An dieser Stelle dreht sich die Diskussion dann wieder im Kreis... Ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich der Meinung bin, bei allem, was sich so Tierschutz nennt, läuft immer alles glatt und es gäbe dabei keine Probleme. Ich würde mir nur einfach mehr Differenzierung wünschen, die ja im Bereich Züchter auch aggressivst betrieben wird.
Würde Claudschi keine HSH-Mixe aus Rumänien verkaufen, wäre sie vielleicht Akita-Züchterin. Die sind zur Zeit in und gehen dementsprechend gut weg. Das sind liebe Teddybären, die immer ruhig und souverän, unabhängig, aber ihren Besitzern treu ergeben sind. Natürlich kinderlieb, nett und bestens für das Leben in der Stadt geeignet. Natürlich ist Claudschi kein Mitglied in irgendeinem Verein, denn sie hat eine liebevolle Hobbyzucht und möchte keinen Profit machen. Dass die Eltern gesund sind, hat ihr der TA beim letzten Impftermin bestätigt. Das nette Renterehepaar, dass ein neues Familienmitglied möchte und daher keinen Hund mit Papieren braucht, hat genau einen solchen süßen Knuffel gesucht. Gab's da nicht auch diesen Film...? Nun wird Wuffi erwachsen, und irgendwie will er plötzlich andere Hunde schreddern. Und ohne Leine ist er sofort weg, denn es geht ihm am A... vorbei, was seine Halter gern möchten. Er geht lieber jagen oder prügelt sich mit anderen Hunden. Nach der ersten Anzeige soll er zurück zur Züchterin, aber Claudschi kann ihn leider nicht nehmen, schließlich liegt schon der nächste Wurf. Bsp. natürlich frei erfunden, aber so oder ähnlich läuft es doch zuhauf ab, in Bezug auf Moderassen, Designer-Mischlinge etc.
Wenn ich jetzt daraus konstruiere, dass allen Züchtern das Wohl von Hund und neuem Besitzer egal ist, Hauptsache schnell und ohne viel Aufwand ordentlich Kohle verdient, würde ich hier verbal gesteinigt werden. Denn natürlich ist Claudschi kein Züchter, sondern ein mieser Vermehrer. Und die Welpenkäufer sind selbst schuld, hätten sie sich mal informiert...
Warum ist es da nicht möglich, "richtigen" Tierschutz von Hundehandel mit nettem Etikett sowie "gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht" zu trennen? Wer Angsthunde zu Hundeanfängern in die Stadt vermittelt, ist kein seriöser Tierschützer. Wer Rassemerkmale quasi wegwischt oder gar nicht erst realisiert, weil die alle nur genug Liebe brauchen, ist für mich ebenfalls raus. Auch alles "retten", was nicht bei drei auf dem Baum ist, je kränker/ängstlicher das Tierchen umso besser, geht ganz sicher nicht in die richtige Richtung.
Aber es gibt so viele Vereine, die über landestypische Rassen genau aufklären, gewisse Vorgaben machen, genau differenzieren, für welche Hunde das Leben nach der Vermittlung höchstwahrscheinlich eine Verbesserung darstellt und welche lieber dort bleiben sollten, wo sie sind... DAS fehlt mir einfach oft in den Diskussionen bzw. hat es oft den Anschein, als gäbe es das gar nicht.