Souveränität, was sich aber nicht nur außerhalb des eigenes "Rudels" zeigte, sondern auch innerhalb. Es gab nicht eine einzige Situation, in der man hätte sagen können, dass es "ihr leid tat", wenn sie von mir zurecht gewiesen wurde. Sie war mental unheimlich stark, hörte sich die Zurechtweisung ruhig und gelassen an, zeigte nie auch nur annährend Beschwichtigungen und nach einer kurzen Zurechtweisung ging sie wieder ihrer Wege. Damit muss man zurecht kommen können, denn bei ihr hätte ich im Leben nicht damit anfangen müssen ihr alles schön zu clickern oder mit Leckerlis um mich zu werfen. Sie hätte die Leckerlis genommen, ohne Frage, aber sie hatte keinen WTP. Ihre Erziehung setzte wo ganz anders an und es war immer ein sehr schmaler Grad zwischen "Entscheide du" und "Jetzt machen wir das aber auf meine Weise". Dazu gehört jede Menge Fingerspitzengefühl. Sitz für ein Leckerli? Wenn sie gerade keinen Bock hatte, Sitz zu machen, dann machte sie es nicht. Auch nicht für ein Leckerli, einen Ball, oder wenn ich nackt um sie getanzt wäre. Sie war in dieser Hinsicht unbestechlich, also waren es ungeheure Machtkämpfe zwischen ihr und mir und damit meine ich nicht, dass wir uns auf der Wiese geprügelt hätten (ich hätte sowieso verloren), sondern sie mental ins Sitz zu bewegen. Sitz sagen, warten ob sie sich setzt und wenn nicht, sie regelrecht ins Sitz mit Blicken zu zwingen. Das erfordert mental eine ungeheure Stärke seitens des Halters und eine wahnsinnige Souveränität. Wäre ich laut geworden, hätte sie sich umgedreht und wäre gegangen. Hätte sie mit Leckerli überschüttet, hätte sie sie gefressen, aber noch lange kein Sitz gemacht.
Als sie dann so 3-4 Jahre alt war, habe ich oft zu hören bekommen - Mensch ist das ein toller Hund, ich will auch einen Hovawart, die sind so wahnsinnig schön, toll, gut erzogen, was auch immer. Was diese Menschen aber nicht gesehen haben war, wie der tägliche Umgang mit diesem Hund aussah, welche Situationen es gab und was es hieß, solch einen Hund zu führen.Jetzt habe ich ja Frau Fuchs und so sehr ich sie auch liebe, es geht mir auf den Keks, dass sie jedes Mal in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus, wenn man sie auch nur mal schief ansieht. Sie erfordert eine ganz andere Art der Erziehung, als es meine Hovi-Maus je von mir gefordert hätte. Sie ist ein typischer Leckerli-Hund, positive Verstärkung ftw und alles ist Spiel, Spaß, Eierkuchen. Für mich? Eine ungeheure Umstellung und sehr schwer umzusetzen. Sie hat diese mentale Stärke nicht, dieses "Leck mich am Popes", dieses Auflaufenlassen. Ich hätte nie gedacht, dass ich damit persönlich weniger gut zurecht komme, als mit der Sturheit des Hovawarts.
Ich kann deine Faszination sowohl verstehen, als auch teilen. Ich weiß, was du mitteilen willst, wenn du sagst - Impostant, beeindruckend, stark.
Du wirst hier für dich selbst herausfinden müssen, ob du damit zurecht kommst, wie du damit umgehen kannst, ob ihr zwei es schafft ein Team zu werden. Ich, für mich persönlich, habe entschieden, dass eines Tages wieder ein Hovawart hier einziehen wird. Ich bin dieser Rasse verfallen, ich liebe ihren Charakter; hätte ich aber jetzt Frau Fuchs nicht, hätte ich das nie so gewusst, denn an manchen Tagen gingen mir genau diese Eigenschaften auf den Keks; dennoch komme ich mit ihnen besser zurecht.Wichtig wäre halt nur, dass du ggf noch mal nachhackst, welche Situationen was für einen Art des Umgangs erforderlich machen, wie man es managen kann, was besonders schwierig ist. Denn hier hätte ich im Leben nicht gelogen, oder alles schön geredet. Ich war, fragte mich jemand nach der Rasse, beziehungsweise nach meinem Hund und seinen Eigenschaften, immer ehrlich und erzählte auch, welche Unannehmlichkeiten daraus resultieren, was es für eine Arbeit ist, wo man Abstriche machen muss und was toll ist. Viele kamen dann von unserem kurzen Strohfeuer weg und entschieden sich dann doch eher nicht für den Hovawart.
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Ich kann jeden verstehen, der sich sowohl für das eine oder das andere entscheidet. Ich kenne ja nun persönlich drei Seiten (sowohl Hund aus dem Tierschutz als auch Hund vom Züchter, als auch Hund aus Privatabgabe) und habe auch für mich persönlich aus diversen Gründen entschieden, dass mein nächster Hund wieder einer vom Züchter sein wird, sobald meine Lebensumstände das "Abenteuer Welpe" zulassen.
Jeder, der meine Entscheidung hinterfragen möchte, darf dies gerne tun, aber was ich mir schon immer in meinem Leben verbittet habe sind irgendwelche Vorwürfe von Menschen, die nicht einen Tag in meiner Haut gesteckt und nicht einen Tag mein Leben gelebt haben. Ich finde, Vorwürfe muss sich niemand gefallen lassen für eine Entscheidung, die er (hoffentlich) bewusst und nach reiflicher Überlegung für sich getroffen hat. Da hat einem niemand etwas reinzureden; er muss mit dieser Entscheidung nicht konform gehen, das verlange ich von niemandem, aber ein Mindestmaß an Respekt gegenüber meinen eigenen Wünschen und Vorstellungen, solange sie niemandem wehtun verlange ich von jedem einzlenen. Ich mische mich ja auch nicht in ihr Leben ein. -
Hallo Ihr Lieben,
bald ist es wieder soweit und die nationale/internationale Rassehunde- und Rassekatzenschau findet wieder in Erfurt statt und ich freue mich schon riesig auf das Wochenende
Wer von euch wird denn auch vor Ort sein und hat mal Lust auf ein kleines Schwätzchen? Hat vielleicht sogar seinen Hund angemeldet oder möchte einfach nur gucken, was es so neues auf dem Markt für die Vierbeiner gibt und die Wettbewerbe angucken?
Wir werden an beiden Tagen vor Ort sein und denke mal auch den ganzen Tag da sein -
Ich bin zu 100% davon ueberzeugt, das jede Hunderasse am Ende das Ergebnis einer Erziehung ist! Und ich bin davon ueberzeugt, dass man auch einen Dogo so erziehen kann, dass er problemlos andere Hunde und bekannte Menschen akzeptieren kann.Es dreht sich einzig und allein nur darum, was man selbst als Mensch/Halter investiert und wie man erzieht!
Tut mir leid, wenn ich das jetzt so klipp und klar sagen muss, aber hier spricht die Unerfahrenheit des Ersthundealters aus dir. Und das meine ich nicht mal böse, das ist eine Tatsache, wie du ja selbst schriebst. Der Golden Retriever gehörte ja deiner Familie, wie ich das richtig verstanden habe und war mehr ein easy-going (?) Familienbegleithund.
Nein! nicht alles ist Erziehungssache bei einem Hund. Ein Hund, der andere Hunde zum ko**en findet, dem wirst du auch mit viel Erziehung, gutem Zureden, Leckerlies oder ganzen Schlaraffenländern an allem, was sein Herz begehrt, andere Hunde nicht besser machen können. Tut mir Leid. Das hat (leider) nichts mit Erziehung zu tun. Was du tun kannst ist managen! Dein Hund mag andere Hunde nicht? Wirst du akzeptieren müssen! Da verhandelt der Hund nicht mit dir und wird auch nicht dir zu liebe anfangen seine Einstellung zu anderen Hunden zu überdenken. Da wirst du weinen, schreien, fluchen, den Hund gen Himmel wünschen können; das wird ihn nicht zu einem sozialverträglichen Hund werden lassen. Und einige Hunde bringen nunmal diese Veranlagung von Haus aus mit. Was du hier erziehen kannst ist die Tatsache, dass dein Hund fremde Hunde in 5 Meter Entfernung gerade noch so leben lassen kann und nicht zur rasenden Bestie mutiert, mehr aber auch nicht. In seinem Dunstkreis akzeptieren? Nö.
Ein Hund, der andere Menschen für völlig unnötig hält, wird das auch weiterhin tun, völlig egal wie du das findest. Ein Hund, der ein Vollblutjäger ist, wird nicht auf einmal zum Pazifisten, der die Eichörnchen, Rehe und Kaninchen zu euch nach Hause einlädt und zum Tee bittet. Der wird, mit viel, viel Schweiß und Tränen vielleicht eines Tages gerade so akzptieren, dem Reh in 300 Meter Entfernung nicht nachzugehen; ist es aber nur noch 50 Meter entfernt, wird er aller Voraussicht nach heute eben der Ansicht sein, dass der Tee ausfällt.
Tut mir leid, aber dieser Satz spiegelt sehr deutlich deine Unerfahrenheit in Bezug auf "Was kann ich trainieren/erziehen/managen" und was werde ich halt einmal so akzeptieren und annehmen müssen, weil der Hund hier nicht mit mir lange diskutiert.
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Prinzipiell ist sie es ja gewohnt und sie ist da jetzt auch nicht so, dass sie mir danach aufs Dach steigt oder sich eine halbe Stunde um die eigene Achse dreht. Aber sie ist ein Hund, der mit vielen auf ihn zustürmenden Eindrücke, vor allem wenn sie gleichzeitig auftreten, überfordert ist. Sie ist halt immer "an" sobald sie das Haus verlässt. Da werden winzige Nuancen in der Umwelt wahrgenommen (zB erst wieder neulich; wir kamen an einem Vorgarten vorbei, an dem wir immer vorbei laufen und in diesem Vorgarten wurden zwei wirklich winzige Tännchen gepflanzt. Ich hätte die im Leben nicht wahrgenommen, Frau Fuchs erschreckte sich aber sofort und dann bemerkte auch ich den Auslöser dafür. Und die waren wirklich klein; unsere Hovi-Dame hätte die nie und nimmer registriert, die konnte viel besser selektieren bzw herausfinden was wichtig und was unwichtig war) und dementsprechend belasten sie viele Eindrücke auch stärker.
Es kommt, meines Erachtens also nicht nur auf die Gewöhnung an, sondern auch was für einen Typ Hund ich da an der Leine habe. Ist es eher ein Gemütshund, der mit Stress besser umgehen kann oder ein Hund, der sensibler auf die Reize aus seiner Umwelt reagiert und dementsprechend leichter zu überfordern ist.