Beiträge von Mattis

    Hallo!


    Auf den ersten Blick sehe ich es wie die Anderen. Ein freudestrahlendes in die Arme fallen, durfte man ja nicht erwarten, oder? Zwei Hunde, die unbeeindruckt ihr Ding machen, ist doch eine gute Basis.
    Flint ist Marty bei ihrem ersten Treffen direkt angegangen. Wer das gesehen hat, hätte nie gedacht, dass die Zwei später 8 Jahre lang friedlich und ohne große Rangkämpfe zusammen leben könnten. Die Kennlernsituation wurde von mir und den Tierheim-Mitarbeitern damals einfach versaut. Ich hätte Flint nicht mit ins TH nehmen sollen, er war völlig gestresst durch die anderen gestressten Hunde, den Lärm, die Gerüche und ich als Besitzer auch angespannt und nervös. Da war mein Hund ein Nervenbündel. Und dann stand plötzlich Marty in dem viel zu kleinen Freilauf, imponierte ein bisschen (war schließlich sein Revier und Flint ein Fremder) und dann sind bei Flint die Sicherungen durchgebrannt.
    Lange Rede, kurzer Sinn: ein erstes Treffen in so einer stressigen Situation sagt noch nichts. Wenn sie sich da aus dem Weg gehen, ist das top!
    Auf neutralem Boden sieht das oft schon viel anders aus und eine Bindung zwischen den Hunden muss halt auch erst wachsen. Die Hoffnung würde ich da keinesfalls aufgeben.

    Wer meint, dass ein Hund ein Kind ersetzen kann, hat entweder keine Kinder oder keinen Hund oder beides. :pfeif:


    Ich hatte auch jahrelang Hunde ohne dabei einen Kinderwunsch zu haben. Wobei Kinderwunsch bei Männern (meiner Erfahrung nach) oft noch ein andere Sache ist als bei Frauen.
    Mir hat in der Zeit ein Kollege auch mal vorgeworfen meine Hunde wären Partnerersatz. Ich hab ihm dann freudestrahlend erklärt, dass er damit natürlich recht hat. Hunde sind schließlich die besseren Frauen, meckern nicht wenn ich mir teure Autos kaufe, gucken mit mir zusammen auf dem Sofa Fußball und widersprechen mir nicht. Nur ihre feuchten Nasenküsse würden abends im Bett ab und zu die romantische Stimmung kaputt machen :D War natürlich Ironie, ist aber beim Gegenüber nicht so recht angekommen.


    Ob Kind oder Hund im Leben mehr einschränkt ist wohl Typfrage: von Hund, Kind und Halter/Eltern. Ich kenne Eltern, die machen keinen Schritt mehr ohne ihren Nachwuchs und das ganze Universum scheint sich nur noch um das Kind (in der Regel ein Einzelkind!) zu drehen. Babyschwimmen, Musikalische Frühförderung, Pekip, Töpfern für Neugeborene zwischen 12 und 16 Wochen.... so ein Kram eben. Aber diese Hundehalter gibt es ja auch. Dogdancing, Agility, Fährtenarbeit, Dummyarbeit und am Besten alles gleichzeitig. Ist sowohl bei Kindern als auch Hunden nicht mein Ding. Beide müssen artgerecht und angemessen ausgelastet werden, aber nicht dauerhaft bespaßt und in den Mittelpunkt gestellt werden. Ich kenne Leute, die gehen nicht mehr aus, weil sie den Hund nicht alleine lassen können oder wollen. Fände ICH sehr einschränkend. Mein erster Hund ist 14 geworden und wenn ich das damit vergleiche, wie meine 14-jährige Stieftochter jetzt so drauf ist, ist das Kind bei weitem weniger einschränkend als der Hund in diesem Alter. Ist aber mein persönliches Empfinden und vielleicht sind meine Kinder auch nur super unkompliziert(?)
    Und zur Mutti ist meine Frau durch die Kinder sicher nicht geworden. Sie war schon immer berufstätig, selbstständig und hat sich genug Freiheit behalten. Sie ist genauso wenig Kinder-Mutti wie ich Hunde-Papi :D


    Ob für den Hund viel gekauft wird oder nicht, hat mit Vermenschlichung für mich nichts zu tun. Es gibt halt Menschen, die konsumieren gerne und Andere eher weniger. Meine Hunde haben je ein hochwertiges Halsband und ein zusätzliches mit Blinklicht für den Winter. Wir haben auch nur eine Schleppleine, eine Doppelleine und zwei normale Ausführleinen. Allerdings habe ich meinen Kindern zur Geburt auch kein 2000€ teures Babyzimmer oder den Kinderwagen im vierstelligen Bereich. Darf jeder tun. Ich tu's nicht. Hund wie Kind ist das in der Regel wohl egal ;)