Beiträge von Sarah&Caruso

    Was mich interessieren würde, wenn ein Wesenstest angeordnet wurde, aber nicht explizit ein Sachverständiger zu dem ich müßte, benannt wurde, kann ich doch frei wählen, oder?


    Voraussetzung natürlich er hat die Zulassung zur Region.

    Bei uns (NRW) ist es so, dass man mit "gefährlichen Hunden" (Amstaff, Staff, Pitbull, Bullterrier, deren Mixe) und Hunden, deren Gefährlichkeit im Einzelfall festgestellt wurde (wie bei der TE scheinbar) der Verhaltenstest bei einem Sachverständigen des Veterinäramts ablegen MUSS. Nur mit Hunden "bestimmter Rassen" (Rottweiler, Bullmastiff, usw.) darf man auch von einem anderen zugelassenen Sachverständigen geprüft werden. Steht so meines Wissens nach auch im Gesetz.



    Edit:


    "(2) Außerhalb eines befriedeten Besitztums sowie in Fluren, Aufzügen, Treppenhäusern und auf Zuwegen von Mehrfamilienhäusern sind gefährliche Hunde an einer zur Vermeidung von Gefahren geeigneten Leine zu führen. Dies gilt nicht innerhalb besonders ausgewiesener Hundeauslaufbereiche. Gefährlichen Hunden ist ein das Beißen verhindernder Maulkorb oder eine in der Wirkung gleichstehende Vorrichtung anzulegen. Satz 3 gilt nicht für Hunde bis zur Vollendung des sechsten Lebensmonats.
    (3) Die zuständige Behörde kann für gefährliche Hunde im Sinne des § 3 Abs. 2 auf Antrag eine Befreiung von der Verpflichtung nach Absatz 2 Satz 1 und Satz 3 erteilen, wenn die Halterin oder der Halter nachweist, dass eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit nicht zu befürchten ist. Für die in § 11 Abs. 6 und § 2 Abs. 2 genannten Bereiche kann eine Befreiung von der Anleinpflicht nicht erteilt werden. Der Nachweis ist durch eine Verhaltensprüfung bei einer für den Vollzug des Tierschutzgesetzes zuständigen Behörde zu erbringen. § 4 Abs. 4, 5 und 6 gelten entsprechend."


    Vollzug des Tierschutzgesetztes zuständige Behörde heißt es offiziell.

    Ich bin auch immer wieder erstaunt wie viele (angeblich ja so gefährliche) Listenhunde diese Hammertests bestehen. Ich kenne allerdings auch niemanden, wo der Hund gekniffen wurde o.Ä. Halten nur wie bei uns bedroht, bedrängt, erschreckt.


    Da nein sagen zum Prüfer kann man natürlich. Und damit leben, dass der Hund den Rest seines Lebens nur noch mit 2m Leine und Maulkorb raus darf und jeder Verstoß zur Einziehung des Hundes führen kann. Für Caruso war das kein Leben. Mit anderen Hunden spielen? Fröhlich mit mir über die Wiese tollen? Ales scheiße mit 2m Leine und Maulkorb. Mal davon abgesehen, dass sowieso niemand seinen Hund zu einem offensichtlich gefährlichen Kampfhund lässt. Für Caruso war das schrecklich. Und in anderen Bundesländern ist die Konsequenz für ein Nicht-Bestehen ja noch schlimmer zum Teil.



    Ich dachte vor dem Test auch, dass es für uns kein Problem wird. War er letztlich ja auch nicht, aber ich hatte völlig unterschätzt wie schlimm und anstrengend es für meinen Hund werden kann.

    Dachte ich auch beim Lesen. Dabei ist mein Mädel sehr zurückhaltend und unterwürfig, wenn sie sich bedroht fühlt. Aber dass sie sich unkommentiert von einem Fremden packen und zur Seite drehen läßt, kann ich mir so gar nicht vorstellen. Oder dass sie nicht zu bellen anfängt, wenn sie angebrüllt wird.
    Und spätestens bei dem Teil wärs für das Rüssellchen vorbei:

    Mit einem Wesenstest hat das mMn im Sinne des Wortes nichts zu tun, da gehts um Gehorsam, so ähnlich ist eine der Prüfungen mit meiner ersten Hündin abgelaufen.

    Bei der Leinenbefreiung ging es tatsächlich darum, ob der Hund gut genug im Gehorsam steht, um frei laufen zu dürfen. Das fast überall im Stadtgebiet sowieso Leinenzwang herrscht war dabei egal. Genauso egal, wie die Tatsache, dass Hunde anderer Rassen ja auch frei laufen ohne bewiesen zu haben, dass sie "hören" :ka:


    P.S. Hieß übrigens auch Verhaltensprüfung und nicht Wesenstest. Keine Ahnung, ob das ein Unterschied ist. Es waren aber auch Hunde dabei, die wegen Beißvorfällen Auflagen hatten.

    Normalerweise beantworte ich alle Fragen sehr freundlich.
    Auch die etwas hysterischen "Beißt der?!?" Anfragen werden mit einem freundlichen "Nein, der beißt weder Menschen noch Tiere und er geht ganz entspannt und lieb an ihnen vorbei. Aber wenn sie wollen und sich dann wohler fühlen, können wir noch ein Stück zur Seite gehen" beantwortet.
    Auch wenn jemand neugierig fragt, ob das ein Kampfhund ist, erkläre ich was Caruso für ein Mix ist und was für ein Quatsch der Begriff Kampfhund aus meiner Sicht ist.


    Aber auf manche Fragen will ich ehrlich nicht lieb antworten:


    "Sie wissen schon, dass SOLCHE Hunde einen Maulkorb tragen müssen?!"


    "Kann dein Hund mal gegen meinen Hund kämpfen?"


    "Haben Sie da keine Angst, dass er sie nachts tot beißt?"


    usw.

    Hallo!


    Steht in dem Brief, dass du den Wesenstest machen MUSST oder nur, dass du ihn machen musst um den Maulkorb wieder los zu werden?


    Letzteres ist ja schon deutlich entspannter.
    Caruso und ich mussten den Test auch machen, weil er Listenhund ist (auch NRW, aber nicht Düsseldorf).
    Bei uns fand der Test in einer Gruppe mit mehreren Hunden statt. Ich glaube wir waren 10 oder 11. Die Prüfung bestand aus 2 Teilen.
    1. Teil: Maulkorbbefreiung
    2. Teil: Leinenbefreiung
    Man konnte die Maulkorbbefreiung auch ohne Leinenbefreiung bekommen.


    Geprüft wurde im ersten Teil ohne Maulkorb, aber mit Leine. Der Hund musste bei alleine Aufgaben ruhig bleiben und durfte nicht nach vorne gehen. Auch starke Angst durfte nicht gezeigt werden, weil es angeblich in Aggression umschlagen könnte.
    Es ging recht harmlos an mit einer Begrüßung, dann wurde das Verhalten gegenüber Artgenossen getestet. Alle gingen im Kreis hintereinander und immer ein Halter mit seinem Hund lief Schlangenlinien um die Anderen. Oder es standen alle Halter mit Hunden in einem Knäul und ein Einzelner musste mit seinem Hund mittendurch gehen. Im Anschluss wurde jeder Hund einzeln getestet und die Anderen mussten angebunden warten. Dabei musste Caruso sich auf den Rücken drehen lassen, ins Maul und in die Ohren gucken lassen (alles vom Prüfer). Es gab eine Art Parcours mit Joggern, die eng an uns vorbei gelaufen sind, Fahrradfahrern, die ganz knapp vor uns eine Vollbremsung hinlegte und laut klingelte. An einer Stelle ist der eine Prüfer mit laut klappernden Dosen aus einem Versteck gesprungen. Es gab einen "Betrunkenen", der torkelte und mich schubste, der Hund wurde angesprochen und von hinten überraschend angefasst/angerempelt. Dann musste ich ihn anbinden und außer Sicht geben und es kamen wieder Personen, die z.B. direkt vor ihm einen Regenschirm aufgespannt haben. Caruso hat sich zwischendurch auch erschreckt, aber war nach 1-2 Sekunden wieder halbwegs entspannt und immer freundlich. 1x hat er im Schreck kurz gebellt (2 Wuffs). Das war auch noch im Rahmen, weil er dabei zu mir zurückwich und nicht vorwärts ging. Geschlagen, gekniffen oder getreten hat niemand meinen Hund. Es flogen zwar Bälle in unsere Richtung, aber die waren bewusst (knapp) vorbei geworfen.
    Für die Leinenbefreiung mussten wir dann Rückruf zeigen (aus dem Spiel mit anderen Hunden heraus), im Fuß an Joggern, Fahrrädern, Leuten, die ihn locken etc. vorbei. Und eine Ablage bei der ich außer Sicht war und der Hund dann auch von Fremden gerufen und mit Futter gelockt wurde.