Bela ist wohl gerade ein typischer Teenager.
Drinnen:
Zu Hause "schnappt" er gerne mal nach der maßregelnden Hand. Dabei beißt er nicht wirklich zu. Er legt vielmehr seine Zähne ganz lose und schmerzfrei um die Hand. Frei nach dem Motto "Ich könnte, wenn ich wollte, also pass bloß auf".
Das lasse ich mir natürlich so gar nicht bieten und verweise ihn gleich des Raumes.
Mit unserer Katze läuft das Theater umgekehrt. Er ist von Welpenbeinen an total verknallt in die Miez und schnüffelt intensiv an ihrem Hintern. Wenn er alleine ist, frisst er auch ihren Kot aus dem Katzenklo
Sobald er an ihr schnüffelt, knallt sie ihm ohne Krallen entweder sofort eine, oder sie schimpft zuerst und dann wird gehauen. Das stört ihn herzlich wenig. Dieses Spiel könnte den ganzen Tag so laufen 
Ansonsten dreht er hin und wieder zu Hause gerne mal auf, springt uns an und bellt dann herzlich laut, wenn wir ihn nicht beachten oder er zurechtgewiesen wird. Letzteres tun wir meist dann, wenn er mitten in der Nacht bellt. Unsere Nachbarn werden sich sonst bedanken. Fühlt er sich dann richtig angestachelt, sprintet er durch die ganze Wohnung und verschiebt ein paar Teppiche und Sofas in seinem Aktionismus 
Die Hunde meiner Kollegin sind übrigens geteilter Meinung zu Bela. Die Große musste zuerst klarstellen, dass sie Chefin ist. Der Kleine jedoch (Jack Russel Mix) ist schlichtweg asozial
Er hasst alle Lebewesen, vor allem andere Hunde. Er hat Bela schon ein Stück Fell aus dem Hintern gerissen
Gut nur, dass Bela selbst bei so einem Frühstückshappen klein bei gibt und lieber hinter mir Schutz sucht. Dahingehend bin ich echt stolz auf ihn 
Draußen:
Draußen scheint er mittlerweile doch recht unsicher zu sein. Zumindest interpretiere ich es so. Wie es für einen Appenzeller relativ typisch ist, ist er sehr misstrauisch. Fremde Menschen, ob Erwachsene oder Kinder, die länger vor uns stehen und mit mir reden, werden pauschal angeknurrt. Wenn er könnte, würde er sie auch anspringen.
Kommen uns einfach so Leute mit Kinderwagen oder sonstwas vorbei, zieht er sofort an der Leine, will an ihnen schnell vorbei, um dann direkt die Kurve zu ziehen und hinter ihnen herzulaufen.
In meinem neuen Job hat er auch pauschal jeden angeknurrt. Sobald diese aber freundlich auf ihn zugegangen sind und ihn haben schnüffeln lassen, war es nach zwei Tagen gut und er lässt sich jetzt von allen streicheln. 
Vor allem die Kreuzung vor dem Haus macht ihn scheinbar nervös. Wenn dort Menschen stehen und auf Grün warten, bellt er gerne mal kurz aus der Ferne und zieht zu ihnen hin.
Bei Hunden ist es noch komischer: An der Leine darf er für gewöhnlich gar nicht zu ihnen hin. Kein Hundekontakt an der Leine, so haben wir es gelernt. Nur rastet er auf 200m Entfernung schon aus, sobald er einen anderen Hund sieht. Er weint laut, bellt und will unbedingt dorthin. Je nach Hund wird direkt geschnüffelt und er will spielen. Alternativ knurrt er auch mal, wenn er "sich groß machen" will 
Ohne Leine ist er Hunden gegenüber allerdings sehr freundlich gesonnen. Er spielt eben nur sehr gerne und vor allem sehr wild. Er ist generell ein echter Wirbelwind und das spüren und hören vor allem alle anderen beim Tierarzt im Wartezimmer. Da ist er so aufgeregt, weil da auch andere Hunde sind und er nicht zu ihnen darf.
Wenn ich allerdings alleine mit ihm in freier Natur bin, ist er der glücklichste Hund überhaupt. Er läuft rum, spielt, freut sich und orientiert sich stets an mir. Er lässt sich wunderbar abrufen und läuft nie zu weit weg. Herrchen könnte ja für immer verschwinden
Zwar frisst er auch gerne Holz, das er dann 24 Std. später auf unser Sofa erbricht, aber naja, niemand ist perfekt 
So, das zu meinem Junghund. Ich hatte eigentlich befürchtet, dass er schon einen gewaltigen Schaden hat, aber ich sehe hier, dass wohl jeder Junghund so seine Macken hat. Das beruhigt mich sehr 
Einzig diese Unsicherheit bei anderen Menschen oder an der Ampel würde ich ihm gerne nehmen. Da werde ich wohl noch einige Male mit ihm in ruhigen Zeiten in die Fußgängerzone müssen...