Ich habe gerade viel von Dorit Feddersen-Petersen gelesen. Das ist diese bekannte Verhaltensbiologin und Canidenexpertin, die häufig die Gutachten bei schweren/tödlichen Beißunfällen erstellt hat.
Diese passieren selbstverständlich nicht nur mit AmStaffs oder ähnlichen Rassen. Dennoch beschreibt sie recht anschaulich, welche gen. Disposition viele Hunde dieser Rassen noch haben: Sie neigen, wie ja schon beschrieben wurde, tendenziell dazu, fehlgeleitetes Jagdverhalten zu entwickeln. Bei falscher Haltung/Umgang kann dies so weit gehen wie bei dem armen Kind Volcan im Jahr 2000. Da haben die beiden Hunde, die ihn getötet haben, schlicht seinen Kopf für einen Ball gehalten und diesen gejagt. Es war bekannt, dass der Halter mit den Hunden viele objektbezogene "Spiele" gespielt hat. Also exzessives Ballwerfen, was dieses fehlgeleitete Jagen richtiggehend antrainiert hat. Interessanterweise hat das nichts mit Aggression zu tun, sondern mit Jagen. Deshalb sollte man bei diesen Hundetypen schon wissen, wie man mit ihnen umgehen muss.
Dann können sie tolle Hunde sein. Laut Feddersen-Petersen eignen sie sich dann sogar
gut als Trümmerhunde/Flächensuchhunde.
Die meisten Hundetypen haben ja irgendwelche "Schwachstellen" oder eben Punkte, auf die man achtgeben muss. Bei so starken Hunden mit einer solchen genetischen Neigung hat man als Halter aber schon eine spezielle "erhöhte" Verantwortung.