Hallo ihr Lieben,
Mir geht's hier im Folgenden eigentlich hauptsächlich darum, eventuell weitere hilfreichere Tipps zu bekommen, wie ich meinen kleinen Terriermischling (seit ca. vier Monaten bei uns, kommt aus Spanien und wird auf ca. 3 Jahre geschätzt, ein ganz toller und lieber Hund) mehr an mich orientiert bekomme. Es soll keinesfalls sein, dass sie dann nur noch mich im Kopf hat, aber etwas mehr auf mich zu achten und mir die Kontrolle in für sie eventuell etwas stressigeren Situationen (beispielsweise bei anderen - meistens bellenden - Hunden, die findet sie gar nicht toll) zu überlassen, wäre schön. Sie soll einfach wissen, dass sie sich auf mich verlassen und mir vertrauen kann und ich das schon so regeln kann, dass ihr nichts passiert.
Ich habe in der Nähe nur einen Hundetrainer und der empfahl mir, die Leinenorientierung mit der Leinenruck-Methode aufzubauen. Es ist aber keinesfalls ein Trainer à la: "Ruck richtig zu, so fest du kannst", sondern hat mir beim Treffen erstmal fünf Minuten erklärt, wie genau ein Leinenruck unschädlich und so schmerzlos wie möglich aufgebaut wird. Wir haben eine verstellbare Leine (keine Flexi, eine ganz normale, 1,5m Leine, die eben drei verschiedene Ringe zum Verstellen hat). Ich soll sie beim Trainingsbeginn wortlos an mich ranholen und mit der Hand auf ihrem Po sanft, aber bestimmt in den Sitz bringen - Was ihr so schon gar nicht gefällt. Anschließend soll sie eben immer Blickkontakt halten (bzw. sie soll herschauen, ich soll so tun, als würde ich sie ignorieren), wenn sie es nicht tut: Stehen bleiben, einen Schritt nach hinten gehen - Wäre die Aufmerksamkeit immer noch nicht bei mir, in ihren toten Winkel gehen und einmal rucken - und anschließend mit deutlicher Körpersprache wenden.
Das üben wir nun seit über einem Monat täglich 3-5x und sie macht es - Außer bei großer Ablenkung - auch ganz gut (mal guckt sie vielleicht kurz eine Sekunde weg oder schaut, wo sie hinläuft, aber das find ich vollkommen in Ordnung, hätte eh keine Zeit zum Reagieren, so schnell ist der Kopf wieder in meiner Richtung), allerdings, und das ist mein Problem, absolut nicht gerne! Sie hasst es förmlich und ich habe das Gefühl, sie schaut mich an, um diesem Ruck zu entgehen und nicht, weil sie auf mich achten möchte. Eigentlich hätte ich gerne, dass sie es gern tut - Zumindest größtenteils, aber nicht gequält wie sie mir bei dem Training vorkommt -, denn ich möchte, dass mein Hund sich gerne an mir orientiert und nicht aus Angst vor einem Ruck oder sonstigen negativen Verbindungen ohne jeglicher positiver Verbindung.
Drehe ich mich um, weil ihre Aufmerksamkeit nicht bei mir war (Leinenruck ist völlig unmöglich - glücklicherweise -, denn in ihren toten Winkel lässt sie mich nicht mehr, solange die Übung läuft), springt sie mich an - Was so viel ich schon mal gelesen hab, ein absolut starkes Beschwichtigungssignal ist? - und bittet mich quasi inständig, damit aufzuhören.
Den Trainer hab ich darauf schon mal angesprochen, weil mir dabei schon unwohl war, er meinte nur, dass mein Hund eben sehr sensibel ist und sie mir durch die ganzen Signale etc. meine Handlungsbereitschaft akzeptiert- Finde ich ehrlich gesagt irgendwie.. Ach, ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Und gerade weil sie so sensibel ist, muss sie viel versichert werden, indem ich diese Richtungswechsel mache, sie das Angebot, mitzulaufen annimmt und es dadurch richtig macht - O-Ton.
Wisst ihr mir einen Rat?
Ach und entschuldigt bitte diesen Roman. Das gibt's bei mir öfter.