Beiträge von Hempel

    Ok, wir können uns ja eigentlich alle einigen, dass oft vieles zusammenkommt. Veranlagung, Erziehung, usw. Auch wenn ein Hund ein gewisses Nervenkostüm mitbringt, kann man sicher oft an einigen Schrauben drehen - und darum soll es doch hier auch gehen.


    @Dackelbenny: Interessantes Beispiel! Jemand anders hatte ja auch schon geschrieben, dass er/sie eher wenig Kommandos/Signale nutzt im Alltag? Das kann ich jedenfalls schon auch beobachten, wenn ich zu viel übe/über Kommandos mit Willi arbeite. Das produziert dann so ein "und jetzt? und jetzt?" und wenn dann nix kommt, zischt er ab und macht Unsinn.
    Ich denke, ich habe ihn anfangs zB draußen etwas überbeschäftigt, um seine Aufmerksamkeit zu kriegen. Jetzt bin ich immer so froh, wenn er einfach mal normal herumschnüffelt, statt immer nach dem nächsten Kick zu suchen. Diese Erwartungshaltung draußen habe ich also sicher mitverursacht (dafür kommt er beim Rückruf immer angepest wie eine Rakete, siehe auch oben den Beitrag von @Srinele =) )

    @Samita: Das war dann wohl ich mit dem dummen Kommentar (verstehe auch dass das eventuell blöd rüberkam). Ich wollte nicht sagen: "alle kastrieren, wenn sie nerven". Bei uns ist es so, dass mir häufig zur Kastra geraten wird, andere raten ab (also verschiedene Trainer). Ich glaube nicht, dass Willis Stress sexuell bedingt ist, denke aber trotzdem darüber nach, es mit dem Chip mal zu testen.


    Achja. Entweder man will angeblich nicht trainieren und/oder kann seinen Hund nicht lesen, oder man macht und denkt zu viel. Sicher wird das in einigen Fällen so sein. Genauso plausibel finde ich aber, dass viele Hibbelhalter beginnen, sich intensiv einzulesen und zu analysieren, weil es eben nicht läuft wie es sollte (damit meine ich nicht perfekten Gehorsam, sondern ein für den Hund tragbares Stresslevel!).
    Korrelation ist halt nicht gleich kausale Beziehung. Das gilt zB auch für die ruhigen Omahunde: selbst wenn die Korrelation beobachtbar sein sollte, kann das ebenso gut daran liegen, dass die Omas mit den Hibbelhunden nicht mehr Gassi gehen, weil die Sturzgefahr zu groß ist. ( :klugscheisser: )


    Zum Thema: Was bei uns gut hilft (mittlerweile, und auch meist nur drinnen) ist körperliche Nähe. Ich plane zB Spaziergänge jetzt immer so, dass wir danach noch 15min kuscheln können; Willi krabbelt auf meinen Schoss und fährt da runter. Deswegen wäre das Thundershirt vielleicht einen Versuch wert.


    Von einem nicht Hundebegeisterten Menschen kamen sogar Kommentare, ob wir sie nicht besser erlösen sollten. Das wäre doch kein Leben so. Auch wenn die Person Hunde generell nicht mochte, hat mich das damals wirklich getroffen.

    Meine Güte wie furchtbar :omg: :rotekarte: dafür umso toller, wie Holly sich entwickelt hat!


    Und ich nehme das zurück mit den intakten Rüden, die nehmen sich hier ja alle nicht viel :D


    @Raufasertapete: Yep, Willi futtert auch viel mehr als seiner Größe angemessen und ist weit entfernt von dick :xmas_popcorn:

    @Benji05: Hey, ja,wir haben ein großes Profil mit 8 (?) Werten machen lassen. TSH ist auch eher niedrig. Suche noch nach wem der sich gut auskennt damit...


    Vielleicht noch mal etwas ausführlicher zu uns: Willi kam mit 10 Wochen zu uns, aus einer guten Zucht - seine Geschwister/Eltern sind auch quirlig und agil, aber es gibt schon einen deutlichen Unterschied. Von Anfang an war er sehr stressanfällig und konnte sich kaum beruhigen. Wenn es ganz schlimm ist, beißt er dann richtig übel in seine Pfoten :verzweifelt: Mittlerweile klappt das in der Wohnung gut, bei uns ist es aber auch sehr ruhig. Draußen wechselhaft - oft reagiert er wirklich sehr extrem auf alle Außenreize.
    An Gruppenkurse in der HuSchu ist auch nicht zu denken...obwohl er mit anderen Hunden mittlerweile meist gut umgehen kann. Vieles fährt ihn hoch, manchmal sogar die Leckerlisuche...er ist sehr intelligent, steht sich aber immer selbst im Weg beim Lernen und wird extrem hektisch, wenn er nicht gleich weiß, was er soll. Freeshaping zB geht gar nicht.


    Unser Maßnahmenkatalog:
    - Oft gleiche Gassiwege, keine Rundwege (geht gar nicht). Mittlere Länge würde ich sagen.
    - Es hilft, draußen viele Pausen zu machen. Im Sommer sitze ich mehr rum als das ich gehe beim Gassi, aber das ist mir im Moment zu kalt...
    -konditionierte Entspannung
    - Adaptil hat nicht geholfen
    -Umstellung auf KH-Nahrung zeigt keinen Effekt
    - Körperarbeit, Kletterübungen, Suchübungen gehen momentan ganz gut
    -beim Mantrailing flippt er auch nicht mehr aus :)
    - Ich achte sehr auf meine Körpersprache etc, und natürlich auf seine.
    -An der Impulskontrolle arbeiten wir seit eh und je. Haben uns von "ungenügend" auf "mangelhaft" hochgearbeitet.


    - Ev. probiere ich dieses oder nächstes Jahr mal, ob ein Chip hilft.
    Täuscht mein Eindruck oder sammeln sich hier im Thread hauptsächlich intakte Rüden?


    Ich mag übrigens auch gern agile, lebendige Hunde - wenn sie denn dabei fröhlich, nicht gestresst sind! Würde meinen Knallkopf für nichts in der Welt eintauschen :herzen1: er soll halt glücklich sein, verdammt noch mal :rollsmile:


    Das Buch von Maria Hense fand ich ansonsten auch gut.
    @physioclaudi: Hatte bei euch das Thundershirt eigentlich geholfen?

    Super Idee, da sind wir dabei!


    Hier ist alles beim alten, wir haben tolle Tage und katastrophale Tage, und kein erkennbares Muster...Schilddrüsenwerte wurden gerade gecheckt, sind zwar alle niedrig aber im Referenzbereich, für unsere TA ist das Thema damit durch und ich weiß auch nicht weiter.


    Aber: Willi reagiert mittlerweile auf unser Entspannungssignal, immerhin, hab ich gar nicht mit gerechnet |)

    @Mejin and others: Sorry, das ich das Thema noch mal hochhole, aber lese grad erst nach und muss sagen, dass ich schon ein bisschen verblüfft bin, wie einhellig hier zu "Methoden jenseits des Wattebauschs" geraten wird - bei einem Hund, der gesundheitlich nicht fit ist :dagegen:
    Ich bin echt dafür, dass jeder seinen für ihn passenden Weg geht (in vernünftigen Grenzen, klar), aber das ist doch irgendwie nicht zielführend. Zoey macht schon ewig ASD, ist dazu ehemaliger Straßenhund, hat Exzeme an den Pfoten, wahrscheinlich großen Appetit und es juckt immer furchtbar, noch dazu ist sie eh eher eigenständig (so weit ich das überblicke). Bei so einer Motivationslage müsste man ja nun schon ordentlich Geschütz auffahren...


    Finde das eher schwierig, so überhaupt zu trainieren. Willi war neulich ein paar Tage echt out of order, auf "klare Ansagen" kam nur noch mehr Hektik...hab dann festgestellt, dass er eine kleine entzündete Stelle zwischen 2 Zehen hatte. Sobald das verheilte, war er auch wieder besser ansprechbar. In der Zwischenzeit hätte ich sonst was anstellen können, da wär kein Erziehungserfolg bei rausgekommen, höchstens ein Vertrauensbruch. :ka:


    So das musste raus, ihr braucht auch nicht zu antworten, aber ich wollte @Mejin doch etwas Unterstützung aussprechen. An ihrer Stelle würde ich wohl eher mal über die Kosten-Nutzen-Bilanz der ASD nachdenken, aber ich kenn mich da nicht aus, also :schweig:

    @physioclaudi: Den Tipp haben wir von unserer Trainerin auch bekommen (Kohlehydrate für die Impulskontrolle :roll: ). Ich fütter Canis Alpha Exklusiv und 2-3 Stunden später dann einen KH-Snack (Kürbisbrei, Banane, Haferflockenkekse). Willi findet das super :xmas_popcorn:
    Von Canis Alpha gibt es außerdem auch proteinreduzierte Sorten, worauf wir jetzt umsteigen werden. Das normale CanisAlpha hat anfangs zu Riesenhaufen geführt, hat sich aber dann normalisiert und dem Hund schmeckt's.