Hallo Michael
@MiniRottweiler:
(1) Naja, ich will es ja auch gar nicht auf den Punkt bringen, habe ja bereits geschrieben, warum ich von den Methoden Ulv Philippers nicht viel preisgeben will.
(2) Warum scheitert denn der Vergleich? Weil es sich um zwei unterschiedliche Dinge handelt? Ich stelle mal folgende These auf:
Man kann nur Dinge vergleichen, die sich unterscheiden.
Oder besser gesagt: nur in diesem Fall macht ein Vergleich Sinn, denn zwei gleiche Dinge zu vergleichen, lohnt ja nicht.
Natürlich ist sein Vergleich in der Leseprobe überspitzt, aber das ist ja durchaus ein legitimes Stilmittel, denke ich.
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(1) Dir ist schon klar, wer A sagt soll auch B sagen, außer man verfolgt eine gewisse nicht uneigennützige Strategie (Werbung, etc) und ist dann weit vom Meinungsaustausch entfernt.
Ich denke die Meisten, so hoffe ich, würde sich schon begnügen wenn man die Grundpfeiler dieser Methode benennt. Klar FÜHRUNG, aber dies ist ein breit gefasstes Begriff und daher nichts sagend, zu diesem Thema gibt es so viele Kontroverse Meinungen und auch Lebenserfahrungen.
Uns ist allen klar, auch Ulv P. hat den Hund nicht neue Erfunden, denn Hund ist keine Technisches Ding oder Sportart, es ist und bleibt ein Lebewesen, welches der HH lernt zu verstehen und mit ihm gemeinsam zu leben.
Seine Methode werde ich mal lesen, habe mir das Buch gebraucht gekauft, allerdings ohne große Erwartungen dort Tipps und Tricks zu finden, sondern wohl mich besser zu verstehen, darum geht´s wohl. Ob ich etwas für mich daraus lernen werde, darüber berichte ich gerne in diesem Forum.
Seine Didaktik, korrigiere mich bitte wenn ich falsch liegen, richtet sich darauf aus über Fragen und Gespräche aber auch anhand bestimmt gewählten Beispielen/Vergleichen den HH zur Selbsterkenntnis zu bewegen. Ufff... wenn das so ist, wird das bei vielen Menschen ein Problem sein. Bitte nicht falsch verstehen, dies ist auch in meinen Augen ein super Weg, allerdings für eine bestimmte Personengruppe und ist super für denjenigen geeignet der bei seinem Tun ein bestimmtes Ziel verfolgt... andere fühlen sich sonst gut und gerne vor den Kopf gestoßen. Ich weiß, dies ist meine persönliche Meinung, aber diese basiert auf 10 Jahre Erfahrung als Sportler und Trainer. Als Trainer später war mir wichtig mit wem ich arbeite und was sind die realistische kurzfristige und langfristige Ziele.... so sehe ich es auch als HH. Würde ich einen Scheltie, DSH oder Labrador haben, würde ich andere Ansprüche an mich als HH stellen, als jetzt als Partner eines Shih Tzus.
(2) Sein erstes Beispiel im Buch klingt zwar auf den ersten Blick logisch, die Logik zerfällt bei näheren Betrachtung:
- Vater-Sohn-Dilemma - dort wird vermittelt, dass der Sohn aus der Aussage des Vater falsche Rückschlüsse gezogen hat. Möglich, aber nicht belegbar, ich könnte jetzt natürlich die Fachliteratur dazu bemühen, oder aber behaupten, dass jeder von uns ein Kind war und das aktive Vorleben der Eltern, d.h. das Handeln der Eltern in bestimmten Situationen uns mehr prägt, als reine Ratschläge. Dabei ist es egal, ob wir es bejahend oder ablehnend gegenüber stehen - Kinder ziehen daraus für sich Rückschlüsse. Genauso verstehen die Kindern die Diskrepanz zwischen dem Gesagten und den Taten der Eltern besser als manch einer Erwachsene.
- Frau-Mann-Dilemma - dieses Weltbild der Beziehung ist absolut nicht weit hergeholt, die Menschen haben erst neulich danach gelebt und viel leben weiterhin so. Verrückt? Wohl nein, denn die Menschheit ist ja dadurch nicht ausgestorben, sondern es war vom bestimmten Vorteil für die Zivilisation so zu leben. Aber die Zivilisation entwickelt sich auch weiter.. Paradox ist nur, dass man früher für Hautfarben begann sich einzusetzen, als für die Rechte der Partnerin... oder aber auch nicht.
Jetzt aber daraus eine HH-Hund-Beziehung zu stricken, sorry, das ist meiner persönlichen Meinung nach Humbug. Wie ich bereits davor schrieb - ein HUND ist in seiner Kommunikation klar und deutlich. Klar, es gibt Hunde die andere Hunde austricksen können und klar ist auch, dass in der Kommunikation zwischen Hunde Missverständnisse gibt, genau so wie es Hunde mit Störungen gibt, aber wenn wir vom Durchschnitt reden, dann ist die Kommunikation absolut nicht vergleichbar, geschweige denn übertragbar.
Und der Beispiel mit "Freiheit" ist ebenso als belanglos anzusehen. Du kannst sicherlich jetzt behaupten, dass ich mich an Worten aufhängen, statt dessen sehe ich aber, dass Begriffe klar definiert werden sollen.
Freiheit bedeutet nicht, wie viele vermuten, frei zu handeln, sondern bedeutet frei im Rahmen der geltenden Gesetze und Regeln frei zu handeln... und dies ist ein enormer Unterschied. Und wenn die Frau aus dem Beispiel später über Gehorsam spricht, dann meint sie genau das! Und selbst Ulv P. will nichts anderes erreichen... ja, der Hund darf selber entscheiden, aber nur im Rahmen seiner Wahlmöglichkeiten, welche ich ihm als HH unterbreite.
Ich halten solche Abstraktionen nur für bedingt gut, sie sorgen für einen Showeffekt, zerfallen aber bei näheren Betrachtung.
Ich bin was Hund angeht ein Autodidakt. Hundeschule habe ich noch nie von innen gesehen und auch keine Kurse besucht. Bei meinem ersten Hund war ich zu klein zum darüber nachdenken, bei meinem zweiten Hund zu dumm um darüber nachzudenken, ich muss hier nach hacken, dass die Hunde nie Problemhunde waren. Und auch mein dritter Hund ist kein Problemhund, allerdings habe ich hier angefangen mich aktiv mit dem Hund... sorry, mich mit mir Selber zu beschäftigen. Klar habe ich jedem Hund etwas beigebracht und erzogen.. allerdings ohne viel Sinn und Verstand... erst mit der Show von C.Millan, habe ich angefangen mich mit dem Hund zu beschäftigen, heißt jetzt nicht, dass ich CM alles nachgemacht habe, sondern ich habe lediglich aufgrund von seiner Aussagen mich hinterfragt...
....und so ging es immer weiter, bis ich irgendwann merkte, alle machen im Prinzip das gleich nur schraubt jeder an einem Rädchen im Getriebe mehr als der andere, bildlich gesprochen... und der beste Lehrmeister ist nach wie vor mein eigener Hund... und ab da habe ich angefangen mich nur am MEINEM Hund zu orientieren, d.h. durch Beobachtungen in seinem Verhalten zu lernen.
Hier, also im Forum, sind viele "radikal", d.h. sie haben eine bereits vorgefertigte Meinung wie ein Hund zu erziehen sei... genau hier liegt meiner Meinung nach der Denkfehler... jeder Hund ist anders, d.h. jeder Hund soll individuell gefördert und gefordert werden. Ich lese situationsbedingt die Bücher von Remo H. Largo, gelten als Erziehungsratgeber für Kinder und Jugendliche... ich finde die klasse, obwohl sie soweit ich sehe keinen Rat erhalten. Er öffnet in dem Sinne den Eltern die Augen, dass er zeigt, dass es keine NORM gibt, sondern eine Verteilung und man nicht gleich zum Arzt etc. rennen muss wenn das Kind mal nicht der Norm Norm entspricht, sondern sein Kind individuell fördern soll und einige Dinge einfach aussitzen... klingt nicht logisch? Doch, weil ein weit verbreitetes Zitat in dem Buch lautet "Gras wächst auch nicht schneller nur weil man daran zieht".