Beiträge von crunchyzwieback

    Cattlefan: Darum geht es mir auch nicht. So umwelttauglich bin ich eh nicht. Ich spreche von unsicher und kam darauf, weil habanera auf Ratschlag aus dem Forum die Box entfernt und sie dann doch wieder aufgestellt hat. Gestreichtelt und dann einen ganzen Tag ignoriert hat. Das klingt für mich halt nicht so nach einer Linie.


    Habanera: Es sind gar nicht so vollkommen unterschiedliche Sichtweisen. Ich finde, es hat viel damit
    zu tun, ob man gern agiert oder reagiert (also vom Menschen) und was für einen (Angst-)hund man vor sich hat. Ich habe gute Erfahrungen mit agieren bei Angsthunden gemacht, damit sie sich anschließen können. Ich glaube, dass man da sanft respektvoll und schrittweise vorgehen sollte (und nicht auf den Jahrmarkt), da sind sich glaube ich alle einig.

    Und das sollte übrigens kein Angriff auf die Themenstarterin sein sondern ist wirklich so gemeint. Wenn du nicht überzeugt bist, von dem was du (evtl. zwangsweise) mit dem Hund tust, dann warte bitte ab, bis jemand dir hilft, der die Erfahrung und Sicherheit mitbringt (möglichst bald). Unsicherheit überträgt sich nur und ihr steigert euch womöglich gegenseitig in was rein. Falls ihr einen Trainer einbezieht, dann lasst euch bitte anweisen anstatt noch eine fremde Person am Hund rumfummeln zu lassen.

    @Belial: Zum Thema wahrnehmen: Das ist bei uns auch so. Ich war allerdings ganz erstaunt, als ich mal mit einer Freundin und deren Greyhoundmischling im Freilauf unterwegs war. Sie rief ihn ab und warnte mich, dass vorne auf dem Feld Rehe stehen. So sehr ich mich auch bemühte, konnte ich am Horizont höchstens zwei kleine Punkte ausmachen, die ich nie als Rehe identifiziert hätte. Meine Hunde sicherlich auch nicht. Ihrer schon. Der Hund schult scheinbar das Auge des Halters mit :D

    Ich habe mal an einem Antijagdkurs teilgenommen, der über mehrere Monate lief. Es haben 5 oder 6 Hund-Halter-Gespanne teilgenommen und es wurde eben viel auf die Motivation des einzelnen Hundes geschaut. Es wurde auch geschaut, wie gut die Hunde in einer (lustbetonten) Situation abbrechbar sind und überhaupt, wie gut sie sich am Menschen orientieren, womit sie beeinflussbar sind und und und. Worauf ich hinaus will: Bei einem einzigen Hund dieses Seminars konnte das Jagdverhalten in keiner Weise erzieherisch beeinflusst werden. Bei allen anderen haben erzieherische Maßnahmen im Alltag geholfen, das Jagdverhalten kontrollierbarer zu machen. Also ja, einen Zusammenhang gibt es scheinbar in vielen Fällen aber nicht in allen.

    @pawtastic: Das habe ich geschrieben. Ich finde, einen Hund in so einem (Geistes-)zustand verharren zu lassen wirklich schlimm. Wenn man sich unschlüssig ist, was zu tun ist, sollte man besser gar nichts in Angriff nehmen sondern von vornherein mit einem guten Trainer zusammen arbeiten. Ansonsten finde ich, darf man ruhig ein bißchen beherzt an die Sachen rangehen (wie von Boomerang beschrieben), Hauptsache der Hund findet eine Orientierung, eine ausgestrecke Hand, quasi, indem er Unterstützung bekommt.


    Im Tierheim gibt es sehr viele Außengeräusche... und Außenzwinger sowie oft auch Freiläufe. Im Wohnhaus fühlen sich solche Hunde eingesperrt, in (schallgedämmten) Innenräumen. Allein ein bißchen Vogelgezwitscher tut gut. Uns doch auch.


    Bei akutem Stress zufügen spreche ich von einem Schritt (Box wegnehmen), Ruhe... ein Schritt, (Hausleine dran, über den Kopf streicheln), Ruhe. So bekommt der Hund wenigstens den Eindruck, dass die Menschen sich sicher sind, mit dem, was sie wollen. Auch das ist eine Hilfe.

    Ich finde schon, dass klingt auffällig, wie du die Veränderung beschreibst. Ein großes Butbild wird ja auch Aufschluss über evtl. erhöhte Entzündungswerte (Gebärmutter) geben.


    Was machst du denn so mit ihr? Klingt schon auch nach viel Programm, mit Training und so. Was für Training ist das und wie sieht euer Tagesablauf aus?

    mm, viele Ansichten, viele Herangehensweisen... Ich hoffe, es verunsichert dich nicht, wenn ich jetzt noch sage: Ich würde es anders machen. Ich bin der Meinung, der Hund braucht Anleitung und es ist in Ordnung, ihn auch erstmal ein bißchen zu überfordern, solange er immer wieder das Erfolgserlebnis hat: Nichts passiert, überlebt. Und danch wieder Ruhe. Ich finde es gut, dass ihr den Hund schonmal aus der Box geholt habt. Wenn das Sicherheitsgeschirr gut sitzt, würde ich ihn tatsächlich mal mit in den Garten nehmen oder so. Allerdings müsst ihr dahinter stehen, sonst bringt das wirklich nichts. Draußen zu sein, hilft Hunden, die draußen gewohnt sind oft sehr gut und andere Hunde ebenso.


    Eigentlich finde ich alles besser, als den Hund in diesem Zustand zu lassen. Diese dauerhafte Angst ist lähmend und er kommt aus dem Kreislauf von alleine scheinbar nicht raus. Er weiß ja auch gar nicht, was ihr eigentlich von ihm wollt. Ihr seid irgendwie da und er merkt ja eure Aufmerksamkeit und eine Erwartung an ihn aber er hat keine Hilfestellung, wie er sich denn verhalten könnte. Nicht nur psychisch sondern auch physisch ist dieser chronische Stress schlimmer, als etwas Kurzes Akutes, dass er danach verarbeiten kann indem er wirklich auch wieder seine Ruhe bekommt. Natürlich sollten es kleine Schritte sein aber ich fände es schön, dem Hund die Möglichkeit zu geben, sich seiner Umwelt gegenüber zu verhalten und auf Aktionen eurerseits zu reagieren. Er ist zur Zeit wie erstarrt und unfähig zu agieren.

    Du denkst bei Auslastung wahrscheinlich an Bewegung? Das ist ja auch das, was gestresste Hunde uns als Erstes anbieten... Allerdings hilft ihm das nicht, die neue Situation anzunehmen und damit umzugehen. Stell es dir so vor, als ob er sich seinen Problemen nicht stellt sondern sie über körperliche Betätigung umgeht, wie Leute, die ihre Sorgen über Sport lösen (oder Essen, Alkohol... :hust: ) Das kann man mal machen, ist aber gerade nicht so angesagt, weil viel dringendere Sachen anstehen, z.B. sich in eine Familie zu integrieren und Hausregeln zu begreifen. Da musst du dir um Auslastung gerade keine Gedanken machen.


    Natürlich kommt er schwer runter. Ist ja auch alles recht viel. Lein ihn sonst an, nimm die Leine in die Hand und mach was Langweiliges. Ein Buch lesen, Fernsehen, selbst ein Nickerchen... Kann mit Sicherheit ne halbe Stunde dauern aber dann sollte er (evtl nach Protest) zur Ruhe kommen. Einfach mal langweilig sein statt bespaßen.