Beiträge von Draggy

    Ich empfehle Dir noch mal, dem Hund ein bisschen mehr Zeit zu geben.


    Mindestens 3 Wochen nur Garten (Innenterritorium) und dann erst vom Haus aus ein paar Meter gehen. Und wirklich nur ein paar Meter, am besten solange er noch entspannt ist wieder zurück gehen. Richtiges spazieren gehen wird erst später stattfinden und zurzeit hat das für den Hund ja keine Bedeutung wie für unsere Normalohunde. Zurzeit zwingst Du ihn aus dem sicheren Umfeld in eine gefährliche Welt. Das zu meistern, setzt erst mal voraus, dass der Hund Dich besser kennt und Dir vertraut, um mit Dir gemeinsam gefährliche Situationen zu meistern.


    Die ersten Gänge sollten am besten immer direkt von Zuhause stattfinden, so dass ihr nach und nach das Außenterritorium in kleinen Schritten erkundet. Später kann dann mal ein kleiner Reiz mit dazu kommen.

    Ok, danke.
    Ich war mir nicht bewusst, dass es wohl so lange dauern wird.
    Aber kein Problem, wir haben Zeit. Ich hatte hier aber auch ein wenig Angst, den "Kleinen" nicht genug auszulasten.
    Ich werde jetzt noch ein paar Wochen warten.
    Er taut täglich etwas mehr auf. Heute morgen musste ich zur Arbeit (hab mich ansonsten ziemlich frei gespielt) und er war beim "Opa" (der mit im Haus wohnt und oft als Hundesitter fungiert bzw. haben wir immer einen Familienhund mit 2 Herrchen und 1 Frauchen). Als ich zurück gekommen bin hat er sich förmlich überschlagen.


    Mehrer Wochen werden wir nun also nur Garten und Haus für ihn planen.
    Was haltet ihr von der Idee ihm einen Futterball zu geben (keine Ahnung wie die richtig heißen, ich meine diese Bälle, die er rumrollen muss und durch eine Öffnung dann ab und an ein Bröckchen Futter fällt).
    Ich will ihn am Anfang nicht überladen mit Spielzeugen, er hat Sonnta abend so ein Seilspielzeug bekommen, was er direkt mit auf seinen Platz genommen hat und es als Kopfkissen missbraucht wenn er nicht gerade drauf rumnagt. Ein altes Quitschestofftier unseres vorherigen Hundes hat er sich selbst aus einem unteren Regal geholt( war mein Fehler, hätte es ja auch höher stellen können) und teilweise zerlegt.


    Ein Bild versuche ich gleich mal einzustellen und streifenpanda: die Fragenstellerin ist ein Fragensteller ;-)

    Naja, ich versuche ja die Ratschläge zu befolgen.
    Z.B. habe ich beruhigend zu dem Hund gesprochen (alles OK), was ja auch ein Rat hier war. Es ist nur sehr schwierig, wenn ich das hier schreibe und direkt der Nächste kommt und staucht mich zusammen weil es in seinen Augen falsch ist.
    Das einfach ohne Kommentar stehen bleiben war ja meine Strategie am Anfang.


    Ich habe auch geschrieben, dass ich die nächsten paar Tage hier in Haus und Garten bleibe was nicht bedeutet, dass ich ihn alleine in den Garten lasse. Es ist immer jemand von uns dabei.
    Ich wäre auch niemals auf die Idee gekommen den Hund mit vor das Tor zu nehmen, wenn ich nicht den Eindruck hätte, dass er sich im Territorium Haus/Garten noch nicht zurecht findet. Gestern morgen war es noch dämmrig und nass draussen. Ich hatte gerade eine "Tretmiene" im Rasen weggemacht, zu der Zeit saß er in der Hauseingangstür.
    Als ich mich wieder umgedreht hab war er weg. Wo isser hin? Ganz alleine in den ersten Stock ins Wohnzimmer, hat sich gemütlich auf die Couch gelegt.


    Zum Verständnis: er ist zu Hause total cool, als ob er schon laaange hier wohnt. Deswegen dachte ich ja ich kann den Radius ein paar Meter erweitern.
    Ich habe auch geschrieben, dass ich jetzt erstmal bis zum Wochenende warten will, auch aufgrund eurer Kommentare.
    Die Idee mit dem Wald ist auch durch Kommentare hier aufgekommen, er hat ja offensichtlich ein kleines Problem mit Autos und Zügen (nicht Panik, er sitzt, er ist gestresst, Panik ist was anderes). Wenn ich nun aber versuche von zu Hause aus den Radius zu erweitern kommt in 50m die Bahnlinie und in wenigen 100m die Straße, drei Häuser weiter der Hofhund und die Hofkatze, bei denen er auch nicht so ganz erfreut ist.Also auch wenn ich jetzt noch 14 Tage warte mit vor die Tür gehen, soll ich den Radius gleich mit solchen bekannten offensichtlichen Stressfaktoren ausfüllen?
    Wenn er dann eine Sitzblockade macht, soll ich ihn dass weiter ziehen oder eine Stunde neben dem sitzenden Hund ausharren weil abbrechen ja bedeutet, dass wir nach Hause gehen, wenns ihm schlecht geht?
    Ich soll den Radius Stück für Stück erweitern, wenn ich aber nach kurz erweitertem Radius wieder nach Hause gehe kommt das einem Abbruch gleich, sorry, ich versuche es ja, aber es ist nicht immer einfach.


    Der Hund wiegt 18,5kg, ist etwa 12 Monate alt. Ca. Kniehoch. Es gibt wiedersprüchliches über die Zusammensetzung, Labrador/Setter/Whippet/..... Er ist auf jeden Fall nicht so agil und "vierig" wie ein Jagdhund. Eher total gemütlich, überall.
    Hat noch nicht einmal gebellt, rennt nicht wie blöd rum, kommt einem eher sehr bedacht und relaxed vor

    Hallo und danke für die Antworten.
    Ich werde die nächsten Tage lieber im Garten bleiben.
    Kuscheln auf der Couch scheint momentan ohnehin seine Lieblingsbeschäftigung sein.
    Zu meiner Entschuldigung vielleicht nur eins:
    Wir sind hier in einem normalerweise toten Kaff.
    Ich muss, auf dem Weg zu einem Feld, nur über eine Strasse, über die normalerweise, innerhalb einer Stunde vielleicht 5 Autos fahren. Ich habe keine Ahnung, was da heute nachmittag los ist. Diese Strasse ist auch nur ca. 400m von unserem Haus weg, zu erreichen über einen engen Fußgängerweg.
    Er hat auch nicht den Fluchtinstinkt bei dem er versucht sich aus dem Geschirr zu winden, sondern setzt sich einfach nur hin. Er sitzt dann wie ein Stein, fertig.


    Zu Fuß ist leider nichts zu erreichen ohne eine Strasse zu überqueren oder längere Zeit an einer Bahnlinie vorbei zu laufen.


    Wie schon geschrieben werde ich die nächsten Tage nur in Garten und Haus mit ihm bleiben.
    Der Garten ist absolut ausbruchsicher. Die niedrigste Hürde ist eine über 2m hohe Mauer und ein genauso hohes Tor, welches Blickdicht ist und bis ca. 5cm über die gepflasterte Einfahrt reicht.
    Am Wochenende (Panikgeschirr kommt morgen) will ich ihn dann mal in ein absolut ruhiges Waldstück mit Wiese bringen von dem ich weiß, dass dort so gut wie niemand unterwegs ist und die nächste Strasse weit entfernt ist. Wenn er dann dort, sowie wir aus dem Auto kommen, dasselbe Verhalten zeigt breche ich sofort ab (habe ich im Übrigen heute genauso gemacht). Die Autofahrt zum TA war entspannt. Da lag er bzw. saß er teilweise und schaute aus dem fenster. Wenn ich ihn angesprochnen hatte wedelte er mit dem Schwanz.

    Ok, Gassi ging in die Hose.
    Bei einem Nachbarn hat wurde gerade ein Transporter ausgeladen, das ging noch. Der Hund ein Hof weiter, da wusste er nicht mehr weiter. Die Nachbarin hat ihren dann weg gebracht, aber dann lief eine junge Katze auf meinen Südländer zu, das ging j gar nicht.
    Ich bin einfach stehen geblieben und hab ihm immer wieder gesagt, alles OK, ist wie es sein soll.
    Irgendwann gings dann weiter.
    Man muss dann über eine Strasse, die leider heute sehr stark befahren war.
    Die autos haben ihn total überfordert.
    Er setzt sich dann einfach hin und erstarrt.
    Ich rede ihm dann zu.
    In einer größeren Lücke haben wir es rüber geschafft. Dann kamen aber wieder Autos und wir sind einfach stehen geblieben. Ich bin dann einfach auch erstmal ruhig neben ihm geblieben und hab beruhigend auf ihn eingeredet.
    In einer Pause und mit etwas Zug an der Geschirrleine haben wir es dann wieder zurück über die Strasse gepackt.
    Der Nachhauseweg war dann schneller, im Hof bei mir hat er sich dann wieder entspannt.
    Gassi gehen üben?
    Die Autos überfordern ihn komplett. Heute morgen zum Tierarzt die Autofahrt hat aber super geklappt.

    Und vom Tierarzt zurück.
    Ich bin verblüfft. So einen Hund habe ich noch nicht erlebt.
    Also ängstlich ist er doch nicht, nur vorsichtig in jeder neuen Situation und manchmal vielleicht auch etwas schreckhaft.
    Als er in der Praxis erstmal alles beschnüffelt hat wurde jeder schwanzwedelnd begrüsst. Die Untersuchung inkl. Blutabnahme und noch eine Impfung hat er ohne Regung über sich ergehen lassen.
    Beim Warten auf die Rechnung hat er noch alle Herzen gebrochen mit seiner Art.


    Ab heute mittag versuchen wir wieder eine kleine Gassirunde die wir dann kontinuierlich ausweiten.

    Hallo,


    ich will mal einen Statusbericht abgeben.
    Gestern ist er immer weiter aufgetaut. Er sucht unsere Nähe, freut sich wenn wir kommen, wenn wir den Raum verlassen geht er gleich hinterher. In dem Moment ignorieren wir ihn damit er merkt, dass es ok ist wenn wir mal raus gehen.
    Er hat einen sehr guten Appetit (ich vergleiche ihn mittlerweile mit einem Staubsauger ohne Saugkraftverlust) und ist mit allem total behutsam. Ich habe ihm ein Spielzeug mitgebracht, welches er ganz behutsam erstmal mit auf seinen Platz genommen hat und irgendwann mit den Zähnen bearbeitet hat. Wenn ich versuche ihm das Spielzeug wieder zu entziehen lässt er das problemlos geschehen und wenn ich es ihm wieder gebe "greift" er ganz vorsichtig danach, als ob er nicht will, dass aus Versehen ein Finger von mir zwischen den Zähnen hängt ;-)


    Die Nächte sind super entspannt, er liegt ruhig und brav neben dem Bett auf einer Decke.


    Lösen im Garten ist auch kein Problem mehr, Stubenrein ist er auf jeden Fall.


    Gestern war er nur im Haus und im Garten, man kann erkennen, dass er sich hier schon viel sicherer bewegt (und auch schon ein wenig frecher wird).


    Heute werden wir mal bei unserem Tierarzt vorstellig, mal gespannt wie das verläuft.


    Gruß Draggy

    Vielen Dank für die bisherigen Antworten.


    @ Junimond:
    Natürlich habe ich mich informiert und ich kannte den Hund auch vorher schon (im Sept. vor Ort kennen gelernt).
    Das Sicherheitsgeschirr war abgesprochen, dass ich das besorge. Da alles recht kurzfristig verlief konnte ich es gestern erst bestellen weil Fressnapf & Co so etwas nicht führt. Ich habe mir dann geholfen mit 2 Leinen, eine am Geschirr, eine am Halsband.


    Mir geht es rein drum ob ich mich richtig verhalte und erhoffe mir hier noch den ein oder anderen Tipp von Menschen, die schon Erfahrungen mit solchen Hunden haben.
    Ich habe mich zwar im Vorfeld informiert, bin auch nicht Hundeunerfahren, aber Theorie und Praxis sind schließlich 2 Sachen.


    Also nochmal vielen Dank für die Antworten und wenn jemand noch Tipps hat, ich bin für alles offen.


    Gruß
    Draggy.


    P.S. Achja, vor uns hat er keine Angst. Ist vorsichtig, fast behutsam, aber richtig zutraulich.
    Schaut immer wo wir uns bewegen, wedelt mit dem Schwanz wenn wir kommen, usw.

    Hallo zusammen,


    wir haben gestern einen Tierschutzhund aus Griechenland aufgenommen. Ca. 9-10 Monate alt. Hat eine Zeit als Straßenhund hinter sich und hat nun etliche Wochen bei einer Tierschützerin in Griechenland gewohnt zusammen mit ca. 10 - 15 anderen Hunden.
    Dort konnte er sich frei in Haus und Garten bewegen, wurde aber wohl nicht auf Spaziergänge mit genommen.


    Gestern holten wir ihn ab und brachten ihn direkt nach Hause. Nachdem er mal alles beschnüffelt hat in Haus und Garten zeigte er sich uns gegenüber sehr aufgeschlossen. Noch vorsichtig aber nicht abweisend (liegt schon rudelkuschelnd mit uns auf der Couch).
    Auch im Garten bewegt er sich sicher. Erschrickt noch vor allen ungewohnten Geräuschen (Rollladen des Nachbarn usw.) aber ansonsten ok.
    Was gar nicht geht sindSpaziergänge. Nach dem 2. Versuch gestern haben wir uns entschlossen jetzt erstmal nur Haus und Garten für die nächsten paar Tage zu lassen und auf ein ausbruchsicheren Hundegeschirr zu warten (bereits bestellt).
    Er hat Angst vor allem (Zug, Auto, Geräusche, viele Menschen auf einmal, einzelne gehen, wird eben vorsichtig beäugt).
    Das alles äußerst sich entweder in Fluchtversuchen oder absolute Bremse. In beiden Fällen reagiere ich gar nicht auf ihn und bleibe einfach stehen und warte, bis er sich etwas beruhigt hat. Wenn er von sich aus ein paar Meter weiter läuft (oder ich ihn mit Leckerli locken kann) gebe ich ihm Zuspruch. Fas die ganze Zeit außerhalb des Grundstückes hat er den Schwanz eingeklemmt.



    Was auch ein Phänomen ist, er löst sich nicht.
    Er hat gestern einmal gepieselt, gekotet gar nicht.
    Pieseln war aber im Garten, nicht beim Spaziergang. Ich hab ihn danach ausgiebig gelobt und belohnt.



    Da ich das erste mal so einen Tierschutzhund habe bzw einen solch ängstlichen Hund, würde ich mich freuen, wenn ihr mir Tipps zum Umgang mit dem Hund gebt bzw feedback ob ich richtig handele.
    Da er recht schnell auf uns fixiert war und sehr aufgeschlossen gegenüber der ganzen Familie ist denke ich, dass das ein super Hund werden kann wenn ich ihm die Angst nehmen kann.


    Danke im Voraus und Gruß,
    Draggy

    Ich habe mir gerade nochmal die Bilder angeschaut, welche wir auf ihrem letzten Spaziergang am See aufgenommen haben.
    Es ist knallhart und geht mir voll in den Magen wenn ich diese Bilder sehe.
    An dem Morgen war sie nochmal richtig fit.
    War sogar schwimmen.


    Ich versuche mir immer wieder vor Augen zu halten, dass dies wohl von der Schmerztablette kam, welche ich ihr kurz vorher gegeben habe und dass sie wohl bald einen sehr schmerzhaften Tod hätte erleiden müssen, den wir ihr so erspart haben.
    Ich finde es ja toll, wenn ich mich an die schönen Momente erinnere, momentan sind das aber noch nicht sehr alte Erlebnisse.
    Auch wenn sie doch immer mal wieder kurze gute Zeiten hatte war sie am Ende überwiegend schwach.


    Gestern hatten wir uns auch Vorwürfe gemacht, ob es nicht doch zu früh gewesen ist. Aber wie lange hätte sie noch gehabt?
    Sie hat fast nichts mehr gegessen. Freitag abend ging ein Mäulchen voll Rinderhack, und auch das erst nach gut zureden. Gut einen kleinen Fetzen Leberkäse hat sie gleich weggeputzt, aber genau sowas hätte sie ja mit ihrer Erkrankung gar nicht essen dürfen.
    Ich habe irgendwo anders einen Bericht gelesen, wie jemand 7 Monatte noch einen Hund erhalten konnte, in dem der Hund einen Katheder für Infusionen unter die Haut gelegt bekommen hatte und diese Infusionen dann zu hause täglich verabreicht hat.
    Eine erste Infusion ohne Katheder hatte sie ja letzten Montag bekommen, was nichts an Änderung bewirkt hat, trotz noch einem Medikament gegen Übelkeit.
    Wenn ich dann an die Möglichkeit mit dem Katheder denke, das wäre für sie wohl quälerei gewesen.
    Eine Fixierung (ruhig liegen) konnte sie noch nie ertragen, irgendwelche Injektionen ebensowenig.


    Auch wenn ich mir nun langsam Bilder von ihr anschauen kann werde ich doch ziemlich wehmütig dabei. Aber wenigstens breche ich nicht in Tränen aus.