Hallo zusammen,
ich stecke mit meinen Hunden grad in einer etwas festgefahrenen Situation. Zwar habe ich schon viele Jahre Hundeerfahrung aber in Sachen Mehrhundehaltung bin ich offenbar noch blutiger Anfänger.
Wir haben 3 Hunde - zwei Hündinnen und einen Rüden. Die Hündinnen sind 2 und 1,5 Jahre alt, der Rüde 1 Jahr. Dass wir uns mit dieser Konstellation eine Herausforderung ins Haus geholt haben, ist mir bewusst. Jetzt ist es so, dass die jüngere Hündin trächtig von unserem Rüden ist - trotz Kastrationschip! Aber das ist eine andere Geschichte. Die Welpen erwarten wir Mitte Oktober. Pünktlich zur ohnehin schwierigen Situation ist die ältere Hündin jetzt natürlich läufig.
Unsere Hündinnen haben sich soweit immer gut verstanden. Sie sind zwar grundverschiedene Persönlichkeiten aber Streit gab es selten und wenn überhaupt, nur während einer Läufigkeit. Seit 2 Wochen ist die trächtige Hündin aber eine tickende Zeitbombe. Mir ist klar, dass sie unsere andere Hündin jetzt natürlich vor allem wegen der Läufigkeit als absolute Konkurrenz sieht aber es ist wirklich schlimm. Die Auslöser für ihre "Attacken" sind ganz verschiedene - Ressourcen verteilen wir schon sehr bewusst aber es reicht schon, wenn sich die Leinen der beiden kurz verhaken. Oder wenn unser Rüde Stress mit ihr anfängt. Oder wenn ihr irgendetwas anderes nicht passt. Jeglichen Ärger lässt sie an Mila, unserer älteren Hündin, aus. Sie fängt an zu knurren, umkreist sie, zeigt sie Zähne. Mila beschwichtigt, dreht den Kopf weg, schaut sie nicht an, versucht die Lefzen zu lecken. Meistens geht es gut und sie hört irgendwann auf aber eben leider nicht immer. Eben haben sie sich so gezofft, dass Mila knapp neben dem Auge erwischt wurde. Die Situation wird mir darum etwas zu heikel.
Eigentlich sollte ich solche Situationen nicht zulassen..das ist mir klar. Aber es gibt bei Loki in dem Moment keinen Ansatzpunkt mehr. Es interessiert sie nicht, was ich sage oder mache. Sie ist dann total in einem Tunnel. Wenn ich eingreife und sie z.B. aus der Situation ziehen möchte, trigger ich damit erst recht die Katastrophe und sie geht auf Mila los. Das ist auch kein einfaches Imponiergehabe mehr - sie meint das wirklich ernst. Im Umgang mit uns ist sie ein absolutes Herz. Sie ist verschmust, hört gut und ist alles in allem ein unkomplizierter Hund. Es ist also nicht so, dass sie immer so drauf ist.
Kurzfristige Abhilfe würde ich wohl durch räumliche Trennung schaffen. Unsere Wohnung würde das problemlos zulassen. Mein erster Gedanke war, sie einfach zu trennen, bis die Welpen aus dem Haus sind. Das ist etwas Aufwand aber das wäre es uns natürlich wert. Aber was mache ich mit dem Rüden in der Zeit? Kommt er zu Mila oder Loki? Und was mache ich nachts? Die Hunde schlafen im Schlafzimmer auf einer Decke. Wenn ich jetzt einen "aussperre", glättet das nicht gerade die Wogen. Sollte ich alle drei nachts in ihre Boxen verfrachten, die ich dann ins Schlafzimmer stelle? Und was wäre die langfristige Lösung? Ist es wahrscheinlich, dass ich ohne das Hormonchaos wieder langsam eine Zusammenführung wagen kann? Gegen Kastration zur Lösung von Problemen bin ich absolut aber wäre es in diesem Fall ein möglicher Weg?
Entschuldigt den langen Post aber die Situation ist eben doch etwas komplex. Vielleicht weiß ja jemand Rat und war in einer ähnlichen Situation.