Beiträge von TipsyKit

    @CaGiRa
    Du wirst lachen, an den hatte ich auch schon mal gedacht und sie gefallen ihm auch total gut. Kannst du mir vielleicht mehr über die Löwen erzählen, gerne auch per PM? Wir hatten uns zwar auch so schon mal ein bisschen über die Leos informiert, aber es ist doch immer noch was anderes, wenn man sich mit Leuten unterhält, die schon mal einen hatten/haben =)


    @fragments
    Meinem Freund würde ich einen SH nun deutlich weniger zutrauen, aber für mich hatte ich diese auch schon mal angedacht und würde gerne wieder einen um mich wissen :D


    @Maggie86
    Oh, die hatte ich beide noch gar nicht so richtig auf dem Schirm. Da werde ich mich mal kundig machen, auch wenn ich beim Herder ein bisschen Respekt habe. Man liest ja nun doch einiges über sie und ich wüsste nun nicht ob ich mir das wirklich zutrauen würde. Aber gucken und informieren schadet ja nichts. Vielen Dank für die beiden Vorschläge, ich gucke sie mir mal näher an :gut:



    @Atrevido
    Spontan käme mir hier der Hovawart in den Sinn; vielleicht aber mehr in Richtung des ursprünglichen Schlags und weniger auf Sport gezogen. Da hört man doch immer wieder, dass die modernen Typen eher Jagd-Säue sind, was ich vom alten Schlag nicht behaupten kann. Ein Hovawart hat nun vielleicht nicht unbedingt Bock auf Agility (unsere hättest du damit jagen können, die hätte dir die Mittelkralle gezeigt), aber für lange Wanderungen und andere sportliche Aktivitäten durchaus zu begeistern.

    Das kenne ich aber auch von unserer Hovi-Dame. Da sind die Menschen auch großzügig ausgewichen, haben die Straßenseite gewechselt, die Flexi Leine ihrer Kleinst-Terroristen sofort gestoppt, wenn dieser pöbelnd auf sie zustürmen wollte und ansonsten war ich mit ihr im Grunde immer sehr, sehr einsam. Dabei war sie eine Seele von Hund; sie lief immer schon selbst einen Bogen um fremde Menschen/Hunde, hat nie zurück gepöbelt, fand andere Hunde absolut uninteressant, egal was für einen Aufstand diese gemacht haben und trotzdem war mein Hund immer mit dem Prädikat - Groß, dunkel = Muss Bestie sein - behaftet. Dabei gab sie niemals einen Grund sich vor ihr zu fürchten; auch ich habe wirklich immer sehr darauf aufgepasst andere Menschen nicht zu belästigen und auf ihre Befindlichkeiten soweit möglich Rücksicht zu nehmen. Gebracht hat es nur selten etwas; unsere Hovi-Dame war schlichtweg immer die Bestie, immer die, ich zitiere " (...) dich gleich zerfleischt." ... Irgendwann habe ich darüber nur noch verächtlich die Nase gerümpft wenn solch ein Kommentar kam oder schlicht mit einem "Ja, ja, gleich ist ihr Hund weg." geantwortet, weil es mir schlicht immer mehr egal wurde, was andere von mir und meinem Hund halten (könnten). Denn offensichtlich war es ja auch schnurzegal wie ich mich verhielt, wie gut sie erzogen war und wie wenig sie sich für ihre Umwelt interessierte (und das war deutlich sichtbar für jeden, der nicht blind zur Welt kam), außer für Markierungen fremder Hunde und Wasser. Sie hat nie irgendjemanden belästigt oder sich in irgendeiner Weise fehlverhalten; im Grunde verhielt sie sich nahezu unsichtbar und trotzdem, sie war stets der böse Hund, der nur auf seinen großen Sprung ins Boulevard wartete, wenn es mal wieder hieß - Kind/Oma/Opa von Hund zerfleischt.


    Mit Frau Fuchs, die deutlich, ich nenne es mal einfach beim Namen, bei Fremdhunden und Menschen ekliger und mit Vorsicht zu genießen ist, stoße ich deutlich weniger auf Ablehnung von anderen Menschen oder Hundebesitzern. Dabei kann sie auf Fremdhunde sehr gut verzichten, ist an ihnen weitaus weniger desinteressiert als unsere Hovi-Dame, sondern würde ihnen gerne sehr deutlich machen, dass sie unerwünscht sind (bis auf ihre paar Freunde) und auch fremde Menschen werden mehr und mehr, je älter sie wird, kritischer beäugt und nicht mehr für unheimlich toll empfunden. Dennoch muss ich mit ihr meine Umgebung deutlich mehr managen, als mit unserer Hovi-Dame, denn ihr gingen die Leute von sich aus dem Weg. Bei der kleinen, hellen Fuchs-Dame, da kann man als Mensch auch mal übergriffig werden, die schaut ja so nett aus, also muss sie auch nett sein :mute:

    Da mein Lebensgefährte und ich in nicht allzu ferner Zukunft zusammen ziehen möchten und er sehr gerne ebenfalls einen Hund sein Eigen nennen möchte, würde ich gerne mal erfahren, welche Hunderassen ihr ihm/uns empfehlen könntet. Da wir doch etwas abweichende Meinungen darüber haben, was für ein Hund es denn nun sein soll, steht bereits fest, dass es irgendwann in der Zukunft wohl 3 Hunde sein werden, die unser Leben bereichern werden, also wäre ich auch dankbar für Rassevorschläge, die ihr mir empfehlen würdet =) Ich hatte da zwar schon ein paar ins Auge gefasst, aber vielleicht weiß ja jemand eine Rasse, die ich noch gar nicht so auf dem Schirm hatte.


    Aber nun erstmal zu meinem Lebensgefährten:


    - Anfänger mit wenig bis keiner Hundeerfahrung (ich würde ihm selbstverständlich bei der Erziehung unterstützen aber in erster Linie soll es sein Hund werden)
    - schon eher ein großer Hund, so ab 60cm + würde er sich wünschen
    - er möchte mit seinem Hund keinen Hundesport o.ä betreiben, aber er geht liebend gerne in der Natur spazieren
    - ein wenig Spieltrieb darf gerne vorhanden sein, allerdings kein Hund, der den lieben langen Tag nur spielen und beschäftigt werden möchte
    - Fremden gegenüber darf er distanziert sein
    - sollte eine eher hohe Reizschwelle mitbringen, gutmütig und ausgeglichen sein
    - Haus und Hof ist vorhanden; eher ländliches Gebiet direkt am Waldrand, sodass auch ein gewisser Wachtrieb wünschenswert wäre
    - robust und wetterfest, der Hund sollte vermehrt draußen sein können (selbstverständlich mit Familienanschluss)
    - wenig bis keinen Jagdtrieb; bzw gut händelbar
    - Fellänge und Beschaffenheit ist nebensächlich




    Und nun zu mir:


    - Größe ist eher nebensächlich, aber nicht zu klein (so ab 45cm+)
    - ich würde gerne mit ihm Hundesport betreiben (ob nun im Bereich IPO, Schutz, Obdience, Tricksen oder Discdogging ist recht egal, ich bin für alles offen in diesem Bereich, es sollte beiden Spaß machen; Agility ist jedoch eher weniger mein Fall)
    - Hund muss nicht unbedingt Everybody's Darling sein/werden; Distanziertheit sowohl Menschen als auch Fremdhunden gegenüber ist für mich absolut in Ordnung
    - hoher WTP, gelehrig, aufmerksam und aktiv, aber keine Trieb-Sau
    - Fell spielt auch keine Rolle; allerdings lege ich wert auf einen athletischen Körperbau
    - der Jagdtrieb, wenn vorhanden, sollte gut händelbar sein; auch ein eventueller Wach- und Schutztrieb sollte sich in einem angemessenen Rahmen bewegen
    - 2-3 Stunden intensive Beschäftigung und Arbeit mit dem Hund können tgl gewährleistet werden, einfach weil mein Hund seit jeher immer auch mein Hobby war und ich gerne mit meinen Hunden arbeite
    - Haus/Hof ist dann auch vorhanden



    Vielleicht kennt ja jemand Rassen, die den Anforderungen gerecht werden können :smile:

    Also, wenn es nur nach mir geht (ginge), dann ziehen hier in den nächsten Jahren definitiv ein (entweder oder):


    - Hovawart
    - Deutscher Schäferhund


    Da aber auch mein Freund noch ein Mitspracherecht bei der ganzen Sache hat, möchte er als Ersthundebesitzer gerne als seinen eigenen (entweder oder):


    - Berner Sennenhund
    - Bernhardiner


    Sodass wir vermutlich in den nächsten Jahren irgendwann 3 Hunde unser eigen nennen werden :headbash:


    Irgendwann vielleicht:


    - Border Collie
    - KHC amerikanische Linie
    - Großpudel
    - Rottweiler

    Hm, also irgendwie scheint es wirklich noch häufig der Fall zu sein, dass man unter "Zucht" schlichtweg die Verpaarung von Männlein und Weiblein versteht und da kommen dann halt, wenn man Glück hat und die Biologie mitspielt, ein paar nette Welpen bei heraus. Das ist aber keine "Zucht" im eigentlichen Sinne. Das wäre schlicht eine F1 Generation und dann? Wo bleibt der plan- und zielfördernde Aspekt des Ganzen? Was will ich damit erreichen? In wiefern möchte ich bestimmte Merkmale meiner Rasse verbessern, erhalten, was ist mein Wunsch für die Zukunft?


    Ein Laie kann niemals das aufbringen, was ein verantwortungsvoller, plan- und zielorientierter Züchter leisten kann und leisten sollte. Darin steckt jede Menge Arbeit, zig Stunden an Informationsbeschaffung, wochenlange Planung, Monatelange Recherche über die besten Anpaarungen (im Hinblick auf alle möglichen Faktoren wie Gesundheit, Wesen, Arbeitsfreude oder was einem sonst noch wichtig ist); ein Züchter besucht sehr teure Zuchtseminare, bildet sich regelmäßig weiter im Punkt Genetik und Vererbung (er betreibt in einem gewissen Rahmen ein "Studium der Biologie"), stellt seine Tiere Zuchtwarten und Prüfern vor, muss evtl. diese Hunde auf ihre Gebrauchsfähigkeiten hin testen lassen und ist in einem Verein (es muss nicht unbedingt der VdH/FCI bei manchen Rassen sein) um eben auf eine Bandbreite an möglichen Zuchttieren zurückgreifen zu können und seinem Ziel für die Rasse so möglichst nah zu kommen. Das ist Zucht. Zucht ist die planmässige Verpaarung von Tieren zum Erhalt oder zur Herauskristallisierung bestimmter Merkmale.


    Nachbars Lumpi mit der Susi zu verpaaren, mögen sie auch beide reinrassig sein, hat mit Zucht mal so null am Hut. Man mag da ja durchaus ein Ziel haben (etwa, weil die beiden so nett sind = nette Welpen), aber so funktioniert Zucht nicht. Zucht ist auf Jahre und Jahrzehnte hin ausgelegt und nur weil Lumpi so nett war, muss das nicht heißen, dass Lumpi Junior das auch ist. Vielleicht war in Lumpis Ahnen mal ein richtig un-netter Hund dabei und das schlägt jetzt Lumpi Junior aufs Gemüt? Ohne Abstammung weißt du das nämlich nicht.


    Kann ein Laie genauso gut sein, wie ein Züchter? Nein. Wenn der Laie wirklich ein Zuchtziel zur Verbesserung gewisser Eigenschaften hat, dann wird er sich mit Leuten zusammen tun, die dasselbe Ziel verfolgen und diese gründen einen Verein/Interessensgemeinschaft, nenn es wie du magst und dann? Ja, dann versuchen sie alle Risikofaktoren, die dieses Ziel gefährden könnten, auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Und wie funktioniert das? Mit Datenerhebung; und wie funktionieren diese? Dadurch, dass man überhaupt erstmal weiß, welche Daten ich benötige und wie ich an diese Daten komme und wie ich diese dann auswerten kann. Und das geht nicht von heute auf morgen, das muss man lernen von Leuten, die damit schon mal was am Hut hatten.

    Was mir aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass viele Leute, die ihren Hund vom Laien kaufen, immer ziemlich direkt überall erzählen, was sie bezahlt haben und wo sie den Hund gekauft haben. Da wird tatsächlich mit stolz verkündet, was man für ein "Schnäppchen" gemacht hat.
    Also wenn ich von irgendjemanden (unaufgefordert) über den Kaufpreis informiert werde, dann handelt es sich immer um Summen zwischen 400-600 Euro und Kontaktaufnahme über Kleinanzeige. Der Hubd hat ja aber Papiere! Ja, nen Impfausweis... :muede:


    Edit: ich frag tatsächlich selber nie nach dem Kaufpreis. Interessiert mich auch nicht :ka:

    Kann ich tatsächlich so unterschreiben. Ehrlicherweise habe ich noch nie jemanden gefragt, wie viel sein Hund gekostet hat bei der Anschaffung. Von denen, die ihren Hund aber für "nur" 400€ erstanden haben, wird man ziemlich direkt sofort aufgeklärt und bekommt dann noch ellenlang eine Diskussion aufs Auge gedrückt, wieso und weshalb man keine 1000€ ausgeben wollte "nur wegen der Papiere"; man bräuchte ja schließlich keinen von- und zu Hund, der u.U adliger ist, als man selbst.
    Ich denke einfach, die meisten HH wissen einfach nicht, was "Papiere" wirklich sind und wofür das steht. Es geht dabei nämlich nicht um das nette "Struppi von Nebenan" auf dem Papier, sondern dies ist ein Abstammungsnachweis. Was in der Pferdezucht Gang und Gebe mit dem Pedigree ist, wird bei Hunden irgendwie nicht so ernst genommen. Vielleicht auch, weil eben im Grunde jeder Hinz und Kunz Hunde halten und vermehren kann; bei Pferden gestaltet sich das u.U schon schwieriger und es fehlt hier wohl auch die breite Käuferschaft, die sich mal eben so ein Pferd anschafft. Man wird sein Fohlen, was mal netterweise vom Wiesen-Hengst nebenan gezeugt wurde, wahrscheinlich schwieriger los, als den Wurf Welpen, den Nachbars Lumpi gezeugt hat.

    Also bei mir kommt es ganz klar auf die Rasse an und, was ich mir von dieser erhoffe/erwünsche und wie mein Hund zu sein hat, was ich mit ihm vor habe, was ich mit ihm machen möchte usw, usf.


    FCI/VdH Papiere sind mir bei manchen Rassen eher ziemlich egal, weil ich nicht alles unterstütze was dort im VdH so bei manchen Rassen läuft. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Mittelspitze und Spitze allgemein. Hier würde ich es mir ehrlich gesagt 20x überlegen ob ich einen Hund aus einer VdH Zucht nehmen wollen würde, was ganz klar der äußerst kleinen gentetischen Basis an Mittelspitzen in der VdH Zucht geschuldet ist. Hier würde ich eher zu einem Spitz aus der IG Spitze tendieren, da mir hier ganz klar das Zuchtziel und die Zuchteinstellung besser gefällt und ich diese eher unterstütze und nachvollziehen kann. Aber das sind dann eben auch keine Spitze "aus Privathand", auch diese haben ihren Preis, auch diese werden unter den Gesichtspunkten Erhaltung, Gesundheit, Wesen etc gezogen und großen Wert auf eine genetische Vielfalt gelegt. Ich kann mich eben einfach besser mit diesem Zuchtziel und Förderung der Rasse identifizieren; aber ob nun Hund aus einer FCI/VdH Zucht oder einem anderen Verein/von einem anderen Züchter setzt voraus, dass ich mich im Vorfeld eben mit der Thematik Hund und welche Rasse auseinander gesetzt habe, mit diversen Leuten gesprochen und mich einfach im Vorfeld gut informiert habe.


    Unsere Hovi-Dame kam auch nicht aus einer FCI/VdH Zucht; sie kam aus einer Zucht von einem Landwirt, der seine Hunde rein für die Arbeit brauchte und dementsprechend schon von sich aus sehr viel Wert auf die Arbeitsleistung/Wesen und Gesundheit seiner Hunde legte. Ihm war es völlig egal ob da eine Marke zu groß war oder vielleicht eine von der FCI als Fehlzeichnung deklarierte Fellfarbe im Wurf war. Es kam ihm auf die Arbeitsleistung seiner Hunde an, denn für nichts anderes brauchte er diese. Sie mussten/sollten arbeiten, Fellfarbe, Gebäude (ich rede hier nicht von gesundheitlichen Einschränkungen wegen anatomischer Missbildungen) etc waren eben schlicht nicht so wichtig. Aufzucht, Elterntiere, Sinn der Zucht etc haben uns damals zugesagt und mit einigen der Besitzer, die damals einen Hund aus dem Wurf übernommen hatten, standen wir noch Jahre später in Kontakt. Mit keinem der Hunde gab es große Probleme; weder vom Wesen noch von der Gesundheit her. Unsere Dame war bis vor einem halben Jahr vor ihrem Tod mit 14 Jahren gesundheitlich topfit; sie hatte altersbedingte Athrose und war ansonsten nie krank (außer einmal eine Ohrenentzündung). Auch von ihrem Wesen her traf ich persönlich nur selten einen anderen Hund, der so cool, ausgeglichen und wesensfest war, wie sie.


    Dennoch möchte ich an dieser Stelle auch betonen, dass man sich im Vorfeld wirklich sehr über seine Rasse, diverse Zuchten, Zuchtlinien, Bedingungen etc informieren sollte, wenn einem "seine" Rasse am Herzen liegt. Geld sollte hierbei ehrlich nicht die Rolle spielen, immerhin, wenn dein Hund erblich bedingt ständig beim TA sitzt, würdest du dir wünschen damals einen 1000er draufgelegt zu haben, denn diesen bist du sehr schnell los, wenn dein Hund sehr krank sein sollte.


    Also, kurz zusammen gefasst worauf ich achte:


    - FCI/VdH Papiere bei bestimmten Rassen (nicht bei jeder; manche Zuchtziele gefallen mir schlicht nicht)
    - Aufzuchtsbedingungen
    - Zuchtziele
    - Elterntiere und deren Gesundheit
    - Wesen der Eltern und der Welpen
    - Sympathie des Züchters/Identifikation mit seinen Zielen
    - Allgemeines Erscheinungsbild der Zuchtanlage/Haus/Grundstück etc

    Ich steckte, als wir Skully abgeholt haben, auch in einer sehr schwierigen Phase und da dann alles so unfassbar schnell ging, es also keine ewig lange Planung gab, bis sie hier war, habe ich oft danach gedacht: War das wirklich die richtige Entscheidung? Habe ich das Richtige getan? Wie viel einfacher wäre es ohne den Hund?
    Ich kann deine Gedanken also durchaus nachvollziehen, erst recht, da ich zum Zeitpunkt des Einzugs von Skully selbst noch in psychologischer Behandlung war, was mir im Nachhinein aber wirklich sehr geholfen hat, die Dinge nicht allzu schwarz und Wolken verhangen zu sehen.


    Ein Grund wieso es schließlich unsere Maus wurde, die damals ungefähr 14 Monate alt war und eben kein Welpe, war schlicht, weil ich mehr und mehr beim Planen des ersten eigenen Hundes ins Zweifeln kam ob ich der Herausforderung Welpe wirklich gewachsen bin. Ich kam damals zu dem Schluss: Nein, eigener Hund ja, aber noch fühle ich mich nicht bereit für den ersten eigenen Welpen. Und im Nachhinein bereue ich diese Entscheidung auch nicht, denn mit ihr als Junghund waren viele Dinge wirklich unheimlich leicht händelbar, was u.U bei einem Welpen schon ganz anders aussieht. Stubenreinheit, Alleine Bleiben, nicht alles anknabbern etc, das alles war für Skully kein Thema und in dieser Hinsicht konnte sie mich gleich nach dem Einzug beruhigen. Aber, obwohl ich stets mit Hunden Kontakt hatte, meine Familie immer Hunde hatte und ich das Leben mit Hunden kenne, der erste eigene Hund ist und war eine Umstellung. Und auch mich beschlichen häufig die Gedanken, wie du sie hast - Aber die anderen, die schaffen das doch auch?! Wieso erfreuen die sich Tag für Tag immer jauchzend ihrer Hunde, nur du hast Tage an denen du deinen Hund gegen die Wand schlagen könntest, zumindest aber ins Tierheim bringen?! Ich kam schließlich zu dem Schluss: Die anderen, das sind die anderen, aber ich bin ich und ich mache, was sich für mich richtig und gut anfühlt und womit ich leben kann und möchte.
    Was im Klartext für mich bedeutet: Wenn ich über Nacht mal weg möchte, oder halt wirklich Tage habe, an denen so gar nichts geht und Frau Fuchs situativ nicht in mein Leben in dem Moment passt, geht sie in die HuTa beziehungsweise Pension. Das gibt mir ein gutes Gefühl, ihr gefällt es dort und ich hole einen zufriedenen Hund ab und bin selbst dabei glücklich. Wenn ich arbeite und/oder in den Vorlesungen sitze, kümmert sich meine Mama liebevoll um sie und betreut sie. Dann ist Skully danach genauso müde wie ich es bin und wir können unseren Abend gemütlich auf der Couch verbringen. Meine Mama macht das aber freiwillig und, weil sie sich selbst keinen Hund mehr zutraut, aber gerne mit Hunden zusammen ist, verbringt sie ihre Freizeit mit Skully; wofür ich sehr, sehr dankbar bin, denn anders wäre ein Hund wahrscheinlich auch momentan nie in Frage gekommen. Und dann habe ich eben auch einfach meinen Perfektionismus ein Stück weit hinten dran gestellt und meinen Tagesablauf angepasst in einem Rahmen, der für mich in Frage kam. Gelernt wird bei schönem Wetter eben auf dem Feld, da nehme ich mir meinen MP3 Player mit auf dem ich sämtliche Bücher im E-Learning Format habe und lausche dem, während ich mit Skully spazieren bin. Zu Hause ist sie ein sehr ruhiger und angenehmer Hund, der gerne seine Ruhe hat - Perfekt! In der Zeit kann ich in Ruhe lernen, Wohnung machen etc ... Und wer eben mal ein paar Staubflusen nicht erträgt, der hat in meiner Wohnung nichts zu suchen :pfeif: Man lernt, mit der Zeit, dank einem Hund auch sehr gut Prioritäten zu setzen und Zeit sinnvoll zu nutzen, das kann ich dir versichern.


    Am Anfang allerdings, ja, da ist es eine Umstellung und ich rate dir wirklich dir Hilfe zu suchen. Das ist kein Versagen! Du musst mit deinem Hund und deinem Leben glücklich werden, niemand sonst und es ist völlig egal, was wer wie wieso und weshalb aber anders tut. Das sind, wie gesagt, die anderen und die leben nicht dein Leben und sie stecken auch nicht in deiner Haut.

    Ich habe einfach keine Lust, dass mein Hund irgendwann das 1. Opfer á la "das hat der ja noch nie gemacht" ist. Ebenso wenig wie Versuchobjekt für das pubertäre Grenzen austesten und die ersten Mobbingversuche.
    Die wenigsten Hunde sind souverän genug um einem jungen DSH zum richtigen Zeitpunkt und mit richtiger Intensität die Grenzen aufzuzeigen. Insofern könnte man sogar sagen, dass man mit "falschen" Hundekontakten (unsichere, defensive Hunde) nicht der Sozialisierung hilft sondern eher schadet weil der pubertäre Jungspunt lernt wie man andere Hunde am besten einschüchtert oder mobbt.

    Ich kann dich da schon verstehen, aber auch andere Junghunde testen ihre Grenzen, pöbeln, mobben, werden ggf. sexuell aktiver und testen auch das - Gehst du anderen Junghunden/adulten Tieren anderer Rassen auch so strikt aus dem Weg?


    Unsere Hovi-Dame konnte genauso, wenn nicht sogar besser und nachdrücklicher als jeder Schäferhund, den ich kenne, andere Hunde mobben und sah sie am liebsten vor sich im Dreck herum kriechen. Aber dann ist es meine Pflicht und Aufgabe dieses zu unterbinden und eben klar zu machen, das so ein Verhalten eben nicht erwünscht ist. Und Frau Fuchs ist eine junge Pöbbel-Prinzessin, die unheimlich gerne andere Hunde tatscht und auf sie zustürmt, wir arbeiten dran, es ist bereits besser geworden. Aber wenn sie nie die Möglichkeit hätte auch nur in die Nähe eines Hundes zu kommen, wie soll sie es lernen? Ich kann mich ja nicht mit ihr hinsetzen, Kreide und Tafel herausholen und es ihr theoretisch vermitteln wie das denn jetzt so läuft mit dem Hunde 1x1 Und ihre Hundefreunde lernte sie eben nicht im Hundeverein kennen, sondern auf dem Feld. Wären mir die Besitzer aus dem Weg gegangen, wie hätte sie Hunde-Freunde finden wollen mit denen es klappt und von denen sie auch noch was lernen kann? Das ist halt so das Problem, was sich mir stellt; in deinem speziellen Fall jetzt mal von ab, dass du das nicht wünschst, das ist für mich nachvollziehbar.
    Irgendwo muss eben auch die Theorie in die Praxis umgesetzt werden und es ist meine Aufgabe als vernünftiger und verantwortungsbewusster Halter meinen Hund lesen zu können und frühzeitig einzuschreiten, notfalls den Hund eben auch herausnehmen und ihn zur Ruhe zwingen. Aber das hat doch jetzt nun wahrlich nichts mit der Rasse als solches zu tun. Labbis können genauso eklig werden und genauso mobben und pöbbeln wie Schäferhunde. Und ja, ich kenne auch genug pöbbelnde Goldis; nur irgendwie erscheint es mir, dass das irgendwie besser/mehr toleriert wird :ka:

    Hm, was mir hier in der Diskussion auffällt ist einerseits die Aussage: "Die werden halt nicht sozialisiert/man trifft kaum auf sozialisierte Exemplare, das ist das Problem" und auf der anderen Seite: "Ich mache einen Bogen um diese Hunde/ich nehme Reis-Aus/Ich halte Abstand wenn ich auf einen treffe.".


    Jetzt ist aber meine Frage - Wie soll ein DSH Sozialverhalten/Artgenossen-Verträglichkeit lernen/sich aneignen, wenn alle anderen Hunde-Besitzer vor ihnen davon laufen?


    Und ja, ich habe es selbst schon erlebt, damals noch mit unserer Hovi-Dame. Da kam eine Frau mit ihrem 18 Wochen kleinen Schäfer-Pups um die Ecke und wir kamen ins Gespräch und sie sagte mir, dass sie es so schade findet, dass kaum jemand seinen Hund mit ihrem zusammen lässt, weil eben Stigma - Böser Schäferhund. Und wie gesagt, das war ein flauschiges Knäul, ein kleiner Welpe auf dem Weg zum Jungund (es besserte sich übrigens mit Eintritt ins Junghunde-Alter keineswegs; es wurde schlimmer; je älter der Hund wurde, desto weniger Sozialkontakte hatte er und das lag nicht an ihm! Man mied ihn und seine Halterin, die sich wirklich die größte Mühe mit ihm gab und ihn zu einem souveränen, führigen Hund erzog und auch mit großem Sachverstand führte). Das tat mir immer unendlich leid für den Hund als auch seine Besitzerin, die beide sehr nett waren.


    Ich frage mich halt schon, wie das klappen soll, dass ein Hund Sozialverhalten erlernt, aber nie Kontakt zu anderen Hunden haben kann, weil (fast) alle anderen Hundebesitzer Reisaus nehmen, wenn sie einen Schäfer erblicken und auch Sozailverhalten muss ein Leben lang trainiert und geübt werden. Wenn aber spätestens mit einem Jahr niemand mehr etwas mit dem Hund zu tun haben will, weil er ja "ach-so-böse-da-Schäferhund" ist, wie soll das gehen?