Hallo liebes Forum,
ich habe euch über Google gefunden und dachte mir, hier, in diesem Bereich, bin ich gerade sicher gut aufgehoben und man wird verstanden.
Auch denke ich..oder vielmehr hoffe ich.. dass das Schreiben vielleicht ein Schritt in Richtung Verarbeitung ist.
Bis vor 2 Wochen hatten noch unseren Schatz Mogli. Ein großer schwarzer Labrador. Der erste Hund, den ich habe lächeln sehen (Zähne gezeigt, Ohren angelegt und einfach gelächelt); zudem hat er als kleiner Hund einen Hasen hoppeln sehen und so ist er am liebsten durch die Felder gehoppelt (wollte wohl nicht akzeptieren, dass er ein Hund ist :-\)
Er war schon immer irgendwie ein Sorgenkind: Zig Verletzungen (zumeist aufgeschnittene Pfoten von den Feldern) und hatte schon seinen eigenen Bereich bei uns mit Verbandszeug und Socken. In solchen Momenten hat er es geliebt, wenn alle um ihn herum saßen und ihn "bemuttert" haben. Leider hat er sich nie wirklich mit anderen Hunden verstanden, aber eher aus Ängstlichkeit heraus. Allerdings war er treuste und liebste Hund den man sich vorstellen konnte. Jeden Tag hat er Schilddrüsentabletten bekommen und vor 1 1/2 Jahren fanden wir heraus, dass er einen verknöcherten Bandscheibenvorfall hatte - nach langem Hin und Her haben wir uns für eine Gold-Implantation entschieden und seitdem ging es ihm wieder tadellos. Auch nach regelmäßigen Checks hat er vom Tierarzt nur Lob und noch viele Jahre bekommen.
Da es unser Familienhund ist und ich vor ein paar Jahren ausgezogen bin, konnte ich ihn leider nicht sooft sehen wie ich wollte. Nur, wenn ich meine Eltern besucht habe, im Schnitt 1x die Woche.. und von 4 Stunden Besuch gab es 3 Stunden Kuscheleinheiten für den Kleinen - er wäre im Februar 11 Jahre geworden :-\
Vor 2 Wochen schrieb mir meine Mutter, dass sie nachmittags beim Tiernotdienst waren (der Samstag nach Weihnachten) da er recht gehechelt hat; eine Entzündung wurde vermutet und er bekam eine Spritze..auf dem Heimweg hätte er dann gekotzt und scheinbar sich an irgendwas verschluckt. Es ging ihm daraufhin wieder gut und ich wollte ihn am Sonntag besuchen.
Und tja..Sonntag in der früh ruft mich meine Mutter an um mir sagen, dass der Notdienst sich gemeldet hätte um ihn nochmal zu sehen. Es stellte sich ein am Herz aufgeplatzter Tumor heraus der nach innen blutete und er musste vor Ort eingeschläfert werden :((( Obwohl ein Herz-Ultraschall im Oktober keine Anzeichen dafür zeigte. Ich kann und will es einfach nicht verstehen, dass das so schnell gehen und ich mich nicht mehr verabschieden konnte
Die Tage darauf konnte ich zum Glück von daheim arbeiten und mich so auch etwas ablenken und wollte kaum Schlafen gehen, da man irgendwie das Gefühl hat, dass man sich mit jedem Tag weiter von ihm entfernt und es nicht glauben kann /mag, dass es vorbei ist. Man will die Zeit festhalten und zurückdrehen
Wir haben ihn dann am Mittwoch in unserem Garten beerdigt und ein schönes Grab mit Rosen gemacht. Morgen bastel ich ihm noch ein schönes Kreuz.
Der Schmerz ist noch genauso da wie zuvor, aber man schafft es auch, sich etwas abzulenken. Allerdings fühle ich mich dabei schlecht, weil das in meinen Augen irgendwie dem "Vergessen" nahe kommt - ist dieses Gefühl nachvollziehbar ?
Seit dieser Woche bin ich wieder in der Arbeit und laufe rum wie ein Zombie, zumal ich mich dort nicht wirklich ablenken kann und dauernd an ihn denke. Ist ein Gefühl zwischen Trauer und Melancholie.
Ich möchte mich wieder fangen und aus diesem Tief wieder heraus, aber das würde sich anfühlen als hätte ich ihn verraten.
Auch musste ich feststellen, dass solche Gefühle von den meisten nicht verstanden werden (zumindest von denen, die nie ein Haustier hatten).
Ich weiß, er ist jetzt da oben und passt auf uns auf, aber leider macht diese Vorstellung es nicht weniger schmerzhaft.
So sind die Gefühle gerade ziemlich zerissen und pendeln hin und her - zuhause lenke ich mich aktuall ab, verdränge was passiert ist und freue mich dann, ihn morgen wieder zu sehen, bis mir wieder bewusst wird, was passiert ist.
Wäre alles nicht so schnell gegangen, hätte man sich vielleicht eher darauf einstellen können und noch ganz viel Zeit mit ihm verbringen können, aber so wurde er einfach von heute auf morgne genpmmen
Wie kann man mit diesen Gefühlen umgehen und begreifen, was passiert ist? :-\
Möchte mich momentan am liebsten einfach verkriechen und vor mich hintrauern - aber das geht leider nicht und es ist schlimm, einfach wieder in den Alltag gedrückt zu werden
Ich danke euch schonmal für das Lesen bis hierhin
LG Mathias