Beiträge von Nesa8486

    Also Aufmerksamkeit und Vertrauen des Hundes muss man sich erst mal verdienen. Der Hund orientiert sich dann an dir, wenn er dich als souverän und gerecht kennen lernt. Heißt quasi nichts anderes, als dass du erst einmal eine Bindung zu deinem Hund aufbauen musst. Und das dauert, vor allem weil du nicht weißt, welche Erfahrungen er bisher gemacht hat.


    Ich würde erstmal auf ablenkungsarmen Wegen mit ihm laufen und mit ihm kleine Interaktionen machen, z.B. auf einem Baumstamm balancieren, fangen spielen usw. Mach etwas mit ihm zusammen. In stressigen Situationen packst du ihn einfach hinter dich und gehst selbstverständlich weiter. Nicht anhalten, nicht rummachen, einfach weitergehen und jedes richtige Verhalten belohnen.


    Ach ja, und such dir einen neuen Hundetrainer. Ein Trainer der Leinenruck als Erziehungsmethode bei einem sensiblen Hund empfiehlt, kannst du inne Tonne stampfen.


    Zum neuen Hundetrainer: Leider ist es für mich recht schwierig, einen neuen Hundetrainer zu finden. Er ist der einzige in meiner Nähe, der auch herkommen kann, da ich weder Auto noch Führerschein besitze und eben nicht auf den Hundeplatz kann. Es gäbe noch eine etwa 20km von mir entfernt - Da müsste ich dann aber mit dem Zug hinfahren. Das bedeutet für mich allerdings erhebliche Mehrkosten, die ich so leider zu den eh schon nicht gerade kostengünstigen Einzelstunden nicht tragen kann. Allerdings glaube ich auch, dass ich für ihn kein weiteres Geld mehr opfern werde, da mir diese Erziehungsmethode wirklich suspekt ist. Ich hab's versucht und es sagt weder Hund noch mir besonders zu.


    Interaktionen versuche ich auch sehr oft zu gestalten. Ich hab auch einen Futterdummy, auf den sie glücklicherweise total abfährt (außer sie findet geradewegs eine ganz frische Spur oder den Geruch einer Maus) und mit dem wir ca. 3-4x die Woche 15-20 Minuten apportieren üben, zwischendurch versuche ich ihn auch, zu verstecken und sie suchen zu lassen, wobei sie dann öfter - wie bei der normalen Futtersuche, die wir betreiben inzwischen auch - aufhört, das Futter/den Dummy zu suchen und sich lieber Mäuselöchern oder anderen Gerüchen zuwendet. Wir laufen dreimal täglich, zweimal davon jeweils ca. 30 Minuten, allerdings das nur zum Schnüffeln und Bewegen und einmal mindestens eine Stunde, in der es dann auch Interaktion (allerdings auch nicht die komplette Stunde komplett durch) gibt bzw. irgendein Programm. Sei es an der Schleppleine (wir konnten sie bereits zwei Monate lang ohne Leine auf den Feldern rennen lassen und sie hat blendend gehört, jetzt scheint sie sich soweit eingelebt zu haben, dass sie denkt: "Boah, muss ich wirklich? Was passiert mir den, wenn ich's nicht tu und weiterschnüffle?".. Was ja auch irgendwie ihr gutes Recht ist.. :-D) rennen lassen und dort dann natürlich hin und wieder das Herkommen trainieren oder Sitz auf etwas weiterer Entfernung, Dummytraining, Futtersuche, mal unter einer Bank hindurchkriegen - Sie kriecht total gerne, aber unter ner Bank findet sie irgendwie noch doof -, wenn mal Baumstämme liegen, dann balancieren wir auch drüber. Nur irgendwie scheine ich da n bisschen mehr Spaß dran zu haben als sie. :D Fangen spielen wir auch hin und wieder, aber da verliert sie auch recht schnell die Lust dran. Dazu dann natürlich noch Kommando- oder Trickübungen, die sie schon gut draufhat, mal auf Steinbänke springen und dort ihre tollen Kunststückchen vorführen (das macht sie total gerne), mal ins Sitz oder Platz, ich laufe vor oder zurück und sie muss warten, bis ich sie freigebe, etc.. Solche Sachen.


    Zum Thema hinter mich packen: Das versuche ich auch, allerdings gefällt ihr das nicht so und sie schafft es immer wieder, doch vor mich zu kommen und zu gaffen. Ich bleibe allerdings dran. Sie darf zwar eigentlich immer vor mir laufen (mir ist das ehrlich gesagt lieber als einen Hund zu haben, der ständig hinter einem hertrottet - Außerdem ist ihr Grundtempo auch einfach schneller als meins..), aber in so Stresssituationen hätte ich sie wirklich gerne hinter mir. Wir üben das auch mit "hinter" und langsam versteht sie's. Allerdings bisher nur, wenn ich stehen bleibe und sie mit der Hand direkt nach hinten führe. Und natürlich nur ohne Ablenkung. :D

    Danke für deine Antwort. Nein, "Fuß" üben wir nicht damit (damit klappt's allerdings auch nicht so, übe das aber auch nicht sonderlich stark mit ihr, da ich den Schwerpunkt lieber auf andere Sachen gelegt habe, sie ist ja erst seit Kurzem bei mir), sondern die völlige Orientierung an mir - Komplette Konzentration liegt auf mir und auf nichts anderes sonst. Und genau das, was du angesprochen hast, meine ich: Der Hund soll mir gerne folgen und gerne auf mich achten und das tut sie bei dieser Übung einfach absolut nicht. Sie tut es zwar, aber nicht gerne und das möchte ich nicht.
    "Schau" üben wir auch und sie hat's auch ganz gut drauf, vor allem wenn ich Leckerli dabei hab - Bis Ablenkung erfolgt. So ganz will das nicht klappen, auch wenn wir's oft üben.. :verzweifelt:


    Was meinst du denn genau mit "über zeigen und benennen arbeiten"? "Weiter" klappt relativ gut, wenn sie gerade an etwas stark schnüffelt und ich weitergehen möchte, sollte das aber vielleicht auch noch intensivieren, auch wenn ich das eigentlich mit "aus und komm" aufbauen wollte (oder am besten natürlich wortlos, indem ich einfach weitergehe, sie es mitbekommt, weil sie mich eben im Blick hat und sich an mir orientiert.. xD ), aber das mit dem Weiter hat sich zufällig ergeben, indem sie es quasi schon selbst irgendwie anbot..

    Hallo ihr Lieben,


    Mir geht's hier im Folgenden eigentlich hauptsächlich darum, eventuell weitere hilfreichere Tipps zu bekommen, wie ich meinen kleinen Terriermischling (seit ca. vier Monaten bei uns, kommt aus Spanien und wird auf ca. 3 Jahre geschätzt, ein ganz toller und lieber Hund) mehr an mich orientiert bekomme. Es soll keinesfalls sein, dass sie dann nur noch mich im Kopf hat, aber etwas mehr auf mich zu achten und mir die Kontrolle in für sie eventuell etwas stressigeren Situationen (beispielsweise bei anderen - meistens bellenden - Hunden, die findet sie gar nicht toll) zu überlassen, wäre schön. Sie soll einfach wissen, dass sie sich auf mich verlassen und mir vertrauen kann und ich das schon so regeln kann, dass ihr nichts passiert.


    Ich habe in der Nähe nur einen Hundetrainer und der empfahl mir, die Leinenorientierung mit der Leinenruck-Methode aufzubauen. Es ist aber keinesfalls ein Trainer à la: "Ruck richtig zu, so fest du kannst", sondern hat mir beim Treffen erstmal fünf Minuten erklärt, wie genau ein Leinenruck unschädlich und so schmerzlos wie möglich aufgebaut wird. Wir haben eine verstellbare Leine (keine Flexi, eine ganz normale, 1,5m Leine, die eben drei verschiedene Ringe zum Verstellen hat). Ich soll sie beim Trainingsbeginn wortlos an mich ranholen und mit der Hand auf ihrem Po sanft, aber bestimmt in den Sitz bringen - Was ihr so schon gar nicht gefällt. Anschließend soll sie eben immer Blickkontakt halten (bzw. sie soll herschauen, ich soll so tun, als würde ich sie ignorieren), wenn sie es nicht tut: Stehen bleiben, einen Schritt nach hinten gehen - Wäre die Aufmerksamkeit immer noch nicht bei mir, in ihren toten Winkel gehen und einmal rucken - und anschließend mit deutlicher Körpersprache wenden.


    Das üben wir nun seit über einem Monat täglich 3-5x und sie macht es - Außer bei großer Ablenkung - auch ganz gut (mal guckt sie vielleicht kurz eine Sekunde weg oder schaut, wo sie hinläuft, aber das find ich vollkommen in Ordnung, hätte eh keine Zeit zum Reagieren, so schnell ist der Kopf wieder in meiner Richtung), allerdings, und das ist mein Problem, absolut nicht gerne! Sie hasst es förmlich und ich habe das Gefühl, sie schaut mich an, um diesem Ruck zu entgehen und nicht, weil sie auf mich achten möchte. Eigentlich hätte ich gerne, dass sie es gern tut - Zumindest größtenteils, aber nicht gequält wie sie mir bei dem Training vorkommt -, denn ich möchte, dass mein Hund sich gerne an mir orientiert und nicht aus Angst vor einem Ruck oder sonstigen negativen Verbindungen ohne jeglicher positiver Verbindung.
    Drehe ich mich um, weil ihre Aufmerksamkeit nicht bei mir war (Leinenruck ist völlig unmöglich - glücklicherweise -, denn in ihren toten Winkel lässt sie mich nicht mehr, solange die Übung läuft), springt sie mich an - Was so viel ich schon mal gelesen hab, ein absolut starkes Beschwichtigungssignal ist? - und bittet mich quasi inständig, damit aufzuhören.
    Den Trainer hab ich darauf schon mal angesprochen, weil mir dabei schon unwohl war, er meinte nur, dass mein Hund eben sehr sensibel ist und sie mir durch die ganzen Signale etc. meine Handlungsbereitschaft akzeptiert- Finde ich ehrlich gesagt irgendwie.. Ach, ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Und gerade weil sie so sensibel ist, muss sie viel versichert werden, indem ich diese Richtungswechsel mache, sie das Angebot, mitzulaufen annimmt und es dadurch richtig macht - O-Ton.



    Wisst ihr mir einen Rat? :tropf: :fear:
    Ach und entschuldigt bitte diesen Roman. Das gibt's bei mir öfter. :gott: