Vielen Dank für Eure Antworten. Es tut einfach gut, es sich von der Seele schreiben zu können. Gott sei Dank hab ich auch noch verständnisvolle Menschen in meinem Umfeld, die sich auch um ihre Tiere sorgen und nicht einfach verständnislos sind, dass man sich um ein Tier wie um ein Familienmitglied sorgt.
Allerdings sehen glaub ich viele das Thema Chemo sehr skeptisch, ich kanns ihnen nicht mal verübeln, hab ja selbst vor kurzem noch gesagt, dass sowas für meine Tiere sicher nicht in Frage kommt. Man stellt sich das einfach als elende Quälerei vor. Ich denke, man muss es auch vom Tier abhängig machen. Für meinen verstorbenen Rüden Ben wäre es eine Tortour gewesen, da er beim Tierarzt immer totale Panik hatte. In dem Fall hätte ich mich sicher auch dagegen entschieden. Bandy ist zwar auch ängstlich bei fremden Menschen, aber in Tierarztpraxen hält es sich in Grenzen. Vor allem ist sie total verfressen und bekommt während der Chemo ordentlich Leckerlis (früher hätte sie vor lauter Stress nix gefuttert, Gott sei Dank ist sie in der Hinsicht etwas gelassener geworden).
Rittho: Das was Du schreibst macht mir Mut. Ich weiß, dass wir von Glück reden können, dass es ein B und nicht T Zell Lymphom ist. Das stell ich mir ja auch schrecklich vor, ein TIer zu betreuen und dann diese Diagnose zu erhalten. Für den Besitzer muss das doch auch schlimm gewesen sein. Allerdings frag ich mich, wielange die Chemo ging? Du schreibst die Chemo wird so lange fortgesetzt wie der Hund sich in Remission befindet? Uns wurde gesagt, nach den 12 Chemositzungen ist erstmal Schluss. Erst wenn ein Rezidiv kommt kann man es mit erneuter Chemo versuchen, die Remission wäre beim 2. Mal meist aber kürzer.
meike: Bisher werden die Lymphknoten immer abgetastet, bzw die sind sofort nach der ersten Chemo wieder abgeschwollen. Nach den 12 Chemos die geplant sind werden wohl auch immer nur die Lymphknoten abgetastet. Ich muss nochmal nachhaken, ob noch andere Untersuchungen sinnvoll sind. Bei Bandy war bisher 'nur' die Milz noch befallen. Leber, Knochenmark, etc.... nicht. Im Bericht stand Stadium Va.
Mittwoch fahren wir wieder in die Klinik. Es sind immer einige Kilometer, aber bei uns in der Gegend wird so etwas nicht angeboten. Mir ist es aber auch lieber es in einer Klinik machen zu lassen, wo die Tierärzte den ganzen Tag nix anderes machen. Befremdlich fand ich erst, dass die Blutabnahme vor der Chemo aus der Halsvene entnommen wird. Das hab ich mir erstmal super schmerzhaft vorgestellt, aber auch da lässt Bandy sich alles gut gefallen. Die Beinvenen müssen für die Chemo erhalten bleiben - und in ihrem Fall sind es auch nur 3 Beine, da das 4. nicht so gut geeignet ist.
Unsere anderen Hunde haben nun auch schon schwere Erkrankungen und Operationen über sich ergehen lassen (intrahepatischer Lebershunt bei nem 10 wochen alten Hund, Entfernung des kompletten linken Luppenflügels aufgrund einer großen Luftblase und Vereiterung in der Lunge), da konnt ich aber immer besser mit umgehen. Es war ja nach überstandener OP auch das meiste schon geschafft. Aber diese Sache macht mir ganz schön zu schaffen. Da werd ich noch von meinen Hunden lernen müssen im Hier und Jetzt zu leben, und nicht immer schon die Sorgen um die Zukunft zu machen. Das ist bloss immer leichter gesagt als getan.
Bandy war bisher aber immer robust. Nach ihrer Bein-Op musste sie fast 5 Monate immer wieder Antibiotika nehmen und hat nicht mal Durchfall bekommen oder erbrochen. Auch ansonsten war sie nie krank. Mein alter Hund Ben hat oft Durchfall bekommen, er brauchte nur mal aus ner Pfütze trinken, und Bandy? Die hat schon soviel Müll draußen gefressen, da kam ich auch noch nie gegen an (die Straßenhundgene?).
Zu ihrem Handicap fällt mir noch ein, als sie beim Gassigehen in einen Bach gesprungen ist, fragte mich eine Frau ganz besorgt, ob sie denn die steile Böschung wieder hochkommt. Da musste ich nur an unseren Dänemark-Urlaub vor ein paar Jahren denken, da ist sie jeden Morgen am Strand den steilen Hang geschickt wie eine Gemse ein paar Meter hochgesprungen und hat den armen Ben verstört unten stehen lassen, er kam dort nicht hinterher. In 5-6 Metern Höhe hat sie dann ihr Geschäft verrichten, was aufgrund der Schräge runterkugelte
Hier ist sie nochmal mit meinem alten Ben:
LG Susanne