Beiträge von Mia2015

    Habe nun einen wilden, frechen und durchtriebenen Junghund, einen dezent dementen Vadder und ein großes Anwesen mit Pflegeaufgaben und meine Firma am Hals. Der Tag sollte 36 Stunden haben

    Das verstehe ich. Aber man kann eben nicht alles haben und muss Prioritäten setzen. Wenn du das alles nicht bewältigen kannst, musst du was ändern. Wo das sein kann, dass kannst nur du alleine einschätzen.

    Wenn ich aufstehe um ein Buch zu holen oder was abzumessen - will er mitlaufen.

    Finde ich völlig normal für einen jungen Hund. Wenn du ihm nicht sagst, was er tun soll, läuft er eben mit. Ich würde das zum Anlass nehmen, ein "Körbchen" oder "Geh Decke"-Signal aufzubauen. In dem Moment, wo du aufstehst, vermutet er wahrscheinlich, dass für ihn Aktion angesagt ist. Wenn er aber weiss, er soll im Körbchen oder auf der Decke bleiben, wird er sich irgendwann entspannen.


    Spaziergänge sind gut und wichtig, aber der Mix macht es. Ich habe selbst einen Jagdhund und schon früh angefangen, das in Bahnen zu lenken. Das erste Jahr lief meine Hündin ausschließlich an der Schleppleine, toben und spielen gab es nur auf weit einsehbarem Gelände. Ja und ich bin auch der Meinung, ein junger Hund muss sich austoben und austesten können, aber eben nicht immer und ständig, sondern wohl dosiert. Der Sommer steht vor der Tür. Schwimmen ist eine sehr gute Möglichkeit, einen Hund körperlich und ruhig auszulasten, dabei die geistige Auslastung nicht vergessen. Einen überdrehten Hund würde ich persönlich mit ruhigen Suchspielen geistig fordern, vllt. mal eine kleine Fährte legen, so etwas in der Art. Aber wichtig ist vor allem, dass er lernt, dass im Haus RUhe angesagt ist. Das ist ein junger Hund, der natürlich an jedem Geräusch Interesse zeigt, aber das legt sich irgendwann mit der Gewöhnung.


    Ich finde es immer wichtig, sich einen Plan zu machen, d.h. welche Verhaltensweisen sollen geändert werden und was hat dabei Priorität. Dann fängt man eben mit dem Wichtigsten an und arbeitet sich mit dem Hund durch. Das schafft Vertrauen und Bindung und irgendwann legen sich dann auch die restlichen Baustellen. Wichtig für mich wäre in erster Linie, dem Hund einen Tagesrythmus zu ermöglichen, wenn er nicht ruhig bleibt, Hausleine dran, Korb daneben, fertig. Das macht man erfahrungsgemäß wenige Male und der Hund versteht, was Mensch von ihm will.


    Es hilft nichts, sich von allen Problemchen erschlagen zu lassen, sondern erst einmal dort zu reagieren, wo es möglich ist. Nochmal: Ein Hund der abhaut, gehört gesichert und nicht frei rum laufend in irgendeinem Dorf. Der nächste Laster kommt bestimmt. Und alleine aus diesem Grund kann ich nicht verstehen, warum dein Hund mehrmals die Möglichkeit bekommt, weg zu laufen.

    Er muss auf seinen Namen hören wenn er gerufen wird, soll links von mir gehen an der Leine, ruhig sitzen bleiben am Ort den ich auswähle, gebe ihm Futter das ich vor seinen Augen zubereite und auswähle, beim gehen gebe ich die Richtung vor und sage die Änderungen "links" "rechts" usw. an.

    Und genau das musst du täglich mit deinem Hund mit viel Lob trainieren. Von alleine oder weil du das jetzt willst, wird er das nicht tun. Wie willst du ihn bitte jagdlich ausbilden, wenn du mit diesen Kleinigkeiten überfordert bist? Es ist keine Schande, nicht weiter zu wissen, es ist aber eine Schande, sich nicht zu informieren und an der Sache zu arbeiten.


    Ich trainiere meine Hündin nun seit zweieinhalb Jahren, und muss immer dran bleiben. Wenn man sich so einen Rassemix ins Haus holt, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass das Arbeit ist. Warum rennt der Hund draußen nach dem Spaziergang ungesichert rum? Pack ihn ins Haus oder mit dir ins Büro und fertig. Ist doch logisch, dass er sich Beschäftigung sucht. Dein Hund muss aber auch mal Ruhe lernen, d.h. seinen Platz bei dir haben, wo es nach Gassi und Fressi hingeht zum pennen. Tagesrythmus nennt man sowas. Hilft einem Hund ungemein, um runter zu kommen.

    Und ja - ich werde ihn auch jagdlich führen.

    Dann fang halt an, ihn auszubilden. Die Anlagen scheint er ja mitzubringen. Verstehe die Probleme nicht ganz...ein Hund den man abhauen und jagen lässt muss man entweder erziehen oder daran hindern oder beides. In jedem Fall erfordert die Korrektur eines solchen Verhaltens Arbeit und Zeit.


    Das ist ein junger Hund, mit dem würe ich bis auf Rückruf zum Erbrechen und Bindung aufbauen erst mal wenig anstellen. Der verlässliche Rückruf ist für mich persönlich die Basis für jedes andere Training. Wenn das sitzt, kann man die Reize langsam steigern. Passiert nicht in 4 Wochen, dauert so 1-3 Jahre, je nach Hund.

    Grade morgens vor der Arbeit habe ich natürlich auch nicht die Zeit, die Gute ins Auto zu packen und mit ihr irgendwohin zu fahren, wo es ruhiger ist.

    Warum nicht? Ich sehe es genauso wie @Cindychill du konfrontierst einen unsicheren/ängstlichen Hund mit einer Situation, in der er sich eingeengt fühlt und entsprechend reagiert. Das hat für mich auch überhaupt nichts mit Bindung zu tun, sondern damit, dass der Hund, der erst seit 6 Monaten bei euch ist und offensichtlich als "Angsthund" vermittelt wurde, mit eurer direkten Umgebung aktuell völlig überfordert ist.


    Gib deinem Hund die Zeit, sich an fremde Reize, egal ob Mensch oder Hund zu gewöhnen. Dazu bleibt es nicht aus, sich ruhigere Gegenden zu suchen.

    Ich schreibe auch....berufstechnisch ging es von Pressetexten bis zu Unternehmensvorstellungen- und Beschreibungen so etwas in der Art. Privat habe ich es vor, bzw. bin immer wieder mal dran. Vor 20 Jahren wollte ich ein Kochbuch veröffentlichen, mit gesunden und frischen Rezepten, Zubereitung nichts länger als eine halbe Stunde, Zielgruppe: Berufstätige Mütter....leider kam mir etwas dazwischen.


    Und aktuell möchte ich, wie soll es anders sein, ein Buch zum THema Hundeerziehung schreiben, der (handschriftliche) Anfang ist bereits gemacht, leider fehlt mir aktuell die Zeit...irgendwann werde ich es fertig stellen, habe ich mir zumindest vorgenommen :ugly:

    Ich finde das Hauptproblem mittlerweile ist, dass viele Halter ihre Hunde völlig falsch einschätzen und erst mal in den anderen reinbrettern lassen "der macht ja nix"....da ist es wurscht, ob der andere Hund verträglich ist, ob er vllt. grad läufig ist oder körperlich eingeschränkt....


    Ich habe irgendwann festgestellt, dass meine Hündin überhaupt keine Lust auf Fremdhunde (mehr) hat und in fiddeliges Rennen verfiel, nur um aus der Situation zu kommen. Also gibt es keine Fremdhundekontakte mehr, egal wie toll und lieb der Fremdhund doch sein mag. Bekannte Hunde gerne, an allem anderen gehe ich vorbei oder blocke es.


    Ich treffe beim Gassi oft einen sehr netten älteren Herren mit Bordercollie. Er hat mir von Anfang an gesagt, er traut seinem Hund nicht und deswegen gibt es keinen Kontakt, obwohl er einen Rüden und ich eine Hündin habe. Das finde ich toll und deswegen sind unsere Begegnungen immer nett und total entspannt, weil jeder seinen Hund angeleint in schönem Abstand an dem anderen vorbei lenkt. Das sollte es öfter geben.

    Und auch ein Dobermann wäre ein miserabler Wachhund, wenn er blöd in der Gegend herumstehen würde, bis ihm jemand ein Kommando gibt.

    Das sehe ich etwas anders. Wenn man den Dobermann als "Wachhund" halten und ansonsten keinen Kontakt zur Umwelt haben möchte, hast du sicher recht. Erwarte ich allerdings von einem Dobermann, dass er gewisse Umweltreize erträgt und sich abrufen lässt bzw. nicht in solchen SItuationen selbst entscheidet, ggfs. noch aus Unsicherheit heraus, muss ich daran arbeiten, um genau solche Situationen zu vermeinden. Jeden Tag. Notfalls mit Sicherung durch Leine. Ansonsten darf ich mir einen Hund dieser Kategorie nicht anschaffen. Viele Leute schaffen sich große Hunde mit Wach- und Schutztrieb an und sind der Meinung mit SItz und Platz ist es getan. Meine Erfahrung ist die, dass diese Hunde, egal wie sehr man trainiert und erzogen hat, erst mit um die 3 Jahren ihr gesamtes Potenial entwickeln und auch entsprechendes Verhalten zeigen. Fängt man hier an nachlässig zu werden, kann es Probleme geben.



    Das Kind hat sich falsch verhalten, weil es nicht richtig erzogen und speziell auf die kommende Situation eingestellt wurde

    Blödsinn. Das kann dir überall beim Gassi gehen passieren. Wenn der Hund das nicht abkann, weicht man aus, dreht um oder trainiert die Situation in entsprechendem Abstand mit gesichertem Hund. Das Kind kann am allerwenigsten dafür. Ich hatte einen extremst kinderunverträglichen Hund. Deswegen konnten sich aber Gott und die Welt nicht anpassen. Kinder rennen und sie schreien und das gehört nun mal dazu. Hast du als Kind auch getan. Wenn ich als Hundehalter dieser SItuation nicht gewachsen bin, umgehe ich sie eben.

    Ich sagte zu jemand, dass ich mich zu Tode schämen würde, wenn mein Hund sich so verhielte.

    Offensichtlich hast du keine Kinder.