Beiträge von Canoidea

    Hallo,


    meine Hündin hat das auch, direkt über der Schwanzwurzel. Man weiß manchmal nicht so genau, ob es ihr jetzt eigentlich unangenehm ist, dort angefasst zu werden oder nicht, weil sie einem das immer so seltsam hinhält. Bei ihr weiß ich aber ungefähr, woher es kommt: Sie hat HD und ein künstliches Hüftgelenk. Aufgrund der leichten Fehlbelastungen deswegen beim Laufen verschieben sich bei ihr immer wieder zwei Wirbel. Das erste Mal war es so schlimm, dass die Ärzte dachten, es sei Cauda Equina. Ist es Gott sei Dank aber nicht, mittlerweile ist es nicht mehr schlimm, man spürt einfach nur ab und zu, dass ihr da was zwickt. Ich bringe sie regelmäßig zur Physiotherapie, die biegt das immer wieder einigermaßen gerade. Hunde haben sehr oft Verspannungen, die Nerven können davon auch in Mitleidenschaft gezogen werden.
    Ich würde an deiner Stelle in eine Tierklinik gehen und mal abchecken lassen, ob das was Dramatischeres an der Wirbelsäule ist oder eben einfach nur Verspannungen.

    Genau das meine ich ja. Für Hundemenschem ist es nix Besonderes mehr. Andere Menschen wissen nicht mal, was das ist und finden es außergewöhnlich. Aber auch die wollen vielleicht irgendwann mal einen Hund.


    Ich hab da ein persönliches Beispiel. Ich arbeitete mal in einem großen, großstädtischen Medienhaus mit haufenweise PR-Menschen und Journalisten drin (Tendenziell trendaffine Leute). Es gab auch einige Bürohunde. Dann kam ein neuer Bürohund: ein Australian Shepherd in Merle. Die Kolleginnen haben sich gar nicht mehr eingekriegt: "Oh, was für eine tolle Mischung! Was für ein wunderschönes Fell!"Und so weiter. Die dachten, er sei eine besonders individuelle, bunte Mischung, ganz besonders außergewöhnlich. Ist übrigens nicht sooo lange her.

    Ich finde Merle auch nicht so schön.


    Natürlich gibt es Merle mittlerweile recht häufig, aber die Frage war ja, warum es auf einmal so gehypt wird. Und für den Durchschnitts-Hundeinteressenten (nicht die Forumsmenschen) ist es definitiv immer noch was Besonderes.


    @dragonwog: Es ging mir ja in keiner Weise darum, zu sagen, dass Schlanksein was Schlechtes wäre, bin ich übrigens selber.Es ging mir bei der Aussage um Modewellen und um Übertreibungen. Das Kulthafte um den Körper und das Aussehen heutzutage ist nur ein Beispiel für äußere Merkmale, über die man sich heute stark definiert.
    Und wo genau stand jetzt was, dass Leute kritisiert oder über einen Kamm geschoren werden?

    Ich glaube, der Merle-Trend und die Neigung zu anderen Sonderfarben haben was damit zu tun, dass jeder heute immerzu zeigen muss, wie besonders und individuell er ist. Das müssen wir alle, weil sich die Daseinsberechtigung des modernen Menschen ein Stück weit davon ableitet, insbesondere die LEISTUNG jedes Einzelnen ist maßgeblich für seine Stellung in der Gesellschaft. Ein besonders aussehender Hund, eine außergewöhnliche Ernährung (Veganismus, bitte nicht hauen), und außerdem ein superschlankes Äußeres sind nur verschiedene Spielarten, wie das Besondere und Einzigartige an einem selbst signalisiert werden kann. Viele Menschen schaffen es nicht, sich wirklich über sich selbst zu definieren, sondern brauchen immer Definitionen von außen.

    Ungeachtet der Tatsache, ob das eine Rasse ist oder nicht: Der Wäller. Obwohl die Ausgangsrassen eigentlich anspruchsvoller sein müssten, sind komischerweise alle, die ich kenne (ca. 4 -5(nicht repräsentativ, ich weiß)) genau das, was gesucht wird. Tendenziell gemütliche, aber nicht lahme, Wuschelhunde, die man überall mit hinnehmen kann. Lustigerweise wohnen die auch noch bei großen, starken Männern, für die das der perfekte Hund ist. Ist mir bei deiner Beschreibung sofort in den Sinn gekommen, vielleicht ist es einen Blick wert.