Beiträge von Canoidea

    Es ist halt eine neue Situation, du bist plötzlich die "kompetente Führungsperson" von einem Rudel, nicht nur einem einzelnen Hund. Da testet man halt mal gerne aus, ob du dafür auch qualifiziert bist oder ob man sich jetzt mehr leisten kann. Vielleicht kannst du mit der Mäusejagerei noch nicht hunderprozentig souverän umgehen, weil du das noch nicht kennst. Das merkt auch Newton. Ich würde die Gasthündin erstmal an der Leine lassen.

    Ich finde den Artikel gut und habe mit meiner Hündin da auch einschlägige Erfahrungen gemacht. Sie ist ein Malinoismix aus dem Tierschutz und hat vor mir mit Sicherheit nicht "Ruhe gelernt". Und ich hatte keine Ahnung und dachte "Wow, so ein Energiebündel, so sportlich". Eigentlich war sie komplett durchgeknallt und es wurde immer schlimmer: Bei einem Gruppenspaziergang ist sie dreieinhalb Stunden durchgehend! um die anderen Hunde herumgerast, war nicht ansprechbar, hat andere Hunde mit einer irren Energie bedrängt und war auf Bewegungsreize scharf wie ein Flitzebogen. Dabei hab ich doch so viel mit ihr gemacht... Eine Hundetrainerin, die ich kontaktiert hatte, sagte mir, sie denke dieser Hund habe einen Hirntumor und sei grundsätzlich nicht ganz sauber.
    Bis mir dann eine sehr kompetente Hundetrainerin beigebracht hat, dass dieser Hund sensibel ist, eher wenig mit Reizen umgehen kann und deshalb besonders viel Ruhe braucht, nicht besonders viel Auslastung. Und tatsächlich halfen Struktur, eine klare Führung und Ruhe.


    Heute ist sie ein toller Hund, ultra-intelligent, aufmerksam, eigentlich leichtführig, hört auf winzige Zeichen hin, geht toll mit anderen Hunden um. So sieht es von außen aus. Aber dahinter steckt, dass ich sehr viel nicht mit ihr machen kann, was ich eigentlich gerne würde. Sie kommt mit uns in die Arbeit mit. Wenn sie eine Arbeitswoche bei mir hinter sich hat (nicht bei meinem Freund wo es ruhiger ist) ist die fix und fertig geistig. Sie bekommt einen irren Blick, knallt leichter mal durch wenn sie eine Bewegung sieht. Da weiß ich dann: Ok, dieses Wochenende ist es nichts mit Wandern gehen, Ruhe angesagt. Und dann muss diese sportliche Hündin wirklich ein Wochenende ruhen, ohne Auto fahren, ohne Bahnfahren, ohne viele fremde Menschen, lange Spaziergänge oder Beschäftigung, dann geht es ihr wieder gut. Wir kommen damit gut klar, wir kennen sie und lieben sie so wie sie ist.


    Aber ich habe deshalb das echte Problem, dass ich sie kaum mal woanders unterbringen kann. Viele Menschen wollen dann ganz viel mit dem Hund machen, Spazierengehen, streicheln, vollquatschen. Selbst erfahrenere Leute kriegen das mit ihr nicht hin. Ich kann dann ein Nervenbündel abholen, dass ich erstmal nirgendwo hin mehr mitnehmen kann, damit es runterkommt.


    Und ich glaube, sie ist extrem, aber keine Seltenheit. Sehr viele Leute können die Anzeichen für Stress bei ihrem Hund einfach nicht erkennen. Gerade bei so Kandidaten wie Border Collies o.ä.

    Ich hab gerade erst gesehen, dass dein Hund erst 12 Wochen alt ist. Ich würde dir unbedingt einen professionellen Futterplan vom Tierarzt, mindestens aber eine sehr umfassende Recherche empfehlen, bevor du deinen Welpen selbst bekochst/barfst. Bei so jungen Hunden kann man eine Menge falsch machen, die Folgen können den Hund unter Umständen sein Leben lang begleiten...

    Das Buch hier ist von der Tierernährungsmedizinerin Julia Fritz. Es geht zwar ums Barfen, es gibt aber grundsätzlich sehr fundierte und genaue Anleitungen zur Rationsgestaltung, etc. Auch der Meyer/Zentek ist ein Klassiker und empfehlenswert.


    Fritz bietet übrigens auch (neben der LMU München und Futtermedicus) individuelle Rationsberechnungen und -überprüfungen an, unter "Napfcheck". (Ich persönlich halte das für sinnvoll investiertes Geld, aber das ist ja jedem selbst überlassen).


    Das Buch:



    Hunde und Katzen richtig füttern - Tierärztliche Ernährungsberatung

    Hoppla. Da ist wohl ein Missverständnis passiert, ich wollte dich nicht angreifen. Das mit den Fußnägeln hat sich auf das Sachliche bezogen. Auf "Knödel aus zwei Zutaten verkneten" und "Einfach Kartoffeln dazumischen" und so weiter. Nicht auf deinen Einsatz, deine Sorge um deinen Hund oder ähnliches.


    Dass dein Hund wahrscheinlich doch keine Entzündung hat und der Arzt das nur vermutet, kann ich ja nicht wissen.


    Gegen das i/d hab ich nichts erwähnt. (Meiner Meinung nach ist das sogar eine ziemlich gute Lösung)


    Bei der Lösung mit Fleischdose, Zusätzen und Kartoffeln musst du halt relativ genau wissen, was für Mineralstoffe Fleisch und Kartoffeln fehlen, um das Richtige im richtigen Verhältnis dazumischen zu können. Das weiß ich jetzt nicht, wie das zu erreichen ist. Wenn du aber ja schon weißt, wie du das machen willst, ist doch alles gut.


    Wegen fettarm: Es ist absolut nicht zu empfehlen, das Futter zu erwärmen und das Fett abzuschöpfen, denn damit schöpfst du auch die fettlöslichen Vitamine ab (kam ja nicht von dir, nur so zu Info).

    Ehrlich gesagt rollen sich mir ein wenig die Fußnägel hoch, wenn ich das so lese. Dein Hund hat eine Kehlkopf-OP gehabt, vielleicht auch immer noch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung und er ist alt.
    Selbst ein gesunder Hund ist auf Dauer auf ein ausgewogenes, den Nährstoffbedarf deckendes Futter angewiesen um seine Gesundheit zu erhalten. Für ein ohnehin kränkelndes Tier ist das noch wichtiger.
    Das ist ohne Wissen schwierig zu bewerkstelligen, und dann auch noch mit nur so wenigen Lebensmitteln. Ich würde dir empfehlen, ein gutes Alleinfutter zu kaufen oder wenn du die Rationen selbst erstellen möchtest, dir einen Futterplan von Futtermedicus, der LMU München, Napfcheck, etc. (was es da alles gibt) machen zu lassen. Die können auch Krankheiten berücksichtigen. Das kostet zwar einmal 80 Euro ca, aber du machst es mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig und deinem Hund fehlt nichts.

    Dass sie jetzt noch einmal andere Ticks auskramt und sich komisch verhält, ist eine ganz normale Reaktion auf Entfernung des Suchtmittels. Das ist jetzt alles ungewohnt für sie und sie versucht eben was Neues, das sie aus dir rauskitzeln kann.


    Halte durch und bleib konsistent, das dauert etwas, dann wird sie entspannter. Dass dein Fuß jetzt gebrochen ist, ist unglücklich. Etwas Bewegung und Beschäftigung sollten schon sein, vielleicht hast du jemanden, der mal mit ihr Fahrrad fährt oder so?

    Ja, die "medizinischen" bringen was. Ich habe mit Advantix die besten Erfahrungen gemacht. Gegen den Wirkstoff von Frontline allerdings sollen inzwischen einige Zecken resistent sein.


    Eine gute Zeckenprophylaxe finde ich ziemlich wichtig, es kommen ja zusätzlich zu den heimischen Zecken immer mehr Arten aus dem Süden, die auch neue Krankheiten mit sich bringen, wie zum Beispiel die Sandmücken mit der Leishmaniose. Dagegen wirken die chemischen Mittel vom Tierarzt auch.


    Es gibt auch Tabletten, die den Hund von innen schützen sollen. Das Problem damit ist, dass die erst wirken, wenn die Zecke schon angedockt hat. Da sind manche Erreger schon im Körper.

    Ich glaube deine Intuition ist schon ganz richtig, Hoellenhundi. Nur belohnen und sonst nix reicht nicht, um einen Hund zu erziehen (genau wie bei Kindern). Einem Hund niemals zu zeigen, was NICHT erwünscht ist, schadet ihm und verwehrt ihm, soziales Verhalten zu entwickeln.


    Aus Büchern ist es schwer, sowas richtig zu lernen, ich empfehle dir trotzdem eins: "Wanja und die wilden Hunde" von Maike Nowak.


    Nicht alles, was Nowak so im Fernsehen gemacht hat, war das Gelbe vom Ei (Rudelstellungen, das ist Blödsinn). Aber oben genanntes Buch ist uneingeschränkt gut und beantwortet dir zumindest theoretisch deine Fragen.