Vielleicht ist da die Verbindung zu dir zu stark. Sie sieht ja das du das ganze kontrollierst.
Wie jagt sie denn?
Reagiert sie denn überhaupt nur auf das weglaufen?
Das könnte gut sein. Sie lernt sowieso wahnsinnig schnell, die hat das bestimmt gleich kapiert. Ist ja schon was anderes, ob Frauchen da was hin und herwedelt oder sich was frei bewegt.
Also, wie jagt sie denn.. Gute Frage. Was gibt es denn für Arten? Meinst du Sicht oder Geruch zum Beispiel? Ich glaube, da ist sie eher auf Sicht aus. Bin mir da aber nicht sicher. Wir haben sie "erst" knapp 7 Monate und der Jagdtrieb entfacht sich jetzt allmählich mehr und mehr, wobei sie glaube ich aber Gott sei Dank keine richtig schlimme Jägerin ist.
Sie bleibt meistens erst stehen und fixiert die Beute, vorstehen nennt man sowas glaub ich, oder? Dann rennt sie natürlich los und will hinterher, einmal ist mir die Leine weggefallen, da ist sie losgerannt und ist nochmal stehengeblieben, um zu fixieren (Mein Glück, konnte sie so schnell wieder einfangen, war auch nicht weit). Manchmal, wenn was ganz plötzlich kommt, rennt sie auch gleich los. Ich meine aber, dass sie relativ schnell nochmal stehen bleibt/bleiben würde (So weit ist es noch nie gekommen, dass sie komplett losrennt. Obwohl, einmal ist sie meinem Kater hinterher, der saß auf der Treppe. Den hat sie kurz ums halbe Haus gejagt und ist auf meinen Zuruf - glaub ich, bzw. wenn nicht, dann halt wahnsinnig schnell - total freudig zurückgeschossen).
Im Großen und Ganzen steht für das "Anti"-Jagdtraining aber schon eine super Basis, finde ich, da sie sich bei normalen Vögeln recht gut wieder zu mir ablenken lässt, wenn sie fixiert (Ich lenke sie halt zu mir und wenn sie zu mir schaut oder gar kommt, darf sie einem Futterstück oder dem Dummy, wenn ich ihn dabeihabe, hinterherhetzen). Bei Enten sieht das schon anders aus. Aber wenn ich sie in den Sitz oder Platz bekomme, dann schaut sie ne ganze Weile ganz ruhig zu - Das machen wir dann gemeinsam. Vor ein paar Tagen waren wir in unserem "Park" spazieren, da waren in wenigen Metern Entfernung einige Enten, das lief ganz gut, auch wenn sie ohne Leine natürlich hinterher wäre. Aber wir haben sie uns in drei Metern Entfernung schön gemeinsam anschauen können.
Was meinst du mit dem "Weglaufen"?
Also im Prinzip beschreibst du ja zwei verschiedene Dinge: einerseits die Beschäftigung, sozusagen das, was den Hund auslastet.
Da macht ihr Dummyarbeit. Die ist ja an sich sehr variabel und kann dem Hund angepasst werden.
Und dann geht es um das Training des Gehorsams am Wild, da geht es ja darum den Hund unterwegs kontrollierbar zu machen.
Ich hab grad den Eindruck du vermischt das .
Daher hatte ich gefragt, wo eure Probleme unterwegs sind
Aber ein Reizangeltraining ist doch auch Beschäftigung/Auslastung, oder? Es ist gut möglich, dass ich das vermische, weil ich eigentlich meine, dass sich das auch so wirklich vermischt. Impulskontrolle und Gehorsam lasten ja doch auch aus und beschäftigen, schärfen allerdings auch den normalen Umgang, oder bin ich da auf dem totalen Holzweg?
Unsere Probleme sind eben, dass sie sich sehr leicht ablenken lässt und dann auch nicht mehr so gut abrufbar ist. Und eben die Gefahr besteht, dass sie jagen geht. Da ich aber weiß, dass der Jagdtrieb eben instinktiv ist und ein totales Unterdrücken durchaus auch nicht ganz förderlich sein kann, wollte ich ihr eigentlich damit auch die Möglichkeit geben, den Jagdtrieb auch mal ausleben zu dürfen - Eben kontrolliert mit mir zusammen und nicht einfach drauf los, in Verbindung mit Impulskontrolle und Gehorsam auch bei Ablenkung. Beim Dummytraining habe ich halt immer das Gefühl, dass es ihr zwar Spaß macht (zum Glück, mir nämlich auch! Auch wenn wir wahrscheinlich wirklich nur ganz ganz simple Dummyarbeit machen), es sie aber gar nicht wirklich auslastet.
Du könntest jemand anderen mit Beute* an einer Schnur vorrennen lassen. Die Beute sollte dabei auf dem Boden bleiben und sich immer von ihr weg bewegen. So kann sie die Angst davor wieder loswerden. Die körperliche Nähe zu dir wirkt beim Reizangeltraining eventuell noch hemmend auf sie.
*Mit Beute meinte ich eben nicht nur den schnöden Dummy (ich liebe Dummytraining) sondern auch mal was aufregendes werfen, über den Boden rollen lassen. Von Tennisball bis zu Fell.
Das könnte ich durchaus mal versuchen. Ich wollte mir eigentlich auch einen zweiten Trainingspartner zulegen, nur leider habe ich nicht so viele Bekanntschaften (eigentlich beschränkt sich die Möglichkeit auf 2-3 Personen) und die haben sehr, sehr wenig Zeit...
Die Frage ist bei meiner Kleinen halt: Was ist aufregend für sie? Auf Spielzeug fährt sie nicht wahnsinnig ab, es könnte wirklich höchstens ein Stück Fell sein. Das normale Spielzeug wird ihr alles schnell langweilig. :/
Ich weiß nicht ob ein Hund mit einer Reizangel in den Jagdmodus kommt, er weiß doch ganz genau das es nur ein Spiel ist. Mein Rüde würde bei einer Reizangel nicht mal mit der Wimper zucken. Klar kann man Impulskontrolle üben, aber da gibt es auch andere Möglichkeiten.
Meine Hündin hat Jagdtrieb ohne Ende und liebt ihren Ball, aber die Reizangel fand sie nach 2 - 3 x öde. Die Impulskontrolle am fliegenden Ball beherrscht sie perfekt, also ich kann sie abrufen oder stoppen - das hat aber nix mit der Abrufbarkeit am Wild zu tun.
Wir machen sehr viele Futtersuchspiele, Fährten, Mantrailing - das lastet gut aus und lenkt ihre jagdlichen Ambitionen in die richtigen Bahnen.
An Futtersuchspielen hat sie schnell kein Interesse mehr, da schnüffelt sie lieber selbst weiter. Allerdings lasse ich sie meistens "nur" das normale Trockenfutter suchen, ist das vielleicht einfach nicht wirklich lohnenswert für sie? Andererseits käme ich mit anderem, "besserem" Futter wahrscheinlich auch viel schneller über ihre Futterration, auch wenn ich vom Trockenfutter noch was abziehe.
Für Fährten und Mantrailing fehlt mir leider die professionelle Hilfe für den Aufbau und fürs Mantrailing auch ne zweite Person. Wir werden aber bald eventuell nach Erfurt ziehen (wenn wir was finden bzw. uns jemand nimmt...), vielleicht werden sich dort mal mehr Gelegenheiten ergeben. Das sind nämlich auch zwei Dinge, die ich selbst auch ganz interessant finde. Allerdings ist sie glaube ich eher ein Sicht- als ein Geruchsjäger.