Beiträge von Canoidea

    Ich habe gerade viel von Dorit Feddersen-Petersen gelesen. Das ist diese bekannte Verhaltensbiologin und Canidenexpertin, die häufig die Gutachten bei schweren/tödlichen Beißunfällen erstellt hat.
    Diese passieren selbstverständlich nicht nur mit AmStaffs oder ähnlichen Rassen. Dennoch beschreibt sie recht anschaulich, welche gen. Disposition viele Hunde dieser Rassen noch haben: Sie neigen, wie ja schon beschrieben wurde, tendenziell dazu, fehlgeleitetes Jagdverhalten zu entwickeln. Bei falscher Haltung/Umgang kann dies so weit gehen wie bei dem armen Kind Volcan im Jahr 2000. Da haben die beiden Hunde, die ihn getötet haben, schlicht seinen Kopf für einen Ball gehalten und diesen gejagt. Es war bekannt, dass der Halter mit den Hunden viele objektbezogene "Spiele" gespielt hat. Also exzessives Ballwerfen, was dieses fehlgeleitete Jagen richtiggehend antrainiert hat. Interessanterweise hat das nichts mit Aggression zu tun, sondern mit Jagen. Deshalb sollte man bei diesen Hundetypen schon wissen, wie man mit ihnen umgehen muss.


    Dann können sie tolle Hunde sein. Laut Feddersen-Petersen eignen sie sich dann sogar
    gut als Trümmerhunde/Flächensuchhunde.
    Die meisten Hundetypen haben ja irgendwelche "Schwachstellen" oder eben Punkte, auf die man achtgeben muss. Bei so starken Hunden mit einer solchen genetischen Neigung hat man als Halter aber schon eine spezielle "erhöhte" Verantwortung.


    @Caprisonne Ich meinte damit nicht psychische Krankheiten. Die allermeisten Menschen haben bestimmte psychische Schwächen, die Hunde spiegeln. Grad und Art sind entscheidend ;) .


    Deine Begründung für deinen Hundewunsch "Ich möchte etwas kompensieren, das mir fehlt" ist mir sehr ins Auge gefallen, weil das letztlich kein guter Grund ist, sich einen Hund anzuschaffen. Gibt es hoffentlich auch Gründe, die wirklich was mit Hunden (und auch noch Huskies) zu tun haben?


    So viel ist man einem Hund schon schuldig: Es muss eine Schnittstelle geben zwischen deinen Wünschen und den Bedürfnissen, die ein Hund hat. Und nein, damit meine ich nicht bloß Gassi gehen und fressen.


    Und natürlich tauchen die Knackpunkte im Umgang mit Hunden nicht mit fremden Hunden auf, sondern innerhalb der echten Abhängigkeitsbeziehung.


    Mir ist schon klar, dass es schwierig ist, solche Ausführungen zu verstehen, wenn man eigentlich keine Erfahrungen mit Hunden hat. Letztlich kann man das alles nicht wissen, ohne es ausprobiert zu haben.


    Deshalb: Ich wünsche dir viel Spaß und Glück bei der Erfahrung. Nur von einem kannst du dich mit Sicherheit verabschieden: Dass sowas wie die Beziehung zu einem Hund derart durchdacht und geplant werden kann, wie du es zu tun (glaubst). Denn das ist ja das unglaublich Schöne an Hunden: Sie können mit dem "menschischen" intellektuellen Gewäsch nix anfangen.

    Ich finde deine theoretisches Durchdenken schon löblich.


    Allerdings finde ich die Herangehensweise extrem technisch. Die Knackpunkte der Hundehaltung erschöpfen sich nicht in der Frage, ob ich nun zwei oder drei Stunden mit dem Hund rausgehen kann und ob ich dann noch Zeit zum Staubsaugen habe.


    Viel wichtiger sind meiner Erfahrung nach ganz andere Fragen, die man sich selbst ehrlich beantworten sollte. Zum Beispiel: Bin ich fähig zur Konsequenz? Halte ich das aus, einen Hund mit Verhaltensproblemen/Erziehungsbaustellen (das kann immer passieren) zu führen, gegebenenfalls auch an mir selbst zu arbeiten, beziehungsarbeit zu leisten, dazu zu lernen?


    Hunde lieben und hören auf Menschen, die ruhig, gesammelt und selbstsicher sind. Sie möchten zu einer Familie/ Person gehören, die liebevoll FÜHREN kann. Es gibt in der öffentlichen Wahrrnehmung von Hunden ein Missverständnis, dass diese tolle Seelenwärmer und Tröster wären, die bedingungslos lieben oder so ähnlich, egal wie labil der Mensch ist.


    HUNDE SIND ÜBERHAUPT KEINE GEEIGNETE KOMPENSATION FÜR DINGE, DIE MENSCHEN IM LEBEN FEHLEN. Das will kein Hund und solche Konstellationen sind fast immer problematisch.


    Aus meiner - ich darf sagen recht vielfältigen- Erfahrung mit Menschen und Hunden habe ich eines gelernt: Menschen, die deutliche Schwierigkeiten mit Menschen und dem Leben im Allgemeinen haben, haben diese auch mit Hunden - und zwar oft dann knüppeldick.


    Der Unterschied zwischen anspruchsvoller Hunderasse (was ein Husky aus verschiedenen Gründen ist) und nicht-anspruchsvoller Hunderasse liegt zwar auch in der Zeit für Bewegung, die investiert werden muss. Aber vor allem ist der Unterschied der, dass sich der Mensch deutlich weniger Unsicherheiten, Fehler und psychische Probleme leisten kann.

    @Dackelbenny: Meine Hündin muss inzwischen auch etwas aufs Gewicht achten und das alte Futter war dann irgendwann nur noch eine Miniportion. Dann bin ich auf das RC Neutered Adult Skin&Weight umgestiegen. Davon darf sie ungefähr die doppelte Menge fressen und hat sogar etwas abgenommen. Futter für kastrierte Hunde ist ja allgemein kalorienärmer. Für uns funktioniert das super.

    Ich kenne Resozialisierungsgruppen zusätzlich zum Einzeltraining. Das bedeutet, einzelne Hunde, deren Verhalten dem Trainer bekannt ist, kommen -sehr kontrolliert- zusammen, gemeinsam mit ihrem Besitzer. Und was soll ich sagen: Die Ergebnisse sind teilweise extrem toll! Denn Hund lernt von sozialen Hunden: Wie verhalte ich mich richtig? Und ganz wichtig: Die Besitzer lernen, wie Hunde kommunizieren. Und wie sie ihrem eigenen Sicherheit geben können, ihn schützen und wann sie ihn besser nicht "bemuttern".
    Mir hat das extrem viel gebracht und da meine Hündin eine geborene "Rudelmutti" ist, ihr auch. Die Qualität hängt natürlich stark vom Trainer ab. Leider gibt es solche Angebote viel zu selten, das sieht man leider daran, wie wenig viele Hundehalter über Hundeverhalten wissen.

    Ich bin kein Spezialist. Mein Eindruck mit mir bekannten Settern ist aber, dass der Irish Setter unter den Vorstehhunden so etwas ähnliches ist, wie der moderne Collie unter den Hütehunden. Die Iren, die ich kenne, sind zwar teilweise recht temperamentvoll, dafür aber seeeeeehr weich und nicht gerade Hochleistungsarbeitshunde. Sogar ziemlich einfach zu führen. Sie waren ja schon mal ein bisschen in Mode, das scheint Hundetypen in meiner Beobachtung immer ein bisschen "einfacher für den Hausgebrauch" zu machen. Die Red and White scheinen mir noch stärker für die Jagd gezüchtet.

    Ehrlich gesagt finde ich das "Ich möchte meinen alten Hund zurück" schon ein wenig lustig. Dein Hund ist zehn Monate alt. Der wird jetzt erst so richtig zum Hund. Erziehung (und auch Beziehung) fängt da an, wo dein Hund was anderes will als du. Nicht da, wo er nichts hinterfragt und einfach alles macht, was du sagst.
    Dein Hund macht, was du von ihm willst, wenn du dich als Person ihm gegenüber gezeigt hast a) auf die Verlass ist und b) die meint, was sie sagt und c) sich ruhig, aber bestimmt durchsetzt.


    Das muss man sich bei einem Hund, der erwachsen wird, erstmal erarbeiten. Grundsätzlich ist das Verhalten deines Hundes total normal. Aber nun solltet ihr darangehen zu lernen, wie man seinem Hund Dinge klarmacht und wie man sich fair durchsetzt. Meinen Erfahrungen nach lernt man sowas nicht aus einem Buch oder einem Forum. Vielleicht wäre ein gescheiter Hundetrainer für euch etwas? Und damit meine ich nicht diese Hundeschulen, in denen man von Agility bis Dogdancing so ziemlich alles macht, nur keine echte Beziehungsarbeit.

    Das Hills z/d funktioniert deshalb, weil alle Proteine darin so klein "zerschnipselt" sind, dass der Körper sie nicht mehr als das allergieauslösende Protein erkennt. Dennoch sind alle Nährstoffe enthalten und der Hund ist komplett versorgt. Das solltest du bei deiner derzeitigen Rindfleisch-Diät bedenken, dass diese nicht bedarfsdeckend ist. Im Grunde ergibt es keinen Sinn, Reinfleischdosen zum Hills hinzuzufüttern. Vor allem deshalb nicht, weil du ja nicht weißt, gegen was dein Hund allergisch ist.
    Oder sollst du mit den Dosen testen, gegen was dein Hund allergisch ist? Das würde ich allerdings dann erst machen, wenn dein Hund mit dem Hills z/d symptomfrei ist und sich Haut und Magen/Darm wirklich beruhigt haben.