Beiträge von Billi

    Wir sind gerade im Dunkeln an einer sehr neugierigen Katze vorbeigekommen. Ohne Ausflippen, Bellen, nicht mal ein Quietscher, dafür gabs ein wahres Clickerkonzert. :hurra:
    Aber ich glaub, ich muss morgen die Futterration zum Ausgleich um die Hälfte reduzieren :hust:


    Und weil im Moment noch mehr so toll läuft, gleich noch zwei Sachen: Der Hermes-Bote kam (das hatte ich erwartet und schon mal einen mit Leberwurst ausgestrichenen Kalbshuf vorbereitet, nicht für den Boten versteht sicht...). Ich habe ihn durchs Fenster schon gesehen, schicke Charly auf seinen Platz und warte, bis es klingelt. Kein Mucks von Charly, dafür gabs dann den Huf. Und so war er dann sogar still, während ich mit dem Hermes-Boten an der Tür geplaudert habe. Ich glaube, der denkt jetzt, ich hätte den Hund verschenkt! xD


    Nachmittags kam dann auch noch der Briefträger und ich hatte gerade die Freiluftsaison eröffnet und mich mit Charly nach draußen gesetzt. Von da aus waren es vielleicht zehn Meter bis zum Briefkasten. Okay, ein paar leise Wuffer kamen. Aber sonst hat er sich nicht gerührt!


    Ich bin grad so stolz auf den kleinen Krawallo, auch wenn ich mir diesen plötzlichen Wandel nicht so recht erklären kann. Vielleicht lag's ja an meiner Drohung von gestern, ihn vor dem Tierheim auszusetzen... :pfeif:

    Ich habe das Experiment heute wiederholt (nur diesmal hatte ich die Schleppleine am Hund!). Wir sind zügig an den bellenden Gärten vorbeigegangen (die heute wieder nicht gebellt haben) und ich habe nicht darauf bestanden, dass er neben oder hinter mir oder gar bei Fuß läuft. Nur ziehen durfte er nicht. Ein bisschen qietschender Protest kam bei Korrektur schon, aber ich musste nicht sehr oft korrigieren und wieder war er im Vergleich zu sonst relativ entspannt, als wir an den Wiesen angekommen sind. Sogar den recht kurzen Radius der Schlepp (5 Meter) hat er relativ schnell akzeptiert und ist für seine Verhätnisse entspannt mitgelaufen. Nur auf dem Rückweg war er bei Autos dann wieder angespannt und kurz vor dem Bellen und bei einem anderen Hund auf der anderen Straßenseite musste er knurrend an der Leine ziehen. Aber das ist ja nicht so schlimm. Vielleicht sollte ich ihn aber bei Autosichtung oder bei anderen Hunden dann doch ins Fuß nehmen, damit er eine Handlungsalternative hat.


    Morgen steht erstmal wieder ein Tierarztbesuch an. Die Schmerzmittel sind alle und der Kastrationschip läuft langsam aus. Ich weiß aber immer noch nicht, wie ich mich entscheiden soll. Nochmal für ein Jahr nachchippen oder gleich kastrieren? Die Trainerin meint nachchippen und weitertrainieren, weil er so unsicher ist und sonst von anderen Hunden gar nicht mehr ernst genommen wird. Ich weiß aber gerade ehrlich nicht, ob es mir nicht lieber ist, dass er unsicher, aber dafür klar im Kopf auf andere Hunde zugeht (er will sich momentan alle eher auf Distanz halten, ist aber bei ruhigen Hunden schon teilweise interessiert) oder das alte Verhalten (alles, was nur annähernd weiblich oder kastriert war, hat ihn kopflos gemacht und man war nur noch dabei, ihn vom anderen Hund wieder runter zu pflücken, Ansprache zwecklos). Eigentlich hab ich ja ne Tendenz, aber ich werde das nochmal mit dem Tierarzt besprechen. Der ist auch Hundehalter und eigentlich ziemlich kompetent.

    @Srinele Auf bekannten Wegen (unter anderem auch dem von heute) habe ich schon länger keine Schlepp mehr dran gehabt und konnte ihn trotzdem immer abrufen bzw. er hat auch gar keine Anstalten gemacht, zu anderen Hunden hin zu wollen.


    Ich denke, er war heute einfach "gut drauf". Eventuell lässt auch langsam die Wirkung vom Kastrationschip nach, keine Ahnung. Eigentlich wäre das einen Monat zu früh, aber egal. Wollte morgen eh nochmal zum Tierarzt, da kann ich das ja auch nochmal ansprechen.


    Ich freu mich jetzt einfach, dass er einen guten Tag hat und dass alles gut gegangen ist! Auch wenns nicht leicht fällt xD
    Ich schmiede außerdem gerade Pläne, wie man den Garten günstig und hundesicher einzäunen könnte, dann kann er wenigstens dort mal flitzen, ohne dass was passieren kann.

    Oh man, irgendwann bringe ich diesen kleinen, frechen, nervigen Puschel ins Tierheim! :fluchen:
    Heute hab ich mal was ausprobiert, nämlich habe ich einfach mal das Leinenführigkeitstraining außen vor gelassen und habe nur versucht, recht zügig und trotzdem ohne großartiges Ziehen oder Schlimmeres an den bellenden Gärten vorbeizukommen. Was soll ich sagen? Es hat wunderbar funktioniert! Charly war zwar angespannt, aber es war kein Hund draußen, also kein Grund zum Ausflippen. So sind wir schon mal viel entspannter an der Wiese angekommen, wo ich ihn dann auch mal von der Leine abmachen kann. Diesmal ging es nicht gleich, weil zwei Joggerinnen mit Hund hinter uns her kamen. Für die hat er sich aber nicht großartig interessiert, also auf eine Wiese ausgewichen und Leine los. Ich war begeistert! Kein irres Gerenne, kein Stresshecheln, nichts. Er war schön aufmerksam, ist immer in meiner Nähe geblieben, hat sich regelmäßig nach mir umgedreht, einfach super. Keine Ahnung, ob er heute generell einen guten Tag hat oder obs an dem guten Start lag. Weswegen ich mich aber eigentlich so aufrege ist, dass er bei guter Laune offenbar wieder auf Durchzug schaltet. Und ich habe vergessen, wie schnell er flitzen kann!
    Auf einem langen, geraden Feldweg, ich habe absolut nichts gesehen, sprintet der auf einmal wie von der Tarantel gestochen los, nichtmal der Superrückruf hat funktioniert. Ich wusste erst gar nicht, was er hat. An der Ecke sah ich dann ganz kurz einen braunen Hund auftauchen und kriege schon Kopfkino. Ich bin erstmal in den nächsten Graben gesprungen, in der Hoffnung, er kommt zurück, wenn er merkt, ich bin nicht mehr da. Nun ja, letztlich kam er dann auch wieder, rannte vor einem LKW (!) der Gemeinde her auf mich zu, sodass ich ihn wieder anleinen konnte. Ich hab immer noch Herzrasen wie sonst was. Ein Jahr Schleppleinentraining und nichts in der Richtung passiert. Und jetzt, wo ich mir gerade sicher war, der Rückruf funktioniert, zu anderen Hunden rennt er nicht hin, Autos auf Entfernung sind auch okay, dann passiert das. Also klar, die Schlepp kommt jetzt wieder dran, sowas will ich nicht nochmal erleben. Aber ich weiß wirklich grad nicht, ob ich grad wegen seiner guten Laune heute lachen oder weinen soll. :ugly:

    Und wenn du statt deinen drei Kursen eine Weile mal Alltagstraining mit einem Trainer der sich mit sowas auskennt machst?

    Das hatte ich vor dem Umzug bei meinem alten Trainer, der wirklich gut war. Allerdings sind wir da schnell an einen Punkt gekommen, wo er mir empfahl, in eine Hundeschule zu gehen und da einfach mal unter Ablenkung anderer Hunde zu üben und eben das ein oder andere Auszuprobieren, um Charly auszulasten. Das habe ich jetzt umgesetzt und es ist tatsächlich auch im Alltag um einiges besser geworden (ich weiß, es liest sich nicht so). Vorher waren heftige Ausraster mit Kreischanfällen die Regel, heute ist das die Ausnahme. Aber von normal ist es halt noch weit entfernt. Ich muss immer noch jede Sekunde gedanklich bei Charly sein und permanent die Gegend abscannen, um rechtzeitig reagieren zu können. Und in fremder Umgebung muss ich Charly zusätzlich auch noch permanent daran erinnern, dass er mir nicht in die Schleppleine knallen soll. Ja und dann eben noch dieses Stressproblem. Heute beim Spazierengehen in unbekanntem Gebiet war es schon besser, da hatte zumindest er keinen Stress, nur ich, weil er einfach nicht in normalem Tempo laufen kann, sondern immer nur am Flitzen ist (und ich am Umkehrsignal rufen, das nervt!). Ich habe ihn aber heute vor dem Spaziergang noch 20 Minuten longiert, dabei hat er wenigstens mal ein angenehmes Tempo drauf. Vielleicht war er deshalb beim Spazierengehen besser drauf?

    Wie ist es denn wenn du dich mit ihr in einer fremden Umgebung triffst? Hat sie das schon gesehen?

    Das hat sie noch nicht gesehen, nein. Im Moment mache ich ausschließlich Gruppenstunden in der Hundeschule (Rally Obedience und Alltagstraining) bei Trainerin A und bei der besagten Trainerin - die nenne ich jetzt mal Trainerin B - habe ich einen zehnstündigen Anfängerkurs im Longieren gebucht, der bald zuende ist. Für Einzelstunden habe ich im Moment keine Zeit bzw. kein Geld mehr (mein Auto ist derzeit auch so ne Großbaustelle und die Kurse habe ich alle schon im Vorfeld bezahlt :dead: ). Den Tipp hat sie mir nach dem Longieren quasi zwischen Tür und Angel gegeben. So richtig verstanden hat sie das Problem vermutlich nicht. Aber ich könnte mal ein Video machen und ihr zeigen.


    Das mit dem erst Runterfahren, dann losgehen, werde ich trotzdem mal versuchen! Aber so richtig weiß ich auch noch nicht, wie ich das anstellen soll. Da muss ich vermutlich erstmal ausprobieren.


    Wir "trainieren" unseren "Hibbel" (kann man eigentlich in der Hinsicht kaum noch sagen) seit April letzten Jahres, mittlerweile kann man mal (!) 2 Stunden wandern gehen, aber täglich mehrere Stunden würden mit Sicherheit schiefgehen.

    Oh je, das macht mir gerade keine große Hoffnung, dass ich das mit meinem bis August im Griff haben könnte! Aber schön zu hören, dass bei euch das Training immerhin geklappt hat! Was habt ihr denn genau gemacht, damit es besser wurde?



    Warum willst du ihn denn ungern zuhause lassen, wenn das unproblematisch möglich wäre?

    Na ja, so unproblematisch ist es leider nicht. Mein Freund könnte sich kümmern, aber er arbeitet Vollzeit und müsste ihn zweimal am Tag für je vier Stunden alleine lassen. Und ich habe vor wenigen Tagen dank Schwarzlichtlampe gemerkt, dass Charly in der Alleinbleibzeit ganz offensichtlich heftig in der Wohnung markiert, da scheint es also wohl auch noch ein Problem zu geben. :ugly:


    Ansonsten könnte ich ihn zu Hundetrainerin A in Pension geben, da war er auch schonmal. Aber ich hätte Charly an und für sich schon gerne dabei. So ohne Hund wandern macht für mich irgendwie gar keinen Sinn... Wenns gar nicht geht, klar, dann gehts nicht. Aber ich will wenigstens versuchen, ihn bis dahin wandertauglich zu machen und nicht schon im Vorfeld aufgeben. Und wenn wir wenigstens mal für ein bis zwei Stunden entspannt in unbekannter Umgebung spazieren gehen könnten, wäre für die Zukunft ja auch schon viel gewonnen.

    Hmmm... Also mir einen Gürtel kaufen und das Ziehen daran erlauben, daran habe ich auch schon gedacht. Das wäre aber eher mein letzter Versuch, weil ich das eigentlich überhaupt nicht leiden kann und ich dann vermutlich das Problem hab, dass ich ihn nicht mehr rechtzeitig an lockere Leine neben mich bekomme, wenn andere Wanderer, Hunde oder andere Reize kommen. Und dann geht das Gepöbel los...


    @Srinele Zuhause lassen oder fremdbetreuen lassen wäre beides möglich, aber nur sehr sehr ungern. Deswegen will ich auch jetzt alles versuchen, um ihm möglichst gut auf das Wandern vorzubereiten, ohne dass er rund um die Uhr gestresst ist. Das ist für mich ja dann auch nicht besonders erholsam...


    @Hummel Dass es Stress pur für ihn ist, sehe ich ja, aber ich weiß nicht, wie ich ihm den Stress nehmen kann. Deswegen meine Überlegung, in unbekannter Umgebung nochmal neu das Üben anzufangen, bis er vielleicht dort auch von alleine den Radius einhalten oder mal von sich aus zurückschauen kann. Er führt die Kommandos ja aus und kann auch Leckerchen nehmen. Aber ich muss ihn ständig daran erinnern, was er tun soll und das nervt uns beide.


    Meine Hundetrainerin sieht da überhaupt kein Problem. Sie meint, ich soll einfach konsequent auf vernünftiges Laufen an der Leine bestehen und meine Freundin auch (die nimmt ihre Hündin mit und die zieht und pöbelt leider auch mächtig) und dann wird das. Ich hab da noch meine Zweifel... Vor allem kennt die Trainerin ihn nicht in solchen Situationen. Nur zuhause und beim Training und da macht er sich eigentlich recht gut. Bloß das hilft mir ja fürs Wandern nichts... :(

    Draußen ist so schönes Wetter und in Vorbereitung auf unsere geplante Wanderwoche um August bin ich gestern mit Herrn Hibbel losgezogen, um mal etwas länger als sonst spazieren zu gehen. Zwei Stunden waren wir unterwegs und ich hab keinen Plan, wie ich das durchhalten soll, wenn ich dann die eine Woche täglich mehrere Stunden mit ihm unterwegs bin!
    Er war so nervös, dass die Leinenführigkeit komplett vergessen war. Der erste Kilometer war ein einziges Stop-and-go inklusive Stresshecheln und Quietschen. Dafür sind wir an etlichen Autos trotz beengtem Feldweg sehr gut vorbeigekommen. Okay, vor allem wohl dank der guten Leberwurst, aber egal! xD
    Danach hab ich ihn an die 10-Meter-Schlepp umgehängt. Es war grausig. Vorrennen, Umkehrsignal, Zurückrennen, Vorrennen und so weiter und so fort. Er hat nicht einmal von sich aus den Radius eingehalten, geschweige denn mal von sich aus zurück geschaut. Das klappt auf den gewohnten Wegen schon sehr gut, ich muss kaum noch rufen, aber da so überhaupt nicht...
    Den Rückweg habe ich ihn dann wieder an die kurze Leine gehängt, weil er einfach total durch war. Mal ruhig traben oder in Ruhe schnüffeln kann er nicht. Auf dem Rückweg lief er zwar schon besser an der kurzen Leine, aber er war enorm gestresst und dann saß da auch noch eine KAAAAATZE! :ugly: Auf den letzten Metern gabs dann noch ein wenig Stressdurchfall und zuhause ist er dann mit offenen Augen eingeschlafen.
    Ich weiß, ich verlange schon einiges von dem armen Kerl. Immerzu muss er sich konzentrieren, dass er mir nicht in die Leine kracht etc., dabei ist die fremde Umgebung ja schon soooo aufregend! Aber ich kann ihn doch auch nicht einfach machen lassen, dann ist das ganze Training ja wieder futsch.
    Ich hab jetzt überlegt, ob es nicht vielleicht Sinn machen würde, irgendwo in ganz fremdes Gebiet zu fahren und da nochmal das Schleppleinentraining neu zu beginnen an der 5-Meter-Schlepp. Also gar nicht groß laufen, sondern nur für einige Minuten das üben, bis es einigermaßen passt und das immer wieder an anderen Orten und das dann immer verlängern. Gleichzeitig Leinenführigkeit trainieren an fremden Orten. Also nochmal alles auf 0 setzen, sozusagen. Oder habt ihr andere Ideen?
    Mir gings ja gestern vorrangig drum, mal langsam etwas Kondition aufzubauen (also vor allem ich bräuchte dringend mehr davon :hust: ), aber mal eben den Hund schnappen und mal ne längere Strecke spazieren gehen funktioniert irgendwie nicht, ohne dass wir beide danach fertig sind mit den Nerven. :hilfe:

    Hast du schon einmal versucht, was passiert, wenn er auf diesem sehr schwierigen Abschnitt Fuß laufen darf (und vielleicht sogar fürstlich dafür belohnt wird)? Vielleicht hilft es ihm ja tatsächlich.

    Ja, das habe ich, aber das Problem ist, dass es ein sehr enger Bürgersteig ist und er dann Fuß an der Straße entlang laufen müsste und ich mich gerne zwischen ihm und Straßen/bellenden Gärten positioniere. Es sei denn, ich komme auf dem Rückweg von der anderen Seite, dann geht das. Da ist er auch nicht ganz so schlimm drauf, er will aber trotzdem von sich aus immer vor und läuft eben auch nicht im Fuß, weil er sich gar nicht darauf konzentrieren kann, sondern immer nur unter Anspannung vorzieht, die Gärten fixiert und beim Spannen der Leine dann mit Gequietsche zurück ins Fuß springt, nur um dann wieder Vorzupreschen. Leckerlis nimmt er an der Stelle so gierig, dass er sich oft daran verschluckt, egal wie weich sie sind.


    @Anne2016 Futtertube ist eine gute Idee, das probiere ich an der Stelle mal!



    Im Moment macht mir mit ihm nichts mehr Spaß, weil es eben so viele Macken sind, die er hat und wir schon seit 1,5 Jahren hart daran arbeiten und ich einfach das Gefühl habe, das nichts besser wird (dabei ist schon einiges besser geworden, aber eben noch seeehr weit entfernt vom Wunsch-Zustand). Dabei könnte er so ein toller Hund sein, wenn er nicht so versaut worden wäre! :(

    Bei meinem Chaot ist es im Moment auch richtig, richtig schlimm. Gerade die ersten Meter aus dem Haus raus sind eine Katastrophe (da müssen wir an bellenden Gärten vorbei, wobei ich das Gefühl habe, dass es besonders schlimm ist, dass die Hunde eben nicht immer draußen sind und bellen, sondern eben nur manchmal). Er hechelt dann sehr stark, jault und quietscht, normal an der Leine laufen ist nicht möglich. Ich habs heute dreimal probiert. Sobald ich langsamer werde oder stehen bleibe und innerlich bis drei zähle, korrigiert er sich selbst, aber WIE! Der hüpft rückwärts in die Fußposition (er soll da gar nicht Fuß laufen, sondern nur nicht ziehen) und quietscht und hechelt dabei wie ein Irrer. Dabei guckt er immer wieder, ob die anderen Hunde, DER FEIND!!!, im Garten sind. Ich bin ja immer froh, wenn ich die Straße runter bin und er wieder ruhiger wird. Aber das hat die Sache eher schlimmer gemacht, glaube ich. Deswegen heute drei Versuche, ganz ruhig, ich hab mich nur aufs Atmen konzentriert, weil der Hund mich mit seinem Verhalten auch irre macht. Ging gar nicht. Also bin ich andersrum gelaufen, dort gabs heute zum Glück keinen Auslöser fürs Durchdrehen, dann ruhiger Freilauf und auf dem Rückweg wieder einen neuen Versuch gestartet. Da war er dann vorbildlich. Ich denke, es würde um einiges besser sein, könnte er sich vor dem Gassi schon ein wenig austoben. Also einfach mal frei laufen, auch mal flitzen, sich schon mal lösen. Aber seit dem Umzug fehlen da leider die Möglichkeiten dazu, vorher wars ideal und da lief es auch um einiges besser. Ich muss jetzt leider immer erst an der Straße entlang an den bellenden Gärten vorbei, bis man in Ruhe laufen kann. :verzweifelt:


    Vorgestern gabs dann den Supergau für uns. Die erste Sozialisierungsstunde mit Charly. Vier kleine, liebe Hunde, davon drei freche Terrier, zwei davon ausgewachsen. Charly war völlig überfordert, hat versucht, den Hunden auszuweichen, obwohl die so aufdringlich jetzt nicht waren. Er hat auch mal abgeschnappt und bei mir Schutz gesucht. Ich sollte allerdings dann von ihm weg gehen, damit er sich nicht stark fühlt und richtig zuschnappt. Und ich hab mich auf die Hundetrainerin verlassen. Tja, er hat dann ohne Vorwarnung einen ängstlichen Chihuahua-Welpen gepackt und geschüttelt, der einzige, der ihm von sich aus aus dem Weg gegangen ist. :mute: Ist aber zum Glück nichts passiert, außer ein Mords-Schreck auf allen Seiten. Jetzt soll ich ihn an einen Maulkorb gewöhnen und es dann nochmal probieren. Bin ein bisschen ratlos gerade.


    Der Hormonchip läuft bald aus und ich werde nun doch nochmal einen weiteren für ein Jahr setzen lassen. Der Chip nimmt ihm schon eine Menge Stress (im Moment sind noch zwei läufige Hündinnen im gleichen Haus, die mir ständig vor die Zimmertür pinkeln und aufeinander rumjuckeln wie nix Gutes und Charly bleibt dabei relativ entspannt). Er ist nicht mehr so kopflos wie ohne Chip und tatsächlich ansprechbar und lernfähig, aber auch unsicherer, denke ich. Und aus Unsicherheit schnappt er eben auch schnell zu.


    Ich brauch einfach noch ein bisschen Bedenkzeit und muss vor allem nochmal umziehen. Mit den beiden anderen Krawallschachteln hier im Haus wird das auf Dauer nichts. Die machen Charly irre. Aber die sind nur unerzogen und sonst recht klar im Kopf. Charly hingegen denkt gleich, es passiert jeden Moment was ganz ganz Schlimmes, wenn die bellen. Das baut schon allein in der Wohnung ein gewisses Stresslevel auf, was sich dann entlädt, sobald ich mit ihm vor die Tür gehe. Wenn einer von den anderen Hunden mit nach draußen geht (was ich seit Monaten relativ erfolgreich vermeide), dann rastet er richtig und vollkommen unkontrolliert aus. Auch wenn eigentlich gar nichts ist. :(


    Ich habe nun auch Kontakt zu einer seiner Vorbesitzerinnen aufgenommen und verstehe jetzt auch, wo das Ganze her kommt. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte! Auf jeden Fall war Charly früher wohl ein ganz toller, wenn auch sehr ängstlicher und verschüchterter Hund. Ich will weder Namen nennen, noch jemanden hier die Schuld zuweisen (das mache ich mit der betreffenden Person noch persönlich aus! :wuetend: ), aber er muss im Alter von 0 bis 2 Jahren immer wieder von derselben Person extrem misshandelt worden sein. Zwischendurch hat er ja noch etliche Male den Besitzer gewechselt, aber er musste immer wieder zurück in die Hundehölle. Die Hundetrainerin, die eine Vorbesitzerin und ich wundern uns inzwischen eigentlich nur, dass Charly nicht noch viel extremer drauf ist. Das zeigt eigentlich, dass er vom Wesen her ein richtig lieber Hund ist. Jeder andere Hund wäre nach dem, was mit Charly gemacht wurde, wohl schon so weit, dass man ihn nur noch einschläfern lassen könnte. Ich bin so richtig wütend momentan, nur leider bessert das die Sache mit Charly auch nicht, ganz im Gegenteil. Der weiß ja nicht, warum ich gerade so gereizt bin und reagiert dann auch leichter über als sowieso schon. :dagegen: