"Mädchen, Frau, etc" von Bernardine Evaristo
Evaristo erzählt in ihrem Buch von ganz unterschiedlichen Mädchen und Frauen in England. Was sie verbindet: Sie sind alle Schwarz bzw. Women of Color. Und ihre Geschichten sind alle mehr oder weniger lose miteinander verbunden.
Da ist die Dramatikerin Amma, die stets gegen das System rebellierte, nun aber mit ihrem neuen Stück vor dem eigentlich langersehnten Durchbruch steht. Da ist die erfolgreiche Karrierefrau Carole, die als Schülerin von der inzwischen ausgebrannten Schullehrerin Shirley unterstützt wurde, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Die als Baby adoptierte Penelope, die auf zwei gescheiterte Ehen zurückblickt. Megan, die als nichtbinäre Person Morgan auf Social Media für Gleichberechtigung und Vielfalt eintritt, und noch einige Personen mehr...
Bei dem Roman handelt es sich also mehr oder weniger um ein Potpourri aus Lebensgeschichten, alle Frauen eint ihre Suche nach Identität, Sinn, Gemeinschaft. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, wird man warm damit, lässt sich das Buch aber recht flüssig runterlesen. Allerdings hätte ich mir für die unterschiedlichen Frauen auch Änderungen im Erzählstil gewünscht, das hätte den Roman irgendwie runder gemacht und es wäre mir dann auch leichter gefallen, mir zu merken, wie welche Frau nun mit welchen anderen handelnden Personen verbunden ist.
Interessante Idee und Umsetzung auf jeden Fall, für mich aber dennoch nicht einprägsam genug, um mich wirklich mitgerissen zu haben.