Beiträge von crunchyzwieback

    Hallo!
    Eigentlich will ich auch mal über was anderes schreiben aber es geht mal wieder um das Thema Gesundheit bzw. Nicht-Gesundheit. Mein Hund hat ja eine seltene Auto-Immun-Erkrankung und muss dauerhaft Prednisolon bekommen, weil kein anderes Medikament wirkt. Zur Zeit bekommt er 50mg täglich, weniger funktioniert leider nicht mehr. Ab und zu braucht er Entwässerungsmedikamente dazu. Ich lasse alle 3 Monate ein Blutbild machen, seit er so viele Medikamente nehmen muss und zum ersten Mal sind seine Leberwerte massiv erhöht. Ich habe noch einmal versucht, die Medikamente runter zu schrauben aber es ist einfach nicht möglich.


    Er bekommt nun homöopatische Hepar Tropfem über sein Futter, Allerdings würde ich das Futter umstellen wollen, sodass die Leber noch ein bißchen mehr entlastet wird.


    Derzeit bekommt er Wildkind Adult und verträgt es gut, hat aber auch schon anderes Futter bekommen, vorrangig TroFu. Ich achte darauf, getreidefrei zu füttern, es ist aber nicht so, dass er kein Getreide verträgt. Der Kotabsatz ist nur so enorm, wenn er Getreide bekommt. Kennt jemand ein empfehlenswertes Leberdiätfutter, evtl. sogar getreidefrei?

    Hallo,
    ich würde mich an deiner Stelle auch an die Kontakte wenden, die hier schon genannt wurden. Thomas Baumann hilft auch mal ganz gerne beim Einschätzen von Tierheimhunden und Erstellen von Trainingsplänen. Es sind leider wirklich nur so wenige Stellen in Deutschland, die aggressive Hunde aufnehmen und die Privatpersonen, die auf sowas Bock haben, werden auch immer weniger.
    Um welches Tierheim handelt es sich denn? Und in welchen Situationen befindet sich der Hund im Kennel und warum? Die meisten Tierheime haben doch inzwischen die Möglichkeit bissige Hunde zu schiebern. Was auf Dauer zwar nicht toll ist aber eben einige Beißvorfälle hätte verhindern können.

    Hallo BeardiePower,


    ich danke dir für deine Antworten. Ich hatte schon fast vermutet, dass ich nicht allzuviel Feedeback bekommen würde, Dafür ist die Krankheit einfach zu selten. Wenn es auch bei Hunden einen Einfluss der Hormone auf den Lupus gibt, wäre es natürlich eine Überlegung, ihn kastrieren zu lassen. Zumal auch Sexualität natürlich Stress bedeuten kann. Ich werde mir darüber nochmal Gedanken machen, zumal es sich um einen unsicheren Hund handelt, der daraus auch schnell mal aggressiv reagiert. Deswegen wollte ich ihm sein Testosteron eigentlich gerne lassen. Überhaupt ist er sehr stressanfällig und nervös.


    Vielleicht hilft dieser Thread ja irgendwann nochmal irgendwem. Deswegen vervollständige ich eben nochmal die weitere Behandlung: Ich habe das Azathioprin gestern abgesetzt und Balou bekommt eine kleine Medikamentenpause um sich zu regenerieren. Sobbald der Lupus wieder aufblüht, werde ich wieder mit Atopica (4mg/kg KGW) starten, dass ja monatelang gute Erfolge gebracht hat. Gleichzeitig wird er wieder ein Pred bekommen (2mg/kg KGW), dass ich schnell versuchen werde runter zu dosieren. Damit werde ich dann ein bißchen experimentieren müssen, bis er symptomfrei bleibt. Es besteht auch die Hoffnung, aus dieser Kombination das Atopica runterdosieren zu können. Ich habe mich für die Kombination entschieden, weil erstens Atopica nicht dauerhaft wirksam war und zweitens, ich ihm möglichst wenig Prednisolon geben möchte. ALLES natürlich in Absprache mit der behandelnden Tierärztin.


    Mal sehen, wie wir damit fahren. Zunächst rechne ich erstmal wieder mit ordentlich Nebenwirkungen vom Pred aber vielleicht bekomme ich das ja wirklich nochmal auf eine geringe Dosis runter.


    Viele Grüße. Kim

    Danke für deine antwort.


    Was die Liste der Symptome angeht, handelt es sich dabei glaube ich um den systemischen Lupus. Wir gehen bei Balou zum Glück "nur" von einem diskoidem Lupus aus, der also wirklich "nur" das Organ Haut betrifft. Ich verstehe auch nicht ganz, wie ein Lupus für Futtermittelunverträglichkeiten verantwortlich sein soll. Schließlich bekämpft er körpereigene Zellkerne (der Haut). Vielleicht habe ich da aber auch irgendwas nicht bedacht.


    Genau aber Futter ist ein gutes Stichwort. Vielleicht gibt es ja jemanden mit einem Lupus Hund, der mir da noch Empfehlungen aussprechen kann. Ich füttere alles mögliche an hochwertigem Trockenfutter, immer getreidefrei und ab und zu Rinti Dose. Kann ich mit einer anderen Fütterung (z.B. Barf) die Erkrankung positiv beeinflussen? Wenn ja, worauf muss ich bei der Zusammenstellung achten? Ich füttere halt gerne Trofu, weil es praktisch ist und die Hunde einen vollen Magen haben. Wenn es mir aber für seine Erkrankung etwas bringen würde, wäre ich selbstverständlich bereit, ihn umzustellen.


    Und um die andere wichtige Frage nochmal herauszustellen: Findet ihr das Risiko der Nebenwirkungen von dem Medikament Azathioprin verhältnismäßig zum Krankheitsbild? Ich würde es am liebsten sofort absetzen anstatt damit weiter zu experimentieren, weil es mir echt Angst macht. Dazu kann ja auch jeder was schreiben, der sich mit der Krankheit nicht auskennt.


    Lieben Gruß. Kim

    Hallo,


    ich habe mich nun doch endlich hier im Forum angemeldet, weil ich mit der Behandlung der Autoimmunerkrankung meines Hundes einfach nicht mehr weiterkomme. Ich hoffe, hier gibt es Leute mit Erfahrungen zum Thema Diskoider Lupus Erythematodes.


    Seit ca. 2 Jahren ist bei meinem inzwischen fast sechsjährigen Schäferhundmischling diese Krankheit ausgebrochen, bzw. haben sich folgende Symptome gezeigt: Krustige Stellen und Bläschenbildung an den Haut-/Schleimhautübergängen in den Lefzenfalten am Unterkiefer und häufig entzündetete, teils blutige Augenwinkel. Zunächst nicht weiter auffällig. Ich habe die Stellen gereinigt und mit Salbe behandelt. Mal waren sie besser, mal schlechter. Schließlich war keine Besserung in Sicht und ich war das erste Mal damit beim Tierarzt. Der vermutete eine bakterielle Infektion, weil der Hund recht tiefe Lefzenfalten hat. Er riet mit die Stellen mehrmals täglich mit einem antibakteriellen Shampoo zu reinigen (Chlorhexyderm) und möglichst trocken zu halten. Zusätzlich könne ich eine Bepanthenol-Salbe auftragen. So habe ich es eine zeitlang versucht aber es wurde ständig krustiger. Daraufhin folgten eine ganze Reihe von lokalen Behandlungen... alle erfolglos. Auch hatte mein Hund zwischenzeitlich mit einem Infekt zu kämpfen, wogegen er ein Antibiotikum bekommen musste. Die Stellen in den Lefzen wurden auch unter Antibiotikagabe nicht besser. Darauf habe ich geachtet.


    Vor ca. einem halben Jahr habe ich in Verdacht auf Lupus oder Pemphigus eine Biopsie machen lassen. Zu dem Zeitpunkt (Hochsommer!) war die Erkrankung sehr plötzlich ziemlich drastisch geworden. Der Wundrand war ca. 2cm dick und krustig und auch andere Schleimhautübergänge z.B. der After waren betroffen. Der Balou fraß sehr zögerlich, weil es störend war. Die Biopsie Dieagnose lautet: Lupus Erythematodes oder Futtermittelallergie oder Kontaktallergie.Sowohl eine Futtermittelallergie als auch eine Kontaktallergie konnte ich relativ sicher ausschließen und im letzten halben Jahr folgten Symptome, die nur für einen Lupus typisch sind, wie Pigmentstörungen am Nasenspiegle. Es ist also so sicher, wie es eigentlich nur sicher sein kann, dass es sich um einen Lupus handelt.


    Behandelt wurde folgendermaßen: zunächst Prednisolon 3mg/kg Körpergewicht und Cefalexin bis die Symptome zurückgegangen waren. Das Pred fing ich in Absprache mit meiner Tierärztin, die auf Dermatologie spezialisiert ist, langsam an ausschleichen (die Nebenwirkungen von Cushing über ständiges Saufen und pinkeln bis zu Apathie waren enorm!) und gab ab einer Dosis von alle 2 Tage 0,5mg Pred/kg KGW Apoquel dazu. Anfangs in der doppelten Dosirung, nach 2 Wochen dann war das Pred ganz abgesetzt und die einfache Dosis von Apoquel fing an. Es dauerte nicht lange, da waren die beschriebenen Pigmentstörungen am Nasenspiegel aufgetaucht und die Schleimhautübergänge hatten die ersten Bläschen. Es war auch als Experiment zu betrachten, ob Apoquel in so einem Fall helfen würde, weil ich die Nebenwirkungen anderer Immunsuppressiva vermeiden wollte. Also stieg ich um auf Atopica. Das ging auch eine zeitlang gut. Normalerweise kann man das Medikament nach einem Monat versuchen nur noch alle 2 und später alle 3 Tage zu geben. Das hat nicht funktioniert. Er brauchte es jeden Tag, vertrug es aber gut. Ohne Nebenwirkungen.


    Nach über 4 Monaten dann der Rückfall: entzündete Augenwinkel, leicht entzündete krustige Lefzenfalten... dazu fiel im auf einmal das Fell aus. Vor allem die gesamte Unterwolle hat er zum Winter verloren und das restliche Fell wurde kraus und struppig. Wegen des Fells füttere ich seitdem verschiedene Öle und Hefen dazu. Auch Dermafit habe ich eine Zeit gegeben. Das Medikament wurde von Atopica auf Azathioprin, zunächst 2mg/kg KGW umgestellt. Zuvor habe ich ein Blutbild machen lassen. Alle Werte waren gut. 2 Wochen später das nächste Blutbild: Ein Leberwert erhöht, die anderen an der oberen Grenze. Daraufhin die Dosis Azathioprin halbiert auf 1mg/kg KGW. 1 1/2 Wochen später (das ist heute) das nächste Blutbild. Und das ist jetzt der riesige Schock für mich... Die Leberwerte sind besser, alle an der oberen Grenze. Dafür sind die ganzen blutbildenden Werte (kann man das so sagen?) jetzt erniedrigt: Also Blutplättchen am schlimmsten, dann Leukozyten. Zum Glück leigen die roten Blutkörperchen noch im Referenzbereich, das wars aber auch an Positivem. Die Blutplättchen z.B. liegen bei 52, wo der Referenzwert zwischen 150 bis 180 reicht. Also echt sehr schlechte Werte, die ein Zeichen dafür sind, dass das Rückenmark vom Medikament angegriffen wurde Die Lupussymptome sind dabei übrigens auch noch nicht verschwunden, was bei Azathioprin allerdings normal ist..


    Nun hätte ich die Option, die Dosis nochmal zu halbieren und das nächste und übernächste Blutbild in sehr kurzen Zeitabständen zu machen. Ich habe aber noch nie irgendwo gelesen, dass es möglich ist einen Lupus mit so einer niedrigen Dosis zu therapieren. Und ehrlich, das Medikament ist mir echt ein bißchen zu heiß, wenn ich mir angucke, in was für kurzer Zeit es für so viel Schaden sorgen kann, der in keinem Verhältnis zu einer Hauterkrankung steht. Also doch wieder Pred? Gibt es noch was anderes? Über den Punkt eine Behandlung mit Nicotamid und Tetracyclin zu versuchen ist die Erkrankung wohl schon hinaus...


    Das ist jetzt sehr viel Text. Ich denke aber, für jemanden, der mit diesem Thema vertraut ist, dürfte er sich relativ leicht lesen lassen. Ich hoffe ich habe alles bedacht und einigermaßen sortiert. Sonst könnt ihr natürlich gerne Fragen stellen.


    Liebe Grüße. Kim