Beiträge von ~ELLA~

    Ich bin einer ähnlichen Situation wie du, @Frankyfan - ein Einzelhund und kürzlich umgezogen, wenn ich nix zulasse, lerne ich niemanden kennen und mein Hund auch nicht. Klar sind mir ausgesuchte Kontakte mit bekannten Hunden/Haltern lieber, aber da muss ich einen regelrechten Termin ausmachen und entweder ich oder die anderen "alten" Freunde müssen ne gute halbe Stunde zum Treffen fahren. Und: die "alten" Gassibekanntschaften habe ich auch nur kennengelernt, weil ich irgendwann den Fremdkontakt zugelassen hatte ...


    Mein Whippet-Rüde ist intakt und auch ziemlich größenwahnsinnig, obwohl er seine spätpubertäre Superprollphase hinter sich hat. Grundsätzlich ist er inzwischen zu jederhund freundlich-neutral, so eine Kopfauflegen-Situation könnte hier aber auch gut passieren. Und außerdem ist er ein dünner Kerl mit wenig Fell, da gibt es ggf. schnell Löcher (zum Glück noch nie passiert).


    Ich halte es so: Erstmal anleinen, meinen Hund im Blick - wie verhält er sich? Gespannt ist er immer, wenn ihm wer entgegen kommt. Aber es gibt da eine Bandbreite von neugierig-freudig bis abcheckend-aggro, das erkenne ich inzwischen sehr gut und je nachdem brauch ich gar nicht stehenbleiben und ein Gespräch beginnen. Und man merkt ja - bzw. kann sich darüber verständigen - ob der andere Hund grundsätzlich abgeleint werden könnte und dann ein Kontakt erwünscht wäre. Wenn das also geklärt ist und beide Hunde interessiert sind und vom Typ zueinander passen, lass ich den Fremdkontakt zu. Aus Erfahrung weiß ich, dass große und/oder schwere Hunde keine geeigneten Spielpartner für den Whippet sind - der will lieber rennen als rangeln. Aber auch das gab es schon, 10 Minuten Rumgehampel mit einem jungen Broholmer. Zu den "alten" Gassibekanntschaften gehört auch eine Bernersennen-Hündin, da gibt es eine respektvolle Begrüßung und dann wars das, dann wird nebeneinander her geschnüffelt ... Gerade solche Kontakte finde ich auch wichtig und möchte ich meinem Hund nicht grundsätzlich verwehren.


    Und dann gibt es noch so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, das sind natürlich die Glücksfälle, aus denen sich echte Hundefreundschaften entwickeln können ... Ist auch schon passiert und wenn wir da einfach weitergegangen wären, hätten alle was verpasst, denn auch wir Halterinnen haben uns angefreundet :-)

    Ja, Wild haben wir hier ohne Ende, ich muss mal die Bilder raussuchen, wo "unser" Bock sich ca. 5 Meter vor dem Wintergarten gemütlich abgelegt und ein Nickerchen gemacht hat - nachdem er auf dem Weg durch den Garten praktisch alle Rosenknospen abgeknuschpelt hatte ... :D


    Ich habe wirklich sehr viel Energie und Zeit darauf verwandt, den Hund am Wild abrufbar zu bekommen. Denn ich wollte unbedingt, dass er frei laufen kann. Auch, weil ich zB beim Wandern nicht permanent die Leine in der Hand haben will. So gehen wir nun gemeinsam, jeder in seinem Tempo, und achten ganz gut aufeinander ... Man muss als Windhundbesitzer vielleicht ein bisschen Nerven haben, weil der Radius des Hundes einfach größer ist. Was ich aber sehr positiv finde: Mein Bub geht nicht auf Spuren, da empfinde ich einen Spaziergang mit so manchem anderen Hund viel, viel stressiger. Immer die Nase am Boden und die Ohren so ziemlich auf Durchzug. Ich finde auch nicht, dass es mit dem Alter schwieriger geworden ist, eher andersrum - jetzt, wo er so richtig erwachsen ist, kann er Reize viel besser aushalten, das hat sich alles ritualisiert. Und zwar so:


    Wir laufen auf einem Waldweg, Hund ca 20 - 50 Meter vor.

    Wild schreckt hoch, läuft (jetzt im Winter meist gut sichtbar), Hund bellt, schaut zu mir, ich rufe: HIER, er springt auf der Stelle auf und ab wie ein Flummi, ich rufe: KOMM SCHNELL HIER! er kommt im Affenzahn angelaufen, holt sich dickes Lob. Und dann leine ich nicht an, sondern er darf auf dem Weg wieder Richtung flüchtendem Wild laufen. Ich sage wirklich ausdrücklich: Okay! Ist er wieder ungefähr an der Stelle, an der es losging, rufe ich ihn wieder, er kommt, kriegt wieder Lob und dieses Mal evtl. auch ein hochwertiges Leckerchen (was er vorher nicht angenommen hätte). Da aber hat er sich die größte Erregung schon weggelaufen und das Wild ist eh davon ... Das funktioniert für uns gut und - wie bereits erwähnt - geht das auch mehrfach auf einem Spaziergang. Aber irgendwann ist auch bei diesem Hund der Ofen aus, das empfinde ich wenigstens so, getestet habe ich es nie, dann kommt die Leine dran. Das langsamere Tempo, die Nähe zu mir, das Umlenken auf Futter und/oder Wasser pegelt ihn in ca 10 Minuten zuverlässig wieder runter auf Normalniveau. Dann darf er wieder lostraben :-)

    mistaLee Hier auch ein immer-frei-Kandidat, Whippetrüde intakt, wird im Januar 4 Jahre alt. Wir waren noch nie auf einer Bahn, weil er die Beine strecken kann, wann er will. Wir haben sehr viel (sichtbares) Wild, er regt sich schon auf, wenn die Rehe vor ihm losspurten - aber er ist zuverlässig abrufbar. Wirklich! Er geht sogar nicht mit, wenn ein anderer Hund die Flatter macht, regt sich darüber aber natürlich noch mehr auf ... Ich würde nie sagen, dass er 100% hört, aber die 95% reichen mir. Trotzdem achte ich ständig auf den Hund und wenn innerhalb von einer halben Stunde Spaziergang drei Mal Rehe aufspringen, geht er an die Leine bis die Ohren wieder runterfallen und der leicht irre Ausdruck wieder aus dem Gesicht verschwindet.


    Übrigens beziehe ich das auf alles Wild inkl. Vögel außer Kaninchen. Als da in diesem Sommer eins im Feld kurz vorm Whippet aufsprang, ist er sofort hinterher, das war eine echte Hatz und kein Vergleich zu dem spielerischen Rumgerenne, das er sonst so drauf hat. Sehr beeindruckend. Er hat es zum Glück trotzdem nicht bekommen, weil es sich in ein Dickicht flüchten konnte. Okay, das war in bald 4 Jahren 1 Mal - dafür hänge ich den Kerl nicht permanent an die Leine.

    Grundsätzlich ist die Haltung "So lange die (= die da oben, die anderen, die Politiker, die Reichen, die wasauchimmer) es noch machen, mach ich auch weiter wie bisher" problematisch - denn es findet sich immer irgendwo ein anderer, der es schlimmer treibt als man selbst und so ändert sich nie etwas. Ich finde, Umweltbewusstsein darf ruhig ein paar seltsame Blüten treiben, Hauptsache ist doch, dass es nicht komplett eingeht ...


    Plastik ist ein großes, globales Problem und wir Hundehalter haben unseren Anteil daran. Ich sehe trotzdem zur Zeit keine Alternative zum Beutelchen. Ist schon verrückt - im Geschäft leg ich Obst und Gemüse einzeln aufs Band oder nutze, wenn ich sie nicht wieder vergessen habe, die dünnen Mehrfachsäckchen. Aber den Kot meines Hundes verpack ich möglichst komplett und hygienisch. Auch meinen Hausmüll verpack ich ordentlich in gekaufte Plastiktüten. Und den Plastikmüll pack ich in größere Plastiksäcke, alles ziemlich absurd.


    Ich wohne sehr ländlich, hinterm Haus beginnt der Wald. Ich halte es also wie die meisten hier - bewohntes Gebiet, landwirtschaftlich genutzte Fläche: Beutel, aufheben, mitnehmen. Wald und Wildnis: Schneckenfutter.