Liebes Forum, entschuldigt meine lange Absenz - mich hat leider eine Grippe erwischt...
Vielen Dank für die weiteren Hinweise und Eure Vizsla-Erfahrungsberichte. Tatsächlich ist mir auch aufgefallen, dass der (kurzhaarige) Vizsla zeitweise zum Modehund wurde. Vor ca. 5-10 Jahren konnte man fast schon vor jedem Spaziergang darauf wetten, dass man irgendeiner Vizsla-Meute begegnet. Und was einem da begegnete, war z.T. alles andere als erfreulich. Etwa Vizslas, die nicht nur die Statur von Weimaranern (aktueller Modehund 2015) aufweisen, sondern auch deren unangenehmer Schutztrieb, ja Agressivität. Aktuell - zumindest hier in Bern - ist der Vizsla aber definitiv eine absolute Seltenheit. Gut so! Denn wie so oft wird ein Hund nur wegen seines Äußeren zum Modehund und die inneren Werte scheinen nicht zu interessieren, was bekanntlich nur zu häufig zu einer Überforderung und Enttäuschung der Hundebesitzer führt... und Hundevermehrern Tür und Tor öffnet.
Auch wenn ich kein Jäger bin, ist es mir deshalb auch wegen den von gorgeous und naijra angesprochenen Punkten wichtig, dass den Hunden mit Blick auf ihr Wesen ihre rassetypischen Eigenschaften nicht weggezüchtet werden. Natürlich ist das eine Gratwanderung: Einerseits möchte man keinen "extrem" jagdtriebigen Vizsla, andererseits hängen zahlreiche wunderbare Eigenschaften des Vizslas gerade mit der Fähigkeit, perfekte Jagdbegleiter zu sein, zusammen (z.B. Schussfestigkeit: Ein Vizsla, der nicht schussfest ist, dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach unsicher, hibbelig und nervös sein. Oder Apportierfähigkeit: Ein Vizsla, der Angst davor hat, einen Fasan zu apportieren, ist eben vielleicht in vielen anderen Situationen gleichermaßen ängstlich und unsicher. Und in beiden Fällen gelingt es dem Vizsla offenbar zugleich nicht, seinem Herrchen vollauf zu vertrauen...). Deshalb ärgert es mich auch, dass man als Vizsla-Interessierter offenbar nur die Auswahl zwischen Leistungszuchten (nur für Jäger) und sogenannten Schönheitszuchten (für alle anderen) hat. Warum gibt es keine "Wesenszuchten" (für alle Jäger UND Vizsla-Fans)?! Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen auf jeden Fall mal alle Vizsla-Züchter in der Schweiz abtelefonieren und mal schauen, was die so zu sagen haben... (Soweit ich das überblicke gibt es tatsächlich nur eine Leistungszucht, die ausschließlich an Jäger abgibt)
@gorgeous: Danke auch für die Links und den Hinweis auf die Rauhaarigen! Ich habe mir die Homepages gleich auch interessiert angeschaut. Allerdings bin ich kein allzu großer Fan von rauhaarigen Hunden (auch wenn die mit ihren Bärten großartig aussehen), da sie aufwändig (und schmerzhaft?) getrimmt werden müssen. Das war übrigens auch einer der vielen Gründe, warum ich mich vor 10 Jahren gegen einen Schnauzer (= "Rauhaarpinscher") und für den Deutschen Pinscher (= "Kurzhaarpinscher") entschieden habe.
lordbao: Besten Dank für die Info. Natürlich habe ich Lise gleich gegooglet und mir ihre Facebook-Seite angeschaut... Großartige Bilder einer wunderschönen und temperamentvollen Hündin. Allerdings wäre es mir nicht nur wichtig, dass der Züchter halbwegs aus meienr Nähe kommt - die Spreewaldmetropole ist doch arg weit weg, sondern auch, dass er im SKG (= "Schweizerischer VDH") züchtet... Nichts für ungut! Aber noch zwei Fragen: 1. Wenn Lise problemlos alleine bleibt (und das schon als so junge Hündin), dann aber nicht 'ganz' alleine, sondern mit deinem zweiten Hund, oder? 2. Ist Lise mit ihren 60 cm schon ausgewachsen? Oder wird sie noch größer? Kommen solche "Riesen" bei Vizslas eigentlich häufiger vor? (Das frage ich nur, weil erfahrungsgemäß viele Vermieter allergisch auf Hunde reagieren, die deutlich über 60 cm groß sind...)
Und zum Abschluss nochmals der Aufruf: Liebes Forum, bitte schickt mir weitere Informationen und Erfahrungen zum Alleinsein von Vizslas!