Wenn ich aufstehe um ein Buch zu holen oder was abzumessen - will er mitlaufen.
Finde ich völlig normal für einen jungen Hund. Wenn du ihm nicht sagst, was er tun soll, läuft er eben mit. Ich würde das zum Anlass nehmen, ein "Körbchen" oder "Geh Decke"-Signal aufzubauen. In dem Moment, wo du aufstehst, vermutet er wahrscheinlich, dass für ihn Aktion angesagt ist. Wenn er aber weiss, er soll im Körbchen oder auf der Decke bleiben, wird er sich irgendwann entspannen.
Spaziergänge sind gut und wichtig, aber der Mix macht es. Ich habe selbst einen Jagdhund und schon früh angefangen, das in Bahnen zu lenken. Das erste Jahr lief meine Hündin ausschließlich an der Schleppleine, toben und spielen gab es nur auf weit einsehbarem Gelände. Ja und ich bin auch der Meinung, ein junger Hund muss sich austoben und austesten können, aber eben nicht immer und ständig, sondern wohl dosiert. Der Sommer steht vor der Tür. Schwimmen ist eine sehr gute Möglichkeit, einen Hund körperlich und ruhig auszulasten, dabei die geistige Auslastung nicht vergessen. Einen überdrehten Hund würde ich persönlich mit ruhigen Suchspielen geistig fordern, vllt. mal eine kleine Fährte legen, so etwas in der Art. Aber wichtig ist vor allem, dass er lernt, dass im Haus RUhe angesagt ist. Das ist ein junger Hund, der natürlich an jedem Geräusch Interesse zeigt, aber das legt sich irgendwann mit der Gewöhnung.
Ich finde es immer wichtig, sich einen Plan zu machen, d.h. welche Verhaltensweisen sollen geändert werden und was hat dabei Priorität. Dann fängt man eben mit dem Wichtigsten an und arbeitet sich mit dem Hund durch. Das schafft Vertrauen und Bindung und irgendwann legen sich dann auch die restlichen Baustellen. Wichtig für mich wäre in erster Linie, dem Hund einen Tagesrythmus zu ermöglichen, wenn er nicht ruhig bleibt, Hausleine dran, Korb daneben, fertig. Das macht man erfahrungsgemäß wenige Male und der Hund versteht, was Mensch von ihm will.
Es hilft nichts, sich von allen Problemchen erschlagen zu lassen, sondern erst einmal dort zu reagieren, wo es möglich ist. Nochmal: Ein Hund der abhaut, gehört gesichert und nicht frei rum laufend in irgendeinem Dorf. Der nächste Laster kommt bestimmt. Und alleine aus diesem Grund kann ich nicht verstehen, warum dein Hund mehrmals die Möglichkeit bekommt, weg zu laufen.