Beiträge von Billi

    Also ist es schlicht und ergreifend eine Lüge, wenn in Rasseportraits steht, die Hunde hätten keinen Jagdtrieb, oder?



    @flying-paws Woher weiß denn der nicht auf Aussehen gezüchtete Spitz, dass Mäuse jagen okay ist, Kanichen und anderes aber nicht? Ich hatte letztens erst das Gespräch mit einer Züchterin, die das durchaus kritisch gesehen hat. Jagdtrieb wäre eben Jagdtrieb, ob nun Mäuse oder was anderes. Ich habe aber genauso oft gehört und gelesen, dass Spitze da wirklich einen Unterschied machen. Ein Exemplar kenne ich sogar persönlich. Aber wenn man sich einen Spitzwelpen holt, weiß man ja nicht unbedingt, was man kriegt, oder?


    Von Collies habe ich auch schon sehr oft gehört, dass sie eher nicht jagen sollen oder zumindest leicht davon abzuhalten sind. Ist es beim Collie leichter, ihn vom Jagen abzuhalten, weil er mehr Will-to-please hat? Das scheint ja auch wichtig zu sein, wie ich hier herausgelesen habe.

    Hallo zusammen,


    ich habe ja vor rund nem halben Jahr als kompletter Hundeneuling einen Notfallspitz bei mir aufgenommen. Der Spitz war immer eine meiner favorisierten Rassen, weil er wenig bis keinen Jagdtrieb haben soll. Nun ja... Im Gespräch mit mehreren Züchtern und auch aus meinen eigenen Beobachtungen heraus weiß ich nun, dass man auch Glück haben muss, um wirklich einen Spitz ohne nennenswerten Jagdtrieb zu bekommen (ich hatte Pech), allein auf die Rasse darf man sich in der Sache also nicht verlassen.


    Jetzt geistert mir die Frage im Kopf rum, ob es überhaupt irgendwelche Rassen gibt, wo man den Jagdtrieb verlässlich ausschließen kann? Immerhin ist jeder Hund ja auch ein Raubtier. Nach meinen Erfahrungen mit dem Spitz könnte ich mir vorstellen, dass es bei allen Rassen sehr aufs Individuum, die Erfahrungen und Erziehung ankommt. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. ;)


    Also, kennt jemand von euch eine Rasse, bei der man zu 99 Prozent immer einen Hund bekommt, der jagen so gar nicht toll findet oder der zumindest sehr sehr leicht davon abzubringen ist?


    Bin gespannt auf eure Meinungen!

    Puh, das Problem kenne ich in abgeschwächter Form auch (mein Hund hat aber zum Glück nur 10 Kilo und ohne Ablenkung klappt es schon ganz gut). Einen wirklichen Tipp habe ich leider nicht, aber ich lese gerne mal mit! Vor allem, weil das auch meine Freundin betrifft, die einen großen Hund hat. Das schlaucht total, mit den beiden Spazierenzugehen. Am Ende ist man total kaputt und für die Hunde wars auch eher frustrierend.


    Alleine klappt es bei mir relativ gut, aber eben auch nur in bekanntem Gebiet und ohne Ablenkung. Was bin ich erst gestern auf ner relativ kurzen (und ruhigen) Runde stehen geblieben und immer wieder zurück gelaufen! Lernerfolg gleich null. Meiner weiß auch, dass er wieder zurück laufen muss, damit es weiter geht, rennt dann aber auch wieder rein. Ich denke, hier liegt irgendwo der Knackpunkt, da haben wir den Hunden vermutlich was falsches beigebracht. Ich weiß aber leider auch nicht, was. :ka:


    Was mir aufgefallen ist: Du sagst, du schimpfst bei Hundebegegnungen, wenn er dich hinzieht. Das würde ich lassen. Er denkt sonst, du feuerst ihn an.


    Wegen dem Hundetrainer: Bist du da am Ball geblieben? Ich habe auch einen Hundetrainer, unter anderem auch wegen diesem Problem, wir üben aber im Moment vor allem an Autos mit positiver Bestärkung auf Entfernung. Das funktioniert eigentlich ganz gut, weil Autos auch relativ berechenbar nur auf der Straße langfahren und man da ein bisschen planen kann. Nur mit anderen Hunden ist das schwierig, weil die einfach überall auftauchen, auch mal ohne Leine, und mal so mal so reagieren. Da wäre es bestimmt gut, die Situation anfangs mit dem Trainer und einem anderen, souveränen Hund die Situation zu stellen, damit man da überhaupt irgendwie vorwärts kommt. Und ganz wichtig: anfangs den Trainer öfter draufschauen lassen! Ich habe so viel nach den ersten Erklärungen im Alleingang geübt, dass sich da einige Fehler eingeschlichen haben, die aber ganz entscheidende Lernprozesse verhindert haben. Dabei war ich der festen Überzeugung, alles genau verstanden zu haben! Sogar, als ich meinte, die Fehler dann endlich ausgemerzt zu haben, gab es bei einer weiteren Stunde dann wieder Verbesserungsbedarf. Aber es ist schon wesentlich besser geworden. Sowohl mein Training als auch das Autoproblem! Aber es geht immer nur ganz langsam und dosiert und bis wir so weit sind, dass wir uns auf die gleiche Art an Hundebegegnungen ranwagen können, dauert es noch. Darum bin ich umso gespannter, ob das bei dir funktioniert. Ich drücke jedenfalls die Daumen!

    Boah, ich könnte grad kotzen. War mit Charly, meiner Freundin und ihrer Hündin eine kurze Runde am Feld spazieren. An einer uneinsichtigen Stelle haben wir die Hunde an die Leine genommen und das war auch gut so. Aus einer anderen Richtung kamen drei Leute mit zwei freilaufenden Hunden, einer davon einer Berner, keine Ahnung, ob das Charlys Todfeind war oder ein anderer. Charly hat sie schon durchs Gestrüpp gesehen und mächtig gebellt und sich in die Leine geschmissen, seine Hundekumpeline auch. Ich also wie der Hundetrainer empfohlen hat, den Rückwärtsgang eingelegt und mich möglichst weit entfernt, Hund absitzen lassen und belohnt. Tja... Meine Begleiterin ist weiter gegangen, die kennt da nichts. Da höre ich nur ein Rufen von der Berner-Besitzerin und sehe den dazugehörigen Hund volle Kanne auf die Hündin meiner Freundin zuschießen. Unsere beiden haben logischerweise wieder gebellt, ich also noch ein ganzes Stück weiter weg gegangen. Meine Freundin stand dann ziemlich schnell mit ihrer zwar verträglichen, aber ziemlich eingeschüchterten Hündin zwischen den beiden Freiläufern (der andere Hund kam auch dazu, hat aber Abstand gehalten, der Berner hat sie hingegen massiv bedrängt). Die Berner-Besitzerin hat inzwischen auch aufgeschlossen, hätte ihren Hund also durchaus anleinen können. Aber was macht die? Fragt meine Freundin, warum ich so weit weg stehe und meine Freundin sagt ihr, dass meiner unverträglich ist (was ja noch nichtmal wirklich stimmt). Da guckt die blöde Tussi bloß abwertend, meint, man müsse die einfach nur machen lassen und schon rennt der Berner frontal auf uns zu, Charly natürlich wieder am Explodieren. Ich hab die Krise gekriegt und Charly von der Leine gelassen, der mit Getöse auf den Berner los ist, um ihn sich vom Leib zu halten. Der hat sich dann ein paar Mal gewehrt und zurückgeschnappt, sich dann aber auch endlich getrollt und wieder die Hündin meiner Freundin belästigt. Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, aber ich konnte Charly dann tatsächlich auch wieder anleinen. Da bin ich total glücklich drüber. Aber ob das alles so richtig war von meiner Seite aus, weiß ich nicht. Jetzt hat Charly das ja selbst geregelt, das war wahrscheinlich nicht so förderlich für das Thema Leinenaggression, oder? Aber ich glaube nicht, dass ich den Berner hätte blocken können. :ugly:

    Ich hatte bei meinem Spaziergang gestern eine schöne und bemerkenswerte Begegnung. Ich versuche ja im Moment so gut es geht Auto- und Hundebegegnungen außerhalb des Trainings zu vermeiden. Das ist mir bis zum letzten Wegstück auch gut gelungen. Da sehr ich durch die Bäume Scheinwerfer aufblitzen und rette mich und Charly an den Rand des Feldwegs. War ne echt blöde Stelle, denn daneben war ein tiefer Graben, ich konnte also nicht weiter weg und wusste nicht, ob Charly der Abstand reichen würde. Ich lobe ihn immer wieder und steck Leckerlis in den Hund, aber irgendwann merke ich, da geht gar nichts mehr und bereite mich schon auf das Schlimmste vor. Da schaue ich Richtung Auto und dann rennt da vorweg auch noch ein Hund! Also doppelt blöde Situation bei nem Leinenpöbler, der noch dazu auf Autos geht.


    Zum Glück hatte ich eine relativ lange Leine dran und lasse die bis auf die Handschlaufe los, in der Hoffnung, dass der andere Hund kein Rüde ist. Glück im Unglück: Es ist ne Hündin und Charly ist von der gleich so hin und weg, dass er darüber sogar das Auto vergisst. Das Herrchen fuhr die ganze Zeit telefonierend im Auto hinter seinem Hund her und sagt plötzlich zu seinem Gesprächspartner: "Du, ich muss mal was klären, ich ruf in zwei Minuten noch mal an" und steigt aus. Da gingen mir tausend Sachen durch den Kopf, aber nicht das, was dann passierte: Der Typ kommt zu mir und meint: "Das ist doch Lunas Freund, oder?" Ich hab etliche Fragezeichen über dem Kopf und sag "Ja". Es stellte sich heraus, dass er zwei Dörfer weiter wohnt, wo auch Charlys beste Hundefreundin lebt, die gleichzeitig mit der besagten Hündin befreundet ist. Fand ich total bemerkenswert, wie bekannt ein nicht-bunter Hund doch sein kann! :lol: Er stieg dann wieder in sein Auto mit den Worten: "Das ist unsere Rennstrecke, einen Border Collie bekommt man so schnell nicht ruhig!" Sprachs und schon schoss die Hündin los, in einem Affenzahn über die Wiese neben dem Feldweg, sodass Herrchen mit seinem Auto gar nicht mehr hinterher kam. Bemerkenswert find ich auch: Wir wissen jetzt beide, wie unsere Hunde heißen, uns selbst haben wir aber nicht vorgestellt! xD

    Soooo, es gibt Neuigkeiten. Ich bin noch total kaputt von den letzten Tagen, aber es hat sich wieder einiges getan. Charly ist nun komplett auf mich angemeldet, außerdem war ich bei der Tierärztin wegen der Schmerzproblematik. So wie es aussieht hat Charly akut keine Probleme, es gibt aber schon gewisse Veränderungen an der Hüfte aufgrund der Fehlstellung des Beines, das ist im Moment aber noch nicht so schlimm. In der Hüfte war wohl außerdem noch eine Blockade drin, die hat sie erstmal ausgerenkt. Bei Kälte (und es war die letzten Monate ja sehr kalt) hat er aber wirklich dolle Probleme. Beim Unfall wurde ja auch eine Arterie verletzt und bei Kälte werden die Pfoten wohl eh nicht so gut durchblutet. Das muss für ihn sehr schmerzhaft sein. Da soll ich ihm mit ner Fettsalbe und einem Socken helfen, damit die Pfote nicht so auskühlt.


    Ansonsten hat Charly sich bei meinem Freund vorbildlich benommen, bei mir hat er hingegen gleich wieder die Sau rausgelassen, ist mir abgehauen, wollte meine Katze fressen, hat sich bei dem einzigen vorbeifahrenden Auto so richtig aufgeführt, als hätten wir vorher nie was geübt :lepra:
    Tja, und heute war der Hundetrainer da. Charly war enorm aufgekratzt und ich war ausnahmsweise mal so richtig froh darüber, denn genau das wollte ich dem Trainer ja zeigen. Ich bin übrigens immer wieder begeistert von seiner ruhigen und coolen Art und seiner Erklärweise.


    Beim Thema Katze vermutet er ein Ressourcenproblem. Ich bin die Ressource. Und wenn Charly der Katze hinterherstellt und ich ihn zu mir rufe, dann hat er das, was er will: Aufmerksamkeit. Ich soll ihn kommentarlos wegholen und schauen, ob es nach einiger Zeit besser wird. Das haben wir aber nur theoretisch angesprochen. Praktisch sind wir einmal die Straße (kaum befahren) auf und ab gegangen. Bei einer fremden Katze auf den ersten Metern ist Charly total ausgeflippt und wollte hin. Wir sind dann einfach umgedreht, haben gewartet, bis Charly sich beruhigt hat, und sind dann wieder in die Richtung gegangen. Ich habe ja ehrlich gesagt fest damit gerechnet, dass wir den Rest der Übung knicken können, so aufgeregt war Charly!


    Er hat sich dann aber ganz gut wieder beruhigt, ich fand ihn ja immer noch relativ aufgeregt, aber der Trainer meinte, es geht. Wir haben uns dann langsam an die Autos auf der Hauptstraße rangetastet und konnten sogar relativ schnell direkt an die Straße gehen. Auch als zwei Autos unvermittelt direkt an uns vorbei abgebogen sind - uns also quasi fast den Arsch abgefahren haben - hat Charly nicht gebellt, sondern sich seine Leckerchen abgeholt. Ich mache beim Training übrigens immer noch ein paar Fehler, ist mir heute wieder klar geworden. Der Teufel steckt eben im Detail. Aber der Trainer hat uns trotzdem gelobt! Es wäre schon wesentlich besser geworden als bei seinem letzten Besuch. Man, bin ich stolz! :hurra: Positive Verstärkung funktioniert also auch bei mir. Ohne den Hundetrainer hätte ich nämlich schon längst das Handtuch geworfen!


    Nach der "Stunde" (das eigentliche Training hat nur wenige Minuten gedauert) muss ich sagen, ist Charly recht ruhig. Das hätte ich nie für möglich gehalten, so aufgedreht wie er heute morgen noch war.


    Zum Thema Auslastung etc. hat der Trainer mir den Tipp gegeben, einfach auszuprobieren. Kopfarbeit wie zum Beispiel Tricksen oder irgendwas suchen lassen - auch unterwegs - hat er mir empfohlen. Da werde ich mich jetzt einfach langsam rantasten, wie viel Charly verträgt. Der Trainer fand ihn auch gar nicht so schlimm gestresst, wie ich ihn immer beschreibe und während der Stunde ist Charly auch tatsächlich irgendwann komplett runter gefahren. Jetzt liegt er immer noch in der Ecke (!!!nicht an der Tür oder mit Blick auf die Tür!!!!) und schläft. Ich bin begeistert, aber ich hab jetzt ne Menge Stoff zum Nachdenken. Vor allem bin ich gespannt, wie Charly sich morgen verhält. Heute Abend gibt es nur noch eine kleine Runde ohne Autos und Co. Da hat der Trainer mir auch die Augen geöffnet, was das richtige Maß des Trainings angeht. Nur wenige Minuten am Tag und ansonsten halt managen. Jetzt muss ich das "nur" noch alles richtig umsetzen und dann muss das Training "nur" noch Früchte tragen! xD

    Da es ja schlimmer nicht werden kann, probiere ich es jetzt einfach mal mit dem Nullprogramm. Und taste mich dann langsam ans richtige Maß ran. Ich bin aber echt froh zu lesen, dass es anderen auch so ging wie es mir jetzt geht und das es ja wohl offensichtlich schaffbar ist, wenn man das Durchhaltevermögen dazu hat. Aber es ist echt schwer!


    Wie war das jetzt mit eurem Garten und eurer Wiese, da löst er sich nicht?

    Doch, da würde er sein Geschäft auch machen, das ist kein Problem.

    Ja, es ist egal, wie lang die Leine ist, ob 2, 5, 10 oder 15 Meter... Selbst die 20 Meter Schleppleine nutzt er voll aus. Da bin ich ständig dabei zu schnalzen, stehen zu bleiben etc. pp. und sobald ich aufgeschlossen habe oder ihn zurückgerufen habe und wieder freigebe, rennt er wieder rein. Das nervt... Er sieht halt an längeren Leinen auch immer alles vor mir und kann sich schonmal schön aufregen, während ich noch gar nicht geschnallt habe, was los ist (er läuft ja fast immer vor). Deswegen nehme ich jetzt fast nur noch die kurze, also 2 Meter, kürzbar auf die Hälfte, wenn man doch mal durch die Stadt muss. Da bin ich im Zweifel einfach schneller bei ihm und er kann auch bei Aufregung nicht so reinrennen oder mich einwickeln, wie er es schon sehr oft gemacht hat. Wenn ich nur über die Wiese gehe, ist er auch öfter mal an der Schleppleine, aber da gibt's dann wieder Stop-and-Go wie oben beschrieben. Da denke ich manchmal, wäre die kurze Leine vielleicht im Moment generell die bessere Wahl auf Spaziergängen. Ich bleib ja auch stehen, wenn er irgendwo schnüffeln will, so ist es ja nicht. Nur lass ich mich dann nicht nochmal den Weg zurück zerren, wenn er da noch eine interessante Schnüffelstelle übersehen hat.

    Puh, okay, ich glaube, jetzt habe ich es verstanden. Also erstmal mindestens eine Woche lang nur zum Lösen raus, drinnen Ruhe, zur Not anbinden, sonst nichts. Das wird schwierig umzusetzen, aber ich werde es versuchen! Ab morgen bis einschließlich Samstag geht Charly mit meinem Freund ins Büro, dazwischen gibts nur Pinkelpausen. Das ist zwar nicht wirklich "Null-Programm", weils ja ins Büro geht, aber anders geht es gerade nicht. Und so wie ich meinen Freund verstanden habe, ist Charly im Büro entspannt und unauffällig. Vielleicht ist das Büro ja sogar besser als Zuhause, weil das nicht sein Revier ist. Nächste Woche Montag hab ich einen Termin mit Hund und Katz beim Tierarzt mit Schwerpunkt auf Naturheilkunde, jeweils zum Rundumcheck. Großes Blutbild bei beiden steht auf meiner Liste (bei Charly mit Schilddrüsenwert), zusätzlich ein Schmerzcheck. Den Dienstag darauf gehts wieder mit meinem Freund ins Büro und Mittwoch kommt der Hundetrainer. Den werde ich trotzdem kommen lassen, einfach, um mein Vorgehen mal zu besprechen und ihn nochmal draufschauen zu lassen. Vielleicht hat er ja noch einen Tipp parat. Und danach kann ich dann in die richtige "Nullrunde" starten. Das wird schwer!


    Was mir aber noch nicht wirklich einleuchtet: Wenn ich gar nichts mit ihm trainieren soll, ist das nicht eher kontraproduktiv? Also wenn ich kurz mit ihm raus gehe, hat er ja ständig nur die Nase am Boden und schnüffelt und zieht wie ein Bekloppter. Durch die straffe Leine baut sich bei mir und sicherlich auch bei ihm Frust auf, zudem ist er manchmal so in seiner Welt, dass er nur hektisch schnüffelt und markiert und sonst gar nichts mitbekommt. Ich schnalze dann immer mit der Zunge, das ist so das Signal für "Hallo, ich bin auch noch da, mach mal langsamer". Er reagiert je nach Erregungszustand sogar immer öfter drauf. So richtiges Fuß-Laufen auf Kommando klappt eh nicht, obwohl er es eigentlich laut Züchterin können müsste. Ich belohne ihn daher immer, wenn er neben mir ist und/oder mich anschaut. Das verstehe ich jetzt eigentlich schon unter Training und das möchte ich ungern weglassen, weil er sich so ja an mir orientiert und es meiner Meinung nach auch ein wenig die Aufregung rausnimmt. Wenn ein Auto kommt und ich nicht großräumig ausweichen kann (das lässt sich leider so gut wie gar nicht vermeiden, es sind aber wirklich nur einzelne), dann spreche ich ihn frühzeitig an und wenn er reagiert, gibts Leckerli. Außerdem einen Leckerlibombardement, wenn das Auto direkt an uns vorbei fährt. So würde ich es auch gerne beibehalten, weil ich solche Situationen ja nicht verhindern kann und ihn ja auch nicht einfach im luftleeren Raum hängen lassen kann, weil er das dann natürlich auf seine Art, also mit Kläffen, regelt. Das müsste doch in Ordnung sein, oder?