Ich bin ja sonst stille Mitleserin, aber in dem Falle kann ich tatsächlich mal was schreiben, denn ich habe beides
Ich habe eine Colliehündin und eine Sheppiehündin. (Aussie)
Beides sind fantastische Hunde, sind aber, bis auf die Hochsensibilität, sehr unterschiedlich.
Die Colliehündin kam auf Umwegen zu mir und war da knapp 2 Jahre alt. Ich kenne sie aber seitdem sie 6 Monate alt ist, da sie die beste Freundin meiner Mixhündin ist.
Ich schreibe jetzt mal vom Ist-Zustand, denn der Weg war am Anfang doch steinig, was aber an der Vorgeschichte liegt.
Es ist eine sehr leichtführige, nette und brave Hündin, die einem alles recht machen will. Sie ist komplett tiefenentspannt und kann überall mit, ohne negativ aufzufallen. Sie kann überall frei laufen und ist nicht besonders reizoffen.
Sie ist aber bei weitem keine Sportskanone und konnte sich dafür noch nie begeistern. Sie liegt lieber dekorativ herum und friss für ihr Leben gern
Was sie aber sehr gern tut, ist jegliche Form von Kopfarbeit - aber alles nur in einem gewissen Rahmen - sie ist kein Arbeiter. Mir fehlt da auch der "Dampf" hinter. Ich mag es gern zartbesaitet, aber habe gern ein bisschen Wumms dahinter.
Mit fremden Menschen und auch mit Hunden hat sie keinerlei Probleme, da könnte jeder ins Haus und sie antatschen - sie liebt das.
Meine Sheppiehündin ist auch ein sehr zartes Blümchen - da ähneln sich die beiden tatsächlich sehr! Sie brauchen beide viel Feedback von mir und überlassen mir dann die Entscheidung.
Aaaaber: Wenn der Collie eine Enscheidungshilfe oder Feedback von mir braucht, habe ich da sehr lange Zeit für. Sie wartet bis eine passende Antwort kommt.
Wenn meine Aussiehündin eine Entscheidungshilfe braucht, habe ich überspitzt gesagt, nur 0,617 Sekunden Zeit dafür sie ist eine laufende Satellitenschüssel und bekommt ALLES mit!
Mit der richtigen Führung ist das alles kein Problem und ich liebe diese Spritzigkeit sehr! Sie arbeitet sehr gern mit mir und gibt dann auch 100%.
Aber im Zweifel löst der Collie Probleme nach hinten, der Sheppie nach vorn.
Auch ist die Sheppiehündin sehr territorial und wacht - der Collie nicht. Sie mag keine Fremden Menschen und fremde Hunde auch nicht zwingend. Meine beste Freundin durfte sie jetzt zu ersten mal streicheln und die kennt sie seit dem Welpenalter.
Was ich sehr an ihr liebe - sie ist nicht bestechlich!
Was mich beim Aussie immer ein bisschen stört ist das verhältnismäßig schlechte Stressmanagement. Sie ist bei weitem kein "Horroraussie" wie man so oft liest oder die man auch oft genug in freier Wildbahn trifft. Aber wenn sie angeknipst ist, ist sie nervös und ggf hampelig und muss sich erstmal wieder regulieren. Das bekommt man gut hin, aber das macht für mich einen Riesenunterschied aus. Sie ist ja auch erst 2,5 Jahre alt, aber die Tendenz ist halt da.
Ansonsten finde ich sie auch sehr leichtführig, mit dem Kopf immer bei mir und sie macht einfach richtig viel Spaß, weil sie eine kreative, freche Dampframme ist
Ich finde beides schön, aber ein Collie wäre mir als Einzelhund zu "einfach" als Zweithund kann ich mir aber nichts schöneres vorstellen. Auch die Kombination passt sehr gut zu mir. Sie ergänzen sich sehr gut und ich habe einen "anspruchsvollen" Hund und einen "einfachen" Hund