Beiträge von ~ELLA~

    Jein.

    Der Schnuff ist zwar ein fanatischer Dehner, aber er klappt nicht mehr die Pfoten um. Ein paar Mal habe ich etwas ähnliches gesehen, wenn er als Junghund vom Sofa aufstand - also Hinterfüße noch oben, vorn bereits auf dem Teppich. Das war mehr so ein Herunterfließen, da hat er auch die Zehen kurz schleifen lassen ... Macht er, wie gesagt, nicht mehr. Er ist jetzt 3 1/2 Jahre alt.

    Er liegt nie in Froschhaltung, das sehe ich bei Whippets öfters. Was er immer mal ganz gern hat, wenn ich ihn hinten anhebe, so wie man als Kind Schubkarre gespielt hat, und er sich so richtig lang machen kann. Dann grunzt er sogar manchmal. Immer ein gutes Zeichen für eine gelungene Dehnung - ein tiefer Grunzer :-)

    Mein Whippet-Bub ignoriert seine Nase komplett - außer beim Mädels nachschnüffeln, da funktioniert sie plötzlich tadellos. Wenn es geht und sich so ergibt, lässt er sogar die von ihm sonst sehr verehrte alte Pointer-Dame Mäuschen erschnüffeln und ausgraben, damit er die Flüchtenden dann knacken kann ... Die beiden im Team zu erleben ist echt eine Show, ein komplett autodidaktisches und super harmonierendes pest-control Team.

    Mein Hund ist mit 11 Monaten super an der Leine gelaufen - bis er es plötzlich wieder vergessen hat ;-)

    Im Ernst: Jetzt, mit 3,5 Jahren läuft er super an der Leine. Viel Übung, aber auch einfach erwachsen werden. An einem Feldweg würde mein Hund ein bisschen brav an der Leine laufen, dann sich umdrehen und mich anschauen, Motto: Vergessen, mich abzuleinen? An der Straße geht er wie eine Feder an der Leine, in der Stadt muss er viel schnüffeln und markieren, da muss ich mich mehr durchsetzen, im Feld fragt er eben irgendwann, was das soll mit der Leine ... Leine ist nicht nur Begrenzung, sondern auch Verbindung und Kommunikation - habt ihr auch klare Freilaufsituationen? Wann leinst du an, wann ab? Welche Längen nutzt du?

    Ich persönlich würde von einem so jungen Hund noch nicht zu viel verlangen.

    Markerwort ist superpraktisch, wenn du (später) Tricks machen möchtest und/oder nicht immer ein Leckerchen in den Hund schieben willst. Sondern nur jedes 2. Mal oder so. Ich habe zwei Markerworte, ein hohes, kurzes "Gut!", das wie ein Klick funktioniert und ein tieferes, langes "Priiimmaaa", das jegliches Bleiben belohnt. Das liegt aber auch an meinem Hund (Whippet) , der fix und selbstständig gern jede Position und also auch jeden Befehl selbst auflösen möchte - mit Gut! kann ich ihn schnell bestätigen und echt viel für uns beide erreichen (er liebt Tricks und die Arbeit daran) und mit Priiimaaa kann ich das belohnen, was schwer für ihn ist, z.B. das Bleiben im Freilauf, obwohl weiter vorn irgendwas interessantes ist. Und es ist ja immer irgendwas Interessantes weiter vorn ... Und im Freilauf kann ich ihn ja zunächst nur verbal belohnen, weil immer eine Distanz dazwischen ist.

    Mir geht's wie l'eau, ich empfinde meinen Whippet als "einfach" im Vergleich zu den Galgos aus dem TS, die mir begegnen. Wenn wir mit nicht-Windhunden unterwegs sind merke ich aber, was ich so gewohnt bin - den großen Radius, meine ständige Aufmerksamkeit. Ich hab immer ein Auge auf dem Hund und eins am Horizont ;-) Und getrödelt wird bei uns auch nicht, zu Atem kommen kann man schließlich immer mal wieder am Mauseloch.

    Mein Hund kann auch "Komm, wir fahren mit dem Auto" > wenn die Gassirunde eben nicht vor der Haustür startet oder "Geh erst hoch duschen" > wenn er sich eingesaut hat. :-) Ich schwöre, der versteht jedes Wort!!


    Im Ernst: Vieles ergibt sich einfach. Das Übliche haben wir einfach trainiert, nach und nach, da wirft man nix durcheinander. Im Alltag braucht man auch nicht viel. Wir haben aber auch Tricks geübt, es gibt inzwischen ein echt großes Repertoire - da habe ich mir schon überlegt, was wie heißen soll. Aber auch da gilt: die Benennung kommt am Schluss, wenn der Trick einigermaßen sitzt ... und dann gibt es ewig viele Wiederholungen, das prägt sich Mensch und Hund schon ein.


    Viel Spaß mit dem Kleinen, Spaß haben ist der wichtigste "Trick"!

    Ach, du auch Odenwald, Laviollina? Ich auch (Bergstraße). ;-)

    Kurz zu offline im Wald Sus.scrofa - mein Whippet-Bub ist immer offline im Wald, jeden Tag. Wir haben gearbeitet, ja, aber das muss man mit jedem Hund. Wir haben hier wirklich viel Wild und mein Schnuff geht auch schon mal ziemlich weit vor, Windhund eben. Aber er ist abrufbar, selbst wenn er schon gestartet ist. Meist läuft es aber so, dass ich alles im Ansatz unterbinden kann, wenn er, wie Laviollina schrieb "guckig" wird. Es geht also!* Und ich finde es super angenehm, nicht so ein extremes Nasentier zu haben. Auch wenn wir wandern gehen, zB in den Ardennen, ist der Hund immer frei - und da gibt's massenhaft Viecher. Oft sind die Trails schmal, man muss auch mal über ein paar Felsbrocken klettern - da würde ich verrückt, wenn ich den Hund an der Leine führen müsste.


    Geübt haben wir übrigens viel in den Rheinauen bei Worms, da ziehen ganze Herden von Rehen weithin sichtbar über die Wiesen wie Gazellen in der Savanne ... Wenn es ein vergleichbares Eichhörnchen-Gebiet in der Nähe gäbe, bekäme ich das vielleicht auch noch hin :-) Bei Eichhörnchen fliegen hier nämlich noch recht oft die Sicherungen raus.


    *Ich weiß, dass es nicht bei allen geht, da gibt es schon noch individuelle Unterschiede. Aber gerade beim Whippet seh und höre ich schon oft, das der Jagdtrieb händelbar ist und bei uns ist er es definitiv.

    ...

    Mach dir nicht zu viel Gedanken um die Stubenreinheit. Wir bringen unseren Hunden die Stubenreinheit nämlich nicht bei wie ein schwieriges Kunststück. Wir geben ihnen lediglich die Möglichkeit, ihrer angeborenen Neigung zu folgen und den eigenen Wohnbereich sauber zu halten. Das tun wir einfach, indem wir oft mit dem Welpen rausgehen. Es ist viel mehr ein innerer Reifungsprozess des Hundes als eine pädagogische Meisterleistung unsererseits. Geduld reicht aus. ;)

    Bester Kommentar zum Thema ever.


    Ich hatte hier für nachts auch eine kurze Retrieverleine, um Partymachen zu verhindern. Stubenreinheit war keine große Sache, wenn was reingegangen ist, war es mein Fehler.