Beiträge von Sarah&Caruso

    @Sacco Ich habe zwar keinen Diabetikerwarnhund, aber eine Epilepsiewarnhündin in Ausbildung. Von der Arbeitsbelastung aber sicher vergleichbar, weil auch Maeve 24/7 auf Anfallsabzeichen bei mir achtet. Sie schläft trotzdem tief, träumt und kommt zur Ruhe. Ist vielleicht vergleichbar mit einem Hund der bellt, wenn er die Türklingel hört. Diese Hunde bellen auch nachts wenn sie schlafen und plötzlich jemand klingelt. Sie werden durch den Reiz geweckt und melden dann.
    Bei meiner Hündin ist es ähnlich. Sie ist nicht in Dauerbeobachtungsmodus, sondern wacht erst auf wenn sie einen drohenden Anfall mit ihren Sinnen spürt. Das passiert ganz unterbewusst, wie Mütter aufwachen wenn ihre Babys nur leise weinen und gleichzeitig bei lautem Gewitter wie ein Stein schlafen. Sie werden dann nicht von dem Lärm ihrer Babys wach, sondern weil sie das Geräusch als Wecksignal verinnerlicht haben (irgendwie klar was ich meine? :ops: )
    Maeve wacht dann auf, prüft noch mal ob sie recht hat und weckt mich dann.
    Stress wäre es für sie sicher, wenn ich jede Nacht 50-60 Anfälle hätte. Ich habe aber nur jede dritte bis vierte Nacht einen.
    Auch tagsüber bleibt sie zwar immer bei mir (auch im Freilauf im 10m Radius), aber sie hat auch ein Signal mit dem ich sie freigebe, damit sie z.B. wild über die Wiese rennen kann. Sie klebt aber schon sehr an mir, weil wir, seit sie 8 Wochen alt ist, nicht länger als ein paar Minuten getrennt waren. Sie ist halt immer dabei und da muss man aufpassen den Hund nicht zu überfordern: Bahnfahrt, drei Stunden Shoppingtour, dann ins volle Café setzen, im Anschluss noch mit in den Laden zum Wocheneinkauf und abends noch mit Freunden in die Kneipe... Das kann man nicht jeden Tag so durchziehen. Mach ich aber auch nicht mal ansatzweise :pfeif:


    Mave ist für mich Lebensqualität, die mir kein technisches oder medizinisches Hilfsmittel geben kann. Ich war jahrelang stark eingeschränkt, hatte sehr unter den Nebenwirkungen meiner starken Medis gelitten und hatte trotzdem Anfälle. Ich hab meine Ernährung massiv beschränkt auf eine spezielle Ernährung, die die Epi unterdrücken sollte. Und trotzdem immer wieder in unterschiedlichen Situationen die Angst im Nacken jederzeit krampfend umzufallen. Und da gibt es einfach blöde Momente. Und diese Angst stresst und Stress bestärkt die Anfälle. Maeve zeigt vom ersten Tag an zuverlässig an, ich nehme mein Notfallmedikament und der Anfall zieht vorbei ohne mich umzuhauen. Schwindel, Übelkeit, leichte Zuckungen und Sinnestrübungen, aber keine Bewusstlosigkeit mehr. Keine Stürze und peinliche Momente mehr. Sie gibt mir so viel Sicherheit. Und ist dabei noch eine unheimlich wahrherzige und liebevolle Begleiterin. Klingt etwas pathetisch, aber dieser Hund hat mein Leben verändert. :herzen1:

    Wir sind oft in der Stadt zusammen. Auf dem Weg zur Uni und zur Arbeit kommen wir direkt an der Einkaufsstraße vorbei (fahre ja immer Bus + Bahn) und dann kombiniere ich Arbeitsweg mit Besorgungen, wenn es nicht zuuu lange dauert. Klamotten anprobieren mir zwei Hunden finde ich jetzt auch eher nervig.
    Ich hab allerdings den Vorteil, dass meine Hunde so groß sind, dass niemand auf sie drauf tritt. |) Was aber wirklich nervt sind Leute, die die Hunde anquatschen oder direkt streicheln. Passiert mir seit Maeve da ist ständig. Ich hab dann angefangen immer ihre Kenndecke um zu machen. Da steht "Assistenzhund - bitte nicht stören!" drauf. Verrückterweise werden wir sie dem Teil noch häufiger angesprochen
    "Ohhh, bist du ein süßer Assistenzhund! Hilft du deinem Frauchen ganz fein?!" :lepra: Nervt einfach, weil sie ja a. lernen soll während der Arbeit Menschen zu ignorieren und b. wir für 200m so eine gefühlte halbe Stunden brauchen. Jetzt benutzen wir die Decke nur noch, wenn ich sie irgendwohin mitnehme, wo Hunde eigentlich nicht rein dürfen. Ohne schimpfen die andere Supermarktbesucher, weil man seinen (O-Ton) "dreckigen Köter" dahin mitbringt. Mit Decke finden die gleichen Leute es ganz toll, was Hunde heute alles so leisten können und wie artig mein Hund doch ist. :p

    Geile Story! :lachtot: Und ich kann deinen Mann irgendwie verstehen :pfeif:



    Wir hatten heute einen total schönen Tag.
    Ich hatte Besuch von meiner Schwester und ihren Kindern und zusammen sind wir dann zum Tierpark gefahren. Die Hunde haben sich nie groß stressen lassen und haben die Tiere fast komplett ignoriert. Nur den Luchs mochte Maeve nicht. Als sie den gesehen hat ging sofort das gesamte Nackenhaar hoch und sie wurde ganz steif und fing an zu knurren. Caruso hat dann aus Solidarität gleich mal mitgemacht. Er verbellt ja auch Blumenkübel, die die Kleine gruselig findet. Der Luchs war aber ähnlich drauf, und stolzierte mit aufgestelltem Nackenhaar am Gitter entlang. Wir haben dann lieber einen großen Bogen um das Gehege gemacht. :pfeif:
    Direkt am Tierpark ist noch eine kleine eingezäunte Hundewiese und wir wollten die Hunde dort kurz laufen lassen. Es sind dann innerhalb von 10 Minuten noch 7(!) andere Hunde aufgetaucht und es hat echt gut geklappt. Ich war erst ein bisschen skeptisch, weil meine manchmal zu wild sind und dann waren ja noch meine Nichte und meine Neffen dabei. Und das auf einer echt kleinen Fläche. War aber echt klasse. Alle Hunde haben klar kommuniziert und meine Zwei haben mit zwei Junghunden richtig wild toben dürfen. Und die Hunde, die nicht so wild spielen wollten wurden brav in Ruhe gelassen. Auf unseren Spaziergängen treffen wir leider ständig leinenaggressive oder generell unverträgliche Hunde. Da ist es echt schön mal so entspannte Begegnungen zu haben. :smile:

    Allein könnte ich als Studentin die Miete nicht zahlen. Bzw. wurde dann nicht mehr genug für mich und die Hunde bleiben. :pfeif:


    War aber auch mehr ein Witz. Anfangs war sie zwar seeeehr skeptisch und inzwischen kuschelt sie abends mit den Hunden auf dem Sofa. Ein Mal hab ich Caruso erwischt wie er mittags bei ihr im Zimmer auf dem Bett lag, ich ihn runter geschickt und angefangen das Bett zu enthaaren, weil sie mir bestimmt schon 100x gesagt hat wie ekelhaft sie Hunde im Bett findet. Als sie zurück kommt, will ich mich entschuldigen und was kommt von ihr? Ein ganz entsetztes "Du hast doch nicht mit ihm geschimpft, oder?! Er wollte sich bestimmt nur sonnen! Das mag er doch so sehr!" xD

    Ursprünglich war ich dabei ein Video zu machen, wie süß er mit Lenchen spielt...dann das. So schnell konnte ich nicht mal schalten, was da gerade abgeht :roll:
    Wir haben jetzt wohl eine Baustelle :pfeif: Erkläre dem Welpen "Stühle und untere Ebene vom Couchtisch ok. Vom Esstisch klauen weniger".

    [Externes Medium: https://youtu.be/yt-pZIhVlKQ]

    Wenn einer meiner Hund das mal macht (und meine Mitbewohnerin bekommt es mit!) sind wir wohl schneller obdachlos als ich "Kommt nicht wieder vor" sagen kann :lachtot:

    Maeve ist ja erst 8,5 Monate und darum versuche ich die Auslastung noch zu dosieren.
    Wir gehen morgens etwa eine Stunde hier im Wald. Die Kilometer kann ich echt gar nicht schätzen, aber es ist gemütliches Tempo mit viel Schnüffeln. Danach geht es 2x die Woche in die Uni für den Vormittag, 2x die Woche bis nachmittags ins Büro (mit Gartenzugang) und 1x fahren wir in die Nachbarstadt zum Training. Wir machen alle Wege mit den Öffentlichen, aber da ist Maeve noch in ihrem Wagen und pennt. Dann muss sie nicht alles laufen.
    Nachmittags ist es dann unterschiedlich. Mal gehen wir nur zu einem Feld und ich lege für Caruso eine Fährte und Maeve schnüffelt ein bisschen rum oder wir treffen andere Hunde zum Spielen, gehen zum Bach oder machen auch längere Spaziergänge. Die allerdings eher am Wochenende. Maeve bekommt bei längeren Strecken aber immer Zwangspausen in ihrem Wagen :smile: Wir üben natürlich unsere Hausaufgaben für die Ausbildung und Maeve apportiert auch super gerne. Allerdings nicht professionell. Manchmal bleiben wir aber auch einfach zuhause am Nachmittag, sonnen uns und gehen nur noch schnell eine 10 Minuten Pinkelrunde. Ist echt ganz unterschiedlich. Caruso ist recht genügsam und bei Maeve hängt es davon ab wie viele Eindrücke sie an dem Tag schon hatte.

    Musst du nicht mal zum Arzt oder zum Frisör oder gehst abends mal ins Kino oder so?

    Doch.
    Zum Arzt muss ich regelmäßig und zum Frisör gehe ich auch ab und an. Ich gehe auch Einkaufen oder besuche Freunde. Aber es macht ja wenig Sinn, wenn ich meinen Assistenzhund dann zuhause lasse. Ich brauche sie ja ganz besonders wenn ich unterwegs bin und nicht in den heimischen vier Wänden.
    Zu Arztterminen durfte sie bisher immer mit, wenn es doch mal nicht möglich sein sollte oder ich stationär irgendwohin muss, habe ich jemanden für die Hunde. Einkaufen und Frisör darf sie auch dabei sein und bei Freunden und Familie ist es ja eh klar. Zur Arbeit und zur Uni hab ich sie auch dabei.
    Ansonsten bin ich eh so wenig wie möglich in der Öffentlichkeit unterwegs. Kino, Konzerte, auch Bars und überhaupt Menschenmassen tun mir gesundheitlich nicht gut, sondern führen zu Anfällen. Speziell abends. Alkohol trinke ich nicht, fremde Menschen meide ich, weil mir z.B. meine Aphasie ("Wortfindungsstörung") unangenehm ist und die Kommunikation erschwert. Auch sind meine Einschränkungen so offensichtlich, dass ich ein leichtes Ziel biete für sexuelle Übergriffe, Gewalt oder Raub. Ein Hund senkt dieses Risiko eindeutig und gibt mir viel Sicherheit. Das war schon durch Caruso so, aber ohne Ausbildung durfte ich ihn verständlicherweise fast nie mitnehmen. Darum, und weil sie meine Anfälle vorhersagen kann, gibt es Maeve. Und deshalb kommt sie auch überall mit hin. Letzten Monat war sie mit auf einer Bowlingbahn, weil ein Kollege Geburtstag hatte und wir alle eingeladen waren. Mir war es nach einer Dreiviertelstunde zu viel und wir sind gegangen. Maeve hat gepennt, 1x korrekt angezeigt und hat sich durchknuddeln und füttern lassen. Die wäre wohl noch gerne da geblieben :hust: