Beiträge von TipsyKit

    Ich muss doch nun auch mal wieder etwas los werden und merke gerade, wie schnell man eigentlich vergisst/übersieht welche Fortschritte man häufig bereits erzielt hat, einfach, weil man ja Tag für Tag mit dem eigenen Hund zusammen ist und an den ganzen Baustellen arbeitet. Heute war mal wieder so ein Tag an dem mir bewusst wurde, was die kleine Maus schon alles gelernt hat und wie viele Dinge vor 3 Monaten noch undenkbar gewesen wären.


    Zum einen waren wir heute auf der Hundewiese und bei dem schönen Wetter war diese natürlich doch recht stark frequentiert. Aber, weil sie schön groß ist und auch sonst echt herrlich gelegen mit schöner Anbindung an den Park und schönen Seitenwegen mit viel Grün zum Laufen, hatte ich mir das heute mal als Ziel gesteckt mit ihr einen Ausflug dort hin zu machen. Vor 3 Monaten wäre sie dabei noch auf jeden Fußgänger, Radfahrer, Jogger und natürlich jeden Hund zugestürmt und hätte sie freudig angesprungen und sie penetrant zum Spiel aufgefordert. Heute? Fehlanzeige; die Menschen haben sie nicht die Bohne interessiert, die Hunde, die vorbei gelaufen sind hat sie zwar sehr genau beobachtet, ließ sich aber mit einem kurzen "Wehe!" davon abhalten hinzulaufen und selbst, als 3 der anwesenden Hunde auf einen vorbeigehenden Hund losgestürmt sind, erhob sie sich nur kurz irritiert, trottete dann einige wenige Meter mit und ohne (!), dass ich etwas sagen musste, drehte sie bereits nach 5 - 10 Metern ab und kam freudig zu mir zurück und wollte doch lieber mit mir spielen. Ich war ja so stolz auf meinen Hund und alle anderen Hundehalter, nachdem sie ihre Hunde wieder eingesammelt hatten, meinten dann zu ihr/mir: "Siehst du, du bist ein gut erzogener Hund." :pfeif: :headbash:


    Und auch heute Abend hat sie sich ganz, ganz vorbildlich im Restaurant benommen. Sie lag ganz brav auf ihrer Decke neben dem Tisch und hat gedöst und sich nicht irritierten lassen, dass immer mal wieder Menschen an unserem Tisch vorbei gingen und die Kellnerin immer wieder mit ganz leckeren Sachen kam und sie auf den Tisch stellte. Zwei der Kellner waren sogar ganz erschrocken als sie Frau Fuchs bemerkten und meinten: "Huch, den habe ich ja jetzt erst bemerkt." Vor 3 Monaten wäre das unvorstellbar gewesen. Da wäre sie noch an jedem Menschen hoch gesprungen, hätte versucht mal zu schauen was da so Schönes auf dem Tisch steht und wäre zu den anderen Gästen hinspaziert. Stattdessen lief es alles super entspannt ab, für uns und für sie. Selbst bei der Begrüßung meiner Mutter saß sie Schwanz wedelnd vor ihr & wartete bis sie ihr das Kommando gab zum Hochspringen (wir haben ein Kommando eingeführt zum Hochspringen und eines dafür, dass jetzt Schluss ist).


    Alles in allem wirklich einfach super, super toll heute. Ich bin mega stolz auf meinen Hund! :cuinlove:

    @Fatamy


    Also zum Thema "Schau":
    Am Anfang haben wir das ganz ohne Ablenkung für vielleicht 30 Sekunden geübt. Einfach ein Leckerli (wenn sie das denn mag und dem Leckerli mit dem Blick folgt) an deine Nase halten,"Schau" sagen, kurz und zwar wirklich nur sehr kurz warten, Leckerli geben. Das macht man eben so lange, bis das gut sitzt und der Hund das verinnerlicht hat. So hat sie später dann auch gleich ein Handzeichen für das Kommando. Irgendwann haben wir dann einfach das Leckerli auf einen Tisch gelegt, wieder "Schau" gesagt, das Handzeichen dazu gegeben und ihr dann das Leckerli gegeben, dafür dass sie eben uns angeschaut hat und nicht das Leckerli. Und dann ganz langsam die Zeit gesteigert, in der sie den Blickkontakt halten soll. Erst dann haben wir das Ganze nach draußen verlegt und somit eben auch Ablenkung geschaffen. Erst wieder ohne Hunde/Menschenbegegnungen, also ohne direkte Konfrontation. Einfach wenn sie relativ entspannt war, dann einfach in Ruhe das Kommando geübt (immer nur 1-2x, dann wieder weiter; mit dem "Schau" leite ich übrigens auch Freigabe Kommandos ein; also "Lauf" & "Weiter", sodass sie eine Orientierung hat. Ob sie das später wirklich noch so braucht, wird sich zeigen, heute jedoch braucht sie diese Anleitungen um sich sicher und geborgen zu fühlen und eben einfach zu wissen, woran sie ist). Und später dann eben im Hundekontakt/Menschenkontakt. Und das bringt wirklich sehr viel, auch wenn ich es ihr heute nicht sage, sobald sie unsicher wird, stellt sie selbst diesen Blickkontakt her und wartet auf ein Kommando. Nicht immer, manchmal sind die Ablenkungen auch einfach zu groß, oder sie eben nicht ganz bei der Sache aber so in 60-70% der Fälle klappt das schon wirklich sehr gut. Und mehr erwarte ich auch nach 3 Monaten erstmal nicht von ihr.


    Zum Thema "Korb" und "Nachlaufen":
    Sie hatte in den ersten Tagen immer noch ihre Leine an, wenn wir in der Wohnung waren und ihr Korb stand neben meinem Schreibtisch um sie halt im Blick zu behalten und auch direkt und schnell einwirken zu können. Und dann habe ich sie, sobald ich aufstand und etwas machen wollte, kommentarlos und absolut ... ja, innerlich gleichgültig an der Leine geschnappt, bin mit ihr zurück zu ihrem Körbchen gelaufen (sie kam ja nie weit zu Anfang, sobald sie aufstand und eine Pfote raussetze, habe ich sie bereits blockiert oder eben, wenn sie hinterher kommen wollte, weil die Zeit dann doch schon 10 Sekunden waren, in denen ich nicht mehr am Schreibtisch saß, die Leine genommen), habe, wenn sie im Begriff war zurück in ihr Körbchen zu gehen, gesagt "In deinen Korb" (das ist auch heute ihr Kommando) und habe gewartet bis sie sich abgelegt hatte (ich stand einfach nur daneben und habe halt gewartet), denn sitzen oder gar stehen gilt für uns nicht als "In deinen Korb". Das hat ihr natürlich nicht geschmeckt, das fand sie doof, aber ich fand es genauso doof von ihr verfolgt zu werden. Irgendwann (nach Dutzenden Wiederholungen) ist sie dann liegen geblieben und hat sich ihr Schicksal sozusagen gefügt. Das Problem mit dem Überdrehen hatten wir nicht dabei, aber ich denke, aber alles ohne Gewähr, da müsste mal jemand drüber schauen, liegt das Problem darin, dass du vielleicht selbst nicht ruhig genug bist und vielleicht nicht wartest, bis sie diese "Übersprungshandlungen" gezeigt hat, sie damit keinen Erfolg hatte und wirklich einfach still und leise, ohne Kommando, ohne Blickkontakt und ähnliches ruhig neben ihr stehen bleibst und es eben... ja, sie "ausspinnen" lässt. Das wäre jetzt meine Vermutung, aber wie gesagt, lass da am Besten mal einen Experten drüber gucken.
    Später habe ich dann einfach "Ruhe" belohnt, wenn sie im Korb lag, gedöst hat, gab es unvermittelt manchmal ein Leckerli von mir in den Korb, als wäre nichts gewesen und dann habe ich einfach meine Dinge auch weiter erledigt. Sollte Ruhe halten schlicht mit etwas positivem verbinden aber nicht mit Aufregung.


    Zum Thema "Gucken"
    Das Problem kenne ich. Allerdings habe ich sie am Anfang eben nicht gucken lassen. Also nicht stehen bleiben, glotzen (regelrechtes festglotzen) und ... genau, nichts. Sie war dann einfach nicht mehr ansprechbar in den Momenten & irgendwann ... ich weiß nicht mal mehr wo ich das gelesen hatte, da hatte ein Schäfer mal gesagt was seine Border Collies bei ihm im Ersten Jahr lernen - Nicht glotzen. Und dann? Immer noch nicht glotzen. Und dann? Immer noch nicht glotzen. Und so weiter; habe ich mich an dieses Zitat erinnert und habe sie eben sich nicht mehr festsaugen lassen, sondern bin einfach kommentarlos weiter gegangen. Denn das waren die Momente in denen sie danach einfach überdreht ist. Heute darf sie dagegen gucken, sie bekommt dann ein Kommando "Weiter" und wenn sie weiter geht, natürlich ihr Mackerwort (bei uns Super) und dann gehen wir auch weiter. Wenn ich merke sie saugt sich wieder fest, gehen wir kommentarlos weiter. Zwischen gucken und sich etwas anschauen und sich festglotzen, gibt es einen deutlich zu erkennenden Unterschied (meiner Meinung nach und bei ihr).


    Das ist so das, was wir hier machen/gemacht haben und bisher ganz gute Erfolge erzielt haben. Das Überdrehen ist weniger geworden, ihre Unsicherheit geht allmählich zurück und sie verlässt sich einfach mehr auf mich.

    Ich kann deine Probleme absolut nachvollziehen. Ich habe ja hier auch seit 3 Monaten so eine hibbelige, teilweise nervöse, junge Dame sitzen und bei ihr waren es am Anfang ganz genau dieselben Probleme und sind sie teilweise heute noch, obwohl einiges schon deutlich besser geworden ist.


    Als wir sie abholten aus ihrer Pflegestelle sagte man uns auch, dass sie Probleme mit der Stubenreinheit hätte und ständig Durchfall, was ihrer nicht vorhandenen Darmflora zu schulden wäre. Aber sie machte auf mich auch eher einen überdrehten, sehr unsicheren Eindruck; sie musste zu jedem Hund hinrennen, jeden Menschen anspringen, in jedes Gebüsch hopsen und überall nachschauen, ob eventuell von irgendwoher Gefahr drohte. Sie war einfach massiv überfordert und mit den für sie beängstigenden Situationen allein gelassen worden.


    Das Erste, was sie also lernte war - Ruhe zu halten. Das ist mir unheimlich wichtig, ich möchte keinen nervösen, aufgedrehten Hund in meiner Wohnung. Ich bin selbst sehr häufig nervös und fahrig, da würde mich ein Hund, der ständig aufgekratzt in der Wohnung herumirrt, wahnsinnig machen. Die Wohnung soll für sie einen sicheren Ort darstellen, in dem sie zur Ruhe finden kann und die Eindrücke von draußen verarbeiten. Mehr nicht. Essen, dösen, schlafen. Langweile pur also. Und die ersten Wochen waren von mir ganz streng reglementiert. Geschlafen und gedöst wurde in ihrem Korb und wenn sie sich in der Wohnung umsehen durfte, dann nur mit mir (lag auch teilweise am Kater, ich wollte kein Risiko eingehen, dass die beiden ernsthaft aneinander geraten aus purer Unsicherheit der Beiden). Ich zeigte ihr ein paar Orte, ich bestimmte wie lange sie sich dort aufhalten durfte und was sie dort machen durfte und zeigte ihr gleichzeitig welche Orte für sie tabu waren/sind. Ansonsten wird sie mehr oder minder "ignoriert". Draußen hat sie meine komplette Aufmerksamkeit, das ist "ihre" Zeit; in der Wohnung muss ich aber auch noch andere Dinge machen, bei denen sie nur stören würde, wenn sie aufgeregt zwischen mir herum wuseln würde. Sie darf zugucken (durfte sie in der ersten Woche auch nicht, da war es mir ganz wichtig, dass sie auf ihrem Platz bleibt, wenn ich sie nicht richtig im Blick behalten konnte, eben wegen dem Kater), sie darf mir aber nicht auf Schritt und Tritt folgen (das macht mich wahnsinnig). Und in der Anfangszeit wurde in der Wohnung ein paar ganz einfache Dinge geübt für vielleicht 1-2 Minuten. Grundlegendes halt, für den Alltag: Sitz, Platz, Bleib, Nein, Aus, Schau (für mich eines der wichtigsten Kommandos im Alltag überhaupt)... Das war's. Impulskontrolle über Futter auch, denn ich möchte in Ruhe das Futter vorbereiten dürfen und ihr hinstellen und selbst mein Kater hat das verstanden. Erst sitzen, warten, auf Freigabe dürfen beide an ihr Futter. Und wenn das selbst eine Katze lernen kann, dann ein Hund erst recht. Nur Mut. Gespielt wird heute noch nicht wirklich in der Wohnung. Mal ein ganz kurzes Rangeln um ihr Kuscheltier, aber sobald ich merke, dass sie beginnt zu überdrehen, breche ich das Spiel kommentarlos ab und widme mich wieder anderen Dingen.
    Und was soll ich sagen? Sie hat mir nicht einmal in die Wohnung gemacht bisher und auch keinen Durchfall mehr (wir haben hier ihr Futter aber auch auf hypoallergene Ernährung umgestellt und bleiben auch dabei. Sie mag es, sie verträgt es sehr, sehr gut und alle Mittelchen konnten wir weglassen).


    Draußen sind wir in den ersten Wochen wirklich nur an kurzer Leine das "Revier" abgelaufen. Und das hat ihr bereits gereicht. Sie war jedes Mal (im positiven Sinne) platt wenn wir wieder drin waren. Dann hat sie zum Runterfahren noch eine Knabberei bekommen (ist ein Ritual bei uns; nach dem großen Spaziergang mittags bekommen der Kater & sie jeweils etwas zu knabbern und dann ist wieder Ruhe). Erst nach und nach haben wir Futtersuchspiele eingebaut und später an der Schlepp wichtige Kommandos für den Freilauf geübt. Fremde Menschen ignoriert sie mittlerweile weitestgehend, selbst wenn diese sie versuchen zu locken & das, obwohl sie am Anfang wirklich jeden Menschen angesprungen hat (aus purer Unsicherheit im Übrigen - Frei nach dem Motto: Ich gehe lieber gleich hin, zeige mich unheimlich nett und freundlich und dann tut er mir nichts. Mit Dominanz hatte das wenig bis überhaupt nichts zu tun; sie war unsicher und diese Unsicherheit muss man als Hundeführer dem Hund nehmen, dass er es eben nicht mehr nötig hat, nett zu Fremden zu sein, denn da ist jemand, der das für mich regelt und wenn jemand mir Böses will, dann ist da mein Chef, der die bösen Buben verjagt). Wie haben wir das gelöst? Nun, zum Einen ist es eine Frage des Vertrauens und Vertrauen wächst mit der Zeit und die Zeit ist hierbei dein bester Freund. Gib deinem Hund die Zeit, die er braucht, um sich an alles zu gewöhnen und zu verinnerlichen und sei so verlässlich für deinen Hund, wie nur irgendwie möglich. Das ist die Basis für gutes Training. Baue ein Abbruchsignal langsam auf, zB ein Nein oder was du halt so nehmen möchtest und beobachte deinen Hund. In der Anfangszeit haben wir das so aufgebaut, dass wir dann einfach die Richtung gewechselt haben ohne ein spezielles Kommando. Einfach völlig unvermittelt vor den Hund getreten und ihn körperlich abgeblockt um die Richtung zu wechseln (oder wenn das nicht ging, dann einfach zur Seite, Abstand zwischen der bedrohlichen/aufregenden Situation und uns gebracht, den meisten Hunden hilft es bereits wenn sie sich aus sicherer Entfernung alles beschauen können und einfach nicht mehr in direkter Konfrontation sind und keine Zeit mehr haben um "nachzudenken" sondern irgendwie handeln müssen) und dann mein Lieblingswort: "Schau!", den Fokus also auf mich gelegt. Erst nachdem das bedrohliche Objekt ein paar Meter weg war, durfte sie hinterher gucken und schnüffeln und siehe da, es war mit einem Mal nicht mehr interessant. Kurz geschnüffelt, für unspannend/ungefährlich bewertet, weiter. Und das haben wir ... Gefühlt ewig trainiert und machen das heute immer noch. Es gibt Tage, da klappt das schon alles sehr souverän und wir kommen ohne Aufregung nach Menschen, Rollatoren, Kinderwägen, Kindern, etc vorbei und Tage, da ist sie einfach "schlecht" drauf und wir müssen wieder ausweichen. Das ist aber völlig normal; immerhin ist es ein Lernprozess.


    Bei Hunden haben wir es genauso gemacht, wobei es ihr bei Hunden noch deutlich schwieriger fällt als bei Menschen. Was uns auch geholfen hat - Beim Passieren einfach ein bisschen längere Leine geben, sodass sie einen Bogen um den anderen Hund laufen kann (Hunde gehen nie direkt und frontal aufeinander zu/aneinander vorbei; das wird als Bedrohung und ggf. als Angriff gewertet). Bei manchen Hunden klappt das schon ganz gut mit ihr, bei anderen eher nicht. Aber wir üben fleißig und wir sind mit den Ergebnissen bereits hochzufrieden. Es sind ja immerhin erst 3 Monate in denen sie bei uns ist.


    Und im Freilauf fordere ich eigentlich nur die Dinge von ihr ein, die mir wichtig sind - Rückruf & Stehen Bleiben. Feld ist ihre Freizeit, mehr oder minder, da darf sie auch mal abfallen, vorlaufen etc. Und auf dem Feld sind ihr andere Hunde völlig egal (etwas, was vor 3 Monaten noch undenkbar gewesen wäre). Sie ist dann einfach ganz bei sich und ihre Umwelt und ich sind ihr dann da einfach wichtiger, als andere Hunde oder Menschen. Gut, wenn andere Hunde da dann gerade rennen oder spielen, da gehen mit ihr noch die Pferde durch und sie muss die Gelegenheit packen und auch mal mit spielen. Aber hey, Impulskontrolle bei einem jungen Hund erfordert Zeit und Geduld und nicht alles klappt immer perfekt. Auch hier ist es wieder so - Viele Dinge regeln sich auch mit der Zeit, also lass sie ein bisschen für dich arbeiten.


    Und das mit der Langeweile - Skully macht auf mich keinen sonderlich unterforderten Eindruck. Sie ist deutlich ausgeglichener und zufriedener. Es gibt einfach diverse Hundetypen und Charaktere, wie beim Menschen auch. Die einen mögen den Gleichklang und schnöden Alltag, in dem sich kaum etwas verändert und, die mit neuen Situationen absolut überfordert sind und gut auf sie verzichten können (das ist sie) und Hunde, für die kann es nicht zu stressig und zu laut sein, sie stecken das einfach besser weg und sich schon vom Grundcharakter her ausgeglichen und souverän (das war ihre Vorgängerin). Man muss sich auch auf den Hund einstellen können und ihn so nehmen wie er ist.

    Das beste Kompliment, was ich heute von meinen Nachbarn gehört habe? "Der ist so ruhig, den hört man ja nie." :hurra: Wieso war es das beste Kompliment? Ich musste Frau Fuchs die Woche häufig ohne Vorwarnung alleine lassen, sogar mit kurzzeitiger Aufregung von mir: Postbote klingelte - Wo ist mein Schlüssel? Oh nein, ich habe die Förmchen vergessen, schnell noch mal weg. Essen ist da - Schnell Geld mitnehmen und raus aus der Tür. Und sie war jedes Mal still, auch ohne Ritual. Ich bin immer einfach die Tür raus und habe sie eiskalt im Flur zurück gelassen; normalerweise bleibt sie immer im Schlafzimmer alleine. Ich denke, ich kann das Allein Bleiben nun entspannter angehen. Denn die Woche habe ich auch Geschenke eingekauft und war 3,5h weg und das an 2 Tagen. Keiner meiner Nachbarn hat irgendwas gehört und als ich wieder kam, war ihr Körbchen noch ganz warm und sie machte keinen besonders ausgeschlafenen Eindruck :roll:
    Das einzige "Problem", was für mich aber keines ist, schlimmer wäre es anders herum - Sie kann partout nicht, auch nicht für 2 Sekunden still vor einem Laden warten, wenn ich zB schnell zum Bäcker rein gehe. Da wird furchtbar gejammert und gebellt, außer ich weise sie scharf mit einem "Ruhe!" zurecht, dann ist auch wirklich Ruhe und sie setzt sich beleidigt hin. Dasselbe bei geschlossenen Türen, wenn ich zum Beispiel duschen gehen will. Da wird sich beschwert. Aber damit kann ich gut leben. Sehr gut sogar, ich habe ein Stück Freiheit zurück gewonnen & das Gefühl ist unheimlich erleichternd.


    Ich kann nur jedem hier ganz viel Kraft, Geduld und manchmal auch einfach nur einen Funken mehr Sturheit wünschen, als sie die kleine Fellnase besitzt. Es lohnt sich, das Gefühl nach Hause zu kommen und einfach zu wissen, dass es dem Hund gut geht und man trotzdem beruhigt auch wieder gehen kann, ist unbezahlbar und mit nichts zu ersetzen. Und manchmal hilft wirklich auch, für einen selbst, eine "Rutsch mir den Buckel runter - Ich geh jetzt" Einstellung an den Tag zu legen. Ich ging am Anfang immer mit einem unguten Gefühl, da ich manche Videos gesehen habe und sie da anfänglich gewinselt und gejammert hat, war furchtbar innerlich angespannt ... Bis ich irgendwann keine Videos mehr gemacht habe und einfach gesagt: Dann jammer halt! Wenn es dir hilft, aber ich muss eben auch mal das Haus verlassen. Ich kann nicht ab heute dein Sklave sein. Ja, funktioniert sicher nicht bei jedem Hund, aber manchmal muss einfach der Holzhammer her :headbash: Wie bei meiner Freundin, 2 Jahre lang im Sekundentakt geübt und immer wieder Rückschläge erlitten, sie war am Ende einfach fertig mit ihren Nerven & wollte ihren Hund bereits abgeben, obwohl sie die Kleine über alles liebt. Dann musste sie an 3 Tagen je für 4 Stunden außer Haus und sie hat niemanden für die Zeit gefunden ... 2 Tage lang gab es noch Gejaule und Gejammer, am dritten Tag kein Ton. Stattdessen lag sie schlafend in ihrer Box als sie zurück kam und ab diesem Tag gab es keinerlei Probleme mehr. Es war, als hätte sich ein Schalter bei der Kleinen umgelegt und ich schätze, es war auch ein bisschen die innere Einstellung meiner Freundin, die ja bereits einen Abgabetermin hatte und nicht mehr viel zu verlieren. Bei ihr hat es geholfen einfach zu sagen: Friss oder stirb, ich kann nicht mehr!


    Also, haltet durch, macht euch nicht verrückt, zeigt Selbstverständlichkeit (was es ja auch sein sollte) und bleibt stark! :streichel:

    Ich bin heute ganz besonders stolz auf die kleine Maus. :herzen1:


    Wir waren heute mittag, wie immer eigentlich, auf dem Feld und mit einem Mal kommt ein etwas älterer Mann mit seinem kleinen, weißen Wuschel-Mix um die "Ecke", allerdings war er an der Leine. Da ich kein Freund davon bin, Hunde an der Leine mit einander kommunizieren zu lassen, zumal meine frei war und der andere nicht, rief ich in recht deutlichem Ton, als sie bereits in geduckter Haltung damit begann, den anderen Hund zu fixieren und schon halb auf dem Sprung war: "Wehe!" :gelbekarte: (Unser Abbruchssignal, neben "Bah!", ein einfaches "Nein" kam mir intuitiv nie über die Lippen, daher diese zwei Worte :ugly: ) und sie blieb tatsächlich stehen und gab mir damit genug Zeit, sie zurück zu rufen und sie mit einem "Schau" abzulenken. Wenig später, als dann geklärt war, dass gegen einen Kontakt nichts einzuwenden war, ist sie erst auf meine Freigabe hin für ihre Verhältnisse sehr gesittet und ruhig auf den anderen Hund zu.


    Und auch das Vorbeigehen an anderen Hunden und Menschen wird von Tag zu Tag besser. Gerade eben wieder, kam uns ein anderer Hund entgegen, sie ihn kurz fixiert, dann aber sofort von sich aus zu mir umorientiert (sie hat sich also quasi selbst korrigiert, noch bevor ich was sagen musste - Ich bin richtig stolz auf die Maus und ein bisschen auch auf mich xD ) und blieb mit der Konzentration bei mir, bis wir den anderen Hund passiert hatten. Danach gab's natürlich eine Belohnung und das obligatorische Freigabe Kommando, dass sie nun wieder schnuppern gehen darf. Es wird doch! =)

    Aufgewachsen bin ich mit allen möglichen Rassen & Charakteren an Hunden. Vom DSH, über Neufundländer, Dackel, Terrier, Mischlinge von denen niemand genau sagen konnte, was da genau mal irgendwann der Ursprung war & mein erster Hund an den ich mich wirklich intensiv erinnere & der mich durch meine gesamte Jugend begleitet hat, war unsere Hovawart Dame. Sie war damals keine bewusste Entscheidung, wir haben nicht lange geplant & die Rasse kannten wir auch nicht. Es gab damals einen Aushang in einem Supermarkt bei uns um die Ecke & da für meine Familie klar war, dass wieder ein Hund ins Haus zieht, sind wir sie anschauen gefahren, ein paar Mal Gassi gegangen und dann stand eigentlich sofort fest - Sie ist es! Und was soll ich sagen? Sie war, alles in allem, ein Traum von einem Hund und damals genau die richtige Wahl. Durch sie habe ich Humor gelernt & was es wirklich heißt, sich tausend prozentig auf einen Hund verlassen zu können auch wenn sie denkbar ungeeignet für den Hundesport dieser Welt war. Sie war alles in allem ein Bilderbuch Hovawart - Ruhig, ausgeglichen, gelassen, im Ernstfall stand sie ihren "Hund", sie zeigte sich verträglich bis desinteressiert an anderen Tieren, an ihr konnten Eichhörnchen vorbei laufen und sie hat nicht mal geschaut; sie war souverän im Umgang mit anderen Hunden & durch sie habe ich viel über die Hundesprache gelernt, weil sie eine einwandfreie und saubere Art hatte zu kommunizieren. Fremde Menschen wurden freundlich bis neutral begrüßt, sie zeigte sich aber niemals überschwänglich oder aufdringlich, sondern hatte eine höfliche, reservierte Art. Nur uns gegenüber war sie treu ergeben & sie hatte etwas an sich, was ich ein bisschen pathetisch als "angeborene Erziehung" bezeichnen würde :lol: Sie hat, obwohl sie furchtbar verfressen war, niemals etwas von fremden Menschen genommen, sie ist mit einer Souveränität durch den Alltag gewandelt, die ich so noch nie bei einem anderen Hund gesehen oder erlebt habe.
    Aber, sie war stur, dickköpfig & wusste genau, wann es drauf ankam zu gehorchen und wann "die Alte wieder spinnt" & das Kommando eigentlich keinen Sinn ergibt. Zum Beispiel das Sitzen an der Ampel. Das war bis zum Schluss für sie total unnötig, denn sie hat sich von Anfang an immer sofort hingelegt sobald wir auch nur 2 Sekunden irgendwo warten mussten. Wieso sitzen, wenn man auch liegen kann? :headbash: Das war mir manchmal sehr, sehr unangenehm bis peinlich, weil es immer anmutete, als hätte sie keinen Gehorsam und keine Erziehung. Doch alle, die sie kannten, waren von ihr restlos begeistert, weil sie solch ein charmanter, unauffälliger Hund war, der wirklich durch Dick & Dünn mit einem gegangen ist und auf den ich mich immer, wenn es darauf ankam, tausend prozentig verlassen konnte & manchmal hatte ich das Gefühl, sie schaut mit einer gewissen Arroganz auf ihre Umwelt.



    Hat sie mich bei der Wahl meines ersten, eigenes Hundes beeinflusst? Ja, natürlich! Denn obwohl ich sie über alles geliebt habe & immer sehr stolz auf sie war, trotz dessen, dass ich mit ihr keinen Blumentopf auf irgendwelchen Hundeplätzen gewinnen konnte, wollte ich doch einen Hund mit etwas mehr "Pepp". Ein Hund, der mir nicht nach zwei Mal Bällchen spielen, oder Disc Dogging (meine große Leidenschaft!) die Mittelkralle zeigt und sich lieber damit beschäftigt, das Feld zu bewachen. Ich wollte einen Hund mit etwas mehr Power & einen Hund, der nicht alle anderen Hunde auf diesem Planeten für total unnötig hält, sondern auch den Sozialkontakt schätzt und genießt & eins, zwei Hundekumpels hat mit denen er gerne tollt (ich gebe zu, das ist reiner Egoismus, ich gucke Hunden so gerne beim Sozialkontakt und Spielen zu :ops: ). Und Jagdtrieb war für mich auch ausgeschlossen. Genauso wie einen überhöhten Schutztrieb. Das waren zwei Aspekte, die mir wichtig waren. Und eine angenehme Größe und nicht mehr ein halbes Pony an der Leine, vor dem alle Reisaus nehmen, wenn er um die Ecke kommt. Und ich wollte einen Hund, mit mehr WTP.


    Tja, wie heißt es nun so schön? Du kriegst nicht den Hund, den du willst, du kriegst den Hund, den du brauchst. Und genau den habe ich bekommen. Mit Skully habe ich einen Hund an meiner Seite, der zwar gerne spielt & für Bällchen & Frisbees durchaus zu begeistern ist, aber mir jetzt halt eben nach zehn Mal die Mittelkralle zeigt. Einen Hund, der zwar durchaus häufiger bereit ist ein Kommando zu befolgen, aber bitte drei-vier Mal darum gebeten werden möchte es auszuführen. Einen Hund, der andere Hunde so abgöttisch liebt, dass ich gerade mit ihr trainiere, wie man gesittet an anderen Menschen & Hunden vorbei geht und einen Hund, bei dem ich die Menschen in meiner Umgebung davon abhalten muss, sie ständig anzufassen.
    Dafür jedoch habe ich auch das bekommen, was ich wollte - Keine ambitionierte Jagdleidenschaft, verträglich mit meinem dicken Kater, sie kann problemlos und ohne großes Üben 3-4 Stunden alleine bleiben und sie hat genau das passende Gewicht und die richtige Größe. Am Rest können wir gemeinsam arbeiten. Im Haus ist sie ausgeglichen und ruhig und draußen weiß sie, wie man Spaß haben kann. Darüber hinaus, es muss wohl Schicksal sein, hilft sie mir mich bei anderen Menschen durchzusetzen und klare Grenzen aufzuzeigen, weil ich sie beschützen muss & will. Etwas, was mir bisher immer sehr schwer gefallen ist und woran nun auch ich, dank ihr und mit ihrer Hilfe, arbeiten kann & sie hilft mir auch, nicht mehr so viel Angst zu haben, sondern weil sie selbst oft unsicher ist, muss ich lernen souverän & stark zu sein. Und lernen mich durchzusetzen, auch ihr gegenüber.


    Alles in allem hätte ich es nicht besser machen können. Ihre Anschaffung war weites gehend spontan (auch etwas, das mir schwer fällt, will ich doch alles immer unter Kontrolle halten & mache lieber einen Plan zu viel, als einen zu wenig) & trotzdem ist es genau der Hund, den ich brauche und ich hoffe, sie braucht auch mich irgendwo & nicht nur zum Futter verteilen. xD

    Ich bin recht langweilig was das Thema angeht :ops:


    Wir gehen 4x am Tag raus, da ich keinen Garten habe. Davon sind 3 Runden das "Revier" begehen, schnüffeln & die Gegend anschauen, ob denn noch alles in Ordnung ist. Das sind alles in allem so ca. 1,5 Stunden am Tag, in denen wir die Nachbarschaft unter die Lupe nehmen. Das verläuft eigentlich immer gleich. Wir laufen immer ungefähr dieselbe Route & Frau Fuchs darf nach Herzenslust Zeitung lesen an der Schleppleine. Manchmal fordere ich hier auch ein paar Kommandos ab oder verstecke hier und da ein Leckerli oder den Futterbeutel.
    Mittags, nach der Arbeit gehen wir dann unsere große Runde, die dann um die 2 Stunden dauert, bei der dann aber auch alles dabei ist. Da laufen wir aufs Feld raus, es wird mit der Frisbee oder dem Ball gespielt, Unterordnung geübt, nach Mäusen gebuddelt, über Stock & Stein gerannt & Leckerlis gesucht. Wenn wir auf einen anderen Hund treffen & dieser spielen mag/darf, dann darf sie sich natürlich auch mit diesem austoben. Dies ist dann auch die Runde, in der sie ohne Leine laufen darf.


    Im Grunde bin ich da richtig gehend langweilig, ich habe feste Uhrzeiten zu denen raus gegangen wird & meistens feste Wege, oder mache mir bereits im Kopf eine Route fest, die wir dann spazieren gehen. Herrje, bin ich öde xD :roll:

    Hallo :winken:


    Das trifft sich ja hervorragend. Wir, also Frau Fuchs & ich kommen auch aus Erfurt & da die Kleine sich unendlich nach netten Hunde-Kumpels sehnt, melde ich mich einfach mal :applaus: Leider hatten wir nämlich selbst eher nicht so das Glück wirkliche Spielpartner zu finden mit denen man auch mal gemeinsam aufs Feld gehen kann und die sich uns anschließen würden. Wir stehen da immer recht einsam und verlassen und auch, wenn ich mir wirklich Mühe gebe sie zu bespaßen & auszulasten, so ein netter Hunde-Kumpel fehlt einfach noch.


    Also wenn du dich mit uns treffen magst, wir würden uns freuen. Sie ist eine nette, mit Mensch - Hund & anderen kleinen & großen Tieren verträgliche Maus, die aber durchaus auch mal recht derb spielen kann & will & wenn es dir/euch nichts ausmacht im Affekt auch mal angesprungen zu werden (wir arbeiten dran!), würden wir uns freuen mal mit euch spazieren zu gehen. Ich selbst würde mich auch als umgänglich bezeichnen :headbash: xD