Huhu Ich hab hier einmal auch ein ein Showexemplar und einmal ein Arbeitsexemplar.
Rosi, mein Showaussie, ist Menschen gegenüber sehr offen, zugewandt und geht ziemlich positiv gestimmt, was so die meisten Umweltreize betrifft, durch die Welt. Mit ihr könnte ich auch auf die Hundewiese gehen. Sie ist lieb und arbeitet gerne mit mir zusammen. Sie fordert es aber niemals ein. Zu Hause ist sie ruhig und draußen kann sie auch gut Gas geben. Sie hat kaum Schutz- oder Wachtrieb.
Allerdings neigt sie, vor allem in neuen Situationen, zum überdrehen. Und dann ist sie nicht mehr gut ansprechbar. Da muss ich also immer ein Auge drauf haben.
In hoher Trieblage wird sie oft unpräzise und fahrig, schon fast patzig bei der Ausführung von Kommandos. Man merkt, dass sie sich dann oft selbst im Weg steht. Sie ist einfach schnell "drüber". Außerdem kann sie sehr stur sein und bei Unlust ist vom will-to-please auch nichts mehr zu spüren
Interessanterweise, so ruhig sie jetzt ist, das war harte Arbeit ihr das beizubringen im ersten Jahr.
Flynn aus einer Arbeitslinie war schon als Welpe ruhiger, bedachter und irgendwie ernsthafter. Ihm musste ich das Ruhen nie beibringen. Er kann mich auch überall hinbegleiten und dabei empfinde ich ihn als unauffälliger als Rosi.
Er bräuchte weder andere Menschen noch andere Hunde zum Glücklichsein. Nimmt aber nach anfänglicher Zurückhaltung durchaus freundlich Kontakt auf. Er hat sehr viel Wach-/Schutztrieb. Das ist eine Aufgabe, die er gerne komplett ausfüllen würde und die mich in Situationen, in denen das nicht erwünscht ist, auch viel Erziehungsarbeit kostet.
Er neigt überhaupt nicht zum Überdrehen und bleibt immer ansprechbar. Manchmal ist es schon wahnsinnig, wie sehr er bei mir ist und auf die kleinsten Signale von mir achtet. Sobald es was zum trainieren/arbeiten gibt, ist er mit Feuereifer dabei.
Sein will-to-please, seine Trainierbarkeit, seine Ansprechbarkeit - das alles ist bisher in jeder Situation konstant geblieben. Er ist noch sehr jung, daher bin ich gespannt, ob sich seine Prioritäten noch verschieben. Aber bisher war seine Entwicklung von Anfang an konstant.
An Schafen waren sie beide schon zum Antesten und haben dort beide für den Anfang gute Tendenzen gezeigt. Da wir da aber noch ganz am Anfang stehen, kann ich dazu noch nicht viel mehr sagen.
Was die Intelligenz betrifft, so kommt es wohl immer auf die Definition an. Ich empfinde eigentlich alle Aussies, die ich kenne, als sehr aufmerksame, wache, beigeisterungsfähige Hunde, die sehr viel beobachten und mitbekommen und dazu schnell eigene Ideen entwickeln, dabei aber auch vergleichsweise leicht lenkbar sind :)
Ich finde schwierig zu sagen, was genau den einen Hund jetzt intelligenter macht als den anderen. Bei Rosi ist es oft so, dass sie die Gehorsamkeit über ihre Eigenständigkeit stellt und dann auf Führung von mir wartet, anstatt selbst Lösungen anzubieten. Wenn sie aber quasi frei entscheidet, ohne dass ich meine Finger im Spiel hab, wählt sie viel kreativere Wege und Lösungen...