Mein Chihuahua hinterfragt alles.
Ich denke für Hundesport wäre er gänzlich ungeeignet gewesen, doch als 0815 Familienhund ist er toll.
Mich stört es im Alltag nicht, wenn ich 2 x zum Sitz auffordern muss oder ihn 2 x rufen muss.
Kann ich so unterschreiben. Mein Chi hinterfragt auch gerne mal Kommandos und handelt schon recht selbständig. Er hat also definitiv seinen eigenen Kopf und ist kein WTP-Hund. Allerdings ist er durch Futter dann doch ziemlich gut zu motivieren
Deshalb habe ich schon vor in den nächsten paar Jahren noch ein paar Hundesportarten auszuprobieren... Agility und Longieren reizen mich beispielsweise sehr. Ich denke schon, dass ihm das Spaß machen würde. Er würde vielleicht nicht immer alles perfekt mitmachen, aber das muss er auch nicht.
Ich habe mich übrigens nicht wirklich bewusst für einen eher eigenständigen Hund entschieden. Wir waren im TH, sahen den Hund und nahmen ihn mit... und im Laufe der Zeit habe ich dann halt seinen Charakter kennen und lieben gelernt.
Nur selten mal wünsche ich mir einen kooperationsbereiteren Hund. Allerdings, "zu" wenig Eigensinn würde mich auch stören.
Eure Beiträge finde ich sehr interessant, vielen Dank dafür!
Ich stelle nun eine provokante Frage:
sind die Besitzer von selbsternannten "eigenständigen" Hunden nur zu faul/unfähig zu erziehen? Wird diese Eigenschaft gerne als Ausrede verwendet?
Ich glaube, so pauschal kann man das nicht sagen. Ich kenne durchaus Leute, die sich auf irgendwas rausreden, weil ihr Hund null hört. Ein Chihuahuahalter hier in der Gegend z.B. kann seinen Hund nie im Park ableinen und redet sich immer darauf raus, dass er den Hund erst im Alter von 6 Monaten bekommen hat. Naja, meinen Chi habe ich auch mit 6 Monaten bekommen und trotzdem kann ich ihn auf der Wiese im Park laufen lassen
Die waren auch nie in einer Hundeschule oder so und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ihr Hund auch nur ein einziges Kommando oder Signal (wie man es nennen möchte) beherrscht.
Und klar gibt es Leute, die von vornherein sagen, ihr Hund sei aufgrund seiner Rasse nicht erziehbar.
Ich bin aber schon auch der Meinung, dass es nun mal Hunde gibt, die hinterfragen, und dass es da nicht an der Faulheit oder Unfähigkeit der Besitzer liegt. Man kann halt einen Aussie nicht mit einem Ridgeback vergleichen.
Faul finde ich mich im Umgang mit meinem Hund nicht, wir besuchen ja auch die Hundeschule und ich übe die Sachen, die mir wichtig sind, mit ihm. Allerdings habe ich auch keine hohen Ansprüche an Rex, er braucht keine zig Tricks beherrschen oder ähnliches. Er könnte bestimmt auch besser leinenführig sein, aber bei einem 3-Kilo-Hund ist es mir nicht so wichtig, dass mal Zug auf die Leine kommt.
Unfähig bin ich gewiss nicht, aber ich bin auch kein professioneller Hundetrainer und ich weiß, dass mir Fehler passieren - dass mal mein Timing nicht perfekt ist, dass ich mal widersprüchliche Signale gebe etc.
Eine Freundin von mir hat eine Havaneserhündin, die meiner Ansicht nach sehr viel Kooperationsbereitschaft mitbringt und sich irgendwie quasi so nebenher erzogen hat. Das Frauchen hat mit ihr nie übermäßig viel irgendwas geübt, hat auch keine so klaren Signale etabliert wie ich (z.B. kein richtiges Rückrufwort), trotzdem ist die Hündin eigentlich immer folgsam.