Das kommt drauf an, wie er drauf ist. Normalerweise hibbelt er beim Losgehen noch nicht, erst wenn wir auf Höhe des ersten Gartens mit Hund sind und da auch erst für Außenstehende merklich, wenn tatsächlich auch ein Hund draußen ist. Heute wars halt deswegen schon von Anfang an so schlimm, weil die anderen Hunde im Haus kurz vorher mächtig Terror gemacht haben.
Kommandos kann Charly auch viele, die nützlich wären, und auch manche wirklich gut. Aber sobald er in seiner Welt ist, nimmt er mich gar nicht mehr wahr. Normalerweise schaff ich es, ihn vorher schon irgendwie raus zu holen. Nur im Moment geht einfach gar nichts mehr.
Da scheint sich bei ihm einiges an Stress angestaut zu haben, was erstmal wieder abgebaut werden muss! Trotzdem irre, wie wenig es braucht, um ihn wieder komplett zurückzuwerfen. So sensibel wirkt der auf den ersten Blick gar nicht!
Beiträge von Billi
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Ist Charly mittlerweile eigentlich kastriert? Wenn ich dich nicht verwechsle, wollte die Vorbesitzerin ja nicht, dass er kastriert wird, weil er bei ihr als Deckrüde fungieren sollte.
Nein, aber er hat den Chip gekriegt. Erst ein halbes Jahr und jetzt nochmal auf ein Jahr verlängert, weil er halt auch recht unsicher ist und ich erstmal schauen wollte, ob wir das Verhalten nicht auch so in den Griff kriegen und um eine Kastra rum kommen (nicht wegen der Vorbesitzerin, die hab ich ja grad echt gefressen!!! ) Seitdem ist es auch besser geworden, zumindest den einen Stress konnte ich so auf Null runterfahren.
Wisst ihr bei Charly eigentlich eine Ursache seines Verhaltens?
Ja, schwere Misshandlung in der Prägephase und danach bis er etwa 1,5 Jahre alt war, immer wieder.
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@MejinIch bin von der Hitze völlig platt und Charly unter normalen Umständen eigentlich auch, aber im Moment ist der Stress stärker als die Hitze. Tierärztlich steht noch der umfangreiche Schilddrüsen-Check aus, aber der ist momentan finanziell nicht mehr drin. Und auch aus Mangel von fähigen Tierärzten in der Gegend. Bin schon öfter mit meinem Anliegen weggeschickt worden
Ich bin innerlich eigentlich ganz entspannt, wenn ich rausgehe, weils ja auch schon so oft und lange gut war, hab aber immer ein Auge auf ihn, wenn er schon so komisch ist. Und so entspannt wie ich gern wäre (vor allem etwas weniger aufmerksam), gehts mit ihm auch nicht, weil er mich sonst sofort ausblendet und ich ihn gerade auf den ersten Metern oft ermahnen muss. Jeden Tag dasselbe Spiel, dabei ist er eigentlich leinenführig... Aber die ersten Meter gehen halt auch am Garten mit dem Erzfeind und anderen Nachbarshunden vorbei. Deswegen will ich ab morgen fahren. Er rüstet sich schon vor der Haustür innerlich zum Kampf und zieht möglichst schnell vorneweg, immer mit einem Auge auf die Nachbarsgärten. Normalerweise strahlt er mich dann an, wenn einer bellt und er sich ein Leckerchen abholen kann. Momentan ist er gleich auf 180. Da könnt ich ihm nen Schnitzel an den Kopf werfen.
Ansonsten hab ich schon sämtliche Auslöser (Autos, Hunde, Katzen, Wild...) aus entsprechender und sich langsam verringernder Entfernung schön geklickert. Wenn ich gemerkt habe, das geht noch nicht, dann halt zügig in die andere Richtung weggehen oder, wenn das nicht geht, mich vor den Hund stellen und Aufmerksamkeit fordern. In letzter Zeit funktioniert letzteres schon gar nicht mehr. Da wird höchstens Gras gefressen und wenn das Auto oder was auch immer dann vorbei ist, dann werde ich erst angeguckt. Leckerlis kann er in der Situation selbst auch nicht mehr nehmen. Also eigentlich wie ganz am Anfang
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Ich würd momentan gerne auf ne einsame Insel umziehen. Ich finde es immer wieder unglaublich, wie stressanfällig Charly ist. Es ist bestimmt schon wieder einen Monat her, seit wir mit der Trainerin und Charlys kleiner Schwester unterwegs waren und das Ausrasten bei Autos provoziert haben. Seit diesem Rückfall komme ich einfach nicht mehr dahin, wo wir davor waren. Dabei sollte mein Freund ja nur lernen, mit Charly auch in schwierigen Situationen umzugehen und mir damit auch Arbeit abnehmen. Jetzt hab ich genau das Gegenteil von dem erreicht, was ich wollte. Ich kann Charly erst Recht nicht mehr weggeben, weil er wieder heftig Terror schiebt, sogar bei mir wieder
Die Stresssignale sind permanent und schleichend mehr geworden, egal wie viel Ruhe ich versuche reinzubringen. Hab ja weiter oben schon davon geschrieben. Vorgestern war Charly auf nem normalen Spaziergang schon so drüber, dass ich auf die Wiese ausweichen musste. Als er das herannahende Auto in nem viertel Kilometer Entfernung nur gehört hat, wars mit Ansprechbarkeit schon vorbei. Gestern früh hab ich die Morgenrunde nach 200 Metern abgebrochen, weil gar nichts mehr ging und er total ausgeflippt ist wegen dem Nachbarshund am Gartenzaun (da konnten wir eigentlich schon längst recht normal auf der anderen Straßenseite dran vorbeigehen). Und heute fing er wieder mit seinem fürchterlichen Gekreische an, als vor uns ein Auto auftauchte, was dann aber abgebogen ist.
Das alles wurde ziemlich direkt ab dem Zeitpunkt schlimmer, als ich Zylkene abgesetzt habe. Hab heute darum schon gleich wieder was nachbestellt... Aber trotzdem sehe ich natürlich auch andere Ursachen. In der Hundeschule wurde die letzten Male doch recht viel rumgebrüllt (hätt ich das vorher gewusst, wie dort neue, junge Hunde "eingeordnet" werden, hätt ich kein Abo fürs ganze Jahr abgeschlossen!!!). Das hat sogar mich gestresst und Charly kam aus dem Grasfressen gar nicht mehr raus, obwohl er ja gar nicht gemeint war. Zu allem Übel haben die Hunde im gleichen Haus heute dann auch noch ein heftiges Kläffkonzert gegeben, bevor wir los sind. Das hab ich abgewartet und bin dann erst raus. Aber da fing er vor der Haustür schon an rumzuquietschen und zu Hecheln wie ein Blöder. Eigentlich wars da schon rum. Und dann das Auto
Auch wenn ich es scheiße finde, für kurze Spaziergänge mit dem Auto ums nächste Eck zu fahren, werde ich das die nächsten Tage wohl mal machen, um wieder Ruhe reinzubringen. Hundetraining (bei der Brülltrainerin) hab ich für nächste Woche schon abgesagt. Das machen auch meine Nerven nicht mit. Und sonst geht es dann vorwiegend nur noch in den Garten. Da kann ich mich dann vielleicht auch wieder ein bisschen entspannen. Es ist echt schlimm zu sehen, wie Charly noch Tage und Wochen nach einzelnen stressigen Situationen wieder rumhibbelt und sich von Kleinigkeiten total aus der Bahn werfen lässt und man so gar nichts machen kann, außer wieder alles runterzufahren, in Minischritten wieder die eigentlich normalsten Dinge zu üben und den Hund unter "Drogen" zu setzen. Apropos: Gibts Zylkene eigentlich auch für Menschen?!? Wenn das jetzt wieder ne zeitlang so weiter geht, hätte ich bestimmt auch Bedarf.
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Ich finde auch, wenn das mit der Betreuung geklärt ist, klingt das doch super. Und ich habe auch gleich an einen erwachsenen Tierheimhund oder einen Spitz denken müssen.
Der Spitz ist ein Allrounder, der macht fast alles mit, braucht aber nicht so viel Beschäftigung wie ein Sheltie (nach dem zu urteilen, was ich bisher über den Sheltie gelesen habe). Er ist sehr wachsam, darum ist es für ihn auch auslastend, wenn er einfach nur mal den Garten oder die Hühner bewacht. Also nicht ausschließlich versteht sich, aber er ist ja ursprünglich ein Hofhund und betrachtet es als seinen Job, zuhause aufzupassen.
Meiner konnte auch mal den ganzen Tag im großen Hühnerauslauf verbringen (ich war natürlich auch dabei) und sich damit beschäftigen, Eier zu suchen, das Revier abzulaufen und einfach aufzupassen. Abends war der platt, obwohl ich das Grundstück nicht verlassen habe. Das Programm war aber natürlich nur die Ausnahme und nicht die Regel!
Man muss natürlich von Anfang an hinterher sein, dass er es mit dem Aufpassen/Kläffen nicht übertreibt.
Jagdtrieb kann er trotzdem haben, da sollte man sich keine Illusionen machen. Rehe im Garten oder generell fremde Tiere werden sowieso verjagt, im Spitzrevier haben nur "Familienangehörige" was zu suchen. Meiner hat immer einen Unterschied zwischen der "eigenen" Katze und anderen gemacht. Das hat die dann natürlich auch voll ausgenutzt, andere Katzen mit Absicht provoziert und dann ihren "großen Bruder" geholt. -
viele Hunde fressen Gras weil es ihnen schlichtweg schmeckt. wieso ist das eine Übersprungshandlung?
nicht jedes Gähnen ist Beschwichtigung - nach einem Spaziergang kann es doch einfach Müdigkeit sein
und im Traum schnaufen/ aufregendes träumen ist doch auch etwas normales?Ja, schon. Charly kann auch normal/ruhig Gras fressen oder auch mal aus Müdigkeit gähnen etc.pp., aber das ist schon etwas anders, als wenn er es als Übersprungshandlung macht. Das macht er dann richtig anfallsartig, hektisch, teilweise auch in den unmöglichsten Kombinationen (auf dem Hintern um mich rumrutschen, dann hinschmeißen und sich kratzen, als ob er einen Sack Flöhe im Pelz hätte und in der nächsten Nanosekunde dann auch noch anfallsartig niesen zum Beispiel oder im Handstand markieren und dabei ins Gras beißen - mein persönliches Highlight bis jetzt). Und wenn der auslösende Reiz (es gibt immer einen!) noch zunimmt, tickt er dann auch oft aus. Nimmt man ihn aus der Situation raus, hört er sofort mit den Übersprungshandlungen auf. Ich dachte, in diesem Thread versteht man das.
Heute war Charly schon beim Losgehen irgendwie drüber und so nen richtigen, konkreten Auslöser gabs für das Verhalten eigentlich auch nicht. Das ist auch normal bei ihm. Manchmal hat er einfach nen schlechten Tag. Ich hatte aber den Eindruck, mit Zylkene war das nicht so schlimm. Da wollte ich diese ganzen Stressreaktionen für die Hundetrainerin filmen, aber er hat es in den letzten zwei Zylkene-Wochen nicht mehr gezeigt (weswegen wir das Verhalten dann provozieren mussten, indem wir gemeinsam mit seiner kleinen Schwester rausgegangen sind, da hat er dann aber auch die ganze Bandbreite bis zum kompletten Austicken abgespult und auch die Trainerin hat gesagt, dass das Übersprungsverhalten ist, was er da macht).
Aber eigentlich "glaub" ich nicht so richtig an Zylkene und es ist ja auch nicht gerade günstig. Deswegen ist ja meine leise Hoffnung, dass die vermehrten Stressreaktionen andere Ursachen haben und ich mir die Wirksamkeit nur eingebildet habe Andererseits wäre es natürlich auch gut, wenns ihm hilft, dann hätte ich wenigstens was, dass ich ihm außer den Schmerzmitteln noch geben kann, damit es ihm besser geht.
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Kann mir jemand bitte was zu den Verhaltensänderungen durch Zylkene schreiben? Ich bin mir gerade nicht sicher, wie ich Charlys Verhalten einschätzen soll. Hab ihm für einen Monat Zylkene gegeben und vor ein paar Wochen wieder abgesetzt. In dem Zeitraum, in dem er Zylkene bekommen hat, ist einiges gewesen (viele Ausflüge, einmal auch mit langer Fahrt und zwei Übernachtungen), aber ich hatte trotzdem irgendwie den Eindruck, dass er grundsätzlich entspannter war als sonst. Jetzt nicht nur wegen Reizüberflutung in fremder Umgebung, sondern auch im Alltag auf den bekannten Gassiwegen. Jetzt haben wir nur dummerweise genau in dem Zeitraum die Hundetrainerin da gehabt und seine Ausraster bei Autos provoziert (absichtlich, um dran zu arbeiten). Das mach ich nie wieder! Es gab einen schlimmen Rückfall. Gefühlsmäßig wars nach ein paar Tagen zwar wieder gut, aber dann war das Zylkene alle und ich hab erstmal keins mehr nachgekauft.
Jetzt hab ich das Gefühl, dass es mit seinem Stresspegel wieder schlimmer geworden ist, obwohl ich sehr drauf achte, was ich ihm zumuten kann und was nicht und auch keine größeren Ausflüge oder ähnliches gemacht habe, was ihn stressen könnte. Ich gönne ihm auch mehr als genug Ruhepausen. Allerdings hat jetzt auch die Gartensaison angefangen, der Zaun steht, die Nachbarn sind viel draußen und es laufen vereinzelt fremde Menschen am Grundstück vorbei, wo er natürlich auch nicht bellen soll. Lauter neue Eindrücke, die er ja auch erstmal verarbeiten muss.
Er zeigt aktuell Beschwichtigungssignale in Situationen, die ihn eigentlich nicht stressen sollten. Vorhin sogar, als wir von einem wirklich ruhigen Spaziergang zurück nach Hause gekommen sind. Unterwegs war er auch recht angespannt und hat übersprungsweise Gras gefressen, zuhause hat er dann erstmal sein Stressgähnen gemacht und jetzt liegt er in der Ecke und schläft, hektisch schnaufend, als ob er gerade etwas sehr Aufregendes träumt. Das beunruhigt mich jetzt doch etwas, weil es meiner Meinung nach mit Zylkene doch wesentlich besser war.
Ich hab aber echt keinen Plan, ob das wirklich so ist oder ob ich mir das nur einbilde. Ich werde das natürlich noch weiter beobachten und es dann noch mal für einen hoffentlich passenderen Testzeitraum ausprobieren. Aber vielleicht könnt ihr ja mal berichten, welche Veränderungen es bei euch mit Zylkene gegeben hat? -
Ich war letztes Jahr im Krankenhaus, hatte vorher Diät gemacht und dann durch die Geschichte doch noch zwei Kilo mehr verloren, als gut gewesen wäre. Untergewicht hatte ich zwar trotzdem noch nicht. Ich sah aber echt scheiße aus, wie man nach ner größeren OP halt aussieht. Fleisch vertrage ich nicht immer und schmeckt mir auch nicht so, also hab ich die Krankenschwester gefragt, ob ich das vegetarische Mittagessen haben kann. Die arme Frau war dann total überfordert und hat mir dann gleich noch ein komplett veganes (!) Abendbrot gebracht, obwohl ich mehrfach betont habe, dass ich kein Vegetarier bin, sondern nur lieber das vegetarische Mittagessen haben möchte. Vor lauter Panik, weil ich das böse "V-Wort" in den Mund genommen habe und das Krankenhaus offensichtlich gar nicht auf Vegetarier eingestellt war (am Wochenende gabs nichtmal ein vegetarisches Gericht), gabs für mich abends nur lauter rohes, blähendes Gemüse und nix an Eiweiß oder Kohlenhydraten. Ich dachte, ich dreh durch, ich hatte sooo nen Hunger. Und das Wurstbrot, das ich zum Frühstück bekommen habe, war schon längst verdaut
Mein Highlight war dann aber der Tag meiner Entlassung, als die Ernährungsberaterin des Krankenhauses rein kam. Die war so breit, die hat gerade so durch die Tür gepasst. Sie guckt mich mit nem mitleidigen Blick an und gibt mir als wichtigen Hinweis mit auf den Weg, dass man als Vegetarier ja sehr drauf achten muss, dass man die ganzen fehlenden Nährstoffe auch richtig ausgleicht. Ich hab mir dann verkniffen zu erwidern, dass man auch als Fleischesser auf seine Ernährung achten sollte (und PS: Ich bin immer noch kein Vegetarier!).
Ich komm immer noch nicht drüber hinweg, dass es in den Köpfen der dortigen Krankenschwestern scheinbar nur die Schubladen "normal" und "vegetarisch/vegan" gegeben hat. Dass jemand einfach nur wenig Fleisch isst - wie nebenbei erwähnt sogar im ausliegenden Ernährungsratgeber des Krankenhauses so empfohlen wurde - das konnte dort irgendwie keiner nachvollziehen. -
Heute ist Charly ganz entspannt und fast permanent an durchhängender kurzer (!) Leine drei Stunden mit mir, einer Freundin und deren Hündin durch den Wald (!!!) gelaufen. Und dass, obwohl die Hündin durchgehend gezogen hat und er sich das dann normalerweise abschaut. Irgendwas ist da faul. Sollte ich mit ihm zum Tierarzt gehen?!
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Danke! Ja, der eine wird nun definitiv zu Brennholz verarbeitet. Der ist auch stellenweise schon total morsch, das hat man mit Rinde noch gar nicht gesehen.
Beim anderen warte ich noch ein wenig. Hab die Rinde schon fast komplett ab, jetzt kann es richtig trocknen und gammelt nicht mehr vor sich hin. Es ist auch schon ein bisschen besser geworden und betrifft auch nur das untere Ende, was sowieso noch ein Stück abgeschnitten wird. Mit etwas Glück geht der noch.
Richtig kräftige Risse hat auch nur der schöne, recht frische Stamm gekriegt. Hoffentlich gehts mir mit dem nicht so wie dir, das wär echt schade!