@Terry Das ist interessant, aber so unterschiedlich sind halt die Menschen und ihre Erlebnisse. Mein Alltag und der Umgang mit Menschen und Hunden zeigen mir, dass der praktische Knackpunkt in der Hundehaltung so gut wie nie in irgendwelchen Theorien oder Wörtern liegt. Die können ja auch nur vorgeschoben sein.
Beiträge von Canoidea
-
-
Huch, hier gehts ja ab . Ist ja wie bei #metoo.
Ist zwar schon paar Seiten her, aber @Mona X:@Canoidea: Seit Jahrzehnten weisen Tierrechtler*innen/ Antispeziesist*innen auf die von dir beschriebenen Probleme in Bezug auf Haustiere hin.
Es gibt seit ich mich mit diesen Themen befasse zahllose Broschüren von ihnen dazu.
Ich glaube genau DAS kann man ihnen nun wirklich nicht vorwerfen.Ich hab ja niemandem überhaupt irgendwas vorgeworfen. Deshalb verstehe ich nicht, was du meinst.
Ich wollte mit meinem Post sagen: Es ist meiner Meinung nach Unfug, sich mit so Wörtchen wie "nur" ein Hund und so weiter aufzuhalten. Denn diese Ausdrucksweise ist selten ein Indikator dafür, wie tiergerecht die Hundehaltung des betreffenden Menschen wirklich ist. Denn im Umgang mit Tieren können Menschen mit der allerdezidiertesten Theorieausstattung (von Singer bis Bekoff) und der tollsten Fähigkeit zur intellektuellen Abstraktion grandios scheitern.
Gerade im Umgang mit Hunden kommt es auf sowas null an. Aber um sie soll es den Menschen doch gehen, oder nicht? Tiere ihren sozialen und körperlichen Bedürfnissen gemäß zu halten.
-
Ich persönlich empfinde es übrigens so: Von allen Hundehaltern, die ich kenne, würden 90 Prozent sagen, sie lieben ihn und würden ihn womöglich auch auf die gleiche "Wertigkeitsstufe" wie sich selbst setzen. Aber: Mindestens 60 Prozent gefühlt missbrauchen ihr Tier, um damit eigene Gefühlslücken zu stopfen oder sind aufgrund von mangelnder Sachkenntnis oder eigener psychologischer Verkorkstheit nicht in der Lage, dem Hund ein hundgerechtes Leben zu bieten.
Manchmal gibt es sogar im Tierschutz besonders engagierte Menschen, die sich selbst als extrem tierlieb bezeichnen würden, die im Grunde das Ganze aber nur benutzen, um sich selber als einfühlsam und moralisch gut zu fühlen. Und das geht dann durchaus an den Bedürfnissen der Tiere komplett vorbei, ohne dass die Menschen das selber merken.Deshalb: Zu sagen: Mein Hund ist mir wichtiger als andere Menschen und es ist eben nicht "nur" ein Hund, sagt gar nix, absolut gar nix, über die Realität aus.
-
Interessantes Thema! Habe bis jetzt nur mitgelesen. Ich möchte drauf hinweisen, dass diese Themen auch in der Wissenschaft durchaus immer mehr Beachtung finden. Seit -relativ- Kurzem gibt es in D einen Professor für Tierethik. Der hat viel zur "Menschenrecht für Tiere"-Diskussion zu sagen, er hält nicht viel davon. Siehe hier:
Tierschutz: "Menschenrechte für Tiere höhlen die Grundrechte aus" - Spektrum der Wissenschaft
Auch hier ist eine interessante Diskussion nachzulesen:
Nutztiere: Die Ethik des Schinkenbrots | ZEIT ONLINE
Im Übrigen hat man sich in der Tierethik bislang hauptsächlich auf Nutztiere und Labortiere beschränkt, weil man Haustiere kurz gesagt für "geliebt und deshalb glücklich" gehalten hat. Das ändert sich gerade, in Wien beforschen sie derzeit das Wohlergehen von Assistenz- und Therapiehunden. Es sieht düster aus.
Ich finde es sehr spannend, zu beobachten, wie sehr sich die gesellschaftliche Normalität in Bezug auf Tiere verändert, die Entwicklung ist wirklich enorm innerhalb weniger Jahre.
-
Liebe Lotti Karotti,
ich finde es sehr bemerkenswert, dass du die (meines Erachtens) wichtigste Erkenntnis schon selbst hattest. Du schriebst in deinem Eingangspost, dass sie dir deine Schwächen aufzeigt. Ja, das ist sicher so. Herzlichen Glückwunsch! Denn der Hund wird dich dazu bringen, an dir selbst arbeiten zu müssen. Wenn du das schaffst, hast du hinterher eine Handvoll weniger persönliche Probleme. Klingt verrückt, aber ich spreche aus Erfahrung . Solche Hunde sind immer auch eine große Chance.
Deine Hündin hat nicht viele Baustellen, ihr habt nur eine: Deine Führung funktioniert nicht so, als dass sich deine Hündin Anleitung und Sicherheit daraus ziehen könnte. Das kann man tatsächlich auch nicht aus Büchern oder Foren lernen, sowas muss man sehen und erleben. Wenn du aber keine gute Führung lernst, so prophezeie ich dir das Herumdoktorn an 20 verschiedenen Sachen in den nächsten 5 Jahren, bis sie ruhiger wird.
Damit das nicht passiert, würde ich dir einen wirklich guten! Trainer empfehlen. Leider gibt es derer nicht so viele, wie man vielleicht meinen könnte. In welcher Region wohnst du denn? -
Wenn du selbst schreibst, du hast das Gefühl, dein Hund ist zufrieden so und ihr habt eine ordentliche Verbindung zueinander - dann ist doch alles gut. Ein Warnzeichen wäre es (so habe ich es selbst schon erlebt), wenn sich dein Hund häufig in aufgeregten Gefühlszuständen befinden würde, in denen er kaum ansprechbar ist.
Ich finde insgesamt den Trend extrem ungesund, immer alles durchzuhirnen und dafür dann x verschiedene Meinungen in die Waagschale zu werfen. (Das läuft in der Kindererziehung genauso in heutigen Zeiten )Es ist wichtig, sein eigenes Gefühl ernst zu nehmen und ihm zu vertrauen. Das ist das, was zählt. Nichts anderes machen übrigens Hunde den ganzen Tag.
-
Vielleicht ist deine Hündin dann eine, die mehr "Anleitung" braucht? Bei den Maßnahmen dagegen, die helfen, gibt es sicher große Unterschiede.
Meine Hündin ist auch immer vorne, wenn man sie lässt, weil sie einfach auch eine "geborene Bundeskanzlerin" ist, wenn man versteht was ich meine . Wenn sie sich aufregt, nehme ich sie ran. Ansonsten lasse ich sie vorne laufen. Die Flexi ist halt auch wirklich keine ideale Leine für Erziehungssachen. Ich nehme die nur, wenn Freilaufen zu gefährlich oder verboten ist. -
An der Flexi hat sie mehr Freiheiten und ergo weniger "Anleitung", was zu tun ist. Keine Führung zu haben verursacht bei Hunden meistens Aufregung. Ich würde ihr beibringen, dass sie auch an der Flexi gesittet neben dir gehen muss, bis sie eine Freigabe erhält. Und dass sie auch an der Flexi herangerufen werden kann.
-
@Ildchen: Das Medikament ist noch ziemlich neu. Unsere Klinik hat uns informiert, dass es das jetzt gibt und es empfehlenswerter wäre als Phenobarbital. Wenn das Absetzen nicht funktioniert, werde ich damit anfangen.
Ob es auch bei Clusteranfällen gut ist, weiß ich leider nicht. -
Das neue Medikament heißt Imepitoin. Aber das kennt deine Tierklinik nicht? Ich würde an deiner Stelle mal zu einem spezialisierten Neurologen in einer Klinik gehen.
Meine Hündin hat auch Epilepsie und ist seit Jahren anfallsfrei mit Phenobarbital, von dem sie aber zur Zeit nur sehr wenig braucht. Wir setzen es im Schneckentempo ab, weil sie schon so viele Jahre anfallsfrei ist.
Das Imepitoin hat wohl deutlich weniger Nebenwirkungen, siehe hier: (weit unten, unter Therapie)
Epilepsie bei Hund und Katze - Der Stand der Dinge - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert
Anfälle begünstigen neue Anfälle und erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Verschlimmerung, die dann möglicherweise immer schwieriger zu behandeln ist. Also ja, ich würde es mir schon überlegen. Und auch beim Phenobarbital ist es so, dass man die ersten beiden Wochen Nebenwirkungen mit schwankendem Gang etc. überstehen muss und danach merkt man nix mehr davon. Man muss es halt richtig aufbauen.