Beiträge von TipsyKit

    Ich kram den Thread mal wieder vor und vielleicht findet sich ja der ein- oder andere (verträgliche) Hundehalter, der Lust und Laune zum gemeinsamen Spazierengehen hat und mit dem man auch mal eine Runde quatschen kann :hust:


    Die Madame Fuchs würde sich wahnsinnig über einen netten, verspielten aber nicht zu aufdringlichen Rüden freuen (Hündinnen mag sie leider nicht), mit dem sie gemeinsam über die Felder und Wiesen rund um Erfurt toben kann. Sehr gerne sind wir auf dem Galgenberg, Ringelberg und um Daberstedt unterwegs. Da wir auf die ÖVs angewiesen sind, aufgrund eines fehlenden Autos, sind Ausflüge weiter weg eher schwierig für uns.


    Wir würden uns dennoch über den ein oder anderen netten Hundekumpel freuen. Vielleicht findet sich ja jemand =)

    Das kann ich auch so unterschreiben. Wenn wir in der Stadt unterwegs sein müssen (was selten genug vorkommt, zum Glück), dann ist Frau Fuchs bereits nach 30-45 Minuten erledigt und möchte auch für den Rest des Tages nicht mehr viel machen. Hingegen 2 Stunden auf dem Feld? Null Problem, das könnten auch 4 Stunden sein und sie wäre lange nicht so fertig und müde wie nach einem kurzen Gang in die Stadt.

    @Luno2017
    Das wollte ich bestimmt nicht erreichen und es tut mir leid. Aber ich werde halt hellhörig wann immer ich lese: Aber ich will/kann/möchte managen. Ich fühle mich dieser Herausforderungen aus Grund yxz gewachsen. Weil ich halt weiß, was dies im absoluten Ernstfall bedeuten kann und wie viele Schwierigkeiten man damit haben kann.


    Urlaub mit unserem Schäferhund? Undenkbar. Der war für 2 Tage am selben Ort und dachte, das wäre jetzt sein neues Revier, was es zu verteidigen gilt. Gegen alles und jeden. Und das hieß halt nicht nur - Ich mache einen auf dicke Hose, belle da mal ein bisschen, aber wehe dem der Eindringling guckt mich schief an, dann verzieh ich mich aber schnell. Der hat Ernst gemacht und ein schiefes Gucken hätte er mit einem zerfetzten Gesicht quittiert.


    Feldspaziergänge entspannt und man selbst Hans-Guck-In-Die-Luft? Genau 3x haben sich meine Eltern diese Tortur "gegönnt"; nachdem sie ihn ein drittes Mal aus dem Tierheim abholen durften, weil unser Hund auf und davon war, weil irgendwo am Horizont ein Reh aufsprang, hieß es für ihn - Spaziergang ja, aber doch bitte an der Leine. Und er ist da nicht einfach nur hinterher und kam 2 Stunden später völlig ausgepowert wieder. Der war tagelang unterwegs, bis er eingesammelt wurde von den örtlichen Tierheimmitarbeitern, die ihn mit diesen Stangen haben händeln müssen, um ihn überhaupt ins Auto zu kriegen. Denn wie gesagt - Fremde Menschen? Finger weg oder sie sind ab! Der hatte Jagdtrieb ohne Ende und nein, auch viele, viele Monate und Jahre Training änderten daran überhaupt nichts. Er konnte nie außerhalb unseres Grundstücks frei laufen. Ein unachtsamer Moment und der Hund war spurlos verschwunden.


    Ich denke, viele können sich unter den Begriffen Wach- und Schutztrieb nichts vorstellen oder nicht das, was es im Ernstfall wirklich heißen kann. Das ist nicht nur ein bisschen Theater am Zaun, weil der Nachbar vorbei kommt (kann so sein, muss aber nicht, vor allem nicht bei Hunden, die hierauf gezüchtet worden sind). Das ist auch nicht ein bisschen brummeln, weil halt da in der Ferne jemand auftaucht und mit einem Wort, alles gut und der Hund schaltet sofort in "Everybody's Darling" Modus um. Das ist (oder besser kann sein) hartes Managment seines Hundes UND seiner Umwelt. In einer Zeit, wo von fast jedem Hund verlangt wird, immer gut drauf, immer gut gelaunt und immer freudig alles mit sich machen zu lassen und mit jedem befreundet zu sein, ob Mensch, ob Tier, heißt das auch, ich muss meine Umwelt zu managen lernen. Ich bin verpflichtet jedem im Ernstfall selbst die Hand da draußen abzuschlagen, bevor mein Hund dies tut. Und machen wir uns nicht vor - Es gibt viele uneinsichtige Passanten und andere Hundehalter da draußen. In der Statd noch schlimmer als auf dem Land. Das muss ich bei der Wahl meines Hundes bedenken, wie ich finde. Habe ich genug Selbstbewusstsein und kann ich so vorausschauend agieren, dass im Ernstfall ich es bin, der dem fremden Menschen in die Hand beißt, sodass mein Hund sich nicht genötigt fühlt dies selbst zu tun? Einen hohen Wach- und Schutztrieb wirst du immer nur managen können, niemals ab- oder umerziehen. Passt das in dein/euer Leben?


    Nochmal: Kein Urlaub, keine fremden Hundesitter, bei Besuch muss der Hund wohlmöglich weggesperrt werden, viel Unverständnis und Anfeindungen von außerhalb (bist du cool genug, das zu ertragen und den Hund so zu nehmen, wie er ist? Also für deinen Hund einzustehen und ihn nicht zum Teufel zu wünschen, weil er auch mit viel Sozialkontakten in seiner Jugend kein Hundewiesen-Typ wird, kein Hund für Stadtbesuche, kein Hund für Restaurants und du ein sehr einsames Leben wohlmöglich mit deinem Hund führst und nie ein anderer diesen Hund zu Gesicht bekommt, als du selbst?), kein Entspanntes Spazieren Gehen (nochmals - Managment heißt nicht nur den Hund zu deckeln, sondern auch deine Umwelt im Griff zu haben und auch fremde Menschen zu "erziehen", was die Sache nicht einfacher macht) und ggf. kein Ableinen, weil der Hund auf Nimmerwiedersehen dem Reh nachstellt und vll im bittersten Fall es sogar reißt?


    Das soll jetzt nicht heißen, dass du dir keinen Dogo anschaffen sollst. Jeder soll den Hund nehmen mit dem er glücklich ist/wird. Aber man sollte sich vor Augen halten, dass man eben auch dann noch seinen Hund lieben sollen kann, wenn seine Wesenszüge Ausmaße annehmen, die über das Ziel hinausschießen. Und Wach- und Schutztrieb, sowie Jagdtrieb sollte man so annehmen können, wie sich dies herauskristallisiert und dass es eben heißen kann, dass der Hund nicht nur mal für 2 Minuten am Gartenzaun bellt.

    Hm, ich rate ja nun nicht prinzipiell von irgendwas ab, ich kenne deine Situation und dich persönlich ja auch gar nicht um das Beurteilen zu können, ob ein Dogo in dein Leben passt und ihr euch zusammen rauft und du der ideale (Erst)-Hunde-Dogo-Halter bist. Allerdings muss ich doch mal etwas zu deinem Punkt etwas los werden:


    Danke.Kennst du dich mit dem Dogo aus?
    Sprich, ist es ueberhaupt moeglich diese Rasse zu Managen?


    Muss aber dazu sagen, genau darauf habe ich Lust und die Energie.. : )


    Du hast also Lust zu managen und das immer und zu jederzeit, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, für (im besten Fall) 10-15 Jahre? Managen klingt immer so schön, es ist ja so romantisch verklärt, wenn man irgendwo liest - Ich manage die Artgenossenunverträglichkeit, den Wach- und Schutztrieb, die Menschenunfreundlichkeit gegenüber Fremden, was durch solche Wesenszüge, wie sie der Dogo zeigt, nun einfach mal bedingt sein kann und durchaus auftreten kann und sehr häufig auftreten wird.


    Mal ein Beispiel was das heißt, sowas zu managen. Nein, unsere Familie hielt nie Dogos, aber Deutsche Schäferhunde, die für all diese Wesenszüge bekannt sind, die aber sich durchaus noch irgendwo leichter händeln lassen aufgrund ihrer Bereitschaft mit dem Menschen zusammen zu arbeiten.
    Unser letzter Schäferhundrüde war ein Traum von Hund in der Familie; loyal, aufmerksam, verschmust, unterordnungsbereit und einfach ein top Hund. In der Familie, auf seinem Grundstück. Er hatte einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb und bedurfte ständigem Management von Seiten meiner Eltern. Hier nun die Beispiele, die das Zusammenleben mit ihm sehr häufig zur Tortur gemacht haben und auch meine Eltern an die Grenze ihrer Belastbarkeit brachten:


    1. ) Meine Eltern waren mit mir gemeinsam im Urlaub. Zum damaligen Zeitpunkt waren sie noch selbstständig und hatten einen eigenen Betrieb. Das hieß, sie waren verantwortlich für ihre Mitarbeiter und mussten auch im Urlaub ständig erreichbar bleiben. Unser Hund blieb zu Hause, bei meiner Oma, die imselben Haus wohnte wie meine Eltern und mit der es niemals im Zusammenleben mit unserem Hund Probleme gab. Nie. Allerdings (es war Anfang der 90er) gab es im Haus nur ein einziges Telefon, welches meine Eltern vor dem Urlaub in die Wohnung meiner Oma verlegt hatten, damit sie jederzeit anrufen konnte beziehungsweise wir anrufen konnten um uns zu erkundigen ob geschäftlich alles läuft. Tja ... Wir erreichten in 3 Tagen niemanden. Wir haben mehrmals am Tag (am Ende sogar in der Nacht versucht anzurufen) und niemand hob ab. Am 4ten Tag entschlossen sich meine Eltern nach Hause zu fahren, denn sie befürchteten das Schlimmste. Nein, meiner Oma ging es sehr gut, sie erfreute sich zusammen mit unserem Hund bester Gesundheit. Aber sie konnte nicht ans Telefon gehen! Jedes Mal, wenn sie auch nur in die Nähe des Telefons ging, schoss unser Hund in ihre Richtung, stellte sich zähnefletschend vor das Telefon und untersagte ihr die Handhabung. Denn, das Telefon gehörte uns; es war das Telefon meiner Eltern. Meine Oma, obwohl sie Tag ein, Tag aus mit unserem Hund zusammen gelebt hat, mit ihm Gassi ging, ihn fütterte etc, durfte nicht an dieses Telefon und mit absoluter Sicherheit hätte er Ernst gemacht, hätte sie die Hand danach ausgestreckt.


    2.) Meine Mutter und ich (ich war damals noch klein) gingen mit unserem Hund spazieren. Wir trafen auf einen ihrer Angestellten, der uns Guten Tag sagen wollte. Und wie tut man das? Genau, man gibt die Hand. Bei meiner Mutter noch gar kein Problem, er zeigte keine Anzeichen von irgendeinem Abwehrverhalten gegenüber dem Mann. Bei mir? Undenkbar. Denn in dem Moment, als er mir die Hand geben wollte, preschte unser Hund nach vorne und stellte den vermeintlichen Angreifer. Danach ist meine Mutter nur noch mit Maulkorb mit unserem Hund unterwegs gewesen.


    3.) Da unser Betrieb ein Familienbetrieb war, war auch der Hund immer auf dem Gelände. Wir hatten mehrere riesige Schilder angebracht, die vor dem Hund warnten und zu jedem Angestellten gesagt, dass er erst hereinkommen darf, wenn er unser Auto draußen auf der Hofeinfahrt sieht. Aber egal wie vorsichtig man ist, egal wie viele Sicherungsmaßnahmen ergriffen worden sind, passieren kann immer was. Sei es aus Unachtsamkeit, aus Leichtsinn, weil man in Gedanken war, etc ... Jedenfalls war es an dem Tag so, dass meine Eltern morgens noch einen Termin hatten und losfahren mussten. Wenn keine Angestellten da waren, war unser Hund prinzipiell frei auf dem Gelände (ansonsten musste er weggesperrt werden, dasselbe im Übrigen auch bei ganz normalen Besuch. Der Hund musste in den Zwinger). Einer unsere Angestellte war wohl in Gedanken, oder was auch immer; jedenfalls betrat er das Gelände und als wir nach einer Stunde wieder kamen, war er nicht viel weiter als 2 Meter auf unseren Hof gekommen. Unser Hund hing ihm sprichwörtlich im Genick und hatte sich verbissen.


    4.) Unser Hund hat jede Katze, die er bekommen hat, gerissen. Jede Katze. Ich kann nicht mehr zählen wie viele er sich von unseren Nachbarn geschnappt hat und sie tot auf unserem Hof lagen. Und wie viele Präsentkörbe und wie viele Tierarztrechnungen meine Eltern in der Zeit gekauft und beglichen hatten und wie häufig sie bei den Nachbarn klingen mussten um ihnen mitzuteilen, dass ihre Katze von unserem Hund zerrissen wurde.


    5.) Fremde Hunde? Ein absolutes No-Go. Einmal konnte sich unser Schäferhund befreien und attackierte zielgerichtet den Hund unserer Nachbarn. Dieser musste schwerverletzt in die Tierklinik gefahren werden und ab dem Moment war unser Hund im Zwinger, sobald der Nachbarshund in den Garten durfte.



    Und das sind nur einige Beispiele. Allerdings war es Anfang der 90er noch nicht so brutal schwer mit der Hundehaltung und viele Dinge wurden verziehen oder es kam halt: "Ist halt ein Wachhund, der macht doch nur seinen Job." und bei einem Abendessen waren die Wogen wieder geglättet. Heute? Undenkbar. Unser Hund wäre mit ziemlicher Sicherheit eingeschläfert worden. Zumal er sich auch hochgradig unverträglich mit Menschen gezeigt hat und nach vorne ging. Und nein, der Hund war nicht unerzogen. Er stand im Kommando (vor allem bei meinem Vater) und es reichte ein Rufen und der Hund stand Gewehr bei Fuß, lies sich von allem und jedem abrufen, ließ sich von allem abhalten. Aber es war kein entspanntes Zusammenleben. Es war Managment in jeder Sekunde, die wir mit dem Hund zu tun hatten. Zu Hause? Ein Traum. Aber mit so vielen Schattenseiten, die andere eben nicht so wahrgenommen haben, weil wir 24h/7d gemanagt haben.


    Man sollte sich also immer gut überlegen, was man sich wünscht. Es könnte erschreckend schnell wahr werden.


    Zum Sozialverhalten: Bei Zolly ist es so, dass es nur ganz wenige Hunde gibt, die sie nicht mag (2 um genau zu sein), mit allen anderen kommt sie klar. Die Sympathien schwanken natürlich. Die Hunde die sie anfangs hier kennen gelernt hat, liebt sie abgöttisch, Hunde, die sie später kennengelernt hat mag sie, oder akzeptiert sie. Anders bei anderen Rumänen, da kam es bisher mehrfach vor, dass sie sie gesehen und geliebt hat. Insgesamt ist es aber so, dass sie in größeren Gruppen eher unsicher ist und auch gerne mal als Mobbingopfer herhalten darf, sodass ich sie dann rausnehmen muss. mit einzelnen Hunden ist sie anfangs oft unsicher, wenn sie dann eine gewisse Zeit mit ihnen zusammen war, ist sie im Spiel aber oft die Dominantere und die treibende Kraft. Richtig getobt wird aber nur mit Hunden, die sie gut kennt. Mit Hunden die sie nicht so gut kennt, oder wo die Sympathie nicht sofort da ist, macht sie eher Rennspiele. Als Sprinterin hat sie da auch meistens Oberwasser und die anderen müssen sich Strategien überlegen, wie sie da ran kommen. Erst wenn sie Vertrauen zu dem anderen Hund hat wird mit Körpereinsatz gespielt. Wie gesagt, anders ist es bei anderen Rumänen. Da wird von der ersten Minute an heftig getobt nur mal unterbrochen von kurzen Sprints um dann wieder voll Karacho ineinander zu rasen. Podenco- oder Galgo-Mixe findet sie oft gruselig, die sind ihr zu schnell. Generell mag sie lieber Rüden als Hündinnen, aber sie kennt auch mehr Rüden.

    Das kann ich auch so unterschreiben. Frau Fuchs wird in großen Gruppen auch sehr häufig zum Mobbing-Opfer und ich muss hier ganz gezielt einschreiten und sie da heraus holen. Und mit viel Körpereinsatz spielt sie nur mit ihr bekannten und befreundeten Hunden, ansonsten sind es bei ihr auch oft Rennspiele in die sie sich dann aber so reinsteigert, dass man sie hier auch ganz klar zur Ruhe rufen muss, damit sie wieder runterfahren kann und überhaupt empfänglich für andere Dinge ist. Bei ihr vermute ich einfach ganz stark, dass ihr fremde Hundebegegnungen einfach Stress bereiten und sie diesen so versucht abzubauen. Bei uns bekannten Hunden wird zwar auch kurz mal ein Jagdspiel eingelegt, aber das ist wirklich nur sehr kurz und mit wechselnden Rollen. Danach wird selig nebeneinander geschnüffelt, sich gegenseitig das Ohr ausgeschleckt, zusammen gelegen und gemeinsam die Welt angeguckt. Da läuft das alles wesentlich entspannter ab; wobei wir neulich auch einen Rüden aus Italien getroffen haben, da war die Sympathie sofort da und sie verhielt sich ihm gegenüber viel offener und zugänglicher. Dasselbe habe ich auch schon bei Hunden aus Rumänien/Spanien und Griechenland bei ihr gemerkt. Keine Ahnung, woran das jetzt nun genau liegt, aber mit diesen kommt sie deutlich besser zurecht.
    Wobei absolut unangefochten auf Platz 1 ihrer Beliebtheitsrangliste ist ein kleiner Langhaardackel Rüde; da kriegt sie jedes Mal Herzchen in die Augen, wenn wir uns zum gemeinsamen Gassi verabreden. Von ihm kann sie gar nicht genug bekommen und gemeinsam mit einem jungen Rottweiler Bub ist das ihr bester Freund. Auf Hündinnen, vor allem ihre Erzfeindin, kann sie aber gut und gerne verzichten.

    Da reih ich mich doch auch gleich mal ein, denn seit Oktober letzten Jahres wohnt ja auch eine kleine Maus aus dem TS bei mir :smile:


    Aus Trendgründen habe ich sie mir jedoch nicht angeschafft. Eigentlich wollte ich nämlich einen Welpen vom Züchter, aber wie das so ist, es kommt halt eben immer anders. Angeregt durch meine Mutter, die meinte, vielleicht sollte ich mich auch einfach in den örtlichen Tierheimen nach einem geeigneten Kandidaten umsehen, ob nicht vielleicht doch einer zu mir und meinen Vorstellungen passte, tat ich das dann auch; leider wurde ich aber so gar nicht fündig und so entschied ich mich einfach die Augen und Ohren offen zu halten, zzgl zu meiner Züchtersuche zu meiner begehrten Rasse. Tja und dann kam es, wie es kommen musste - Ich hatte mich verliebt. Die kleine Maus war damals gerade 1 Monat auf Pflegestelle hier in Deutschland und nach ausführlichen Telefonaten sowohl mit der Orga als auch mit der Pflegestelle stand fest, dass sie mein Hund wird. Und dann ging alles ganz schnell und binnen 2 Wochen war sie dann auch schon bei mir und ich muss sagen, ich habe es keinen Tag bereut.


    Die Kleine kommt aus Italien, wurde in der Nähe von Rom aufgefunden und kam nach den erforderlichen Impfungen, Tests und ihrer Kastration dann nach Deutschland. Probleme sich hier einzufinden, zeigte sie keine. Klar, einige Dinge waren für sie neu und unbekannt, aber sie orientiert sich stark am Menschen und man kann sie überall mit hinnehmen (was mir sehr wichtig ist). Überhaupt hätte sie es mir nicht einfacher machen können und sie ist ein toller erster (eigener) Hund für mich. Allein Bleiben war bei uns nie ein großes Thema und auch gesundheitlich brachte sie keine größeren Baustellen mit (sie neigt zu Stressdurchfall, aber das kann einem mit einem Hund vom Züchter oder aus deutschen TH auch passieren) und auch charakterlich zeigt sie keine großen Unterschiede zu "deutschen" Hunden. Sie war von Anfang an stubenrein lief gut an der Leine, das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln meistert sie absolut souverän (gut, der Maulkorb stört sie nach wie vor ein bisschen, aber das ist wie gesagt kein TSH-Phänomen) und ansonsten ist sie einfach ein ganz wundervoller Hund.
    Ich hätte es natürlich auch deutlich schlimmer treffen können, denn auch ich bin da ein wenig blauäugig dran gegangen; etwas, was ich definitiv bei meinem nächsten Hund vermeiden möchte. Ich muss mein Glück ja nicht herausfordern; denn ob sie alleine bleiben kann (für mich ein großes Thema, denn hin und wieder muss sie halt leider auch mal für 3-4 Stunden alleine bleiben) konnte man mir nicht sagen; auch nicht, wie sie sich gegenüber Katzen verhält wusste man nicht und ob sie den Umzug vom Land in die Kleinstadt verträgt, konnte mir auch niemand sagen. Im Nachhinein echt ein bisschen arg auf das eigene Glück verlassen, aber es ging Gott sei Dank alles gut und ich bin sehr glücklich mit der kleinen Maus.
    Zum Thema Artgenossenverträglichkeit der Straßenhunde möchte ich auch gerne noch was sagen - Es stimmt per se nicht, dass diese Hunde sich dann mit allem und jedem gut verstehen und ein top Sozialverhalten zeigen. An meiner Maus sehe ich, dass sie sich zwar arrangiert, aber anderen Hunden, die sie nicht kennt, gerne aus Unsicherheit aus dem Weg geht und schnell überfordert ist, wenn zu viele Hunde um sie herumwusseln. Hündinnen findet sie mittlerweile auch einfach nur noch unnütz und bei kastrierten Rüden entscheidet stark die Sympathie. Intakte Rüden mag sie nach wie vor sehr gerne und tobt auch gerne mal mit ihnen übers Feld. Also das Auslandstierschutzhunde immer ein super Sozialverhalten an den Tag legen, kann ich so nicht bestätigen. Die meisten Hunde aus dem Ausland, die ich kenne, zeigen bei Artgenossen Meideverhalten und große Unsicherheit, meistens jedoch unsicheres Flirten. Ich denke, das hängt einfach damit zusammen, dass das Leben auf der Straße eben eine ganz andere Form der Sozialisation unter Hunden voraussetzt und mit sich bringt, als Hunde, die von Anfang an den Schutz ihrer Menschen genießen durften und im Großen und Ganzen nur "nette" Zeitgenossen getroffen haben. Auch die Reizschwelle bis zum Tackern kommt mir bei Auslandshunden häufig weniger hoch vor; mag subjektiv sein, aber ich weiß von meiner, dass sie weitaus weniger warnt und eher dann eben auch mal zupackt, wenn ich nicht vorher einschreite und ihr aus der Situation heraushelfe.


    Dennoch ist sie ein wunderbarer Hund, so wie sie ist und ich hätte es nicht besser treffen können mit ihr. Ob mein nächster Hund irgendwann wieder ein Hund aus dem Ausland sein wird, weiß ich jetzt noch nicht; ich glaube aber eher nicht, weil es doch das ein oder andere gibt, was mich persönlich stört und ich so von unseren anderen Hunden, die immer vom Züchter kamen, nicht kenne und/oder gewohnt bin.

    Also mir persönlich ist die Größe eines Hundes vollkommen schnurz. Ob groß oder klein, wenn ein Hund Aggressionen zeigt (mir ist auch völlig egal wieso er diese zeigt, ich bin nicht der Sozialarbeiter sämtlicher Hunde samt Anhang da draußen), geh ich diesem Hund aus dem Weg. Denn weder habe ich Lust, mich selbst oder wahlweise meinen Hund in die Klinik zu bringen.


    Vor ein paar Jahren, als unsere Hovi-Dame noch lebte, hatte ich auch einmal die Situation, dass sie von einem Pekinesen so schlimm attackiert wurde, dass sie danach in die Klinik musste. Der Hund hatte sich in ihrem Hinterlauf verbissen und riss ihr munter das Bein auf. Während mein Hund voller Verzweiflung versuchte wegzurennen und jaulte wie am Spieß, war dennoch sie am Ende aus irgendwelchen mir nicht bekannten Gründen für "schuldig" erklärt worden.Die Dame sammelte ihren Hund ein, nachdem ich ihn schließlich einfach weggetreten habe, weil ich mir schlicht nicht mehr zu helfen wusste, blaffte mich an, was mir einfiele ihren armen, kleinen Wuffel so massiv misshandelt zu haben, er könne ja nichts dafür, er mag halt keine großen Hunde (und was kann ich oder mein Hund dafür?! Dann muss und sollte man seinen Hund sichern!) und ging. Ich stand da, mit einem vor sich hin bluteten Hund, der nicht mehr laufen konnte und konnte zusehen, wie ich mir helfe; auch die umstehenden Passanten wandten sich allesamt ab, tuschelten noch ein bisschen, aber allgemein empfand man es wohl nicht so schlimm, dass dem Pekinesen die Hutschnurr geplatzt ist. Wohl gemerkt, wir waren in der Stadt, mein Hund lief friedlich neben mir her, angeleint und der Pekinse frei (bei uns in der Stadt herrscht Leinenzwang, egal wie groß oder schwer ein Hund ist) und dieser verbiss sich ohne Vorwarnung in meinen Hund, der darauf wochenlang behandelt werden musste mit Physio und allem drumherum. Auch kleine Hunde können massive Schäden anrichten und mir ist es schnurzegal wieso ein Hund solch Aggressionspotenzial zeigt. Ich will weder von einem kleinen, noch von einem großen Hund angegriffen werden. Denn im Ernstfall habe ich den Ärger am Hals.


    Ich gehe Hunden aus dem Weg, die schon von Weitem Terz machen; allerdings ist es nun mal so, dass man vermehrt auf Besitzer kleinerer Hunde trifft, die dieses Verhalten zeigen. Sei es Unsicherheit, Artgenossenunverträglichkeit oder einfach schlechte Laune, ist mir egal. Der Hund gehört gesichert und nicht an der Flexi in mich reinlaufen zu lassen, weil man das ja irgendwie doch ganz niedlich findet, wie sehr sich der Hund aufregt. Es sind auch die Besitzer kleiner Hunde (nicht alle, aber doch schon vermehrt), die sich eben nicht an ihrem aggressiven Hund stören, das bewusst oder unbewusst bestärken und den eigenen Hund nicht ernst nehmen. Nicht nur Besitzer großer Hunde nehmen oftmals die kleinen Hunde nicht ernst; auch die Besitzer kleiner Hunde nehmen ihre eigenen Hunde nicht ernst. Und da denke ich liegt auch ein Hauptproblem für diverse Vorurteile. Ob klein oder groß, mir gehen unerzogene Hunde jedes Kalibers auf die Nerven und gebissen möchte ich von keinem werden; nur die Gefahr von einem kleinen Hund getackert zu werden ist oftmals wesentlich höher, eben weil man sie nicht ernst nimmt; am allerwenigstens die eigenen Besitzer, die die Gefahr unterschätzen. Meiner Ansicht und Erfahrung nach zumindest.