Beiträge von sea u in denmark

    Was heißt beissen? Als unser Welpe ins Haus kam, hat er mich ständig gebissen. Unser Kind hat sich eingehend über Hunde belesen und mich dann belehrt:
    Der Hund hat keine Hände - was er anfassen will, nimmt er in den Mund. Ich möge meine gebissene Hand gefälligst nicht wegziehen, sondern dem Hund das Vertrauen beweisen, dass er mir nicht wehtun will.
    Das hat auch gut geklappt. Die kleinen Welpenzähnchen fühlten sich anfangs beängstigend spitz an, aber der liebe Hund hat ganz schnell gelernt, vorsichtig zu sein. Wenn ich "Autsch!" sage, lässt er sofort los, und zu Blutvergießen ist es niemals gekommen.


    Wenn der Hund etwas von mir will, stubst er mich mit der Nase an, und wenn ich schwer von Begriff bin, dann nimmt er mich an die Hand und führt mich zu Futterdose, Haustür, seinem jeweiligen Ziel. Da der Hund nicht sabbert und sich auch im Mund ziemlich sauber und trocken anfühlt, finde ich das gut so.


    sea u in denmark

    Mir scheint, dass hier oftmals die tatsächliche Rechtslage verkannt wird:


    Der Cafebesucher (die Mehrheit) ist nicht verpflichtet, sich über den richtigen Umgang mit Hunden zu informieren, also durchaus berechtigt zu diesbezüglichen Irrtümern und Fehleinschätzungen.
    Ein erheblicher Teil der Bevölkerung kennt Hunde nur aus den Disneyfilmen seiner Kindheit - oder neuerdings zunehmend auch gar nicht. Viele Menschen sind richtig dumm oder verhalten sich in einer für uns nicht nachvollziehbaren Weise - aber auch dazu sind sie berechtigt.


    Der Hundehalter (die Minderheit) hingegen ist voll und allein verantwortlich dafür, dass es keine Zwischenfälle mit seinem Hund gibt. Wenn er das bei Kontakt mit fremden Menschen nicht garantieren kann, muss er diesen Kontakt verhindern.


    Der Cafebetreiber versucht, möglichst wenige Kunden zu vergrämen. Er möchte natürlich auch das Geld der Minderheit - aber nur, wenn das die Mehrheit nicht stört. Wenn es Probleme gibt, dann ist das Verbieten der Hunde seine einfachste Lösung, und das wäre schade für uns.


    Unser Hund gehört zu unserer Familie und soll uns begleiten. Wir schützen ihn durch Wahl eines ruhigen Platzes und Beobachtung der Umgebung im Cafe, und versuchen durch Erziehung zu erreichen, dass er dort keinen Lärm macht und nichts tut, was jemand als Bedrohung empfinden könnte. Vielleicht sieht er das manchmal als Einschränkung und ungerecht - aber nicht mitkommen zu dürfen wäre viel schlimmer.


    sea u in denmark

    Es gilt als erwiesen und ist vielfach belegt, dass Menschenbisse hinsichtlich der Infektionsfolgen wesentlich gefährlicher sind als Hundebisse.
    Muss man daraus nicht schließen, dass hinsichtlich der Sauberkeitsprobleme beim Küssen (und Eisschlecken) entsprechendes gilt?


    sea u in denmark

    M.E. spielen die Eigenschaften des jeweiligen Hundes dafür eine Hauptrolle:


    Unser Hündchen frisst nichts, was (auch aus Menschensicht) wirklich unappetitlich wäre, hat gar keinen Mundgeruch, sabbert nicht, ihre Lippen und Zunge hinterlassen keine feuchte Spur und keinen für Menschen wahrnehmbaren Geruch - da spricht wirklich nichts gegen ein gelegentliches Küsschen, z.B. als Guten-Morgen-Gruß.


    Bei anderen Hunden, die alles mögliche von der Straße fressen oder sichtbaren Speichelfluss haben, würde ich das völlig anders sehen. Es täte mir leid, einen solchen Hund zu kränken, aber da müssten sich eben andere Liebesbezeugungen finden.


    Als unser Hundekind noch ganz klein war, hat sie mich mal beim Gähnen überrascht und blitzschnell meinen Mund ausgeleckt. Ich bin zurückgeschreckt (ohne schimpfen oder dergl.) und scheine sie schon damit ziemlich gekränkt zu haben - sie versuchte es nie wieder.


    sea u in denmark

    Hier kommen m.E. zwei Überlegungen zusammen:


    Einerseits beziehr unser Hündchen eine schlechte Stimmung erstmal auf sich: Sie überlegt sich, was sie wohl falsch gemacht hat, und bittet vorsorglich um Vergebung.
    Um ihr das zu ersparen, nehme ich mich zusammen und mache mir dabei auch bewusst, dass der aktuelle Ärger vergleichsweise unwichtig ist, jedenfalls viel weniger bedeutsam als das Glück, ein so liebes Tier in der Familie zu haben.


    Andererseits gilt es als erwiesen, dass man seine tatsächliche Stimmung recht gut durch sein Verhalten steuern kann: Wer bewusst ein freundliches Gesicht macht und freundlich spricht, dessen Ärger wird schon dadurch spürbar geringer - durch die Rücksicht auf den Hund helfe ich auch mir selbst.


    sea u in denmark

    Heute fand ich das Hündchen, zusammengerollt zu einer flauschigen Kugel, schlafend auf einem der für Menschen reservierten Kopfkissen.
    Sie lächelte wie von einem schönen Traum, hatte eine solche Ausstrahlung von Ruhe und Zufriedenheit, dass mir eine Störung einfach unangemessen schien. Sie durfte dort ausschlafen, und verholte sich beim Aufwachen sofort auf ihren durch ihre Decke gekennzeichneten Bereich des Betts.
    Aus meiner Sicht ist ein Hund im Bett kein Problem, sondern einfach nur schön zu haben. Aber ich sehe auch, dass wohl nicht jeder Hund dafür gleichermaßen gut geeignet wäre.


    sea u in denmark

    Ein Teufelskreis: Wer kein Sicherheitspolster angespart hat, halst sich deshalb mit der Versicherung zusätzliche Lebenshaltungskosten auf, reduziert also seine Aussichten auf zukünftiges Ansparen.


    Die Vorbeugung dagegen ist einfach: Zeitweise energisches Geldverdienen bei nur sparsamen Ausgaben. Wenn es aber nun mal so weit gekommen ist, dann muss man wohl mit erhöhten Sicherheitskosten oder Risiko leben...


    sea u in denmark

    und die Möbel zu schützen,

    In der Hinsicht haben wir Glück: Unser Hündchen hat niemals irgendwas beschädigt (Einzige Ausnahmen in mehr als einem Jahr: ein Blatt Schreibpapier, ein Papiertaschentuch und eine Rolle Klopapier, die unbemerkt auf den Fußboden gefallen waren).


    Wir haben ihr auch vor lauter Liebe und Begeisterung ein riesiges Angebot an Spielsachen, Stofftieren und speziellem Kau- und Nagezeug gegeben, wobei sie sich über jedes einzelne Stück ganz wundervoll gefreut hat - vielleicht hat das geholfen.


    sea u in denmark

    Wir haben anfangs auch die Wohnfläche des Welpen klein gehalten, um bei unfertiger Stubenreinheit unsere Putzarbeit zu begrenzen.


    Dann haben wir beobachtet, dass das Hündchen die von ihm bewohnten Räume sauber hält. Deshalb haben wir systematisch einen Raum nach dem anderen geschützt, indem wir dort ein Schlafplätzchen eingerichtet und für einen Tag dort gespielt, gekuschelt und geruht haben. Dabei natürlich auf dezente Zeichen des Rauswollens geachtet, und bald war das ganze Haus sicher.
    Nur Keller und Dachboden bleiben verschlossen wegen Unfallgefahr.


    Ansonsten durfte sie bald fast überall hin, und hat in mehreren Räumen private Rückzugsplätze. Gut bewährt haben sich faltbare Hundehäuschen aus Stoff, die man auch auf Reisen leicht mitnehmen kann. Nachts zieht sie gerne geräuschlos um zwischen einem dieser Hundehäuschen, dem Platz unter den Betten verschiedener Familienmitglieder, und einer speziellen Hundedecke über dem Fußende des Elternbetts, wo wir sie nun immer morgens vorfinden.


    sea u in denmark