Beiträge von Mia2015

    wie bemerke ich, ob mein hund mich als zu verteidigende ressource anschaut oder ob er schutztrieb hat? bzw. gibt es in diesen verhaltensweisen/trieben überschneidungen?

    Ich glaube, dass kann man pauschal gar nicht sagen, da es sehr stark vom Hund, der Erziehung und dem Umfeld abhängt, woraus man schließen könnte, worauf das Verhalten des Hundes begründet ist.


    Wobei ich Schutztrieb und zu verteidigende Ressource gleich setzen würde?!? Der Hund zeigt den Schutztrieb, da es eine Ressource gibt, die er verteidigen will....


    Unsicherheit und Schutztrieb kann ich bei meiner HÜndin relativ einfach auseinanderhalten: Verbellen einer unbekannten SItuation, weils grad gruselig für sie ist und gezieltes fixieren und beobachten ggfs. auch nach vorne gehen bei bekannten Situationen, hier eigentlich ausschließlich Fremde, die uns in merkwürdiger Art beobachten, ansprechen oder verfolgen.

    oder die Futtersorte wechseln möchte ich nicht

    warum nicht? HIer gibts auch alles, von Nafu über Trofu bis selbst gekocht. Meine Hündin mochte einfach nicht wochenlang das gleiche futtern, egal ob es nun Nafu oder Trofu war. Bei ihr funktioniert eine gesunde bunte Mischung. Vllt. hat deine auch einfach keine Lust mehr auf nur Trofu. Oder dieses Trofu. Meine hat es irgendwann stehen lassen. Mäkelig ist sie überhaupt nicht und seitdem ich sie querbeet fütter, sind Magen und Darm total stabil. Morgends gibt es hier Matschepampe und abends Trofu.

    ich finde es einfach unmöglich dem "Opfer" eine Teilschuld an einer solchen Situation zu geben.

    Wieso eine Teilschuld? Es geht nicht darum wer woran Schuld hat, sondern das einen solche Situationen zum nachdenken anregen sollten, etwas zu ändern und sich ggfs. nicht erneut in eine solche zu begeben. Ich denke, jedem ist schon einmal etwas in der Art passiert und man hat für sich seine Konsequenz daraus gezogen, um so eine weiter Erfahrung mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit zu vermeiden. Ein Hund kann dich im schlimmsten Fall auch nicht schützen.

    Einfach weil es gut ist zu wissen, wie der Hund in Situation xy reagiert.

    Aber genau das ist doch das Problem. @dagmarjung hat es schön geschrieben: Der Hundeplatz ist NICHT die Situation, die Straße ist die Situation.

    Ja was wenn es keinen anderen Weg gibt? Wenn kein Auto oder Mann vorhanden sind?

    Aber die Straßenseite wird man trotzdem wechseln können ;) Ja wenn das alles so ist, und es nicht anders geht, und der Hund in erster Linie zum Schutz da sein soll, dann lass den Hund halt ausbilden aber erwarte von einem unsicheren und untrainierten Hund keinen kontrollierten Schutz. Ich finde diese Anspruchshaltung irgendwie merkwürdig. Mag daran liegen, dass ich die Erfahrung gemacht habe, das laienhaft geförderter Schutztrieb anstrengend und auch gefährlich sein kann und einem das Zusammenleben mit dem Hund unnötig erschwert und vor allem den Hund auch stresst. Es ist wichtig, dass ein Hund weiss, wann eine Reaktion von ihm erwartet wird und wann nicht. Der Hund DARF nicht selbst entscheiden, sonst können genau diese Dinge passieren, die wir aktuell wieder überall reißerisch zu lesen bekommen.

    Ein Hund der besoffene Leute plaettet nur weil die den Hund mit huepfen und johlen aergern, steht entweder nicht unter Kontrolle seines HF oder er hat n Schatten. Beides nix was mAn erstrebenswert ist. Und nu her mit der Pruegel

    Nee, keine Prügel, sehe ich genauso. "Plätten" war wohl der falsche Ausdruck. Einen Hund, der unkontrolliert "plättet" will wohl niemand. Meine Hündin wäre in diesem Fall bellend nach vorne gegangen, die besoffenen Deppen hätten da von sich aus schon Abstand gehalten :D


    Das finde ich bei ihr wirklich sehr angenehm, durch ihre Präsenz, die nicht zwingend mit bellend nach vorne gehen zusammenhängt, hält sie mir automatisch alles was unangenehm ist vom Hals. Sie muss dafür nicht mal einen Laut von sich geben. Sie signalisiert halt auch hundeunerfahrenen Menschen, dass sie jetzt gerade sehr aufmerksam ist....aber es muss eben immer wieder trainiert und kontrolliert werden, damit es genauso bleibt und nicht irgendwelche komischen Auswüchse annimmt.



    Mir ist schon wichtig zu wissen, ob er mich im Ernstfall beschützen würde.
    Vielleicht fahre ich mal mit ihm auf einen Hundeplatz um es dort testen zu lassen?

    Oder du gehst einfach nachts im Dunkeln nicht unbeleuchtete Wege?? Nein ehrlich, ich halte von so etwas überhaupt nichts. Wenn du willst, dass dein Hund dich beschützt, bilde ihn fachkundig aus. Ansonsten sei froh, dass du keine unkontrollierte "Waffe" an der Leine hast und geh dem Ärger aus dem Weg. Ich hätte beispielsweise die Straßenseite gewechselt oder wäre woanders gegangen, zur Not würde ich mich auch ins Auto setzen und dorthin fahren, wo ich mich sicher fühle, meinen Mann mitnehmen oder ihn direkt die Nachtrunde machen lassen....also da gibt es tausend Alternativen. Warum dein Hund nicht reagiert hat, keine Ahnung, vllt. gehört er auch zu der unsicheren Sorte und war einfach beeindruckt von den Kerlen...wer weiss...umso wichtiger ihm Sicherheit zu geben und zu führen.

    Ein Hund mit ausgeprägtem Schutztrieb ist anstrengend, man muß Situationen immer gut einschätzen und den Hund gut lesen können.

    Das kann ich nur bestätigen. Meine Hündin hat ebenfalls einen ausgeprägten, aber recht sensiblen Schutztrieb. Ich kann mit ihr durch eine Gruppe Menschen gehen oder mich mit Leuten unterhalten und sie ist völlig entspannt. Spricht uns jedoch jemand unvermittelt an und sie merkt, mir ist das unangenehm, geht sie nach vorne. Ich lese nicht sie, sondern sie liest mich, sie merkt mir sofort an, ob eine Situation für mich ok ist oder nicht....bemerkenswert. Dabei ist sie überhaupt nicht aggressiv und ob sie zupacken würde, da bin ich mir aktuell gar nicht sicher. Sie stellt und verbellt. Laute und hektische Situationen mag sie nicht, meist drängt sie sich dazwischen, um zu trennen.


    Den Wachtrieb kann ich bei ihr sehr gut abgrenzen. Im Haus meldet sie die wirklich nur gruseligen Geräusche, d.h. knurrt oder wufft der Hund nachts im Bett, dann muss Männe gucken gehen...ohne berechtigten Grund würde sie das nicht tun. Fremde oder Besucher werden im Haus auch gemeldet, wenn ich ihr aber signalisiere, dass es ok ist, lässt sie sich auch in ihr Körbchen schicken.


    Mein Schäferhundrüde davor hatte einen sehr ausgeprägten Schutztrieb. Mit dem konnte ich nachts durch den Wald gehen. Er hätte auch getackert, hat er auch einmal. Im normalen Alltag musste das aber sehr speziell, vorausschauend und sorgsam getimt werden. Wenn man sich der Tatsache bewusst ist und mit so einem Verhalten umgehen kann, aber durchaus machbar. Wach- und Schutztrieb konnte ich bei ihm nicht wirklich auseinanderhalten, da ging eins ins andere über. Erst die Warnung und dann die Attacke...würde ich so heute nicht mehr haben wollen. Allerdings war er bei ihm bekannten Menschen und auch Kindern eine Seele von Hund.


    Wobei mir heute sehr bewusst ist, dass ich es bei meinem Schäfi einfach verpasst habe, seinen Schutztrieb in die richtigen Bahnen zu lenken und entsprechend zu trainieren. Ich habe sein Verhalten, was ja nicht von Anfang an so war, sondern sich eigentlich mit der Geburt meines ersten Kindes in der Form entwickelte, so hingenommen, anstatt in eine andere Richtung zu trainieren. Ein ausgeprägter Wach- und Schutztrieb muss kontrolliert sein und je mehr ein Hund davon hat, umso mehr muss er meiner Meinung nach trainiert werden.


    Bei meiner Hündin, die ja auch eine deftige Portion Malinois in sich hat, gepaart mit dem Selbstbewusstsein vom Ridgeback, hat das passabel funktioniert. Wobei es jeden Tag aufs Neue trainieren und Sicherheit geben heißt. Sie ist quasi meine kleine Lebensaufgabe, die immer wieder daran erinnert werden muss, dass Frauchen sagt, wie es gemacht wird :D

    Die TÄ sagte was davon, dass die Vorderpfoten wohl etwas "schief" stehen

    Auf deinem Profilfoto sieht es für mich so aus, als wäre die kleine Maus durchtrittig, d.h. die Pfoten sind übermäßig mobil. Ich würde den Hund einer Tierphysotherapie vorstellen, man weiss nicht, wie sie die ersten Monate aufgewachsen ist und ernährt wurde. Das ein Hund sich in dem Alter ständig hinlegt finde ich nicht unbedingt normal, es sei denn, er konnte nicht genügend Muskulatur aufbauen, Bänder und Sehnen festigen, und ermüdet einfach schnell. Ball oder Stöckchen werfen würde ich weniger tun, insbesondere nicht in dem Alter und erst recht nicht mit nicht eindeutig geklärtem Gesundheitszustand.


    Eine Panostitis ist für den Hund sehr schmerzhaft, d.h. er fängt an zu hinken. Sollte sie hieran leiden, würdest du das sehr deutlich merken, meiner Erfahrung nach zumindest. Vllt. lässt du auch mal Vorder- und Hinterläufe röntgen, einer meiner Hunde hatte einen nicht richtig ausgeprägten Oberschenkelknochen im Junghundalter. Das blieb zunächst unbemerkt, bis er anfing zu hinken. Nach dem Röntgen wurde die Deformation und ein hierdurch verursachter Ermüdungsbruch festgestellt.


    Deine Kleine ist jetzt noch jung genug und im Wachstum, d.h. mit dem richtigen Futter und evtl. Zusätzen und einem gezielten Muskelaufbau wie zB. schwimmen, kann man sehr viel erreichen.


    Darum würde ich mich zuerst kümmern, danach kann man den Rest angehen, wobei sie da ihr Tempo haben wird. Vom Gefühl her würde ich sie in eine gut geführte und gemischte Gruppe mit souveränen Hunden integrieren, d.h. dass sie ihre Scheu und Angst vor Artgenossen verliert und lernt sich einzufinden. Muss aber eine wirklich gute Gruppe sein, damit sie lernen kann und nicht negativ verknüpft. Hunde unter sich sind oft heilsamer für einen verunsicherten Junghund, als jedes Training.

    Naja, rein vom körperlichen kann man das ja nun nicht abhängig machen. Es gibt viele Hunde, denen praktisch niemand körperlich Herr werden könnte. Und ganz sicher nicht mehr, wenn es mehr als ein Hund ist. Trotzdem können diese Hunde vernünftig erzogen und in Familien gehalten werden.

    Du kannst ne Vierjährige eine Deutsche Dogge in die Hand drücken, wenn die Dogge erzogen ist. Ein Hund, der jedoch offensichtlich NICHT erzogen und auch nicht anständig sozialisiert ist, weil man es entweder nicht für nötig hielt, es versäumt hat oder den Schutztrieb unkontrolliert gefördert hat, hältst du besser irgendwo in der Pampa als in einer Etagenwohnung im Mehrfamilienhaus in einem Kennel und lässt ihn auf den Balkon kacken.


    Wäre ich körperlich eingeschränkt und hätte niemanden der sich kümmern könnte, ja, dann würde ich meine Hündin wohl an jemanden abgeben müssen, der ihr gerecht werden würde. Alles andere wäre ihr gegenüber nicht fair und würde unweigerlich zu unerwünschtem Verhalten führen.

    Deine Empfehlung war es, mehr Fett zu füttern. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass das in der aktuellen Situation erst mal keine gute Idee ist.

    Ein Hinweis, keine Empfehlung. Und dieser kam, bevor bekannt war, dass der Hund Blut erbricht, was für mich übrigens ein Grund wäre, die nächste gute Tierklinik aufzusuchen und ihn komplett durchchecken zu lassen, anstatt am Futter rumzudoktorn.

    Jetzt läuft eine Petition um die Einschläferung zu verhindern. Den Leuten ist gar nicht klar wie gefährlich so ein Hund sein kann und sicher würde keiner der Unterzeichner freiwillig die Verantwortung für diesen Hund übernehmen

    Das denke ich auch. Ich glaube nicht mal, dass sich jemand freiwillig alleine mit diesem Hund nur in einem Raum aufhalten wollen würde...


    Die Unberechenbarkeit macht ihn so gefährlich. Man tut ihm nur einen Gefallen, wenn man ihn erlöst. Trotzdem ist es mir unbegreiflich, warum sich Menschen so einen Hund anschaffen, wenn sie körperlich/geistig gar nicht in der Lage sind, diesem gerecht zu werden. Das ist die Wurzel allen Übels.