Beiträge von Canoidea

    Das hört sich für mich bekannt an, wobei es bei uns vielleicht nicht ganz so ausgeprägt war. Meine Hündin hatte auch länger Hautprobleme (Pusteln), Schuppen, Schmatzen und Nüchternkotzen. Und Sachen abgeleckt hat sie wie eine Besessene. Sie hat keine Allergie und auch keine Entzündungen, wurde alles untersucht.
    Letztlich kam raus, dass sie einfach wirklich ziemlich empfindlich ist, war sie schon immer. Sogar ihr Zahnfleisch ist gleich rot, wenn sie mal mit einem Stock gespielt hat. Ich hab es ganz gut in den Griff gekriegt mit einem speziellen Futter vom Tierarzt, das eigentlich für Allergiker ist und vor allem besonders "die Haut pflegt". Damit hat sie wirklich eine ganz tolle Haut und keine Probleme mehr. Ich an deiner Stelle würde diese Wechselei zwischen Morosuppe, Futter und Leckerlis lassen, gerade empfindliche Hunde vertragen das oft nicht. Gib dem Verdauungstrakt mal eine Weile Zeit, sich zu beruhigen.

    @Hummel Ja, das kann ja jeder probieren wie er das mag. Ich persönlich würde das nicht machen. Es gibt bestimmt Menschen, bei denen das funktioniert. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aus verschiedenen Gründen aber nicht sehr hoch. Mittlerweile gibt es Studien dazu, dass selbstgemachte Rationen sehr oft defizitär sind. Aber meine Güte, es gibt auch viele Menschen, die mit einer mangelhaften Ernährung ganz gut leben und auch einigermaßen alt werden, auch wenn sie nicht so alt werden wie sie es hätten werden können. Mir wäre das zu wenig, wenn ich deutliche Fehler mit einem professionellen Plan vermeiden kann, der vielleicht 120 Euro kostet. Aber jeder Jeck und so.

    @Lendril: Ein Blutbild hilft da leider nicht weiter, weil man viele "Probleme" oder "Mängel" nicht im Blut sehen kann. Calcium ist da so ein Beispiel. Fehlt es in der Nahrung, löst es der Körper eben aus dem Knochen. Im Blut zirkuliert dann ein ganz perfekter Calciumspiegel. Der Körper kann viel ausgleichen, das ist der Grund dafür, dass Probleme erst nach einigen Jahren auftauchen.


    @anfängerinAlina: Mit welchen Methoden im Detail (außer diverser Analyse- und Berechnungsmethoden) eine Fachtierärztin für Ernährung das macht, kann ich dir nicht sagen, ich bin ja keine. Dass sie aber Fachkenntnisse hat, die nun mal der Normalo nicht haben kann, ist unbestritten. Immerhin ist der Fachbereich relativ komplex und vergleichbar mit einem (Veterinär-)Neurologen, Augenspezialisten oder sonstwas. Falls du darauf hinauswillst: Sicher kann sie auch nicht reingucken in das Futter. Aufgrund der Aufdrucke und außerdem Fachinformationen, die einige Hersteller für Fachärzte anbieten, lässt sich aber doch so einiges ermitteln. Mehr, als ich das kann. Und wenn man dem Fertigfutter gar nicht trauen mag, bleibt ja noch das Selbermachen, am besten mit einem professionellen Plan vom Arzt. Das meinte ich auch mit der Rationsberechnung.


    Und klar, das muss halt jeder mit sich ausmachen und wissen, was ihm wichtig ist. Man muss ja auch kein Drama aus Hundefutter machen :roll: . Aus meiner eigenen Erfahrung heraus (mit vielen wissenschaftlichen Themen beruflich) halte ich persönlich einfach sehr wenig vom "Fühlen" oder "Finden" oder von Ideologien in solchen Bereichen. Das ist sehr oft verdammt trügerisch.
    Zum Beispiel schrieb hier jemand, er habe zwei Wochen dieses oder jenes Futter getestet. Selbst wenn nach schon zwei Wochen das Fell wirklich verändert wäre (was im Grunde unmöglich ist), so ist das nun mal keine Aussage mit wissenschaftlicher Beweiskraft. Es ist nicht mehr als eine persönliche Anekdote, die von vielen persönlichen Parametern beeinflusst sein kann. Für diese Person gilt das vielleicht und das ist ja auch völlig ok und es sei ihr unbenommen. Aber wenn jemand wirklich Fakten haben will, ist das nix.

    Und ja, gerade Terra Canis und Herrmannsdorfer schneiden bei Stiftung Warentest sehr schlecht ab: Weil die Futter extrem teuer sind, wegen der fehlenden Mineralstoffzusätze aber schlicht und einfach keine Alleinfutter sein können. Die Laboranalyse zeigte, dass manche wichtige Vitamine und Mineralstoffe nicht mal nachweisbar waren. Diese Firmen vernachlässigen die Ernährungsphysiologie des Hundes (den Zweck, den ein Futter erfüllen muss) zugunsten eines ideologischen Konzeptes von "Natürlichkeit". Kommt halt auch prima an bei den Leuten.

    Stiftung Warentest hat nicht getestet, ob ein Futter Bioprodukte enthält oder sowas. Also ja, wenn man Qualität über solche Kriterien definiert, hat Stiftung Warentest das nicht getestet.
    Aber tatsächlich ist es doch der kleinste gemeinsame Nenner und das allerwichtigste Kriterium, dass ein Fertigfutter erfüllen muss: Dass es als Alleinfutter wirklich die Ernährungsbedürfnisse eines Hundes deckt. Nicht mehr und nicht weniger. Denn es hilft ja nichts, wenn schönstes Bio-Rinderfilet im Futter ist, der Hund aber auf Dauer einen massiven Kupfermangel entwickelt. Und tatsächlich schneiden da so einige Hersteller oft nicht gut ab, besonders häufig diejenigen, die mit "Natürlichkeit" oder speziellen Ideologien werben. Von mehreren fachkundigen Seiten habe ich auch gehört, dass gerade die kleinen, auf irgendeinen Trend aufspringenden Hersteller oft keine Alleinfutter herstellen und das aber auf ihre Dosen schreiben. Tatsächlich ist es aber gesetzlich vorgeschrieben, dass ein Alleinfutter die Bedürfnisse eines Hundes vollständig decken muss. Nun werden große Konzerne häufiger getestet und müssen empfindliche Strafen zahlen, wenn das Produkt nicht hält, was es verspricht. Kleine und neue Hersteller werden wohl zunächst weniger überwacht.
    Also ja, man kann sich nicht wirklich auf jeden Hersteller verlassen. Zu glauben, dass man das selbst bestimmt prima beurteilen kann, wird wohl auch sehr wahrscheinlich in die Hose gehen. Irgendwo, ich glaube, in der "Dogs" hat Julia Fritz mal beschrieben, dass so Kriterien wie "eher große Firma, Erfahrung in dem Bereich, sind Tierärzte angestellt", etc. die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Futter gut ist. Denn tatsächlich schneiden erstaunlich viele Trockenfutter ja auch sehr wohl als gute Alleinfutter bei Stiftung Warentest ab. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, dem bleibt wohl nichts anderes übrig als eine Rationsberechnung und Beratung beim Tierarzt.
    Interessant dazu: Stiftung Warentest untersucht Alleinfuttermittel für Hunde: Das Ergebnis ist verheerend - Lumpi4

    Der häufigste Fütterungsfehler bei der Aufzucht sind zu hohe Energiemengen, besonders bei großwüchsigen Rassen, und ein falsches Calcium-Phosphor-Verhältnis. Welpen brauchen mehr Calcium als erwachsene Hunde (1,2-1,5:1). Ich an deiner Stelle würde ein Junghundfutter für die entsprechende Größe (mittelgroß bis groß) bis zum 15. Monat in etwa füttern (was draufsteht). Ist es ein gutes Futter, trägt es allen diesen Problematiken Rechnung.
    Futtermedicus bietet einen Rechner an, mit dem man die Calciummenge des eigenen Futters mit der Futterempfehlung nachprüfen kann: welpenaufzucht

    Damit meinte ich, dass eine Tierärztin den theoretischen Bedarf eines beispielsweise 15 Kilo-Hundes an beispielsweise Zink, o.ä. ausrechnen kann. Plus diverse Erkrankungen wie zum Beispiel die Neigung zu Struvitsteinen o.ä. miteinbeziehen und wissen, welche Wechselwirkungen die Anpassung der einzelnen Inhaltsstoffe hat. Und ein Futter analysieren und die Vor- und Nachteile für diesen speziellen Hund herausarbeiten. In diesem Fall.
    Mit dem "Normalmenschen" meine ich jeden, der nicht Fachtierarzt für Ernährung ist und Laboranalysen interpretieren kann. Mich eingeschlossen.