Ich habe hier zwischendurch eher stichprobenartig und still mitgelesen ... muss jetzt aber noch mal von einem Erlebnis erzählen. Achtung, wird länger.
Ich traf diese Woche einen Trainer auf dem Hundeplatz, der unseren Hund vollkommen falsch eingeschätzt hat. Er war der Meinung, dass für unsere Border Collies (zu dem Zeitpunkt standen zwei auf dem Platz) Agility doch total perfekt wäre. Nein. Ist es absolut nicht. Nicht für diese beiden Exemplare und meiner Meinung nach auch für viele (nicht alle) border Collies nicht. Gestern im Training der Beweis, haben in der Unterordnung das ein oder andere gerät aus dem THS eingebaut, zB einen Reifen und Steg. Er hat an dem Reifen angefangen sich in Rage zu kläffen und ist vom Steg gefallen weil er wie ein bekloppter gerannt ist. Ich habe mich also bestätigt gefühlt, dass dieser Mann (ein erfahrener Trainer, aber im schutzhundebereich) ein vollkommen falsches Bild von meinem Hund hat.
Es fiel folgerndes vor: ich stand da so mit meinem Hund nach dem Training, nebenan, einige Schritte entfernt, ein weiterer Hund. Allerdings kennen sich die beiden, sind Samstag noch zusammen durch den Bach gelaufen. Wobei bei meinem Hund nichts über "kennen" hinaus geht, also er lässt dann den anderen Hund existieren und man muss ihn für diesen Zustand lange an diesen anderen Hund gewöhnen. Niemals würde er spielen o.ä. Und obwohl die sich kennen, hat er plötzlich (nach 2-3 Minuten dort stehen) den anderen Hund angeknurrt und die Zähne gezeigt. Ich habe die Situation sofort beendet, habe ihn einige Meter entfernt abgelegt, wo er dann auch ruhig war. Daraufhin meinte der Trainer, dass mein Hund ja jetzt "recht" bekommen hat. Er sagt "ich find den blöd" und ich reagiere mit "ich bringe dich weg". Das hat mir zu denken gegeben. Ist das wirklich kontraproduktiv? Belohne ich meinen Hund fürs Knurren?
Meine und die Einschätzung vieler anderer zu meinem Hund ist übrigens Unsicherheit, außerdem ist er Einzelgänger und will einfach nichts von anderen Hunden wissen.
Mein Gedanke beim Situation unterbrechen war, dass er einfach keine Nerven mehr hat, er war "durch" vom Training und seine Schwelle ist aufs unterste gesunken. Außerdem wollte ich zeigen, wenn er sich nicht wohl fühlt, dann kläre ich die Situation für dich... außerdem ist ignorieren und weiter weg liegen für ihn die größte Strafe. Ihn interessieren andere Hunde dann nicht mehr sonderlich sondern er wartet auf uns. Auch das gibt mir zu denken, knurrt er "wegen uns"?
Jedenfalls lässt mich dieser Hund langsam sehe verzweifeln... ich habe an nichts richtig Lust...
Wer durchgehalten hat, Danke fürs lesen.
@Avocado zu dem wollte ich auch noch was sagen... ich kenne das. Bei einem früheren Trainingshund habe ich einen ähnlichen tipp bekommen und es ist ähnlich geendet wie bei dir. Etwas positives konnte ich dem dennoch entnehmen: ich habe die Dankbarkeit des Hundes für meine Aufmerksamkeit mehr als deutlich erkannt, was unser Verhältnis dAnn irgendwie ins positive verändert hat. Wir waren vom Gefühl her beide dankbarer als zuvor einander zu haben