Beiträge von tinybutmighty

    Ein Tierschutzhund hat in der Regel seine Erfahrungen gemacht, abhängig natürlich auch von den Umständen und wo er herkommt. Ein im Shelter geborener Welpe, der von Tierschützern gut umsorgt wird, ist vermutlich nicht weiter eingeschränkt. Ein Hund, von der Straße eingefangen, mit häufig Angst vor Männern oder Dingen, wird dein Pensum vielleicht nicht schaffen. Ein beschlagnahmter, viel zu früh von der Mutter weggenommener Kofferraumwelpe, der im TH aufgepäppelt wird, noch viel weniger.

    Gibt ja nicht nur "solche" Hunde im Tierschutz, sondern auch genug Abgabehunde.

    Kurzhaarig glatt und nicht klein bedeutet eher Jagdhund(mischling)e oder Retriever (ich denke da an Labrador, Vizsla, Rhodesian Ridgeback, Weimaraner, aber auch Deutsche Dogge oder Dalmatiner fiele mir ein). Ein normaler Hund dieser Klasse wird nicht den ganzen Tag nur schlafen wollen und abends eine kleine Runde um den Block (außer, er ist 13). Diese Hunde wurden gezogen, um Leistungen zu erbringen und haben dadurch natürlich Temperament und Feuer.

    Das ist jetzt ein bisschen übetrieben bei manchen der aufgezählten Rassen. Gerade Retriever und Vizsla kenne ich so einige, die als Bürohunde gut funktionieren, wenn das Drumherum passt. Auch Jagdhunde(mixe) und gerade die brauchen doch kein 24/7 Beschäftigungsprogramm. Hier im Dogforum gibt es so einige, die Vollzeit arbeiten und trotzdem sogar "Arbeitsrassen" wie Schäferhunde, Border Collies und Co. halten. Ich verstehe da das Problem nicht, wenn der TE doch eh gewillt ist, den Hund vor und nach der Arbeit entsprechend zu bewegen und zu beschäftigen...

    Und Rassen wie Ridgeback, Weimaraner und Co. wurden vom TE doch nicht mal ansatzweise erwähnt?!

    Schlecht, wenn man den ganzen Tag arbeiten muss und der Hund Beschäftigung verlangt. Das Ruhe halten muss dann trainiert werden und ein Ausgleich am Abend und am WE geschaffen werden.

    "Den ganzen Tag arbeiten" sind in der Regel doch 8 Stunden, nicht 12 Stunden oder so. Natürlich muss man gucken, was die eigenen Ressourcen hergeben, aber irgendwie will das Hundefutter ja nun auch verdient werden.

    Ich finde einen erwachsenen Tierschutzhund, der bereits ein normales Alltagsleben kennegelernt hat, hier ja sehr passend :ka: Und lese auch immer wieder Vermittlungstexte von Orgas/Vereinen, wo mit drinsteht, wenn die Hunde Büroalltag kennengelernt haben bzw geeignet fürs Bürohundedasein sind.


    Hier leben jetzt Tierschutzhund Nummer 2 und 3, wie Tierschutzhund Nummer 1 kommen auch die beiden mit ins Büro. Für mich wäre es Stress pur gewesen, mir einen Welpen mit ins Büro zu nehmen, der noch nicht stubenrein ist und womöglich erst Ruhe halten lernen muss.

    Sagt mal, was ist eure allgemeine Lösung für "10 Meter hinter uns läuft jemand mit nem anderen Hund und ich KANN AUF KEINEN FALL WEITERLAUFEN SONDERN MUSS MICH 10x UMDREHEN!"-Situationen? Ich bin dann bisher einfach stehen geblieben, hab am Rand gewartet und die Person überholen lassen. Er macht das auch wirklich nur auf unserer letzten Runde gegen 22:30 Uhr, wenn ich nur kurz zur Ecke gehe damit er noch pinkeln kann vorm Schlafengehen. Sonst guckt er mal, kommt aber weiter. Aber um die Zeit und wenn die Straßen sonst leer sind, scheint das zu suspekt zu sein. Bleibt ihr auch stehen? Straße wechseln? xD Würde mich nur mal interessieren.

    Pippa macht das auch manchmal, aber sie findet es dann vor allem gruselig, dass da hinter uns ein Hund geht; sie will also nicht Hallo sagen oder so. Daher nehme ich da Rücksicht und weiche mit ihr aus, sodass das andere Gespann an uns vorbeigehen kann.

    Primär nach Optik kaufen sollte man natürlich nicht.

    Aber ich finde es schon legitim, wenn man sich gegen einen Hund entscheidet, der ein gewisses Maß an Fellpflege braucht, weil man das nicht möchte oder weiß, dass man das nicht leisten kann.

    Ich liebe meine kleine Terriermaus Jasmin, aber trotzdem möchte ich danach keinen "Scher-Hund" mehr. Mir ist das einfach zu aufwändig. Ja, es ist ein Pluspunkt, dass sie nicht haart, aber trotz ihrer Winzigkeit finde ich das Maß an erforderlicher Fellpflege doof und werde daher zukünftig eher andere Hunde auswählen als Scherrassen.

    Für mich sind gute Trainer*innen vor allem die, die:


    - nicht stupide nach Schema F vorgehen, sondern bereit sind, sich auf jedes Hund-Mensch-Gespann individuell einzulassen


    - sich kontinuierlich weiterbilden und über umfassendes verhaltensbiologisches Wissen verfügen


    - Hunde nicht in eine "Schublade" pressen, sondern verstehen, dass jeder Hund komplex ist und Hunde gut genug lesen können, um eben nicht auf dieses Schubladendenken zurückgreifen zu müssen


    - wissen, was sie können und gleichzeitig auch wissen, was ihre Erfahrungen, ihren Wissenstand, ihr Können sprengt


    Wenn jemand sich spezialisiert, sagt das ja erstmal nichts über den Könnensstand der Person aus, sondern nur, dass sie eben beschlossen hat, sich auf eine bestimmte Zielgruppe zu fokussieren. Man findet sowohl tolle Trainer*innen, die fast nur Sporttraining anbieten als auch solche, die sich vor allem auf die klassischen "Alltagsthemen" wie Leinenführigkeit, Alleinebleiben, Grundgehorsam etc. konzentrieren. Nichts ist besser oder schlechter, denn es kommt ja darauf an, was ich als Kunde möchte.


    Ebenso sieht es mit der Art des Trainingssettings aus. Ob Kleingruppen, mobiles Einzeltraining oder klassisches Hundeplatzsetting - auch das kommt ja schlicht vor allem darauf an, was angeboten wird, was die Trainingsziele sind, und was ich als Kunde eben möchte.

    "Trust" - Hernan Diaz



    Was für ein fulminantes Werk! Ich stieß völlig zufällig auf diesen mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Roman und kann mich den positiven Kritiken eigentlich nur vollumfänglich anschließen.

    Worum geht es? Es wird aus mehreren Perspektiven das Leben des an der Wall Street und darüber hinaus unglaublich erfolgreichen Financiers Andrew Bevel beleuchtet, dem es als einem von nur wenigen gelang, auch noch den großen Crash an der Börse 1929 gut zu überstehen - und sogar, seinen Reichtum noch weiter zu mehren.

    Hernan Diaz hat sich für denkbar ungewöhnliche Perspektiven entschieden: Der erste Teil des Romans ist wiederum ein Roman namens "Bonds", in dem der Schriftsteller Harold Vanner anhand der Beschreibung der Familiengeschichten, Kindheit und Jugend sowie Eheschließung der fiktiven Rasks versucht, die Lebensgeschichte von Andrew Bevel und seiner Frau Mildred nachzuzeichnen.

    Weiter geht es mit Bevels Memoiren. Der mächtige Banker möchte hier vor allem ein möglichst positives und kraftvolles Bild seines Schaffens geben, und das Andenken seiner Frau geraderücken, nachdem er auf einer vollkommen falschen Darstellung derselben in Vanner's Roman beharrt.

    Teil III des Buches bilden die Nachforschungen der betagten italo-amerikanischen Schriftstellerin Ida Partenza, welche mit der Vergangenheit abschließen möchte. Denn Ida Partenza war es, welche Andrew Bevels Sichtweise niederschrieb und dadurch auch versuchte, Einblick in das Seelenleben seiner Ehefrau Mildred zu gewinnen, eine Aufgabe, die sie auch Jahrzehnte später noch beschäftigt.

    Der finale Teil des Romans schließlich besteht aus Tagebucheinträgen der damals schwerkranken Mildred Bevel selbst - der großen Unbekannten, über die so viel gesprochen, aber so wenig gewusst wurde.


    Was bei einem anderen Autor mächtig hätte schiefgehen können, die Verknüpfung so unterschiedlicher Lebensgeschichten und so umfassender Thematiken - es geht um Klasse, Vermögen, Politik, Gesellschaft, die Rolle der Frau im Amerika des frühen 20. Jahrhunderts, um Liebe, Loyalität, Betrug, Ideale und den Finanzmarkt -, gelingt Hernan Diaz in diesem hervorragenden Roman mit Leichtigkeit. Hier ist einem begnadeten Schriftsteller ein ganz großer Wurf gelungen, ein Werk, das man am liebsten gar nicht mehr zur Seite legen möchte.

    Klare Leseempfehlung meinerseits.

    "Kalt und regnerisch draußen? Dann kannst du ohne uns Feierabend machen, Frauli!"


    Gestern waren zwei meiner Chefs bei uns im anderen Büro drüben. Ihr junger Hovawart-Rüde kam auch mit. Pippa und Jasmin mussten natürlich erstmal Krawall schlagen. Aber der Hovi ist echt ein Lamm, ich glaube, der weiß gar nicht, wie riesig er ist.

    Pippa hat sich dann auch zu ihm getraut, war aber sehr fiddelig und hat gleich ihr "Bauchi" präsentiert und ist ihm vor dem Kopf rumgewuselt. Und dann ist ihr vor lauter Aufregung etwas Pipi rausgeronnen :ops: :lol: Die Chefs sind bei sowas aber zum Glück locker, und haben nur gelacht :tropf: