Alles anzeigenEr bellt alles und jeden an. Er zuckt bei jedem Geräusch. Er hat Angst vor jedem, selbst vor mir, wenn ich ihn streicheln möchte duckt er sich. Er misstraut mir total, ich kann es verstehen, er hat einige Streitigkeiten miterlebt. Er rennt ständig davon, wenn ich nach ihm rufe rennt er erst Recht los. Er hat auch schon nach mir geschnappt. Er sieht sehr traurig aus. Vor kurzem hat er einem Mädchen die zu Besuch kam ins Gesicht gebissen, sie blutete. Er folgt mir überall hin, ich arbeite derzeit nicht, was mache ich mit ihm wenn ich Mal wieder arbeite???
Alleine wenn ich daran denke bekomme ich Heulkrämpfe. Aber so kann es nicht weitergehen, das ist eine Qual für ihn. Bitte nicht direkt ausflippen aber, der Gedanke ihn herzugeben an jemanden wo ich mir nicht sicher sein kann, dass es nicht irgendwelche Tierquäler sind oder ob er das überhaupt verkraften kann macht mich kaputt. Es hört sich schrecklich an, aber ich habe schon an' s einschläfern gedacht. Ich schäme mich für diese Gedanken, aber ich glaube es wäre eine Erlösung für ihn.
Bitte um Rat.
Ich bin der Meinung, dass du für dich selber entscheiden solltest, ob du den Hund noch behalten möchtest oder nicht. Wenn nicht, dann gibt es viele Möglichkeiten den Hund in bessere Hände abzugeben und ihm ein neues und geregeltes Leben zu ermöglichen (es wurde ja einiges aufgezählt).
Wenn du aber sicher bist, dass du diesen großen Schritt zusammen mit deinem Hund überstehen möchtest, dann behalte ihn.
Leider wissen wir nicht, wie dein Gesundheitszustand derzeit ist, aber oft können Hunde eine Therapie für den betroffenen Menschen sein.
Lass ihn bitte auf keinen Fall einschläfern. Der Hund kann am wenigsten für die Situation und es wäre ihm gegenüber sehr unfair!
Tipps für die Hundehaltung wären:
Mute dir anfangs nicht zu viel zu. Der Hund braucht Zeit um sich umzugewöhnen (leider ist die Wohnungssituation nicht unbedingt die beste).
Bitte deinen Bruder & seine Frau so viel Abstand wie möglich von dem Hund zu halten und setze Konsequenzen (auch wenn es dir schwer fällt). Sage ausdrücklich, dass der Hund von den beiden NICHT geschlagen werden darf und sie ihn in Ruhe lassen sollen!
Das mit vor der Tür stehen habe ich noch nicht ganz verstanden.. Kann der Hund das denn einfach so oder gäbe es eine Möglichkeit Tür oder was auch immer zu verschließen? Oder ein Gitter zu befestigen?
Dann solltest du dir eine Liste machen mit den Dingen, die wichtig sind zu verändern und mit den Dingen wo du erstmal hinweg schauen kannst (z.B. ist das Bissige am wichtigsten und das Bellen wäre bei mir an letzter Stelle).
Wichtig wäre zu wissen, ob du versuchst dich mit den Hund zu beschäftigen? Spielst du mit ihm? Wie oft gehst du raus? Bekommt er was zum Kauen und Stressabbauen? Habt ihr geregelte Zeiten? Kann er schon ein paar Kommandos wie Sitz, Platz o.ä.? Gibt es Momente, wo er zu dir kommt und Nähe sucht? Warum hat er das Kind gebissen? Wie läuft er draußen an der Leine? Bekommt er genug Auslauf? Liebt er Fressen, Spielen oder etwas anderes?
Wenn du diese Fragen beantworten würdest, dann könnte man dir denke ich bei einigen Dingen weiterhelfen.
Konsequenz ist jedoch wichtig, aber ich denke, wenn du die ersten Erfolge sehen solltest, dass sich das dann auch verbessert.
Der Hund wird definitiv noch lange brauchen, um dich als Rudelführer anzusehen. Aber wenn du wirklich den Willen hast, dann ist auch das möglich!