Sag mal, wie übergriffig kann man eigentlich daherkommen?!
Ich bin übrigens auch Autistin und deine Aussagen finde ich ziemlich krass.
Dann entschuldige ich mich an der Stelle aufrichtig bei dir und victorian, dass ich wohl auf der Grundlage von offenbar veraltetem Laienwissen die falschen Fragen gestellt habe. Sieh mir bitte aber auch nach, das eben weil ich offenbar Laie zu dem Thema bin, kein aktuelles Fachwissen über das Thema haben kann. Ich würde mir wünschen, dass du in so weit Nachsicht für mich aufbringen kannst. Ich vermute wenn du ohne böse Absicht einen Fehltritt machst, wäre dir Nachsicht und Verständnis auch lieber als so angegangen zu werden. Ich habe das jedenfalls nicht mit negativer Absicht geschrieben um zu provozieren, auch wenn das bei dir wohl leider so gewirkt hat. Ja ich weiß es offenbar nicht besser, dann sei wie gesagt bitte so nett und korrigiere mein Falschwissen bitte, da kann ich dann auch von lernen.
Danke für deine Antwort. Ja, ich hätte auch nochmal ruhig durchatmen können, ehe ich dich zitiert habe, allerdings ist gerade das mit der Empathie halt so ein Vorurteil, das sich äußerst hartnäckig hält und mit dem man wieder und wieder konfrontiert wird, sodass einem irgendwann die "Puste" ausgeht, das zu erklären.
Allerdings ist ein tiefergehender Austausch über Autismus hier im Forum auch nicht erwünscht - mein Thread vor einem Jahr zu dem Thema Austausch für neurodivergente Hundehalter:innen wurde gelöscht, deshalb möchte ich da jetzt auch nicht ins Detail gehen, allerdings wollte ich eben Infos, die nicht auf dem neuesten Stand sind und autistische Perspektiven selbst (es wird leider noch sehr viel pathologisiert und negativ eingeordnet von der Fachwelt, obwohl es langsam ein Umdenken gibt -allerdings bis jetzt primär im englischsprachigen Bereich, z.B. durch partizipative Forschung und Betroffenen selber eben auch öfter mehr Raum geben usw.) doch nochmal einordnen, um zu vermeiden, dass bei einem Thread mit doch reger Beteiligung dann bei irgendwem vielleicht hängen bleibt: "Oh, Autisten sind ja alle wenig empathiefähig und sollten daher eigentlich keine Tiere halten" oder Ähnliches - überspitzt formuliert, wobei, so überspitzt ist das (leider) gar nicht.
Bei Interesse an der Thematik kann ich dir z.B. als Einstiegslektüre "Unmasking Autism" von Dr. Devon Price empfehlen, gibt aber noch vieles mehr. Interessant ist z.B. generell mal Texte zum NDM (Neurodiversity Movement) oder z.B. über das Doppelte Empathie-Problem zu lesen.
Und noch abschließend wegen emotionaler und kognitiver Empathie - da hast du was durcheinandergebracht. Es gibt dazu noch viel mehr Infos, aber hier mal ganz kurz zitiert:
Zitat
Es zeigte sich, dass die Autismus-Gruppe tatsächlich Schwierigkeiten hatte, die dargestellten Gefühle korrekt zu beschreiben und im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikant geringere kognitive Empathie aufwies. Allerdings zeigten beide Gruppen keinen Unterschied hinsichtlich der emotionalen Empathie. Mitgefühl und Anteilnahme waren in der Autismus-Gruppe ebenso ausgeprägt wie in der Kontrollgruppe. Der Einsatz des Multifaceted Empathy Test widerlegte damit die Meinung vom generellen Fehlen empathischer Fähigkeiten bei Autisten. Vielmehr scheinen Menschen aus dem Autismus-Spektrum zwar die sozialen Zeichen, die unserer Inneres nach außen tragen – Gesten, Gesichtsausdruck, Tonfall – schlechter „lesen“ zu können und werden daher oft als teilnahmslos erlebt. Mit der lange unterstellten Unfähigkeit zu Mitgefühl hat dies jedoch nichts zu tun. Wie der Test zeigt, reagieren Menschen mit Autismus emotional adäquat, wenn sie eine korrekte Beschreibung der Gefühle erhalten und so der Mangel an kognitiven Empathieanteilen kompensiert wird.
Quelle: https://www.mpg.de/396174/empathie-bei-menschen-mit-autismus