Meist hat das Gekläffe leider damit zu tun, dass der Kleinhund schlechte Erfahrungen mit einem oder mehreren Großhunden gemacht hat und "gelernt" hat: Angriff ist die beste Verteidigung - auch, wenn ich eigentlich Schiss habe.
Das kann ich echt gut nachvollziehen. Wirklich. Auch als Großhund-Halter. Ich hab eine Mitarbeiterin, die einen Dackelmix hat und was die mir schon für Geschichten erzählt hat... Da zweifelt man am Verstand anderer (Groß-)Hundehalter. Sie geht auch liebend gerne mit uns in der Mittagspause spazieren, wenn sie ihren mit ins Büro nimmt. Bei kleiner Frau mit Dackel würden die wenigsten Hundehalter anleinen. Bei großem, schwarzen Mann mit Dogge wird häufig nicht nur angeleint, sondern kehrtgemacht. Findet sie natürlich super
Aber man darf auch nicht vergessen, dass es auch andersrum sein kann. Mein Murphy hat trotz seiner über 50kg wahnsinnige Angst vor kleinen Hunde, die ihn ankläffen. Liegt an seiner schlimmen Vergangenheit beim Ex-Halter und ist völlig nachvollziehbar. Er reagiert nur nicht aggressiv, weil sein Vorbesitzer ihn in diesem Punkt auf gewaltätigste Art gehemmt hat. Er verfällt darum in panisches Beschwichtigungsverhalten oder will fliehen. Inzwischen bekomme ich ihn gemanagt, wenn der kläffende Hund zügig vorbei geht und mindestens 1m Abstand hält. Alles ab Cocker Größe darf Theater machen wie wild. Juckt ihn nicht die Bohne. Ich hatte schon haufenweise doofe Begegnungen mit Kleinhundbesitzern. Heute kam mir jemand entgegen im Wald, der Hund kläffte, sie nahm ihm hoch und anstatt dann schnell vorbei zu gehen, blieb sie mit kläffendem Hund vor mir stehen und wollte mir lang und breit erklären, dass ihr Hund ja nur Angst hat, weil damals dieses und jenes passiert ist. Als ich sie dann aufforderte endlich schnell weiter zu gehen, musste ich mich noch blöd anmachen lassen Ich stell mir gerade vor wie die HH es gefunden hätte, wenn mein Hund so ein Theater gemacht hätte, ihrer voll im Stress und ich dann stehen bleibe und lang und breit die Lebensgeschichte meines Hundes erkläre. Bestimmt Begeisterung und Verständnis pur
Ich spreche hier im Thread niemanden direkt an, hier sagen ja alle, dass sie ihren Hund entweder hoch nehmen und schnell vorbei gehen oder ihn schnell vorbei führen. Auch das Zitat habe ich nur ausgewählt, weil es thematisch passt.
Es geht ja auch gar nicht um Großhunde vs. Kleinhunde, sondern ich finde alle Beteiligten sollten Rücksicht auf die Wünsche und Bedürfnisse Anderer nehmen. Das bedeutet nun mal, dass mein Hund (egal welcher Größe!) nicht zu Passanten oder anderen Hunden hinläuft. Und das bedeutet auch, dass ich mich angemessen verhalte, wenn mir der andere HH signalisiert, dass kein Kontakt gewünscht wird. Dann nehme ich meinen auch kurz und auf die abgewandte Seite (oder nehm ihn auf den Arm, pack ihn in den Rucksack oder was auch immer) und gehe zügig vorbei. Ist doch eigentlich nicht so schwer und macht einiges leichter. Auch im Umgang mit Joggern, Fahrradfahrern oder Kindern. Ich hasse es nämlich auch wie die Pest, wenn ich mit meinen Söhnen im Park bin und alle Nase lang kommen im Affenzahn unangeleint Hunde entgegen gesprungen und will "nur spielen".